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1 - L'art d'aimer /


Malebranche à la main, parlez métaphisique:

2 - Die Kunst zu lieben /

Verschiedene Neue scheinen den Widerspruch, welcher bey dem römischenGedichte zwischen dem Titel und der Ausführung ist, eingesehen zu haben. Wie schwer ist es dasjenige gut zu machen, was ein Ovid schlecht gemacht hat! Jeder von seinen Nacheifrern hat sich ein besonder Lehrgebäude von der Liebe gemacht. Des Italiäners Pietro Michelearte degli amanti ist eine Sammlung süsser Grillen und wortreicher Tändeleyen. Kan auch ein Italiäner von der Liebe schreiben ohne zu platonisiren? Die Maximen der Liebe des Grafen von Bussy sindlächerlich ernsthafte Stoßgebetchens, und was die kalte Frau von Lambert von dieser feurigen Leidenschaft sagen will, sind metaphysischeGrübeleyen, die nach dem Hotel de Rambouillet schmecken. Wo hin und wieder ein Deutscher die Liebe zu seinem Gegenstande gehabt hat, da wird man schwerlich mehr als schulmäßige Declamationes finden, welche die Ohren füllen, und dem Leser nichts zu fühlen geben, weil die Verfasser nichts gefühlt haben.


3 - Die Kunst zu lieben /

Seine Geliebte zu bezwingen, muß man aufmercksam ihr zu gefallen, und von seinem Vorsatze ganz erfüllet seyn; nach ihrem Geiste, nach ihrem Geschmacke muß man sich falten, dencken, lieben, handeln wie sie, und sich ganz in sie verwandeln. Ist sie eine Schülerin der ernsten Weisheit, trägt sie in ihrem Herzen ein langsames Feuer, welches sie bestreitet? Geht nicht allzukühn fort, und schonet ihre Tugend. Vereinigt sie mit der Liebe einen philosophischenGeist? Redet, den Malebranche in der Hand, nichts als Metaphysick. Tadelt sie? Tadelt. Lobt sie? Lobt. Tanzet sie? Tanzet. Singt sie? Singet. Mahlt sie? bewundert ihre Werke. Lieset sie euch ihre Verse? verschwendet die Lobeserhebungen.

4 - La Poésie Dramatique /

Si les mœurs qu'il supposera ont été autrefois, & que ce temps ne soit pas éloigné; si un usage est passé, mais qu'il en soit resté une expression métaphorique dans la langue; si cette expression porte un caractere d'honnêteté; si elle marque une piété antique, une simplicité qu'on regrette; si l'on y voit les peres plus respectés, les meres plus honorées, les Rois populaires; qu'il ose: loin de lui reprocher d'avoir failli contre la vérité, on supposera que ces vieilles & bonnes mœurs se sont appa- remment conservées dans cette famille. Qu'il s'interdise seulement ce qui ne seroit que dans les usages présens d'un peuple voisin.


5 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn die Sitten, die er annimt, vormals im Schwange gewesen sind, und diese Zeit eben nicht sehr lange verstrichen ist; wenn ein Gebrauch abgekommen, in der Sprache aber ein methaphorischer Ausdruck davon übrig geblieben ist; wenn dieser Ausdruck etwas Gutes und Rechtschaffenes bemerkt; wenn er von einer alten Frömmigkeit, von einer guten einfältigen Gewohnheit, von der zu wünschen wäre, daß sie noch bestünde, zeiget; wenn die Väter darinn ehrwürdiger, die Mütter werther, die Könige gefälliger erscheinen: so mache er sich nur kein Bedenken; anstatt, daß man ihm, wider die Wahrheit gesündiget zu haben, vorwerffen wird, wird man vielmehr annehmen, daß sich ohne Zweifel diese alten, guten Sitten in dieser Familie so lange erhalten haben. Nur vermeide er alles das, was nach dem gegenwärtigen Gebrauche irgend eines benachbarten Volkes seyn würde.


