Suchbegriff: aristoteles_poetica
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1 - Discours de la tragedie /

OUtre les trois utilités du poëme dramatique dont j'ai parlé daus le discours précédent, la Tragédie a celle-ci de particuliére, que par la pitié & la crainteelle purge de semblables passions. Ce sont les termes dont Aristote se sert dans sa définition, & qui nous apprennent deux choses. L'une, qu'elle excite la pitié & lacrainte; l'autre, que par leur moyen ellepurge de semblables passions. Il explique la prémiere assez au long, mais il ne ditpas un mot de la derniére; & de toutesles conditions qu'il employe en cette définition, c'est la seule qu'il n'éclaircit point.Il témoigne toutefois dans le dernier chapitre de ses Politiques un dessein d'en parler sort au long dans ce traité, & c'est cequi fait que la plûpart de ses interprétes DE LA TRAGEDIE. 503 veulent que nous ne l'ayons pas entier, parce que nous n'y voyons rien du tout surcette matiere. Quoi qu'il en puisse être, jecroi qu'il est à propos de parler de ce qu'ila dit, avant que de faire effort pour deviner ce qu'il a voulu dire. Les maximesqu'il établit pour l'un pourront nous conduire à quelques conjonctures pour l'autre,& sur la certitude de ce qui nous demeure,nous pourrons fonder une opinion probable de ce qui n'est point venu jusqu'à nous.


2 - Von den Trauerspielen /

Außer dem dreyfachen Nutzen des dramatischen Gedichts, wovon ich in der ersten Abhandlung geredt habe, hat das Trauerspiel auchnoch diesen insbesondere, daß es vermittelst desMitleidens und der Furcht ähnliche Leidenschaften reiniget. Dieses sind die Worte, derensich Aristoteles in seiner Erklärung bedient, und dieuns zweyerley lehren. Erstlich, daß das TrauerspielMitleiden und Furcht erwecket, hernach daß es vermittelst dieses Mitleidens und dieser Furcht gleiche Leidenschaften reiniget. Das erstre erkläret er weitläuftig genug, von dem andern aber sagt er nicht einWort; und von allen den Bedingungen, die er mit in die Erklärung bringet, ist dieses die einzige, die er unerläutert läßt. Gleichwohl sagt er deutlich in dem 212 II. P. Corneille zweyte Abhandlung, letzten Hauptstücke seiner Staatskunst, daß er in seiner Abhandlung von der Dichtkunst weitläuftig davon reden wolle. Weil man aber gar nichts von dieser Materie darinnen findet, so ist der größte Theil seiner Ausleger auf die Gedanken gerathen, daß sie nicht ganz auf uns gekommen sey. Dem aber sey wie ihm wolle, so ist es doch billig, daß wir zuvor von demreden, was er uns gesagt hat, ehe wir uns das zu errathen bemühen, was er hat sagen wollen. Die Lehren die er wegen des erstern giebt, werden uns vielleicht auf einige Muthmaßungen wegen des andernleiten, so, daß wir auf die Gewißheit dessen, wasauf uns gekommen ist, eine wahrscheinliche Meynung von dem, was uns nicht übrig geblieben ist, gründen können.


