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1 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Laſatyre perſonnelle, & le ridicule des mœurs, formerent donc ſucceſſivement le caractere des Poë- mes de ces différens Comiques; & ce fut uniquement ſous ces traits qu'ils prétendirent corriger & diver- tir leurs Concitoyens. Mais cette maniere, qui pouvoit s'étendre à toutes les conditions, ne fut pas pouſſée auſſi loin qu'elle pouvoit aller. Nous n'avons en effet aucu nes pieces, ni Greques ni Latines, qui ayent immédiatement les fem- mes pour objet. Si Ariſtophanes les introduit aſſez ſouvent ſur la Scene, ce n'eſt jamais que comme des per- ſonnages acceſſoires, quin'ont point de part au ridicule; & lors même qu'il leur donne les premiers rolles, comme dans les Harangueuſes, la critique retombe toûjours ſur les hommes qui conſtituent le véritable ſujet de ſon Poëme.


2 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Par la légere eſquiſſe que nous venons de voir, il eſt conſtant que le Théatre Grec n'a pû leur donner aucune idée analogue au Comique- Larmoyant. Les Pieces d'Aristopha nes neſont proprement que des Dia logues ſatyriques; & il paroît par les fragmens de Ménandre, que ce Poëte n'a employé que les couleurs. du Ridicule, ou de cette critique générale, qui réjoüit plus l'eſprit qu'elle n'affecte l'ame.


3 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Concluons donc qu'il ne doit jamais être permis d'inventer que pour embellir; que le genre du Comique Larmoyant eſt une dé- couverte dangereuſe, & capable de porter le coup mortel au vrai Co mique. Lorſqu'un art eſt arrivé à ſa perfection, vouloir en changer l'eſſence, eſt moins une liberté permi ſe à l'Empire des Lettres, qu'une licence intolérable (a). Les Grecs & les Romains nos Maîtres & nos modeles dans toutes les produc tions de goût, ont principalement deſtiné la Comédie à nous amuſer & à nous inſtruire par la voie de la critique & de l'enjoue

(a) Comme les Arts ſe touchent, écoutons les plaintes de M. Blondel, dans ſon Diſcours ſur l'Architecture, imprimé en 1747. Il eſt à crain dre, dit-il, que les nouveautés ingénieuſes qu'on introduit de nos jours, même avec ſuccès, ne ſoient imitées par des Artiſans, qui, n'ayant ni le mérite ni la capacité des Inventeurs, jmagi neroient dans la ſuite une infinité de formes bi- ſarres, qui corromproient inſenſiblement le goût, & feroient décorer du beau nom d'invention des ſingularités extravagantes. Quand une fois ce poi ſon des Arts a ſéduit, les Anciens paroiſſent ſtériles, les grands Hommes froids, & les préceptes trop reſſerrés, &c.

ment. Toutes les Nations de l'Eu rope ont depuis ſuivi cette maniere plus ou moins exactement, ſuivant qu'elle s'accordoit avec leur génie particulier: nous l'avons nous-mê- mes adoptée dans les jours de notre gloire, dans ce ſiecle ſi ſouvent mis en parallele avec celui d'Auguſte; pour quoi forcer Thalie d'emprunter au- jourd'hui la ſombre attitude de Melpomene, & de répandre un air ſé rieux ſur un Théatre dont les jeux & les ris ont toûjours fait le princi pal ornement, & feront toûjours le caractere diſtinctif?


4 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Die persönliche Satyre und das Lächerliche derSitten machten also, die auf einander folgenden Kennzeichen der Gedichte von diesen verschiedenen Arten des Komischen, aus; und unter diesen Zügen einzig und allein suchten die Verfasser ihre Mitbürger zu bessern und zu ergötzen. Doch diese letztre Art, welche sich auf alle Stände erstrecken konnte, ward nicht so weit getrieben, als sie es wohl hätte seyn können. Wir haben in der That kein Stück, weder im Griechischen noch im Lateinischen, dessen Gegenstand unmittelbar das Frauenzimmer sey. Aristophanes führt zwar oft genug Weibsbilder auf, allein nur immer als Nebenrollen, welche keinen Antheil an dem Lächerlichen haben; und auch alsdenn, wenn er ihnen die ersten Rollen giebt, wie zum Exempel in den Rednerinnen, fällt dennoch die Critik auf die Manns Betrachtungen über das personen zurück, welche den wahren Gegenstand seines Gedichts ausmachen.


