1 - Discours historique sur l'apocalypse /
§. 1. IL ne faut pas s'imaginer que le Canon des Ecrits Sacrés, tel que nous l'avons aujourd'hui, se soit formé tout d'un coup dès le tems des Apôtres. Les premiers Livres qui vinrent à la connoissance desChrétiens furent sans doute les Evangiles, ensuite les Epitres, les unes plutôt, les autres plus tard. Les Eglises à qui elles avoient été écrites, se les communiquoient les unes aux autres; les Romains aux Corinthiens, les Corinthiens aux Romains, & ainsi de chaque Epitre, à mesure que le commerce s'étendoit entre les Chrétiens. On ne voit paroître ni Concile, ni Pape, ni Autorité Souveraine, qui ait fixé le Canon des Ecritures. C'a été l'ouvrage du tems. Aujourd'hui on ajoutoit un Livre, & demain un autre; & cela se faisoit, dit M. BasnageHistoire de l'Eglise, Liv. 8., par quelques particuliers qui trouvant un écrit utile à la piété, le produisoient à leurEglise; & même, ajoute-t-il, ils se donnoient là- dessus une si grande liberté, qu'ils comptoient entre les Livres canoniques des écrits manifestement supposés. Les Eglises se partageoient en opinions différentes, comme les particuliers. Les unes rejettoient un Livre pendant que les autres le recevoient. On contestoit, on examinoit avant que d'admettre. La seconde Lettre de S. Pierre n'étoit pas d'abord dans le Canon; plusieurs, dit Eusébe, la jugerent utile, & l'on commença de la lire avec soin. Il assure la même chose des Lettres de S.Jacques & de S. Jude. Un très petit nombre d'Anciens en avoient parlé comme de deux Ecrits Divins. Quelques Eglises se déterminerent à les lire. Le doute dura longtems, & enfin il fut aboli. S. Jérome dit aussi de la Lettre de S. Jacques, qu'elle avoit acquis son autorité peu à peu par la suite des temps. L'Epitre aux Hébreux, la seconde & latroisième de S. Jean, ne sont devenues canoniques que la même manière. C'est ainsi que le Canon des Ecritures se perfectionnoitinsensiblement; & cela paroît dans un plus grand jour par l'Histoire que nous allons faire de L'Apocalypse, & des contradictions qu'elle a souffertes.
2 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /
Man muß sich nicht einbilden, daß der Kanon derheiligen Schriften, so wie wir ihn jezt haben, gleich nach den Zeiten der Apostel auf einmal zu Stande gekommen sey. Die ersten Bücher, welche den Christen bekannt wurden, waren ohne Zweifel die Evangelien, worauf die Briefe, einige früher, einige später, folgten. DieKirchen, an die sie waren geschrieben worden, theilten sie einander mit; die Römer den Korinthern, die Korinther den Römern; und das mit allen Briefen, so wie sich die Bekanntschaft der christlichen Gemeinden erweiterte. Da war weder Concilium, noch Pabst, noch höchste Gewalt, die den Kanon der heiligen Schriften fest stellte. Es war das bloße Werk der Zeit. Heute kam das eine, morgen ein andres Buch hinzu; und das lediglich, sagt HerrBasnage,Histoire de l'Eglise. B. 8. durch Veranstaltung einzelner Glieder, welche die Schriften, die sie ihrer Erbauung zuträglich befunden hatten, in ihren Kirchen gangbar zu machen wünschten. Sie nahmen sich so gar, sezt er hinzu, dabey so viel Freyheit, daß sie offenbar untergeschobene Schriften zu den kanonischen Büchern zählten. Ganze Kirchen waren darüber eben so verschiedener Meynung, als einzelne Glieder. Das nemliche Buch, das die einen verwarfen, nahmen die andern an. Man untersuchte, man stritt, ehe man annahm. Derzweyte Brief des h. Petrus war anfangs nicht in dem Kanon; aber einige, sagt Eusebius, fiengen an, ihn für nützlich zu halten, und so fieng man an, ihn sorgfältiger zu lesen. Das nemliche meldet er von den Briefen des h. Jacobus und des h. Judas. Nur sehr wenige von den Alten hatten ihrer als göttlicher Schriften gedacht. Doch entschlossen sich einige Kirchen, sie zu lesen. Der Zweifel dauerte lange und endlich fiel er ganz weg. Hieronymus sagt ebenfalls von dem Briefe des h. Jacobus, daß er sein Ansehen nach und nach mit Hülfe der Zeit erhalten habe. Auf die nemliche Weise sind die Briefe an die Hebräer und der zweyte und dritte Brief des h. Johannes kanonisch geworden. Kurz, so und nicht anders kam der Kanon der heiligen Schriften allmälig zu seiner Vollkommenheit; welches besonders sehr deutlich an der Offenbarung erhellet, deren Geschichte, und wie viel Widersprüche sie erdulden müssen, wir jezt erzählen wollen.
4 - /
Der Glaube Abrahams war eine Handlung der wahren Gottesfurcht, weil er an keinen Schwürigkeiten hängen blieb, und durch keine menschliche Erscheinungen verändert oder verringert wurde. Er ward erst, wider allen Schein der Glückseligkeit, von seinem Geschlechte und Vaterlande in ein fremdes Land geführet, und wuste nicht, wo er hinkäme. Er muste wider alle Wahrscheinlichkeit der Natur, da sein Körper erstorben war, und weil er fast hundertjährig war, blos sich auf die Verheissung Gottes verlassen, denn er wuste aufs gewisseste, daß was GOtt verheisset, er auch thun könne. Eben dieser Glaube machte, daß er wider so viel Unwahrscheinlichkeit Andacht um drey Uhr. der Natur, und wider so viel Scheingründe derVernunft, durch ihn, den Isaac opferte und dachte, GOtt kann ihn auch wohl von den Todten erwecken, [Hebr. XI. 17. 19.]