3 - An Essay on Dramatick Poesy /

περὶτῆς Ποιητικῆς

4 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

περι της Ποιητικης

5 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

schenDichtkunst. Von dem Gesange der

6 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Zu mehrerer Befestigung desjenigen, was ichvon der tragischen Melopäie der Alten gesagthabe, glaube ich nichts bessers thun zu können, alswenn ich zeige, daß man, meiner Meinung zuFolge, eine von den allerwichtigsten Stellen derAristotelischen Dichtkunst, welche die Auslegerbisher nur noch unverständlicher gemacht haben,sehr deutlich verstehe. Nichts kann die Wahrheit eines Grundsatzes besser beweisen, als wennman sieht, daß durch die Anwendung desselbenDinge aufgekläret werden, die sonst undeutlichbleiben würden. Die gedachte Stelle ist, nachder lateinischen Uebersetzung des Dan. Heinsius,in welcher ich blos zwey Worte geändert habe, von den theatr. Vorstell. der Alten.um sie dem Texte desto gleichförmiger zu machen,folgende. Tragœdia ergo est absolutæ & quæjustam magnitudinem habeat actionis, imitatio, sermone constans ad voluptatem facto, ita ut singula genera in singulis partibus habeant locum, utque non enarrando sedper misericordiam & metum similium perturbationum expiationem inducat. Per sermonem autem factum ad voluptatem, eumintelligo qui Rhythmo constat, Harmonia &Metro. Addidi autem ut singula genera seorsim — — quia nonnulla Metris solummodo, nonnulla vero Melodia persiciantur. Quoniam vero agendo in ea imitantur, primoomnium necesse erit partem aliquam Tragœdiæ esse ornatum externum: at interim Melopæiam & dictionem, his enim in Tragœdiaimitantur. Dictionem jam dico ipsam Metrorum compositionem: Molopæiam vero cujusvim satis omnes intelligunt. Die Tragödieist die Nachahmung einer vollständigen und dengehörigen Umfang habenden Handlung. DieseNachahmung geschieht ohne Hülfe der Erzehlung, und in einer zum Vergnügen eingerichtetenSprache, deren verschiedne Annehmlichkeiten aber aus verschiednen Quellen fliessen. Die Tragödie stellet uns also die Gegenständeselbst vor Augen, durch die sie in uns Schreken und Mitleid, diese zur Läuterung unsererLeidenschaften so dienliche Empfindungen, erdu Bos,wecken will. Unter einer zum Vergnügen eingerichtetenSprache verstehe ich solche Reden,die unter gewisse Abmessungen gebracht undeinem Rythmus unterworffen sind, und zusammen eine Harmonie ausmachen. Ich habe gesagt die verschiednen Annehmlichkeiten der tragischen Sprache flössen aus verschiednen Quellen, weil es gewisse Schönheiten giebt, die bloßaus dem Metro entspringen, und gewisse, dieaus der Melodie entspringen. Da aber dietragische Nachahmung auf dem Theater ausgeübet wird, so muß man auch noch äusserlicheZierathen mit dem Ausdrucke und der Melopäie verbinden. Man sieht leicht, daß ich hierunter dem Ausdrucke die Verse selbst verstehe. Und was die Melopäie anbelangt, von der weisjedermann, was sie vermag.


7 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Es ist bekannt, daß die Alten keine dramatische Stücke in Prosa hatten, sondern daß sie alle von den theatr. Vorstell. der Alten.in Versen geschrieben waren. Wenn also Aristoteles sagt, daß der Ausdruck in gewisse Takteabgeschnitten seyn müsse, so verstehet er weiternichts darunter, als daß der Takt der Verse,mit welchem die Poetik zu thun hatte, auch derDeclamation zum Takte dienen müsse. Wasden Rythmus anbelangt, so kam es dabey aufdie Füsse der Verse an, die Bewegung desTakts bey der Recitation der Verse zu bestimmen. Und eben daher sagt Aristoteles in dem vierten Hauptstücke seiner Dichtkunst, daß die Metra die Stücke des Rythmus wären; d. i. daß sichnach dem aus der Gestalt der Verse entspringenden Takte bey der Recitation die Bewegung desTakts richten müsse. Jedermann weis, daß dieAlten bey verschiednen Gelegenheiten in ihrendramatischen Stücken Verse von mehr als einerGestalt brauchten. Derjenige also, welcher denTakt auf dem Theater schlug, mußte die Takteder Declamation zu Folge der Verse, die manrecitirte, bemerken; so wie er die Bewegung dieses Takts entweder beschleinigte oder anhilt, nachdem es der in den Versen ausgedruckte Sinn erforderte, d. i. nach dem es die Grundsätze der rithmischen Kunst verlangten. Aristoteles sagt alsomit Recht, daß die Schönheit des Rythmus nichtaus eben der Ursache herkäme, welche die Schönheiten der Harmonie und die Schönheiten derMelopäie hervorbrächte. Die Schönheit undSchicklichkeit des Takts, und folglich auch des du Bos,Rythmus entspringen aus der Wahl der Füsse,so wie sie der Dichter zu Folge des in seinen Versen ausgedrückten Inhalts getroffen hatte.


