Suchbegriff: koran
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16 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Anfangs hatte er bey dieser Unternehmung einen Juden zum Mitarbeiter, und hernach ließ er sich von einem christlichen Mönche helffen, den die orientalischen Schriftsteller Bahira, und die occidentalischen Sergius nennen. Auch wurden noch einige andre Lehrer zu dieser Arbeit genommen, um ihrer Sorgfalt, ohne Zweifel hat Mahomet die vornehmsten Züge derTheologie und Moral, die in dem Korane enthalten sind, zu danken.


17 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Geschichtschreiber sind wegen der ZahlWieviel MahometWeiber gehabt. der Weiber des Mahomets nicht einig. Ein arabischer Schriftsteller zählt derer siebzehn, ohne die Beyschläfferinnen. Gentius, ein christlicher Schriftsteller, läßt ihre Anzahl bis auf sechs und zwanzig steigen. So viel wenigstens ist gewiß, daß der Prophet deren weit mehrere gehabt hat, als es nach seinem eignem Korane erlaubt war, welcher den Muselmännern nicht mehr als vier Weiber zugleich verstattet. Allein der Prophet hatte Freyheiten, die sich auf die Offenbarung selbst gründeten, und eben der Koran, welcher den gemeinen Arabern etwas verbot, nahm den Gesetzgeber davon aus.


18 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Geschichtschreiber sind wegen der ZahlWieviel MahometWeiber gehabt. der Weiber des Mahomets nicht einig. Ein arabischer Schriftsteller zählt derer siebzehn, ohne die Beyschläfferinnen. Gentius, ein christlicher Schriftsteller, läßt ihre Anzahl bis auf sechs und zwanzig steigen. So viel wenigstens ist gewiß, daß der Prophet deren weit mehrere gehabt hat, als es nach seinem eignem Korane erlaubt war, welcher den Muselmännern nicht mehr als vier Weiber zugleich verstattet. Allein der Prophet hatte Freyheiten, die sich auf die Offenbarung selbst gründeten, und eben der Koran, welcher den gemeinen Arabern etwas verbot, nahm den Gesetzgeber davon aus.


19 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Hafsa war eine Tochter des Omars. DerProphet heyrathete sie im 30sten Jahre der Hegire. Sie war es, bey welcher, nach dem Tode des Mahomets, der Koran niedergelegt wurde. Sie starb in dem 45sten Jahre der Hegire, in einem Alter von 60 Jahren.


20 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Unter diesen verschiednen Partheyen warMosseilamah wirft sich zum Propheten auf. diejenige die fürchterlichste, welche einen berühmten Kriegsmann, Namens Mosseilamah, einen Mann, der seinen Kopf so wohl als seine Faust zu gebrauchen wußte, zum Haupte hatte. Er Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.war anfangs einer von den ersten Anhängern des Mahomets gewesen, hatte sich aber gar bald, noch bey Lebszeiten des Propheten, unterstanden, seine Lehren zu verbessern, und einen neuen Koran bekannt zu machen. Es wurde ihm sehr schwer, sich in einiges Ansehen zu setzen, so lange Mahomet die oberste Gewalt in Händen hatte; so bald er aber todt war, hatte Mosseilamah mehr Glück; er brachte mit vielen Vorbereitungen seine Lehre unter das Volk, und verschaffte sich eine sehr beträchtliche Anzahl Schüler. Endlich griff er in der Provinz Yemamat so weit um sich, daß der Calife schlüßig ward, die Waffen gegen ihn zu kehren.


21 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

(*) Diese Aufmercksamkeit des Abubekers gegen die Mönche kam vielleicht daher, weil man denMahomet in verschiednen Klöstern von Syrien sehr wohl aufgenommen hatte, besonders in dem Kloster zu Bostra, wo er eine besondre Bekanntschaft mit einem Mönche machte, welchen die Orientaler Bahira, und die Occidentaler Sergius nennen. Man versichert, wie ich schon gesagt, daß ihn dieser Mönch bey Verfertigung des Korans vornehmlich geholffen habe.


22 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Es behaupten einige, er sey es gewesen, welcher die verschiednen Hauptstücke des Korans, welche zu Zeiten des Mahomets auf einzeln Blättern enthalten waren, in einen Band ge= Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.sammlet habe. Dieser Band wurde der Hafsah, einer Tochter des Omars, welche eine von den Weibern des Propheten gewesen war, aufzuheben gegeben.


23 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

(*) Der Gebrauch des Weins ist den Anhängern des Mahomets verboten: Man wird dich fragen wegen des Weins und der Glücksspiele; spricht Gott in dem Korane zu Mahomet: Sage ihnen, es ist bey beyden ein grosses Verbrechen. Und an einem andern Orte dieses Buchs: Gewiß, o ihr Gläubigen, der Wein, die Glücksspiele, die Bildseulen, und die Glückspfeile, sind verabscheuungswürdige Werke des Satans. Enthaltet euch derselben, damit ihr glücklich seyn möget.


