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1 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Le ſiecle d'Auguſte, qui alla preſ que dans tous les genres à la perfec tion, laiſſa à celui de Louis xiv. la gloire d'y porterl'art comique. Mais comme les progrès du goût ne ſont que ſucceſſifs, il nous a fallu épui- ſer mille erreurs avant d'arriver à ce * Rouſ-ſeau, Epi-tre à Tha-lie.point fixe où l'art* doit naturelle ment aboutir. Imitateurs indiſcrets du génie Eſpagnol, nos peres cher cherent dans la Religion la matiere de leurs téméraires divertiſſemens; leur piété inconſidérée oſa joüer les myſteres les plus reſpectables, & ne craignit point d'expoſer ſur les Théatres publics un aſſemblage monſtrueux de dévotion, de liber tinage & de bouffonnerie.


2 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Das Jahrhundert des Augustus, welches fast alle Arten zur Vollkommenheit brachte, ließ dem Jahrhunderte Ludewigs des XIV. die Ehre, die komische Dichtkunst bis dahin zu bringen. Da aber die Ausbreitung des Geschmacks nur allmälich geschieht, so haben wir vorher tausend Jrrthümer erschöpfen müssen, ehe wir auf den bestimmten Punkt gelangt sind, auf welchen die Kunst eigentlich kommen muß. Als unbehutsame Nachahmer des Spanischen Genies, suchten unsre Väter in der Religion den Stof zu ihren verwegenen Ergötzungen; ihre unüberlegte Andacht unterstand sich, die allerverehrungswürdigsten Geheimnisse zu spielen, und weinerlich Komische. scheute sich nicht, eine ungeheure Vermischung von Frömmigkeit, Ausschweifungen und Possen auf die öffentlichen Bühnen zu bringen.


3 - La Poésie Dramatique /

Il n'y a rien de sacré pour le Poëte, pas même la vertu, qu'il couvrira de ridicule, si la personne & le moment l'exigent. Il n'est ni impie, lorsqu'il tourne ses regards indignés vers le Ciel, & qu'il interpelle les Dieux dans sa fureur; ni religieux, lorsqu'il se pros- terne au pied de leurs autels, & qu'il leur adresse une humble priere.


4 - La Poésie Dramatique /

Si les mœurs qu'il supposera ont été autrefois, & que ce temps ne soit pas éloigné; si un usage est passé, mais qu'il en soit resté une expression métaphorique dans la langue; si cette expression porte un caractere d'honnêteté; si elle marque une piété antique, une simplicité qu'on regrette; si l'on y voit les peres plus respectés, les meres plus honorées, les Rois populaires; qu'il ose: loin de lui reprocher d'avoir failli contre la vérité, on supposera que ces vieilles & bonnes mœurs se sont appa- remment conservées dans cette famille. Qu'il s'interdise seulement ce qui ne seroit que dans les usages présens d'un peuple voisin.


5 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Für den Dichter ist nichts heilig; nicht einmal die Tugend; auch die wird er lächerlich machen, sobald es die Person und der Augenblick erfordern. Er ist weder gottlos, wenn er ergrimmte Blicke gen Himmel kehret, und in seiner Wuth wider die Götter redet; noch fromm, wenn er sich vor ihre Altäre niederwirft, und ein demüthiges Gebet an sie ergehen läßt.


6 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn die Sitten, die er annimt, vormals im Schwange gewesen sind, und diese Zeit eben nicht sehr lange verstrichen ist; wenn ein Gebrauch abgekommen, in der Sprache aber ein methaphorischer Ausdruck davon übrig geblieben ist; wenn dieser Ausdruck etwas Gutes und Rechtschaffenes bemerkt; wenn er von einer alten Frömmigkeit, von einer guten einfältigen Gewohnheit, von der zu wünschen wäre, daß sie noch bestünde, zeiget; wenn die Väter darinn ehrwürdiger, die Mütter werther, die Könige gefälliger erscheinen: so mache er sich nur kein Bedenken; anstatt, daß man ihm, wider die Wahrheit gesündiget zu haben, vorwerffen wird, wird man vielmehr annehmen, daß sich ohne Zweifel diese alten, guten Sitten in dieser Familie so lange erhalten haben. Nur vermeide er alles das, was nach dem gegenwärtigen Gebrauche irgend eines benachbarten Volkes seyn würde.