8 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Andre Stellen des sechsten Hauptstücks derAristotelischen Dichtkunst, werden die jetzt vorgetragene Erklärung noch deutlicher machen. Einige Zeilen nach den angeführten Wortenschreibt unser Autor: Quare omnis Tragœdiæpartes esse sex necesse est, quæ ad qualitatemfaciunt illius. Hæ suut autem, fabula, mores, sententiæ, melopæia & apparatus. Eswerden also sechs Stück zu einer Tragödie erfordert, nehmlich die Fabel oder die Handlung,die Sitten, die Lehrsprüche, der Ausdruck, die Melopäie, und die äusserlichen Zierathender Vorstellung.Aristoteles nennt hier dieUrsache anstatt der Wirkung, indem er Melopäie anstatt Melodie sagt. Weiter schreibet eram Ende dieses Hauptstücks, nachdem er vonder Fabel, den Sitten, den Lehrsprüchen, demAusdrucke und der Melodie der Tragödie Vorschmacksweise etwas weniges gesagt: von diesen fünf Stücken thut die Melopäie die größteWirkung. Die äusserlichen Verzierungen derVorstellung können zwar auch Eindruck machen, allein es wird bey weiten nicht so vielKunst dazu erfordert. Uebrigens kann die Tradu Bos,gödie, nach ihrem ganzen Wesen und aller ihrerKraft, auch ohne die Schauspieler und ausserdem Theater bestehen. Harum vero quinque partium maxime oblectat melopæia. Apparatus autem animum oblectat quidem, minimum tamen artis habet. Tragœdiæ quippenatura & virtus etiam extra certamen & sinehistrionibus consistit. Hierzu fügt Aristoteles:Præterea in apparatu concionando potius artificis qui eum conficit, quam Poetarum industria versatur. Uebrigens kömmt es bey deräusserlichen Verzierung mehr auf den dazu bestimmten Künstler, als auf den Dichter an.


9 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Hier ist das, was einer von den neuesten Auslegern (*) der Aristotelischen Dichtkunst in seinen Anmerkungen über das sechste Hauptstückderselben, bey Gelegenheit derjenigen Stellensagt, welche wir daraus angeführt haben. Wenndie Tragödie ohne Verse bestehen kann; sokann sie auch weit eher ohne Musik bestehen. Die Wahrheit zu sagen, so kann ich es nichteinmal recht begreiffen, wie man die Musik jemals gewisser Maassen als ein Stück derTragödie habe betrachten können; denn wenn(*) Dacier.du Bos,was in der Welt ist, welches sich zu einer tragischenHandlung nicht schickt, ja ihr ganz zuwider ist, so ist es gewiß die Musik. DieErfinder der in Musik gesetzten Tragödien mögen mir es nicht übel nehmen! Man würde gewiß an diesen ihren eben so lächerlichen alsneuen Arten von Gedichten nicht den geringstenGeschmack gefunden haben, wenn mandie wahren theatralischen Stücke gehörig zu schätzen gewußt hätte, oder wenn man nicht voneinem der größten Tonkünstler, die jemals gewesen sind, verführet worden wäre. Denndie Opern sind, wenn ich so reden darf, dieUngeheuer der Poesie, die dadurch, daß mansie für regelmäßige Werke ausgeben will, nochviel unerträglicher werden. Aristoteles würdeuns daher einen sehr grossen Gefallen gethanhaben, wenn er zugleich angemerkt hätte, wieman die Musik in der Tragödie für nothwendig habe halten können. So aber sagt er bloß,daß ihre ganze Gewalt schon bekanntsey; welches nur so viel beweiset, daß jederman von der Nothwendigkeit derselben überzeugt gewesen, und die wunderbaren Wirkungen empfunden habe, welche der Gesang indiesen Gedichten hervorgebracht, in welchen eraber doch nur zwischen den Acten gebrauchtwurde. Ich habe mich oft bemüht, die Ursachen zu ergründen, warum so geschickte und sozärtliche Leute, als die Athenienser waren, mit von den theatr. Vorstell. der Alten.den tragischen Handlungen den Tanz und dieMusik verbunden haben; und nach vielen Untersuchungen, wie sie es für natürlich und wahrscheinlich haben halten können, daß der Chor,welcher die Zuschauer einer Handlung vorstellte, bey so rührenden und ausserordentlichen Begebenheiten tanzen und singen solle, habe ich gefunden, daß sie hierinne bloß ihrem Naturellegefolgt sind, und ihren Aberglauben zu befriedigen gesucht haben. Die Griechen waren diealler abergläubischsten Leute von der Welt, diezugleich die aller ausserordentlichste Lust zumTanzen und zur Musik hatten, in welchem naturlichen Hange sie durch die Auferziehung bestärktwurden.