5 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Aus dem leichten Entwurfe, den wir eben jetzt betrachtet haben, ist es klar und deutlich, daß ihnen das griechische Theater keine Jdee, die mit dem weinerlich Komischen analogisch wäre, geben konnte. Die Stücke des Aristophanes sind eigentlich fast nichts, als satyrische Gespräche; und aus den Fragmenten des Menanders erhellet, daß auch dieser Dichter bloß die Farben des Lächerlichen, oder derjenigen allgemeinenCritik gebraucht habe, welche mehr den Witz erfreuet, als das Gemüthe angreift.


6 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Lasset uns daher aus diesem allen den Schluß ziehen, daß keine Erfindungen vergönnt sind, als welche die Absicht zu verschönern haben, und daß die Gattung des weinerlich Komischen eine von den gefährlichen Erfindungen ist, welche dem wahren Komischen einen tödlichen Streich versetzen kann. Wenn eine Kunst zu ihrer Vollkommenheit gelangt ist, und man will ihr Wesen verändern, so ist dieses, nicht sowohl eine in dem Reiche der Gelehrsamkeit erlaubte Freyheit, als vielmehr eine unerträgliche Frechheit. (1)

(1) Da alle Künste aneinander grenzen, so laßt uns noch die Klagen hören, welche Hr. Blondel in seinem 1747 gedruckten Diſcours ſur l'Architecture führet. Es ist zu befürchten, sagt er, daß die sinnreichen Neuerungen, welche man zu jetziger Zeit, mit ziemlichem Glück einführt, endlich von Künstlern werden nachgeahmt werden, welchen die Verdienste und die Fähigkeiten der Erfinder mangeln. Sie werden daher auf eine Menge un gereimter Gestalten fallen, welche den Geschmack nach und nach verderben, und werden ausschwei fenden Sonderlichkeiten den schönen Namen der Er findungen beylegen. Wann dieses Gift die Künste einmal ergriffen hat, so fangen die Alten an un fruchtbar zu scheinen, die grossen Meister frostig, und die Regeln allzu enge et ceteraet cetera

Betrachtungen über das Die Griechen und die Römer unsre Meister und Muster in allen Geburthen desGeschmacks, haben die Komödie vornehmlich dazu bestimmt, daß sie uns, vermittelst der Critik und des Scherzes, zugleich ergötzen und unterrichten soll. Alle Völker Europens sind hernach dieser Weise mehr oder weniger gefolgt, so wie es ihrem eigenthümlichenGenie gemäß war: und wir selbst haben sie in den Zeiten unsers Ruhmes, in dem Jahrhunderte angenommen, das man so oft mit dem Jahrhunderte des Augusts in Vergleichung gestellet hat. Warum will man jezt Thalien nöthigen die traurige Stellung der Melpomene zu borgen, und ein ernsthaftes Ansehen über eine Bühne zu verbreiten, deren vornehmste Zierde allezeit Spiel und Lachen gewesen sind, und beständig ihr unterscheidender Charakter seyn werden?


7 - La Poésie Dramatique /

La critique en use bien diversement avec les vivans & les morts. Un Auteur est-il mort? Elle s'occupe à relever ses qualités & à pallier ses défauts. Est-il vivant? C'est le contraire. Ce sont ses défauts qu'elle releve, & ses qualités qu'elle oublie; & il y a quelque raison à cela: on peut corriger les vivans, & les morts sont sans ressource.


8 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Die Critik verfährt mit den Lebendigen ganz anders, als mit den Todten. Ist ein Autor todt: so sucht sie seine guten Eigenschaften ins Licht zu setzen, und seine Fehler zu bemänteln. Lebt er noch: so geschieht das Gegentheil; sie setzt seine Fehler ins Licht, und vergißt seine guten Eigenschaften. Dieses Verfahren hat gewissermassen seinen Grund: die Lebenden können sich bessern, aber mit den Todten ist es gethan.


