Suchbegriff: reboulet_histoire
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Endlich gab er ihr ein Gehalt von 2000 Livres, ehe sie den Herzog du Maine ins Bad führte. Er sagte zu ihr: Madame, ich habe euch lange warten lassen, allein ich war auf eure FreunGeheime Nachrichtende eifersüchtig, und ich wollte, daß ihr niemanden als mir solltet verbunden seyn. Der Kardinal von Fleury, aus dessen Munde ich diesen Umstand habe, hat mir gesaget, daß ihm der König eben diese Rede gehalten habe, als er ihm das Bisthum zu Fregus gegeben. Sie war ungefähr funfzig Jahr, als sich Ludewig der XIV in sie verliebte. Man muß gestehen, daß man in diesem Alter nicht leicht das Herz eines Königes besiegt, zumal das Herz eines Königs, welcher ekel geworden, ohne außerordentliche Verdienste zu besitzen. Höflichkeit wird dazu erfordert, ohne niedrige Dienstfertigkeit,Witz ohne Begierde ihn zu zeigen, eine natürliche Biegsamkeit, ein gründlicher und angenehmer Umgang, die Kunst die Seele eines Menschen ohn Unterlaß zu ermuntern, welcher alles gewohnt und alles überdrüßig ist; genugsame Stärke guten Rath zu ertheilen, und genugsames Zurückhalten, ihn nur zu gelegener Zeit zu ertheilen; endlich wird jener unauszudrückende Reiz dazu erfodert, welcher den Geist fesselt, und den Schlummer der Gewohnheit aufleben läßt. Alle diese Eigenschaften besaß die Frau von Mentenon. Sie machte dem XIVten Ludewig von dem Jahre 1684 an, bis an seinen Tod, das Leben voller Anmuth. Die Geschichte des Reboulet saget, daß er sie in Gegenwart des Bonstemps und Forbins geheirathet habe; allein es war Herr von Montcheuvreuil und nicht Herr von Forbin, welche als Zeugen zugegen waren.