Suchbegriff: gagnier_mahomet
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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

(*) Caab hob diesen Mantel bis an seinen Tod heilig auf. Bey seinen Lebszeiten bot ihm der Calife Mohawia zehn tausend Drachmen dafür, die er aber ausschlug. Als er starb, schickte eben dieser Calif seinen Erben seinen Körper mit zwanzig tausend Drachmen, (Abulfeda sagt vierzig tausend) und erhielt von ihnen den Mantel. Nach der Zeit haben die Califen, als Nachfolger des Propheten Gottes, die Gewohnheit gehabt, ihn bey Umzügen und andern feyerlichen Festen, sie mochten nun sitzen oder reiten, anzulegen.Almostasem - billah, der 36te und letzte Calif aus dem Hause der Abassiden, hatte diesen Mantel um, als er aus Bagdad dem Eroberer Holagu, einem tartarischen Kayser, entgegen zog. Er führte zugleich den Stock desPropheten in der Hand; Holagu aber entriß ihm so wohl den Stock, als den Mantel, verbrannte beydes in einer Pfanne, warf die Asche davon in den Tigris, und sagte: „Ich habe sie nicht aus Verachtung verbrannt, sondern vielmehr aus Hochachtung, um ihre Reinigkeit und Heiligkeit zu erhalten, weil ich befürchte, sie möchten von Gottlosen entheiliget werden.„S. GagniersLeben des Mahomets Th. III. s. 135. Dieser Mantel muß schon ziemlich abgetragen gewesen seyn, denn als der Tartar ihn verbrannte, hatte man ihn schon länger als sechshundert Jahr getragen. Es geschah nehmlich, nach Gagniers Rechnung, im 656 Jahr der Hegire.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Gagnier, im Leben desMahomets, Th

3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

In einer gewissen Nacht, sagt er, war ich zwischen den beyden Hügeln Safa und Werwa eingeschlafen. Diese Nacht war sehr finster; aber so stille, daß man weder die Hunde bellen, noch die Hähne kräen hörte. Auf einmal stand der Engel Gabriel in der Gestalt, wie ihn der Allerhöchste erschaffen hat, vor mir. Seine Gesichtsfarbe war weiß wie der Schnee; seine Haare waren weißlicht, sehr wunderbar zu rechte gemacht, und fielen ihm auf die Schulter. Er hatte eine majestätische, und heitre Stimme; die Zähne waren schön und glänzend; die Beine waren von einer gelblichten Saphirfarbe. Seine Kleider waren aus lauter Perlen und Fäden des feinsten Goldes gewirkt. Auf seiner Stirne trug er ein güldnes Blech, auf welchem zwey Zeilen, die zu brennen schienen, geschrieben waren. Die erste Zeile enthielt die Worte: Es ist kein Gott ausser Gott. In der andern stand: Mahomet ist der Apostel Gottes. Bey diesem Anblicke ward ich erschrockner und verwirrter, als nur ein Mensch seyn kan. Um ihn herum ward ich siebenzig tausend kleine Gefässe oder Beutel voller Bisam und Saffran gewahr: er hatte fünfhundert Paar Flügel, und von einem Flügel bis zu dem andern war eine Entfernung von fünfhundert Jahren Weges. Hierauf erzehlt Mahomet die Einladung, welche der Engel Gabriel an ihn ergehen lassen, nemlich sich fertig zu halten, dem Herrn einen Besuch abzustatten, und damit er diese Reise bequemlich thun könne, ließ er ihn auf ein ganz besondres Lastthier steigen, welches sich der Engel selbst bey dem Zügel zu führen erbot. Hier ist die Beschreibung, welche Mahomet von diesem Lastthiere macht. Ihr müßt wissen, sagt der Prophet, daß dieses Thier keinem einzigen von unsern Thieren nur in einem Stücke gleich kömt. Seine Gestalt ist ohngefehr diese: Es ist grösser als ein Esel, und kleiner als ein Maulesel. Es ist weiß; es hat ein menschliches Gesicht, und Kinnbacken wie ein Pferd. Die Mähne seines Halses ist von feinen Perlen, mit Hyacinthen durchwebt, und mit Licht durchstückt. Seine Ohren sind von Smaragd; seine Augen sind zwey grosse Hyacinthen, welche gleich den Sternen des Firmaments brennen, und durchdringende Strahlen von sich schiessen, welche den Strahlen der Sonne gleich sind. Sein rechter Schlaf ist mit eingefaßten Perlen überstreuet, und der linke ist mit Goldbleche eingefaßt. Der Hals, die Brust, der Rücken sind insgesamt mit kostbaren Steinen belegt, welche alle gleich der Sternen an dem Firmamente durch den weiten Himmel, einen Glanz von sich werffen, oder gleich einem schimmernden Blitze, oder einer Feuerflamme. Sein Schwanz ist aus Schmaragden zusammen gesetzt. Die Mähne ist von einer schönen Länge, so daß er damit auf beyden Seiten um sich schlagen kan. Er hat zwey Flügel, wie die Flügel eines Adlers, von dem Umfange eines grossen Wasserbehälters, mit Perlen und kostbaren Steinen besetzt, so bunt als eine blühende Wiese. Er hauchet einen angenehmen Geruch von Biesam und Saffran von sich. Er hat eine Seele, wie die Seelen der Menschen sind. Er versteht alles, was man sagt, allein er kan nicht antworten. Die Riemen seines Zügels sind von zusammen gereihten Perlen mit untermengten Edelsteinen und Hyacinthen. Seine Ketten sind von Golde und Silber, sein Zaum ist von rothen Hyacinthen. Seine zwey Flügel sind ganz mit Licht besetzt und er fliegt damit so wie andre Vögel et ceteraet ceteraGagnier im Leben des Mahomets Th. I. B. II.