Suchbegriff: prudentius_symmachum
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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ich will hier eine ganz neue Muthmassungwagen, welche eine bisher übel verstandene Stelle des Plinius erklären kann; diese nehmlich, daß die Alten, nachdem sie ihre Masken Anfangsmit Erzt eingefaßt, hernach kleine dünne Stücken einer gewissen Art von Marmor dazu gebraucht haben. Plinius, wenn er von den besonder Steinen redet, sagt, daß der Stein, welchen man Chalcophonos, oder Erztklangnenne, schwarz sey; und daß er, der Abstammungseines Namens zu folge, wenn man ihn anrühre, einen Klang von sich gäbe, welcher demKlange dieses Metalls gleich komme. Und daher, fügt er hinzu, giebt man den Komödianten den Rath, sich seiner zu bedienen. (*) Chalcophonos nigra est, sed illisa æris tinnitum reddit, Tragœdis ut suadent gestanda. Wozuhätten aber wohl die Schauspieler einen solchenStein brauchen können, wenn sie ihn nicht zurEinfassung des Mundes ihrer Masken gebrauchthätten, nachdem er gespalten und in dünne Scheiben zertheilet worden? Diese Masken, welche, wie wir aus den Versen, die Prudentius widerden Symmachus gemacht hat, lernen, vonHolze waren, waren zu dieser Einfassung sehrwohl geschickt. Diejenigen, welche in derTragödie recitiren, sagt unser Dichter, bedecken ihr Haupt mit einer hölzernen Maske, unddurch die Oeffnung, die man darinne gelassen(*) Plinius lib. 37. cap. 10.du Bos,hat, lassen sie ihre hochtrabende Declamationerschallen.