24 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

(*) Man lieset hiervon in dem 3ten Hauptstücke des Korans: GOtt hat uns in der Schlacht bey Beber beygestanden, als ihr weit schwächer waret, als eure Feinde. War es nicht genug, daß er euch eine Verstärkung von dreytausend Engeln, die vom Himmel stiegen, schickte? Wann diese nicht hinreichend gewesen wären, so würde er deren wohl fünftausend geschickt haben, welche alle nach verschiedenen Fahnen geordnet gewesen wären. „Ein arabischer Schriftsteller versichert, daß die streitenden Engel auf weiß und schwarz gesprengten Pferden geritten wären, und gelb und weisse Tiaren auf dem Haupte gehabt hätten, von welchen bis auf die Schultern Bänder herabgehangen, mit welchen der Wind gespielt. An ihrer Spitze war Gabriel, welcher auf seinem Zelter, Namens Haisum, das ist, der muntre, ritt, und in einer Wolke eingehüllet überall eine entsetzliche Niederlage unter den Götzendienern anrichtete. GagnierLeben des Mahomets B. III.„


25 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

(*) Sowohl der Gebrauch des Weins, als das Essen des Schweinefleisches ist im Korane verboten.


26 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Unter andern klagte man bey ihm einenDer Califfället auf seiner Reise verschiedene billige Urtheile. Mann an, welcher zwey Schwestern geheyrathet hatte. Eine solche Ehe war seit langer Zeit unter den Arabern sehr gebräuchlich gewesen, allein der Prophet hatte sie in seinem Korane ausdrücklich verbothen. Nachdem derCalif den Schuldigen vor sich gefodert, befahl er ihm, dem Gesetze des Mahomets gemäß, eine von seinen Weibern zu verlassen. Dieser Ausspruch verursachte bey dem, welchen er anging, sehr bittere Klagen; er murrete ungescheut wider die muselmännische Religion, und sagte sogar, es ärgere ihn bis zur Verzweifelung, daß er sie angenommen habe. Der Calif ward darüber unwillig, schlug ihn mit seinem Stocke auf den Kopf, und sagte: Wie? du unterstehest dich Islam zu verachten, welches die Religion Gottes, seiner Engel, und seiner Apostel ist? Wisse, daß es dem den Kopf kostet, der ihrer entsaget.


27 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Kurz darauf fällte er noch ein ander Urtheil über einen alten Mann, welcher eine junge Frau geheyrathet hatte, und einem jungen Menschen, der in seinen Diensten war, erlaubte, mit ihr Gemeinschaft zu haben, so daß beyde wechsels Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.weise einen Tag um den andern sie besassen. Nachdem ihm der Calif vorgestellt, daß ein solcher Umgang an und vor sich selbst etwas schändliches sey, und daß er in dem Korane ausdrücklich untersagt werde, so befahl er dem jungen Menschen, dieser Frauen gänzlich zu entsagen, und fügte sogar die Drohung hinzu, ihm den Kopf vor die Füsse legen zu lassen, wann er erfahren sollte, daß er seinen Befehl übertrete.


28 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sie sollen ihre Kinder den Koran nicht lehren. Sie sollen von ihrer Religion nicht öffentlich reden. Sie sollen niemanden dazu bereden, noch ihre Anverwandte abhalten, Mahometaner zu werden

29 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Calif that es mit Vergnügen, und führte ihm verschiedne Stellen aus dem Korane an, welche einem in dem Judenthume erzogenen Menschen schmeichelhaft seyn mußten. Er sagte, daß Abraham diese Religion seinen Kindern empfohlen habe, und daß Jacob ein gleiches gethan; daß Abraham weder ein Jude noch ein Christe gewesen sey, sondern ein rechtgläubiger Muselmann, und nicht aus der Zahl derer, welche Gott Gefehrten zugeben. Er führte ihm endlich an, was Mahomet seinen Schülern oft wiederhohlt habe. Eure Religion, sagte dieser Prophete, ist keine andre, als die Religion eures Vaters, des Abrahams; und er ist es, welcher euch den Namen Muselmänner gegeben hat. Ihr glaubt einen einigen Gott; die Christen glauben deren drey, den Vater, den Sohn und den H. Geist; das heißt Gott Gefehrten geben, und verschiedne Götter glauben: Rühmt euch, daß ihr nur einen Gott glaubt, und gebet keinen mehr zu, so wie euer Vater Abraham.


30 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Das, was in den Büchern, deren du gedenkest, enthalten ist, stimmt entweder mit dem überein, was in dem Buche Gottes