Suchbegriff: matthaeus
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Es sind sehr merkwürdige Worte, welche unser Herr und Heiland zu seinen Jüngernsagte: selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. Wir lernen daraus zweyerley: Erstlich daß die Trägheit und Dummheit des menschlichen Verstandes, in Ansehung geistlicher Dinge, so groß ist, daß sie füglich dem Mangel der Augen und Ohren verglichen werden kann.


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Unser geseegneter Heyland sagt, wer einWeib ansiehet ihr zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. [Math. V. 28].


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Aus diesen Gründen können wir leicht die Richtigkeit und Billigkeit dieser Lehre des Evangelii entdecken. Wer aber saget zu seinem Bruder, Racha, der ist des Raths schuldig; wer aber saget, du Narr, der ist deshöllischen Feuers schuldig. [Math. V. 22].


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Wie heilig die ganze Gestalt der Welt sey, und wie sehr alle Dinge, als Gottes Werk und Andacht um drey Uhr. als ihm angehörig müssen betrachtet werden, lehret uns unser Heyland in dem Falle der Eydschwüre: Ich aber sage euch, daß ihr allerdings nicht schwören sollt, weder bey dem Himmel, denn er ist Gottes Stuhl, noch bey der Erden, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bey Jerusalem denn sie ist eines großen Königs Stadt. Auch sollt du nicht bey deinem Haupte schwören, denn du vermagst nicht ein einiges Haar weiß oder schwarz zu machen; [Matth. V. 34. 35. 36.] Das ist, weil die Weiße oder Schwärze deines Haars nicht deine, sondern Gottes ist.


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Wenn ihr denket, ihr könnet, ohne wider die Vorsehung zu murren, wider den Zustand der Dinge murren, oder euch wider die Zeiten beklagen, ohne über GOtt zu klagen; so höret, was unser Heyland noch mehr über die Schwüre saget: Darum wer da schwöret bey dem Altar, der schwöret bey demselben, und bey allem was droben ist. Und wer da schwöret bey dem Tempel, der schwöret bey demselbigen, und bey dem, der drinnen wohnet, und wer da schwöret bey dem Himmel, der schwöret bey dem Stuhl Gottes, und bey dem, der drauf sitzet, [Matth. XXIII. 20.]