6 - Examen de in genios para las Sciencias /

Los que siguen la doctrina de Aristo teles (viendo por experiencia que unos hombres raciocinan mejor que otros) inventaron una huyda aparente, diziendo que discurrir uno mejor que otro, no lo causa, ser el entendimiento potencia organica, y estar en unos hombres mas Examen bien dispuesto el celebro, que en otros; sino que el entendimiento humano (en tanto que el anima racional estuviere enel cuerpo) a menester las figuras, y phantasmas, que estan en la ymaginativa y memoria: Por cuya falta viene el entendimiento a discurrir mal; y no por culpa suya, ni por estar conjunto con ma teria mal organizada. Pero esta respuesta es contra la doctrina del mesmo Aristoteles, (Lib. de memoria, & reminiscentia.) el qual prueva, que quanto la memoria fuere mas ruin, tanto es mejor el entendimiento; y quanto la memoria fuere mas subida de punto, tanto es mas flaco el entendimiento: y lo mesmo hemos provado atras de la ymaginativa. En confirmacion de lo qual pregunta Aristoteles, (30. Sect. prob. 4.) que es la causa, que siendo viejos tenemos tan mala memoria, y tan grande entendimiento; y quando moços, acontece al reves, que somos de gran memoria, y tenemos ruin entendimiento? Desto muestra la experiencia una cosa, y assi lo nota Galeno; que quando en la enfermedad se desbarata el temperamento, y buena compostura del celebro, muchas vezes se pierden las obras del entendimiento, y quedan salvas las de la memoria, y las de la ymaginativa: lo qual no pudiera acontecer, si el entendimiento no tuviera por si instrumento particular, fuera del que tienen las otras potencias. A esto yo no se que pueda De Ingenios. responder: sino es, por alguna relacion metaphisica, compuesta de acto y potencia, que ni ellos saven que es lo que quieren dezir ni ay hombre que los entienda. Ninguna cosa haze mayor daño a la sa viduria del hombre, que mezclar las scien cias: y lo que es de la philosophia natural, tratarlo en la metaphisica; y lo que es de la metaphisica, en la philosophia natural.


7 - Examen de in genios para las Sciencias /

Y de aqui nasce, que el que no tiene, Examen tan caval y subido entendimiento (que es la potencia aquien pertenesce el distinguir, inferir, raciocinar, juzgar, y elegir) no alcança subido caudal de Theologia escolastica. El que no se concluyere con esta razon, lea a S. Thomas, Escoto, Du rando, y Cayetano (que son la prima desta facultad) y hallara grandes delicadezas en sus obras, dichas y escriptas en muy llano y comun Latin. Y no fue otra la causa, fino que estos graves autores tuvieron (dende niños) muy flaca memoria, para aventajarse en la lengua Latina. Pero venidos a la Dialectica, Metaphisi ca, y Theologia escolastica, alcançaron todo lo que veemos, por tener grande entendimiento.


8 - Examen de in genios para las Sciencias /

La verdadera respuesta del problema, no se puede dar en philosophia natural: porque no es de su jurisdiction. Y assi es menester passar a otra sciencia superior (quella man Metaphysica) en la qual dize Aristo teles (Lib. 12. Meta.) que el anima racional, es la mas infima de todas las intelligencias: y por ser de la mesma naturaleza generica, que tienen los Angeles, está corrida de verse metida en un cuerpo, que tiene communidad con los brutos animales. Y assi nota la divina escritura (como cosa que contenia misterio) que estando el primer hombre desnudo, no tenia verguença: pero viendose assi, luego se cubrio. Enel qual tiempo conoscio, que por su culpa avia perdido Examen la immortalidad: y que su cuerpo era alterable, y corruptible; y que aquellos instrumentos y partes, se le avian dado, porque necessariamente avia de morir, y dexar otro en su lugar; y que para conservar aquel po co de tiempo que tenia de vida, avia menester comer y bever, y echar de si tan malas y hediondos excrementos: y cresciole mas la verguença, viendo que los Angeles (con quien el frisava) eran immortales, y que no avian menester comer, ni bever, ni dormir, para conservar la vida, ni tenian instrumentos, para engendrarse unos a otros: antes fueron criados todos juntos, de ninguna materia, y sin miedo de corromperse. De todo lo qual, salen naturalmente instruydos los ojos, y oydos. Y assi le pesa al anima racional, y se

Nota un indicio de ser el anima racional, im mortal.

a verguença, que le traygan a la memoria las cosas que dieron al hombre, por ser mortal, y corruptible.


