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1 - Die Kunst zu lieben /

Das geheime Vergnügen einer zärtlichen Verbindung theile euern Tagen neue Anmuth mit. Bringet der Welt eine geschmeidige Biegsamkeit davon her, und verbindet euch die Gemüther durch einen willigen Umgang. Besonders erwerbt euch den Schatz eines weisen Freundes, an dessen Werth weder Ehre noch Gold kömmt. Er ist eine Quelle von Tugenden, die euch nützlich sind; er ist eine leuchtende Fackel auf den dunkelsten Wegen; nach der Liebe ist er das kostbarste Geschenke des Himmels. Bey ihm leget alle Geheimnisse eurer Seele nieder, nur nicht die Geheimnisse eurer Liebe.

2 - Die Kunst zu lieben /

In dem letzten Gesange nahet sich der Dichter dem glücklichen Zeitpunkte, da die Liebe gekrönt wird. Er beschreibt die Besorgniß der Geliebten durch einen völligen Genuß ihren Liebhaber allzusehr zu sättigen, und in der That sind diese Gunstbezeigungen oft die Mörder einer Leidenschaft, die die wohlgegründeste zu seyn schien; weil sie meistentheils die Mängel auf beyden Theilen entdecken. Hier hat also der Liebhaber seine ganze Kunst anzuwenden, jene Besorgniß zu zerstreuen, und sein gutes Glücke mit Behutsamkeit weiter zu treiben. Lobt er seine Gebieterin, so muß dieses Lob fein angebracht seyn. Lobet mit Anmuth, und lobet mit Genauigkeit. Man wird unhöflich, durch allzuviel Höflichkeit. Legt ihr keine Reize bey, von denen sie, Danck sey ihrem Spiegel, weiß daß sie sie nicht hat. Bey der blassen Fanny lobet nicht die blühenden Rosen; leihet ihr Schönheiten, allein ohne die Sache zu übertreiben. Ein übertriebenes Lob ist unschmackhaft, und man lacht drüber. Oft, euch zu erforschen, lobt sie Reize an andern, die ihr der Himmel nicht beygelegt hat: Wie lebhaft ist Iris! wie schöne ist Dorinde! Dieses ist ein heimlicher Fallstrick, den euch ihre Furcht leget. Sagt also, daß ihre Reize nichts rührendes haben, und treibt die List so gar, bis sie zu verachten. Das Lob einer jeden andern hat das Ansehen einer Critick. — — Den Unvollkommenheiten der geliebten Person muß man vortheilhafte Namen geben. Hiezu hilft die Gewohnheit nicht wenig, welche oft die Augen so verblendet, daß sie wirkliche Fehler für Schönheiten ansehen. — — Doch wie eigensinnig, wie wunderlich ist das Gemüth eines Frauenzimmers! Wie oft wenn man sich ihrem Besitze am nächsten geglaubt hat, sieht man sich am entferntesten davon! Diesen kleinen Wiederwärtigkeiten zu begegnen, dahin zielen die letzten Lehren des Dichters. Man setze dem Eigensinne der Geliebten Gefälligkeiten entgegen. Man bekenne, daß man Unrecht habe; dieses ist allezeit das sicherste Mittel mehr als Vergebung zu erlangen. Verliebte, die sich wieder vertragen, lieben sich allezeit zärtlicher, als sie sich vorher geliebt haben; und wenn ja bey der Geliebten Skrupel übrig blieben; sitzen ja noch Wolken des Mißtrauens auf ihrer Stirne, und leset ihr in ihren Augen, daß ihr unruhiges Herz befürchtet nicht geliebt zu werden; so schwöret ihr, daß eure Seele sie anbete, und wiederholt diesen Schwur hundertmal; benetzt ihre Hände mit Tränen, erhebet ihre Reitze, fallet ihr zu Fusse, rufet den Tod an. Wo ist das grausame Herz das hierdurch nicht solltegerührt werden? Die Geliebte sucht die Verzweifelung zu stillen, durch längstgewünschte Gunstbezeigungen. Hier kömmt es drauf an, die Zeit sie einzuernten zu beobachten. Oft wird man in den süssesten Augenblicken gestört, und alsdenn muß der Liebhaber sein Spiel zu verstecken wissen. — — Der Dichter hat bisher den Verliebten nur kleine Schreckbilder gewiesen; jetzt aber zeigt er ihnen ein wirkliches. Der geliebte Gegenstand wird krank. Hier hat die Liebe ihre stärkste Probe abzulegen; für die sie aber nur allzusehr belohnt wird, wann die Kranke wieder hergestellet wird. Folgt sie der Stimme des Frühlings, welche sie auf das Land ladet? Folget ihr dahin; da ist es, wo euch die Liebe den schönsten Triumph vorbehält; da untersteht man sich alles, da erhält man alles. — — Muse, hier hemme deinen Lauf, und wag es nicht mit einem allzukühnen Blicke in das Heiligthum zu dringen, wo das Opfer erblasset, und die Liebe es betrachtet. Dieses Geheimniß verlangt die tiefste Verschwiegenheit. Laß auf deiner Stirne, Muse, die Anmuth und Schamhaftigkeit verschwistert prangen; fliege in den Himmel zurück; dein Weg ist vollendet. — — Liebe, du lehrest mich deinen Dienst, und deine Geheimnisse, die du in meinen Liedern niedergelegt hast. Deine unsterblichen Myrten umkränzen meinen Frühling, ich sang dein Gesetz der Welt, und hatte noch nicht zwanzig Jahre.


