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1 - Discours de la tragedie /

Cette explication se trouvera autoriséepar Aristote même, si nous voulons bienpeser la raison qu'il rend de l'exclusion deces événemens qu'il desaprouve dans la Tragédie. Il ne dit jamais, celui-là n'y est pas propre, parce qu'il n'excite que la pitié, & ne fait point naître de crainte; & cet autren'y est pas supportable, parce qu'il n'excite quede la crainte, & ne fait point naître de pitié;mais il les rebute, parce, dit-il, qu'ils n'excitent ni pitié ni crainte, & nous donne àconnoître par-là, que c'est par le manquede l'une & de l'autre qu'ils ne lui plaisent pas, & que s'ils produisoient l'une des deux, il ne leur refuseroit point son suffrage.L'exemple d'Oedipe qu'il allégue, me confirme dans cette pensée. Si nous l'encroyons, il a toutes les conditions requi- ses en la Tragédie; néanmoins son malheur n'excite que de la pitié, & je ne pensepas qu'à le voir représenter, aucun de ceuxqui le plaignent s'avise de craindre de tuerson pére, ou d'épouser sa mére. Si sa representation nous peut imprimer quelquecrainte, & que cette crainte soit capable depurger en nous quelque inclination blâmable, ou vicieuse, elle y purgera la curiositéde savoir l'avenir, & nous empêchera d'avoir recours à des prédictions, qui ne servent d'ordinaire qu'à nous faire cheoirdans le malheur qu'on nous prédit, par lessoins mêmes que nous prenons de les évi- DE LA TRAGEDIE. 515 ter; puisqu'il est certain qu'il n'eût jamaistué son pére, ni épousé sa mére, si sonpére & sa mére, à qui l'Oracle avoit prédit que cela arriveroit, ne l'eussent faitexposer de peur qu'il n'arrivât. Ainsi, non seulement ce seront Laïus & Jocaste qui feront naître cette crainte, mais elle ne naîtraque de l'image d'une faute qu'ils ont faitequarante ans avant l'action qu'on représente, & ne s'imprimera en nous que par unautre Acteur que le prémier, & par une action hors de la Tragédie.