9 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Die Nachfolger des Aristoteles, weil sie es aus der Erfahrung erkannten, daß immer ein Mensch besser schliesse, als der andere, sind auf folgende scheinbare Ausflüchte gefallen. Diese Verschiedenheit, sagen sie, kömmt nicht daher, weil der Verstand eine organische Vermögenheit ist, welche in einem eine bessere Verfassung hat, als in dem andern; sondern daher, weil der menschliche Verstand, so lange die vernünftige Seele in dem Körper ist, die Bilder und Phantasien der Einbildungskraft und des Gedächtnisses nöthig hat. Wenn also der Verstand falsch denkt und schließt, so denkt und schließt er nicht aus eigner Schuld, oder deswegen falsch, weil er mit einer übel organisirtenMaterie verbunden ist, sondern deswegen, weil ihm jene Bilder und Phantasien fehlen. Doch diese Antwort ist wider die eigene Lehre des Aristoteles, welcher ausdrücklich behauptet, *) je ungeschickter das Gedächtniß sey, desto stärker sey der Verstand, und je fähiger der Verstand sey, desto unfähiger sey das Gedächtniß. Ein gleiches haben wir in dem Vorhergehenden von der Einbildungskraft bewiesen. Zur Bekräftigung dieser Meynung wirft Aristoteles**) noch die Frage auf: woher es komme, daß im Alter das Gedächtniß so schwach, und der Verstand so stark sey, und warum sich in der Jugend das Gegentheil ereigne, da das Gedächtniß nämlich sehr stark, und der Verstand sehr schwach ist? Auch die Erfahrung, wie Galenus sehr wohl an

*) περι μνημης και ἀναμνησεως.

**) προβλ. τμημ. λ.

merkt, ist für diesen Satz: denn, wenn das Temperament und die gute Beschaffenheit des Gehirns in einer Krankheit verändert wird, so verlieren sich sehr oft die Wirkungen des Verstandes; die Wirkungen des Gedächtnisses und der Einbildungskraft aber bleiben, wie sie waren. Dieses nun könnte nimmermehr geschehen, wenn der Verstand nicht sein bestimmtes Werkzeug, das von den Werkzeugen der andern Vermögenheiten unterschieden wäre, hätte. Jch weiß nicht, was man hierauf antworten kann; man müßte denn mit einer metaphysischen Unterscheidung, mit einem actualiter und potentialiter, das ist, mit Wörtern antworten, die weder die, welche sie brauchen, noch sonst jemand auf der Welt verstehet. Nichts verhindert das Wachsthum der menschlichenWeisheit mehr, als wenn man die Wissenschaften mit einander vermenget; wenn man das, was in die Naturlehre gehört, in der Metaphysik, und das, was in die Metaphysik gehört, in der Naturlehre abhandeln will.


10 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Die scholastische Gottesgelahrheit gehört unwidersprechlich dem Verstande; wenn anders Unterscheiden, Folgen, Schliessen, Urtheilen und Wählen, Wirkungen dieser Vermögenheit sind. Was kann aber in dieser Wissenschaft vorfallen, daß man nicht entweder wegen der Ungereimtheit zweifeln, oder mit Unterscheidung antworten, oder wider die Gegenantwort einwen den, die wahren Folgerungen daraus ziehen, und so lange hin und wieder reden müßte, bis der Verstand dabey beruhen kann. Den stärksten Beweis aber, der sich hier anführen läßt, mag man daraus nehmen, daß sich die lateinische Sprache mit der scholastischen Theologie sehr schwer verbinden lasse, und daß es etwas sehr seltnes sey, wenn ein grosser lateinischer Styliste zugleich ein grosser Scholastiker ist. Man hat diese Anmerkung schon oft gemacht, und schon oft hat sich hier und da ein Neugieriger bemüht, den Grund davon zu entdecken; man ist aber niemals auf etwas anders gefallen, als darauf: die scholastische Theologie werde in den plansten und allergemeinsten Ausdrücken vorgetragen, so, daß die grossen Stylisten, welche ihre Ohren einmal an den anmuthigen und zierlichen Styl des Cicero gewöhnt hätten, unmöglich einen Gefallen daran finden könnten. Es wäre für unsere Stylisten gut, wenn dieses die wahre Ursache wäre; denn so würden sie wenigstens durch die Gewohnheit, indem sie ihr Gehör dazu zwängen, ihrem Fehler abhelfen können. Doch die Wahrheit zu gestehen, die Ursache liegt mehr an dem Kopfe, als an dem Gehöre. Die grossen Stylisten müssen nothwendig ein starkes Gedächtniß haben; weil sie es sonst in einer fremden Sprache nimmermehr so weit bringen würden. Da aber ein starkes und glückliches Gedächtniß einem grossen und geschwinden Verstande in eben demselben Kopfe ganz entgegen ist, so muß es ihn nothwendig so zurück halten, daß er zu dem gehörigen Grade der Vollkommenheit nicht gelangen kann. Hieraus folgt also, daß derjenige, welchem ein fähiger und geschwinder Verstand fehlt, (als welcher Vermögenheit das Unterscheiden, das Folgern, das Schliessen, das Urtheilen und Erwählen zukömmt,) es in der scholastischen Theologie gewiß nicht weit bringen wird. Wer mit diesem Grunde nicht zufrieden ist, der darf nur den h. Thomas, den Scotus,Durandus, und Cajetanus lesen, welches die Hauptschriftsteller in dieser Wissenschaft sind; und ich bin gewiß, daß er die vortreflichsten und feinsten Gedanken in ihren Werken finden wird, die sie in dem allerschlechtesten und niedrigsten Lateine vorgetragen haben. Die Ursache aber hiervon ist keine andere, als, weil diese grossen Schriftsteller auch in ihrer Jugend ein sehr schwaches Gedächtniß hatten, und also in der lateinischen Sprache nicht weit kommen konnten; da sie aber zur Dialektik, Metaphysik und scholastischen Theologie schritten, so konnten sie wegen ihres grossen Verstandes gar leicht zu der Höhe gelangen, in welcher wir sie jetzt bewundern.


