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735 Harich-Schneider, Eta (Margarethe) (1894-1986) fADB

Shakespeares Sonette. Zweisprachig . Mit Vorwort (Maschinenschriftlicher Durchschlag: ohne Ort, ohne Jahr, ohne Titelblatt), 163 ungez. S., darin 9 S. Vorwort und 154 S. Sonette Englisch/ Deutsch (Nachlass Eta Harich-Schneider, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv, Signatur: N. Mus. Nachl. 96 S. B 9).

Vollständige Ausgabe: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 154.

Englische Textgrundlage: The Sonnets of William Shaksepare , ed. Edward Dowden (New York: D.Appleton and Company, 1881).

Aus dem "Vorwort" (S. 9):

Das Shakespearesonett ist, obwohl eine anerkannte, klassische Sonettform, kunstloser als die anderen Formen des Sonetts, als zum Beispiel das Sonett des Petrarca. Es fügt sich vollkommen der Sprache des Dichters, die jeder gewaltsamen Stilisierung fern, blutvoll und lebendig, rührend und anmutvoll selbst in seinen verzweigtesten Gedankengängen ist. Die meisten der Sonette gehören in Shakespeares Schaffensperiode zwischen 1594 und 1600; einige sind vielleicht noch früher entstanden, andere sicherlich erst zwischen 1603 und 1608. Sie haben den weichen rhythmischen Fluss von Shakespeares ersten lyrischen Werken, sie sind erfüllt von den Wortspielen, Witzen und dem ganzen Prunk der Renaissancedichtung; aber wie benützt Shakespeare diesen einhüllenden Glanz, um das Allertiefste aussprechen zu können! In seine Liebe versenkt durchquert er ruhelos in ihr das ganze Universum; diese Sonette sind eine Welt; sie enthalten alles, was in der Liebe gedacht, gefühlt und gesagt werden kann – alles, was in ihr durchlitten werden kann, Ehrfurcht erweckend durch die Unerschrockenheit ihrer Selbstaufopferung.
Das Sonett ist verwandt mit der lyrischen Canzone und den italienischen Formen der "ottava" und des "rispetto"; es entstammt dem Bereich der Musik. Sind Shakespeares Sonette auch nicht zur Laute und zum Virginal erklungen – dazu sind sie zu beladen mit
Gedanken – so sind sie doch das Werk des Meisters, der die schönsten Zeilen der Welt über Musik geschrieben hat; und in ihrem sanften Hingleiten mit den seltenen Synkopierungen, ihren wie Kontrapunkte verschlungenen Gedankengängen mahnen sie all die Fantasien und Variationenwerke von Shakespeares Zeitgenossen Bull und Byrde, die ihm vorschweben mögen, wenn er die Vielstimmigkeit in der Musik seiner Zeit im achten Sonett durch einen tiefsinnigen Vergleich ehrt, oder wenn er in Sonett CV es unternimmt, aus den Begriffen "schön", "gut" und "treu" eine Tripelfuge zu bauen. Diese enge Verbundenheit Shakespeares mit der Musik auch bei der Übertragung der Sonette ins Deutsche fühlbar zu machen, war die Bemühung.

Drucke:

Shakespeares Sonette. In deutscher Sprache von Eta Harich-Schneider (Peking: Pekinger Pappelinsel, 1944), 13, o.S. [98 ungez. S.]

Vollständige Ausgabe (einsprachig)

Anordnung der Sonette in 2 Hauptgruppen: Sonette I-CXXVI (S. 17-81), Sonette CXXVII-CLIV (S. 83-98).

Mit Vorwort, S. 1-13 (datiert auf: Tokyo 1.9.1943).

"Shakespeares's Sonette in deutscher Sprache", Die Dschunke, 50 (Mai 1944), 46.

Identisch mit der Gesamtübertragung.

2 Sonette: 98, 102.

Christa Jansohn, "Deutsche Sonettübersetzungen aus den Jahren 1933 bis 1945", in: "Cupido lag im Schlummer einst." Drei neue Übersetzungen von Shakespeares Sonetten. Englisch-deutsche Ausgabe, kritisch hrsg. und eingeleitet von Christa Jansohn (Tübingen: Stauffenburg, 2001), S. ix-xvii, S. xi, Anmerk. 1.

Sonett 8

Nachdrucke:

Ulrich Erckenbrecht, Shakespeare Sechsundsechzig. Variationen über ein Sonett. Gesammelt, hrsg. und kommentiert von Ulrich Erckenbrecht, 2., erw. Ausgabe (Kassel: Muri Verlag, 2001), S. 219. (=1110)

Sonett 66

Jürgen Gutsch, "'Millions of Strange Shadows'. Vom Übersetzen der Shakespeare-Sonette in jüngerer Zeit (nicht nur) ins Deutsche", ShJb, 139 (2003), 161-89, S. 172.

Sonett 128

Jürgen Gutsch, 'lesen, wie krass schön du bist konkret'. William Shakespeare. Sonett 18 vermittelt durch deutsche Übersetzer. Hg und eingeleitet von Jürgen Gutsch mit einem Geleitwort des Bibliographen Eymar Fertig (Dozwil: Edition SIGNAThUR, 2003), S. 84. (=2085)

Sonett 18

Rezension:

R., "Shakespeare Sonette (Shakespeare's Sonnets), translated into German by Eta Harich-Schneider (Peking, 1944, Pekinger Pappelinsel, FRB $ 56.00)" The XXth Century, 7:4 (Shanghai, October, 1944), 237. Online verfügbar.

Literatur:

Erckenbrecht, Ulrich, "Nachtrag: Shakespeares Sonett Nr. 66 in 44 weiteren deutschen Versionen", Shakespeare sechsundsechzig. Variationen über ein Sonett. 2., erweiterte Auflage (Kassel: Muri Verlag, 2001), S. 200-217, darin S. 215.

Jürgen Gutsch, "'Millions of Strange Shadows'. Vom Übersetzen der Shakespeare-Sonette in jüngerer Zeit (nicht nur) ins Deutsche", ShJb, 139 (2003), 161-189, bes. S. 166 und S. 170-73.

Eta Harich-Schneider, Charaktere und Katastrophen (Berlin: Ullstein,1978), bes. S. 241-42 und S. 252.

Eta Harich-Schneider, Musikalische Impressionen aus Japan 1941–1957, Hrsg., kommentiert und mit einer Einführung versehen von Ingrid Fritsch (München: Iudicium, 2006).

Manfred Pfister, "Shakespeare's Sonnets de profundis", Shakespeare and Conflict. Ed. Carla Dente and Sara Soncini, S. 250-26.