9 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Das Buch des Huarte hat, ungeach tet seiner Mängel, auch in Deutsch land unter den Gelehrten so viel Lieb haber gefunden, daß sie aus Mangel an Exemplaren nicht mehr befriediget werden konnten, und in einigen Gegenden ausdrücklich eine neue Aufiage ver langt wurde; wozu sich auch der Herr Verleger sogleich entschloß. Nur wä re es zu wünschen gewesen, daß der sel. Leßing diese neue Auflage noch selbst hätte besorgen koenen. Denn wie könnte ich mir zutrauen, dasjeni ge geleistet zu haben, was dieser scharf sinnige Mann in seinen ältern Jahren gewiß geleistet haben würde, da er die se Uebersetzung, wovon die erste Ausga be schon 1752 herauskam, noch als ein sehr junger Mann verfertiget, und da mals wahrscheinlicher Weise nicht viel Zeit übrig gehabt hat, oder vielleicht durch andere Umstände abgehalten wor den ist, seiner Uebersetzung einige An merkungen beyzufügen. Jch habe die ses auf Verlangen des Herrn Verle gers gethan, und diejenigen Materien, die für eigentliche Anmerkungen zu weit läuftig gewesen wären, in besondern Zusätzen abgehandelt. Doch wird der Leser gar bald sehen, daß ich nicht über all Anmerkungen oder Zusätze gemacht habe, wo man Ursache hat, anderer Mey nung zu seyn, als Herr Huarte; weil heut zu Tage, nachdem die medicinischenWissenschaften zu einer weit grössernVollkommenheit gebracht worden sind, als sie in den ältern und zu Huarts Zeiten hatten, die offenbaren Jrthümer und Grillen der alten griechischen Aerzte, auf welche Huarte so viel baut, und wodurch er seine eigenen sonderbaren Einfälle un terstüzt, wohl von selbst einem jeden in die Augen fallen, und nicht leicht jemanden verführen werden. Da aber vom Ver fasser selbst hin und wieder Anmerkun gen vorkommen, so muß ich noch bemer ken, daß diese durch das Zeichen* von den meinigen unterschieden worden sind, zu denen ich allemal das Zeichen † und noch überdieses den Buchstaben E. ge setzt habe. Das 15te Hauptstück, wel ches der V. für das wichtigste hält, hätte ich gern weggelassen, wenn ich nicht besorgt hätte, daß einige Leser die se Weglassung sehr möchten. Von den Lebensumständen kann ich meinen Lesern nichts mehr sagen, alsLeßing schon in seiner Vorrede angeführt hat, ungeachtet ich nicht nur selbst alles durchgesucht habe, was ich hier durchsuchen konnte, sondern auch von zwey würdigen Männern in Leipzig mit Auszügen aus verschiedenen Schriften unterstützt worden bin. Man läßt sich aber nirgends auf ausführliche biogra phische Nachrichten ein, sondern redet nur von der Schrift des Huarte, und von den verschiedenen Ausgaben und Uebersetzungen. Unter den lateinischen wird in dem Dict. hist. de la Medicine diejenige für die beste erklärt, die Ant. Possevin herausgegeben hat. Die franz.Uebersetzung, die von Gabr. Chappuis herrührt, hat den Titel: Anacrise ou parfait jugement et examen des esprits propres auxsciences. Eine Kritik über das Huartesche Werk hat Jourdain Guibelet herausgegeben, unter der Auf schrift: Examen de l'examen des esprits. Paris 1631. Auch macht sichMorhof in seinem Polyhist. Tom. I. Lib. II. Cap. I. §. 6. über die Vorschläge des Hrn. Huarte zur Erzeugung kluger Kinder sehr lustig. Wittenberg an der Ostermesse 1785.