11 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Die wahre Antwort auf diese Frage kann aus der natürlichen Weltweisheit nicht hergeholt werden, als deren Umfang sich so weit nicht erstreckt. Wir müssen uns also in eine andere höhere Wissenschaft machen, nämlich in die Metaphysik, worinnen Aristoteles***) behauptet, daß die vernünftige Seele das niedrigste von allen geistigen Wesen sey. Da sie nun mit denEngeln einerley generische Natur hätte, so würde sie verdrüßlich, so oft sie empfände, daß sie in einem Körper eingeschlossen sey, welchen sie mit den unvernünftigen Thieren gemein habe. Auch die heilige Schrift merkt es als eine geheimnißvolle Sache an, daß der erste Mensch

*) περι των πεπονθοτων τοπων βιβλ. ϛ. κεφ. ϛ.

**) προβλ. τμημ. δ.

***) βιβλ. ιβ. των μετα τα Φυσικα.

anfangs sich nicht geschämt habe, nackend zu gehen; sobald er es aber gesehen, habe er sich zu schämen angefangen, weil er zugleich wahrgenommen, daß er sich aus eigener Schuld derUnsterblichkeit verlustig gemacht, daß sein Körper hinfällig und vergänglich sey, daß er diese Glieder und Werkzeuge nur deswegen empfangen habe, weil er nothwendig sterben, und andere seines gleichen nach sich lassen müsse, weil er Essen und Trinken, und die unverdaulichen schändlichen Reste von sich schaffen müsse, wenn er sich anders seine kurze Lebenszeit hindurch erhalten wolle. Diese Schaam wurde noch grösser, wenn er überlegte, daß die Engel, welchen er doch gleich komme, unsterblich wären; daß sie nicht nöthig hätten, zur Erhaltung ihres Lebens zu essen, zu trinken und zu schlafen; daß sie keine Werkzeuge brauchten, wodurch einer den andern hervorbrächte, weil sie alle zugleich aus keiner Materie erschaffen worden wären, und keine Auflösung ihres Wesens befürchten dürften. Von allen diesen Stücken sind die Augen und Ohren von Natur schon unterrichtet, so, daß sich die vernünftige Seele ärgert und schämt, wenn ihr dasjenige ins Gedächtniß gebracht wird, was den Fall des Menschen, und folglich seine Sterblichkeit und Vergänglichkeit verursachte *).


12 - /

This Mind must itself be first and original in na- This not resi- dent in the mate- rial world.ture; nor is there any room for the question, from what cause did it proceed? The order of nature shews that wisdom and power have always existed somewhere; unless at some period existence could commence without a prior cause; or a being void of all power, thought, 174 TheEvidences that there is aDeity.Book I. and wisdom, could at a certain period, without the aid of any powerful or wise being, start into power orwisdom; or a being void of all power or wisdom could convey these perfections to others; all which suppositions are absurd. Since then there is evidence for original intelligence and power, as high as we could haveupon a supposition that it existed, where shall we con clude it resides? Whether in this vast material systemis there one intelligence or counsel enlivening and moving the whole, and modifying some parts of itself into particular intelligences for certain ends, andstill governing them from certain affections toward them, and toward the whole; which was the notion of some Stoicks, who zealously taught many duties of piety and humanity? or does it reside in a spirit, a being simple and uncompounded, distinct from all divisible, changeable, or moveable substance; which was the notion of the Platonists? The grand duties of piety, the foundations of our hopes, and the motives to virtue, subsist on either scheme; but that of the Stoicks is loaded with unsurmountable objections of a metaphysical kind.