3 - Reflexions sur comique-lamoryant /

On vit alors toutes les beautés de l'art & du génie réunies dans nos Poëmes: une économie judicieuſe dans la diſtribution de la Fable, & dans la marche de l'action; des in cidens finement ménagés, pour en flammer la curioſité du ſpectateur; des caracteres ſoûtenus, & ingénieuſement contraſtés avec des per- ſonnages acceſſoires, pour donner plus de ſaillant aux originaux. Les vices du cœur devinrent l'objet de ce haut Comique, inconnu à l'anti- quité, & avant Moliere, à toutesles nations de l'Europe; genre ſublime, dont le charme ſe fait ſentir à proportion de l'étendue & de la déli cateſſe des eſprits. Enfin, on vit dans l'eſpeceimitée des Anciens une cri tique relative aux mœurs & aux ac tions de la vie bourgeoiſe & ordi naire; & la plaiſanterie & le badinage pris du fond des choſes, ſe déclarer naturellement moins par les paroles que par les ſituations vraiement co miques des Acteurs.


4 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Par la légere eſquiſſe que nous venons de voir, il eſt conſtant que le Théatre Grec n'a pû leur donner aucune idée analogue au Comique- Larmoyant. Les Pieces d'Aristopha nes neſont proprement que des Dia logues ſatyriques; & il paroît par les fragmens de Ménandre, que ce Poëte n'a employé que les couleurs. du Ridicule, ou de cette critique générale, qui réjoüit plus l'eſprit qu'elle n'affecte l'ame.


5 - Reflexions sur comique-lamoryant /

J'avoue que d'autres caracteres également bien frappés n'ont pas produit des fruits auſſi ſenſibles. Le Malade imaginaire n'a pas guéri les vapeurs de tous les Orgons: tous les Miſantropes n'en ſont pas deve nus plus ſociables, ni les Comtes de Tufiere plus modeſtes. Mais quelle en eſt la raiſon? C'eſt que les dé- fauts de cette eſpece n'attaquent pas la probité, & qu'on trouve même dans le monde des perſonnes qui s'en font honneur. Les tempéra mens délicats ſont tous prêts des eſpritsdélicats. Un caractere ſévere & chagrin eſt ordinairement rempli de probité. Le Duc de Montauſier ne dédaigna pas celui du Miſantro pe. Enfin, un certain orgueil ſuppo ſe un ſentiment quelquefois raiſon nable de ſa propre ſupériorité. Le préjugé, dans ces occaſions, lute avec ſuccès contre les traits de la critique: mais il ne tiendra point contre la peinture comique d'un vice de cœur, ou d'un ridicule de ſociété, ou d'un travers d'eſprit: on ne veut point, à quelque prix que ce ſoit, être l'objet des regards humilians des ſpectateurs; & ſi l'on ne ſe corrige pas en effet, on eſt du moins forcé à la diſſimulation, dans la crainte de paſſer publiquement pour ridicules ou pour mépriſables.