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After he had spent six years at the University of Glasgow, he returned to Ireland, and submitted to trials, in order to enter into the ministry, and was licensed to preach among the Dissenters. He was just about to be settled a minister in a small dissenting congregation in the North of Ireland, when some gentlemen about Dublin, who knew that his abilities and virtues qualified him to be more extensively useful than he could possibly be in that remote congregation, invited him to take up a private academy there. He complyed with the invitation, and acquitted himself in that station with such dignity and success as gave entire satisfaction to all those who committed their PREFACE.viichildren to his care; and soon drew the attention of the public upon him. He had been fixed but a short time in Dublin when his singular merit and accomplishments made him generally known: men of all ranks, who had any taste for literature, or esteem for learned men, sought his acquaintance and friendship. Among others he was honoured with a place in the esteem and friendship of the late Lord Viscount Molesworth, who took pleasure in his conversation, and as sisted him with his criticisms and observations to im prove and polish the Inquiry into the Ideas of Beautyand Virtue, before it came abroad. The reverend Dr. Synge, now Lord Bishop of Elphin, whose friend ship Dr. Hutcheson always regarded as one of the greatest pleasures and advantages of his life, likewise revised his papers, and assisted him in the general scheme of the work.


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In the earlier part of his life he entered deeply in to the spirit of the ancients, and was soon sensible of and admired that justness and simplicity both of thought and expression which has preserved and distinguished their writings to this day. He read the historians, poets, and orators of antiquity with a kind of enthusiasm, and at the same time with a critical exactness. He had read the poets especially so often, that he retained large passages of them in his memory, which he frequently and elegantly applied to the subjects he PREFACE.xxi had occasion to treat in the course of his prelections. His knowledge and taste in Latin appears from what he has wrote in it. His Synopsis of Metaphysics, Pneumatics, Natural Theology, and his Compend of Ethics are written with a spirit and purity of style seldom to be met with in modern Latin compositions.


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He had studied all the parts of Philosophy with such care as to have attained clear and comprehensive views of them. He composed a small treatise of Logic, which tho' not designed for the public eye, yet gives sufficient proof how much he was master of that science. It appears from his treatise of Metaphysics, that he was well acquainted with the logomachies,meaningless questions, and trivial debates of the old Scholastics, which had thrown a thick darkness on that part of Philosophy: he has set that branch of knowledge in a clear light, and rendered it instructive and entertaining. He understood Natural Philosophy as it is now improved by the assistance of Mathematics and experiments, and applied his knowledge of it to the noble purposes of establishing the grand truths of the existence, the perfections, and government of God. He was well acquainted with the history of the artsxxii PREFACE. and sciences: he had carefully traced them from their origin, thro' all their various improvements, progresses, interruptions, and revolutions, and marked the characters of the most remarkable Philosophers, and the distin guishing doctrines and peculiar genius of their Philoso phy. Besides he knew the civil and ecclesiastical history both of antient and modern times with an exactness that was surprizingin one so much conversant in deeper and severer studies. He had studied too the original language of the Old Testament, and tho' his other necessary studies had not permitted him to become a critic in it himself, yet he knew the most important criticisms of the learned in that way.


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Er hatte sechs Jahre auf der Universität zu Glasgow zugebracht, als er nach Jrrland zurück gieng, und sich den gewöhnlichen Prüfungen unterwarf, um in den geistlichen Stand zu treten; worauf ihm die Freyheit ertheilt wurde, unter den Presbyterianern zu predigen. Man wollte ihn eben zum Prediger bey ei ner kleinen presbyterianischen Gemeinde im nördlichen Theile von Jrrland machen; als einige Edelleute bey Dublin, welche wusten, daß seine Geschicklichkeit grösser war, als daß er sie bey dieser entfernten Gemeinde ganz hätte anwenden können, ihn ersuchten, eine Art von Pri vatakademie zu errichten. Er lies sich diesen Antrag gefallen, und verwaltete das übernommene Amt so an ständig und so glücklich, daß alle diejenigen, welche ihre Kinder seiner Aufsicht anvertrauten, mit ihm ausserordent lich zufrieden waren; und er zog bald die Aufmerksamkeit der Welt auf sich. Er hatte sich nur eine kurze Zeit 6 Vorrede. in Dublin aufgehalten, als seine Verdienste und Voll kommenheiten schon überall bekant waren. Personen aus allen Ständen, die einigen Geschmack an den Wis senschaften hatten, oder gelehrte Leute hochzuschätzen wu sten, suchten seine Bekantschaft und Freundschaft. Un ter andern beehrte ihn der Lord Viscount Molesworthmit einer vorzüglichen Achtung und Freundschaft, wel cher in dem Umgang mit ihm viel Vergnügen fand, und ihn durch seine Critiken und Anmerkungen in den Stand setzte, seine Untersuchung über die Begriffe von der Schönheit und von der Tugend, ehe sie ans Licht trat, zu verbessern und vollkommener zu machen. Do ctor Synge, itziger Lord Bischof von Elphin, dessen Freundschaft Hutcheson allemal unter die grössten Freu den und Glückseligkeiten seines Lebens zählete, übersahe ebenfalls seine Schrift, und half ihm den allgemeinen Plan des Werks entwerfen.


