Suchbegriff: moliere_ecole
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1 - [Auszüge aus Stücken des Otway und Wycherley.] /

Die Helden in diesem Stücke sind zwey abgedankte Officiere, und das Glück, das der Dichter sie machen läßt besteht darinn, daß der eine einen alten Ehekrieppel zum Hahnrey macht, und der andere eine ziemlich gute Heyrath thut. Jenes ist die Haupthandlung; dieses die Episode. In den drey ersten Acten hat der Dichter die Männerschule des Moliere ziemlich geplündert. Die Frau schickt ihrem Liebhaber durch ihren eigenen Mann Geschenke und Briefe, so als ob sie ihr von ihrem Liebhaber wären geschickt worden, und sie sie ihm blos, mit Bezeigung ihres Haßes, wieder einhändigen laßen wollte. Nur daß man bei dem Moliere über diese List lachen, und bey dem Otway sich darüber ärgern muß; weil jener sie einem unverheyratheten ungebundenen Frauenzimmer beylegt, und dieser sie eine Frau, die durch die heiligsten Bande gebunden ist, ausüben läßt. Was dort ein vorgeblicher Betrug ist, wird hier zum Laster. Wenn die Engländer überall ihre französischen Originale so encheriren; so bringt es ihnen wenig Ehre. Auch der letzte Zug, da der Liebhaber bey dem Moliere für todt geprügelt gehalten wird, ist von dem Engländer auf eine ungeheure Art übertrieben worden. Der eifersüchtige Ehemann will ihn durch Meuchelmörder aus dem Wege räumen laßen.Sir Jolly Jumble kartet das Ding so, daß sich des Liebhabers eigener Bediente verstellter Weise dazu will brauchen laßen. Dieser nebst einem Gehülfen, werden also mit dem Ehemanne des Handels einig. Es heißt, sie haben ihren Mord verrichtet, und den todten Körper in des Sir Davy Dunce (so heißt der Ehemann) Haus getragen. Hier muß der Liebhaber den Todten spielen. Dunce ist in tausend Aengsten darüber. Jumble giebt den Rath, den Ermordeten in ein warmes Bett neben die Frau zu legen, welche versuchen soll, ob noch etwas Leben in ihm ist. Dieses läßt Dunce geschehen, und noch andre Dinge mehr, bis er seine Hahnreyschaft gewahr wird, indem er auf eine boshafte Weise, den Mord auf Jumble schieben will.