6 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Mais tout l'art eſt inutile quand le genre eſt vicieux par lui-même, c'eſt-à-dire, lorſqu'il n'eſt pas fondé ſur ce vrai ſenſible & univerſel qui parle en tous les tems comme à tous les eſprits. C'eſt par là principalement que s'évanoüira le pre- ſtige du nouveau Comique: on ſera bientôt généralement choqué de voir l'étalage de la vertu faufilé à des aventures Bourgeoiſes; des ori ginaux Romaneſques prêcher l'au ſtere ſageſſe ſur le ton apprêté de Séneque, ou quereller ingénieuſe ment les vertus humaines à l'imita tion du célebre Auteur des Maxi mes.


7 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Nunmehr sahe man alle Schönheiten derKunst und des Genies in unsern Gedichten verbunden: eine vernünftige Oekonomie in der Eintheilung der Fabel und dem Fortgange derHandlung; fein angebrachte Zwischenfälle, die Aufmerksamkeit des Zuschauers anzufeuren; ausgeführte Charaktere, die mit Nebenpersonen in eine sinnreiche Abstechung * gebracht waren, um den Originalen desto mehr Vorsprung zu geben. Die Laster des Herzens wurden der Gegenstand des hohen Komischen, welches demAlterthume, und, vor Molieren, allen Völkern

* Durch dieses Wort habe ich das Französische Contraſte übersetzen wollen. Wer es besser zu übersetzen weis, wird mir einen Gefallen thun, wann er mich es lehret. Nur daß er nicht glaubt, es sey durch Gegensatz zu geben. Jch habe Abstechung deswegen gewählt, weil es von den Farben hergenommen, und also eben so wohl ein mahlerisches Kunstwort ist, als das franzö sische. Ueb.

weinerlich Komische. Europens unbekannt war, und eine neue erhabne Art ausmacht, deren Reitze nach Maßgebung des Umfanges und der Zärtlichkeit derGemüther empfunden werden. Endlich so sahe man auch, in der von den AltennachgeahmtenGattung, eine auf die Sitten und Handlungen des bürgerlichen und gemeinen Lebens sich beziehende Beurtheilung; das Lustige und Spaßhafte wurde aus dem Jnnersten der Sache selbst genommen, und weniger durch die Worte als durch die wahrhaftig komischen Stellungen der Spiele ausgedrückt.


8 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Aus dem leichten Entwurfe, den wir eben jetzt betrachtet haben, ist es klar und deutlich, daß ihnen das griechische Theater keine Jdee, die mit dem weinerlich Komischen analogisch wäre, geben konnte. Die Stücke des Aristophanes sind eigentlich fast nichts, als satyrische Gespräche; und aus den Fragmenten des Menanders erhellet, daß auch dieser Dichter bloß die Farben des Lächerlichen, oder derjenigen allgemeinenCritik gebraucht habe, welche mehr den Witz erfreuet, als das Gemüthe angreift.