13 - /

Dieser Geist mus seiner Natur nach selbst erst und ursprünglich seyn; und hier kan die Frage nicht statt finden: woher ist er entstanden? Die Ordnung der Natur beweist, daß Weisheit und Allmacht allemal da gewesen sind; wenn man nicht etwa annehmen will, daß, in einem gewissen Zeitpuncte, das Daseyn, ohne eine schon vorhandene Ursache, seinen Anfang nehmen können; oder, daß ein von allen Kräften, Gedanken, und von aller Weisheit leeres Wesen, in einem gewissen Zeitpunct, ohne Beyhülfe eines mächtigen und weisen Wesens, sich auf einmal zu Macht und Weisheit erheben kön nen; oder, daß ein von Macht und Weisheit lee res Wesen diese Vollkommenheiten andern mitthei len können; alle diese Voraussetzungen sind unver nünftig. Wenn es also für gewis und unwidersprech lich gehalten werden mus, daß eine ursprüngliche Weisheit und Macht, die so hoch ist, als wir uns nur vorzustellen fähig sind, vorhanden sey: wo sol len wir glauben, daß sie wohne? Ist in diesem grossen materialischen System ein weiser Geist vorhanden, welcher das Ganze belebt und bewegt, einige Theile von sich, um gewisser Endzwecke wil len, zu besondern Geistern macht, und dieselben, durch einige Neigungen gegen sie und gegen das Ganze, immer regiert; wie die Stoiker annahmen, welche viele Pflichten der Frömmigkeit und der Menschheit so eifrig lehrten? Oder ist ein Geist vorhanden, welcher ein einfaches und unzusammen gesetztes, ein, von allen theilbaren, veränderlichen und beweglichen Wesen, unterschiedenes Wesen ist; wie die Platoniker annahmen? Die grossen PflichErstesBuch.274 Die Pflichten gegen Gottten der Frömmigkeit, der Grund unsrer Hofnun gen, und die Bewegungsgründe zur Tugend beste hen bey jedem dieser beyden Systemen; allein, das erstere hat unbeantwortliche Einwürfe aus der Me thapysik wider sich.


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* All Calvinists, say the zealot Armini-ans, are blasphemers, charging all injusticeand wickedness upon God, and taking a- way the morality of human actions. TheCalvinists in their turn make Arminiansblasphemers and denyers of God's presci-ence and providence, making men in depen-dent in their actions. All Materialists are A-theists, say some warm Metaphysicians, tho'some primitive fathers were of that opini-on. Arians and Socinians, are idolatersand denyers of God, say the orthodox.They retort upon the orthodox that they

15 - /

* Alle Calvinisten, sagen die eifrigen Arminianer, sind Gotteslästerer, indem sie alle Ungerechtigkeit und Bosheit von Gott herleiten, und die Moralitätaller menschlichen Handlungen aufheben. Die Calvinisten hingegen machen die Arminianer zu Gotteslästerern und Verleugnern der göttlichen Vorhersehungund Vorsorge, indem sie die Menschen in ihren Handlungen unabhängig machen. Alle Materialistensind Atheisten, sprechen die hitzigen Metaphysiker, und einige Väter der ersten Jahrhunderte. Die Arianer und Socinianer sind Abgötter und Gottesleugner, sagen die Orthodoxen. Jene behaupten gegen die Orthodoxen, daß sie Tritheiten sind; und auf gleiche Weise verfahren, andere Secten, und wiegeln die Obrigkeit zur Verfolgung auf, da es doch gewis ist, daß bey allen diesen Secten eben die Bewegungsgründe zur Tugend von dem Glauben an die Vorsorge, eben die Erkäntnis, daß die Güte Gottes der Quell alles Guten ist was wir geniessen, und eben die Dankbarkeit und Vertrauen gegen ihn, vorgetragen werden. Keine von ihren Religionsformen verleitet die Menschen zu Lastern, ausser die sehr gewöhnliche Lehre unter ihnen von dem Rechte der Verfolgung.