2 - Von den Trauerspielen /

Unterdessen, so schwer es auch ist diese merklichwirksame Reinigung der Leidenschaften, welche vondem Mitleiden und der Furcht erzeugt werden soll, anzutreffen, so können wir doch leicht mit dem Aristoteles einig werden. Wir dürfen nur sagen, er habeeben dadurch nicht behaupten wollen, daß alle beydeMittel zugleich dazu nöthig wären, sondern nach seiner Meynung sey auch eines zureichend, diese Reinigung hervorzubringen; doch mit dem Unterschiede, daß zwar nicht das Mitleiden ohne die Furcht, wohl aber die Furcht ohne das Mitleiden dazu genug sey. Der Tod des Grafen im Cid erweckt kein Mitleiden,er reiniget aber diese Art des Stolzes, die auf die Ehre der andern so neidisch ist, besser, als alle das Mitleiden, welches wir mit dem Rodrigue und der Chimene haben, die heftige Liebesneigung, welche beydeso beklagenswürdig macht, zu reinigen vermögend ist. Der Zuschauer kann mit dem Antiochus, dem Ni komed, dem Heraklius Mitleiden haben; wenn esaber dabey bleibt, und wenn er nicht besorgen darf, inein gleiches Unglück zu verfallen, so wird er von keiner Leidenschaft dadurch genesen können. Er hat Ge 222 II. P. Corneille zweyte Abhandlung,gentheils kein Mitleiden mit der Kleopatra, mit demPrusias, mit dem Phokas; und dennoch kann die Furcht eines gleichen oder ähnlichen Unglücks bey einer Mutter die Hartnäckigkeit sich des Vermögens ihrerKinder nicht zu entschlagen, bey einem Vater die allzugroße Ergebenheit gegen die andre Frau zum Nachtheil seiner Kinder erster Ehe, und bey allen die Begierde das Vermögen und die Ehre anderer mit Gewalt an sich zu ziehen, reinigen; so daß allezeit dieseReinigung jedes seinen Umständen und dem, was erzu begehen vermögend ist, gemäß bleibet. Das Misvergnügen und die Unentschließigkeit des Augusts im Cinna muß diese letztere Wirkung durch die Furchtund das Mitleiden zugleich thun; wie ich aber schongesagt habe, so geschieht es nicht allezeit, daß diejenigen, welche wir beklagen, durch ihr Verschulden unglücklich sind. Wenn sie also unschuldig sind, so bringtdas Mitleiden, welches wir mit ihnen haben, keine Furcht hervor, und wenn wir ja etwas von Furcht, die unsre Leidenschaft reinigen kann, dabey empfinden, so wird sie durch eine andre Person, und nicht durch die, welche wir beklagen, erweckt, so daß wir sie gänzlich der Stärke des Beyspiels schuldig sind. Wir können diese Erklärung aus dem Aristoteles selbst bekräftigen, wenn wir die Gründe recht erwägen, welche er von der Ausschließung derjenigen Begebenheiten, die er in den Trauerspielen misbilliget, giebt. Er sagt niemals, dieses oder jenes schickt sich in dieTragödie nicht, weil es bloß Mitleiden und keine Furcht erwecket; oder dieses ist daselbst unerträglich, weil es bloß die Furcht erwecket, ohne das Mitleiden zu erregen; nein, sondern er von den Trauerspielen insbesondre. 223 verwirft sie deswegen, weil sie, wie er sagt, wederMitleiden noch Furcht zuwege bringen, undgiebt uns dadurch zu erkennen, daß sie ihm deswegennicht gefallen, weil ihnen sowohl das eine als das andre fehlt, und daß er ihnen seinen Beyfall nicht versagen würde, wenn sie nur eines von beyden wirkten. In dieser Gedanke bestätiget mich das von ihm angeführte Beyspiel des Oedipus. Wenn wir ihm glauben, so hat es alle erfoderliche Eigenschaften einesTrauerspiels; gleichwohl erwecket sein Unglück nichts als Mitleiden, und ich glaube nicht, daß einer von denen, welche ihn bey der Vorstellung beklagen, sich in den Sinn kommen läßt zu befürchten, er könne auch seinen Vater tödten und seine Mutter heirathen.Wenn ja seine Vorstellung in uns einige Furcht erwecken kann, und wenn diese Furcht noch eine strafbare oder lasterhafte Neigung in uns zu reinigen vermögend ist, so kann es aufs höchste keine andre seyn,als die Neugierigkeit sein Schicksal zu wissen, undwenn es weit kömmt, so werden wir uns daraus hüten lernen, unsre Zuflucht zu Prophezeyungen zu nehmen, die größtentheils nichts nutzen, als daß sie uns in das Unglück, das man uns vorhergesagt hat, selbst durch die Sorgfalt ihm zu entfliehen, stürzen. Denn es ist gewiß, Oedipus würde weder seinen Vatergetödtet, noch seine Mutter geheirathet haben, wennsein Vater und seine Mutter, welchen das Orakel, was sich zutragen solle, vorausgesagt hatte, ihn nicht aus Furcht es möge wahr werden, hätten wegsetzen lassen. Es wäre also nicht Oedipus, sondern Lajus und Jokaste, die diese Furcht erweckten, welche noch dazu aus der Vorstellung eines Fehlers, welcher 224 II. P. Corneille zweyte Abhandlung, vierzig Jahr vor dem gegenwärtigen Falle begangen worden, herrühren würde; daß also die Furcht durch eine andre Person als die Hauptperson, und durch eine andre Handlung als die, welche den Inhalt der Tragödie ausmacht, in uns entstünde.


3 - La Poésie Dramatique /

Il vient pour obéir à un oracle. Et pourquoi cet oracle?


4 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Er kömmt, einem Orakel zu gehorsamen. Und wozu dieses Orakel?


5 - Fils naturelle /

Un plus habile que moi vous répondra que les embellissemens de l'épopée convena bles aux Grecs, aux Romains, aux Italiensdu quinzieme & du seizieme siecle, sont proscrits parmi les François, & que les Dieux de la Fable, les oracles, les héros invulné rables, les aventures romanesques, ne sont plus de saison.


6 - Der natürliche Sohn /

Wer strenger wäre als ich, würde Ihnen antworten, daß die Auszierungen der Epopee, wie sie sich für die Griechen, für die Römer, für die Italiäner des funfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts schickten, heut zu Tage völlig verbannt sind; daß die Götter der Fabel, die Orakel, die unverwundbaren Helden, die romanenhaften Abentheuer, ganz aus der Mode sind.