9 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Jch gebe zu, daß andre Charaktere, welche eben sowohl getroffen waren, keine so merkliche Wirkungen gehabt haben. Der eingebildete Kranke hat nicht alle Orgons von ihren Dünsten befreyet; es sind nicht alle Menschenfeinde gesellschaftlicher, noch alle Grafen von Tufiere bescheidner geworden. Allein was ist der Grund davon? Er ist dieser; weil die Fehler von dieser Art das rechtschafne Wesen nicht angreifen, und weil man so gar in der Welt Leute antrift, die sich eine Ehre daraus machen. Zärtliche Leibesbeschaffenheiten setzen gemeiniglich zärtlicheSeelen voraus. Eine strenge und unwillige Gemüthsart ist fast immer mit viel Rechtschaffenheit verbunden; der Her Betrachtungen über das zog von Mantausier hielt es nicht für seiner unwürdig, ein Menschenfeind zu seyn. Und ein gewisser Stolz endlich, entstehet nicht selten aus einer vernünftigenEmpfindung seiner eignen übersehenden Größe. Das Vorurtheil ringet bey solchen Gelegenheiten glücklich mit den Spöttereyen des Tadels, da es Gegentheils gegen diekomische Schilderung eines Lasters des Herzens, oder eine Lächerlichkeit im gesellschaftlichen Leben, oder einer Ungereimtheit des Verstandes, gewiß nicht bestehen wird. Der Gegenstand der beschämenden Bemerckungen der Zuschauer, will man durchaus nicht seyn, es koste auch, was es wolle; und wenn man sich auch nicht wirklich bessert, so ist man doch gezwungen sich zu verstellen, damit man öffentlich weder für lächerlich noch für verächtlich gehalten werde.


10 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Doch alle Kunst ist unnütze, wenn die Gattung an und für sich selbst fehlerhaft ist, das ist, wenn sie sich nicht auf jenes empfindbare und allgemeine Wahre gründet, welches zu allen Zeiten und für alle Gemüther verständlich ist. weinerlich Komische. Aus dieser Ursache vornehmlich wird die Täuschung des neuen Komischen gewiß verschwinden; man wird es bald durchgängig überdrüßig seyn, die Auskrahmung der Tugend mit bürgerlichen Abentheuern verbunden zu sehen, und romanenhafte Originale die strengste Weisheit, in dem nachgemachten Tone des Seneca predigen, oder mit den menschlichen Tugenden, zur Nachahmung des berühmten Maximenschreibers, sinnreich zanken zu hören.


11 - Discours de la tragedie /

Le malheur d'un homme fort méchantn'excite ni pitié, ni crainte, parce qu'iln'est pas digne de la prémiére, & que lesspectateurs ne sont pas méchans comme lui, pour concevoir l'autre à la vûë de sapunition: mais il seroit à propos de mettre quelque distinction entre les crimes. Ilen est dont les honnêtes gens sont capablespar une violence de passion, dont le mauvais succès peut faire effet dans l'ame del'auditeur. Un honnête homme ne va pasvoler au coin d'un bois, ni faire un assassinat de sang froid; mais s'il est bien amoureux, il peut faire une supercherie à son rival, il peut s'emporter de colére, & tuer dans un prémier mouvement, & l'ambition le peut engager dans un crime, oudans une action blâmable. Il est peu de méres qui voulussent assassiner, ou empoisonner leurs enfans, de peur de leur rendre leur bien, comme Cléopatre dans Rodogu- 512 SECOND DISCOURS. ne: mais il en est assez, qui prennent goûtà en jouïr, & ne s'en dessaisissent qu'à regret, & le plus tard qu'il leur est possible. Bienqu'elles ne soient pas capables d'une actionsi noire, & si dénaturée que celle de cetteReine de Syrie, elles ont en elles quelqueteinture du principe qui l'y porta; & la vûe de la juste punition qu'elle en reçoit,leur peut faire craindre, non pas un pareilmalheur, mais une infortune proportionnéee à ce qu'elles sont capables de com- mettre. Il en est ainsi de quelques autrescrimes, qui ne sont pas de la portée denos auditeurs. Le lecteur en pourra fairel'examen & l'application sur cet exemple.