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In seiner Jugend machte er sich mit dem Geist der Alten sehr genau bekant, und er empfand und bewun derte bald die Richtigkeit und ungekünstelte Schönheitder Gedanken und des Ausdrucks, welche ihre Schriften unsterblich und unschätzbar gemacht haben. Er las die Geschichtschreiber, Dichter und Redner des Alter thums, mit einer Art von Begeisterung, und zugleich mit einer critischen Genauigkeit. Er hatte besonders die Dichter so oft gelesen, daß er lange Stellen aus ihnen im Gedächtnis behalten hatte, die er in seinen Vorlesun gen, bey Gelegenheit, auf eine sehr gute Art anzuwen den wusste. Daß er die lateinische Sprache vollkommen verstand, ist aus den Schriften zu beurtheilen, die er darinnen verfertigt hat. Sein Abris der Metaphysik, Geisterlehre, natürlichen Theologie, und sein Auszug aus der Ethik sind in einer zierlichen und reinen Schreibart abgefasset, die man nur selten in neuern lateinischen Schriften antrift.


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Er hatte alle Theile der Philosophie so sorgfältig durchgedacht, daß er darinnen keine gemeine Einsicht be sas. Er verfertigte einen kleinen Abris der Vernunft lehre, welchen er zwar nicht für die gelehrte Welt be stimmt hatte, wodurch er aber doch sattsam bewies, daß er ein Meister in dieser Wissenschaft war. Man sieht aus seiner Metaphysik, daß er die unvernünftigen Fra gen und unnützen Streitigkeiten der alten Scholastiker, die über diesen Theil der Philosophie eine so dicke Fin sternis verbreitet haben, ungemein wohl inne hatte. Er hat diese Wissenschaft in ein helles Licht gesetzt, und sie lehrreich und unterhaltend gemacht. Die Naturlehreverstand er so, wie sie durch die Hülfe der MathematikVorrede. 19 und der Erfahrungen verbessert worden, und er wen dete die Käntnis derselben zu dem edlen Vorsatz an, die grossen Wahrheiten von dem Daseyn, den Vollkom menheiten und der VorsehungGottes zu befestigen. Erhatte es in der Geschichte der Künste und Wissenschaftensehr weit gebracht; er war bis zu ihrem Ursprung zu rückgegangen, hatte die verschiedenen Veränderungen, das Wachsthum, den Verfall, und die Wiederaufnah me derselben genau beobachtet, und den Character der merkwürdigsten Philosophen, nebst den unterscheidenden Lehren und der besondern Eigenschaft ihrer Philosophieangemerkt. Ueber dieses hatte er eine ungemeine Känt nis der kirchlichen und bürgerlichen Geschichte alter und neuer Zeiten, welche desto mehr an ihm zu bewundern war, da er mit tiefsinnigern und ernsthaftern Wissenschaf ten Umgang pflog. Er verstand auch die Grundsprache des alten Testaments, und obgleich seine andern gelehr ten Beschäftigungen ihm nicht erlaubt hatten, selbst ein Criticus darinnen zu werden: so waren ihm doch die wichtigsten Critiken derjenigen bekant, welche sich durch ihre Gelehrsamkeit in dieser Sprache hervorgethan hatten.