7 - An Essay on Dramatick Poesy /

Next, for the Plot, which Aristotle call'd ὁ μῦθος, and often τῶν πραγμάτων σύνθεσις, and from him the Romans Fabula, it has already been judiciously observ'd by a late Writer, that in their Tragedies it was only some Tale deriv'd from Thebes or Troy, or at least some thing that happen'd in those two Ages; which was worn so thread-bare by the Pens of all the Epique Poets, and even by Tradition it self of the TalkativeGreeklings (as Ben. Johnson calls them) that before it came upon the Stage, it was already known to all the Audience: And the People, so soon as ever they heard the Name of Oedipus, knew as well as the Poet, that he had kill'd his Father by a Mistake, and committed Incest with his Mother, before the Play; that they were now to hear of a great Plague, an Oracle, and the Ghost ofLaius: So that they sate with a yawning kind of Expectation, till he was to come with his Eyes pull'd out, and spake a hundred or more Verses in a Tragick Tone, in complaint of his Misfortunes. But one Oedipus, Hercules, or Medea, had been tolerable; poor People, they scap'd not so good cheap: they had still the Chapon Bouillé set before them, till their Appetites were cloy'd with the same Dish, and the Novelty being gone, the Pleasure vanish'd: So that one main End of Dramatick Poesy in its Definition, which was to cause Delight, was of consequence destroy'd.


8 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Was nun die Fabel des Schauspiels anbelangt, welche Aristotelesὁ μυθος und oft auch των πραγματων συνθεσις nennet, so hat bereits ein neuer Schriftsteller angemerkt, daß ihre Tragödien weiter nichts als irgend ein Mährchen von Theben und Troja, oder ein Geschichtchen aus dieser beyden Weltalter enthalten, welches von den Federn aller epischen Poeten, und selbst von der Tradition der ge Von Johann Dryden u. dessenschwätzigen Griechen bereits so abgenutzt war, daß es alle Zuhörer wußten, ehe es noch auf die Bühne kam. Sobald das Volk den Namen Oedipus hörte, so wußte es eben so gut wie der Poet, daß er vor dem Schauspiele unwissender Weise seinen Vater umgebracht, und mit seiner Mutter Blutschande getrieben; es wußte, daß man ihm nunmehr von einer grossen Pest, von einem Orakel, von dem Geiste des Lajus erzehlen werde, und saß also in einer Art von gähender Erwartung, bis er mit ausgestochenen Augen herauskam, und, sein Unglück zu beklagen, hundert oder mehr Verse in einem tragischen Tone hersagte. EinOedipus, ein Herkules, eine Medea wäre noch erträglich gewesen; allein so wohlfeil kam das arme Volk nicht weg; es ward ihm immer einerley aufgewärmter Kohl vorgesetzt, worüber es allen Appetit verlieren mußte. Da also die Neuigkeit wegfiel, so fiel auch das Vergnügen weg, und einer von den vornehmsten Endzwecken der dramatischen Poesie, den wir mit in die Erklärung derselben gebracht haben, war folglich gänzlich vernichtet.


9 - Examen de in genios para las Sciencias /

UNa de las razones, por donde la favi duria de Socrates a sido hasta el dia de oy tan celebrada, fue: que despues de aver si do juzgado en el Oraculo de Apolo, por el hombre mas savio del mundo, dixo desta manera: Hoc unum scio, me nihil scire. La qual sentencia, an passado todos los que le an leydo, y entendido, que fue dicha por ser Socrates hombre humildissimo, menospreciador de las cosas humanas; y que respeto de las divinas, todo le parecia de ningun ser y valor. Pero realmente estan engañados: porque esta virtud de la humildad, ningun Philosopho antiguo la alcançó, ni supo que cosa era; hasta que Dios vino al mundo, y la enseño.


10 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Eine von den Ursachen, warum die Weisheit des Sokrates noch bis auf den heutigen Tag so ausnehmend gepriesen wird, ist, daß er, als ihn schon das Orakel für den weisesten Menschen auf der Welt erklärt hatte, noch immer sagte: das einzige, was er wisse, sey, daß er nichts wisse. Von allen denjenigen, welche diesen Ausspruch gelesen oder gehört haben, ist er dahin ausgelegt worden, daß Sokrates ein sehr demüthiger Mann gewesen sey, der alles Menschliche verachtet, und in Ansehung desGöttlichen nichts wichtig und würdig genug befunden habe. Jn der That aber haben sich diese Ausleger geirret; weil keiner von den altenPhilosophen die Tugend der Demuth erreicht, ja nicht einmal gekannt hat, †) bis GOtt selbst in die Welt herab kam, sie zu lehren.