12 - Von den Trauerspielen /

Das Unglück eines allzulasterhaften Menschen erweckt weder Mitleiden noch Furcht, weil er des erstern nicht würdig ist, und weil die Zuschauer nicht solasterhaft sind als er, daß seine Strafe die andre beyihnen erwecken könne. Wir müssen aber hier einenUnterschied unter den Uebelthaten machen. Es giebtwelche, deren rechtschaffne Leute durch die Heftigkeitihrer Leidenschaften fähig sind, und deren unglücklicherAusgang das Gemüthder Zuhörer rühren kann. Einrechtschaffner Mann wird in keinen Wald in der Absicht zu rauben gehn, er wird auch niemanden mit kaltem Blute ermorden; wenn er aber sehr verliebt ist, so kann er wohl seinen Mitbuhler betrügen, oder wenn sich der Zorn seiner bemeistert, in der ersten Hitze jemanden tödten, oder auch von dem Ehrgeize zu einem Laster oder einer strafbaren Handlung verleitet werden. Es giebt wenig Mütter, die ihre Kinder ermorden oder mit Gift vergeben wollen, damit sie ihnen nicht ihr Vermögen wiedergeben dürfen, wie die Kleopatra in dem Trauerspiele Rodogune: derenaber giebt es viele, die sich den Gebrauch desselben anmaßen, und die es nur mit Misvergnügen, und so spät, als es immer möglich ist, wieder ausliefern.Ob sie gleich keiner so schändlichen und unnatürlichenHandlung, wie die Handlung dieser Königinn von von den Trauerspielen insbesondre. 221 Syrien war, fähig sind, so liegt doch der Saame derjenigen Grundsätze, welche sie dazu verleiteten, in ihnen. Der Anblick ihrer verdienten Strafe kann ihnen also zwar kein gleiches Unglück, aber doch ein Unglück, welches dem Grade, zu welchem sie ihr Verbrechen bringen können, gemäß ist, befürchten lassen. Eben so ist es mit einigen andern Lastern beschaffen, zu welchen unsre Zuschauer nicht aufgelegt sind. Der Leser mag sie selbst nach diesem Exempel aufsuchen und beurtheilen.


13 - La Poésie Dramatique /

O Poëtes dramatiques, l'applaudisse- ment vrai que vous devez vous proposer d'obtenir, ce n'est pas ce battement de mains qui se fait entendre subitement après un vers éclatant, mais ce soupir profond qui part de l'ame après la contrainte d'un long silence, & qui la soulage. Il est une impression plus violente encore, & que vous concevrez, si vous êtes nés pour votre Art & si vous en pressentez toute la magie: c'est de mettre un peuple comme à la gêne. Alors les esprits seront troublés, incertains, flottans, éperdus, & vos spectateurs tels que ceux qui dans les tremblemens d'une partie du globe, voient les murs de leurs maisons vaciller, & sentent la terre se dérober sous leurs pieds.


14 - La Poésie Dramatique /

Pour moi, je fais plus de cas d'une passion, d'un caractere qui se dévelope peu-à-peu, & qui finit par se montrer dans toute son énergie, que de ces combinaisons d'incidens dont on forme le tissu d'une piéce où les personnages & les spectateurs sont également ballotés. Il me semble que le bon goût les dédaigne, & que les grands effets ne s'en accommodent pas. Voilà cependant ce que nous appellons du mouvement. Les Anciens en avoient une autre idée. Une conduite simple, une action prise le plus près de sa fin pour que tout fût dans l'extrême, une catastrophe sans cesse imminente & toujours éloignée par une circonstance simple & vraie, des discours énergiques, des passions fortes, des tableaux, un ou deux caracteres fermement dessinés: voilà tout leur appareil. Il n'en falloit pas davantage à Sophocle pour renverser les esprits. Celui à qui la lecture des Anciens a déplu, ne saura jamais combien notre Racine doit au vieil Homere.


15 - La Poésie Dramatique /

Venons aux caracteres. Y a-t-il un amant violent tel que Clairville? Non. Y a-t-il une fille ingénue telle que Rosalie? Non. Y a-t-il une femme qui ait l'ame & l'élévation des sentimens de Constance? Non. Y a-t-il un homme du caractere sombre & farouche de Dorval? Non. Il n'y a donc dans l'Ami vrai aucun de mes caracteres? Aucun, sans en excepter André. Passons aux détails.