10 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Es ist zwar wahr, daß Aristoteles in demsechs und zwanzigsten Hauptstücke seiner Dichtkunst dasjenige Musik nennet, was er in demsechsten Hauptstücke Melopäie genennet hatte.Neque parvus præterea Tragœdiæ ex musica& apparatu cumulus accedit quibus validissimeconciliatur voluptas. Die Tragödie ziehetkeinen geringen Vortheil aus der Musik, undden äusserlichen Verzierungen, welche bey derVorstellung so viel Vergnügen machen.Allein dieses kömmt daher, weil die Kunst die Melodie zu componiren, welche durch das ganzeStück herrschen sollte, und ein eben so wesentliches Stück war, als die Sitten, unter die musikalischen Künste gehörte.


11 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Wenn die Kunstrichter, welche die Dichtkunstdes Aristoteles haben tadeln oder erklären wollen, auf die Bedeutung des Worts Saltatio, Achtung gegeben hätten, so würde es ihnen gar nichtso abgeschmackt vorgekommen seyn, daß die Chöreder Alten, auch bey den traurigsten Stellen derTragödien, getanzt haben. Man kann sichleicht vorstellen, daß dieses Tanzen in nichts andern bestanden habe, als in den Gebehrden unddem äusserlichen Bezeigen der Glieder des Chors, womit sie ihre Gesinnungen ausdrückten, sie mochten nun reden, oder auch bloß durch ein stummes Spiel bezeigen, wie sehr sie von der Begebenheit, woran sie Theil nehmen sollten, gerührtwären. Diese Declamation nöthigte den Choröfters auf der Bühne hin und her zu gehen, und(*) Tertull. de Spect.von den theatr. Vorstell. der Alten.da die Bewegungen von einem Orte zum andern, welche verschiedne Personen zu gleicher Zeitmachen sollen, nothwendig vorher abgeredet seynmüssen, wenn sie nicht in einen sich drengendenunordentlichen Hauffen ausarten sollen, so habendie Alten den Chören bey ihrem hin und wiedergehen gewisse Regeln vorgeschrieben. Und diesevorgeschriebnen Bewegungen haben nicht wenigdazu beygetragen, daß die Kunstrichter die Saltation der Chöre, für Ballets nach unserer Artgehalten haben.


12 - Pro Comoedia commovente /

In annotationibus ad AristotelisPoetic. cap. V. p. 58. ed. Par. 1692.Aristote en faisant la definition de la Comedie decide - quelles ehoses<choses> peuvent faire le sujet de son imitation. Il n'y a que celles, qui sont purement ridicules, car tous les autres genres de méchanceté, ou de vice, ne sçauroient y trouver place, parce qu'ils ne peuvent attirer que l'indignation, ou la pitié, passions, qui ne doivent nullement regner dans la Comedie.

13 - Discours historique sur l'apocalypse /

** Jn den Anmerkungen zu des AristotelesDicht= kunst Hauptst. V. S. 58. Pariser Ausgabe von 1692. Ariſtote en faiſant la definition de la Comedie decide, quelles choſes peuvent faire le ſujet de ſon imitation. Il n'y a que celles qui ſont purement ri- dicules, car tous les autres genres de mechanceté ou de vice, ne ſçauroient y trouver place, parce qu'ils ne peuvent attirer que l'indignation, ou la pitie, pasſions, qui ne doivent nullement regner dans la Co- medie.