11 - Histoire des Arabes sous le gouvernement des Califes /

Les Persans, qui sont de la secteYesid.Hégire 61.Ere Chr. 680. d'Ali, ont toujours une vénération particulière pour ce Calife & pourVénérationdes Persanspour Hossein. ses deux fils Hassan & Hossein, qu'ils appellent les deux Seigneurs. Mais on révère singulièrement Hossein, que l'on regarde comme un martyr: c'est l'Oracle, le Saint, ou pour mieux dire, l'Idole de la Nation; & l'on prétend que si Mahomet revenoit au monde, il auroit lieu d'être jaloux de la haute réputation dont jouit encore actuellement son petit fils.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Perser, welche von der Secte des Ali sind, haben beständig gegen diesen Califen, und seine beyden Söhne, den Hassan und Hassein, welche sie die zwey Herren nennen, eine besondre Hochachtung getragen. Am meisten aber verehret man den Hassein, den man als einen Märtyrer betrachtet; dieser ist das Orakel, der Heilige, oder vielmehr der Götze dieser Nation; und man giebt vor, wenn Mahomet wieder in die Welt kommen sollte, so würde er über die grosse Ehre, in welcher sein Enkel noch würklich stehet, eifersüchtig zu werden Ursache haben.


13 - Aesop's Fables /

APresumptuous Scoffer at Things sacred, took aJourney toDelphos, on purpose to try if he couldput a Trick uponApollo. He carry'd a Sparrow in his Hand under his Coat, and told the God,I have some thing in my Hand, says he,Is it dead or living? If theOracle should say 'twas dead, he could shew it alive; if living, 'twas but squeezing it, and then 'twas dead. He that saw the Iniquity of his Heart, gave him thisAnswer: It shall e'en be which of the two thou pleasest:for 'tis in thy Choice to have it either the one or theother, as to the Bird; but 'tis not in thy Power as tothy self, and immediately struck the bold Scoffer dead,for a Warning to others.


14 - Aesop's Fables /

There is no playing fast and loose with God Almighty, who sees the very Thoughts of our Hearts. This way of fooling in holy Things, is the very boldest sort ofImpiety that can be practised. He that pretends todoubt of an All-knowing Power, has as much right todoubt of an All-mighty Power too; and the bringing ofone Attribute in question, opens the way to a Diffidence of all the rest. It would prevent a great deal of Wickedness in the World, if Men would but live and act in58Æsop's Fables. religious Matters so as to own and to recognize the Force and Awe of a Deity in theirPractices, as well asin theirWords: But when they come to querying and riddling upon it, with anIf it be so and so, the Scandalof the Supposition is not to be borne; for such a wayof seeming to affirm a Thing, is but one Remove froma flat Denial of it. Such was the Scoffer's Question here to the Oracle, which implies both the Doubt of aDivine Omniscience, and a Curiosity to discover the Truth of the Matter, with a Banter at the End of it;and so makes a consummated Wickedness; which wethink completes the Fable, in making it end with sodeserved a Punishment.


15 - Aesop's Fables /

The Dangers that we apprehend, and the Blessingswe hope for, look generally a great deal bigger, andmore considerable, at a Distance, than they really are.For Mankind is almost continually deceived by its Hopes and Fears. Things at hand, we see as they really are; far off, as they only seem to be; and our Imaginations112Æsop's Fables. being set on work, make oftentimes Mountains of Molehills. Patience and Consideration only, in all such Cases, areable to set our Judgments right. This Fable, as we have taken Notice in the Life ofÆsop, was very fatal tothat excellent Man. He had been induced to visitDel phos, by the Fame of its Oracle, and the Reputationwhich that had given to the People of the Island, ofwhom he had conceived a mighty Opinion: But whenhe came there, he found them very much the contraryof what he expected, and that, instead of being a wise,a moral, and a generous People, they were given up to their Vices and Follies; and were selfish, vain, luxurious, and conceited; so that he could not refrain lettingthem know by this Fable, how much he was disappointed; and they never left till they had plotted awayhis Life, for fear he should inspire into others, the badOpinion he had found Reason to entertain of them himself.