7 - Fils naturelle /

Voilà le tableau de la femme pieuse: bien tôt nous verrons celui de l'épouse tendre & de la mere désolée. Il faut à une ame où la religion domine les mouvemens de la nature, une secousse plus forte pour en arracher de véritables voix.


8 - Der natürliche Sohn /

Das ist das Gemälde der frommen Frau. Bald wollen wir auch das Gemälde der zärtlichen Gattin, und der jammernden Mutter sehen. Eine Seele, in welcher die Religion die Regungen der Naturbeherrscht, bedarf einer stärkeren Erschütterung, um ihr die wahre Stimme auszupressen.


9 - An Essay on Dramatick Poesy /

But as they have fail'd both in laying of their Plots, and in the Management, swerving from the Rules of their own Art, by mis-representing Nature to us, in which they have ill satisfied one Intention of a Play, which was Delight; so in the instructive Part they have err'd worse: Instead of punishing Vice, and rewarding Virtue, they have often shewn a prosperous Wickedness, and an unhappy Piety: They have set before us a bloody Image of Revenge in Medea, and given her Dragons to convey her safe from Punishment. A Priam and Astyanax murder'd, and Cassandra ravish'd, and the Lust and Murder ending in the Victory of him who acted them. In short, there is no Indecorum in any of our modern Plays, which, if I would excuse, I could not shadow with some Authority from the Ancients.


10 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

So wie sie aber, beydes in der Anlage und Einrichtung ihrer Fabeln fehlerhaft sind, indem sie von den Regeln ihrer eigenen Kunst abweichen, und uns die Natur mißschildern, wodurch sie dem Ganzen einem Endzwecke desSchauspiels, dem Vergnügen nehmlich, ein schlechtes Gnüge leisten; so haben sie in Ansehung des zweyten Endzwecks, der Unterrichtung, noch weit gröber geirrt. Denn anstatt das Laster zu bestraffen, und die Tugend zu belohnen, haben sie nicht selten die Ruchlosig Von Johann Dryden u. dessenkeit glücklich und die Frömmigkeit unglücklich seyn lassen; sie zeigen uns in der Medea ein blutiges Bild der Rache, und geben ihr Drachen, um der verdienten Strafe damit zu entkommen. Ein Priamus und Astyanax werden ermordet, und eine Cassandra wird geschändet, und Mord und viehische Lust werden am Ende durch den Sieg ihrer Verbrecher gekrönet; kurz, man soll mir keine Unanständigkeit in einem von unsern neuern Schauspielen nennen, die ich zu entschuldigen, nicht mit einem Beyspiele aus den Alten bemänteln könnte.


11 - Examen de in genios para las Sciencias /

La ultima causa es, ser mucha de la gen te vulgar religiosa, y amiga que Dios sea honorado, y engrandecido: lo qual se con sigue mucho mas con los mi-

Domino cooperante & sermonem confirmante sequentibus signis. Marci cap. ult.

lagros que con los effectos naturales: pero el vulgo de los hombres, no sabe que obras sobre naturales y prodigiosas De Ingenios. las haze Dios, para mostrar a los que no lo saben, que es omnipotente: y que usa dellas por argumento para comprovar su doctrina, y que faltando esta necessidad, nunca jamas las haze. Esto bien se dexa entender, considerando como ya no obra Dios aquellos hechos estraños del testamento nuevo y viejo: y es la razon, aver hecho ya de su parte todas las diligencias que convenia para que los hombres no pretendiessen ignorancia: y pensar que ha de voluer otra vez a hazer los mesmos argumentos, y tornar con nuevos milagros a comprovar de nuevo su doctrina (resucitando muertos, dando vista a los ciegos, sanando los coxos y Paralyticos) es error muy grande, porque de una vez enseña Dios lo que conviene a los hombres, y lo prueva con milagros, y no lo tor na a repetir. (Iob. cap. 33.) Semel loquitur Deus, & secundo idipsum non repetit. El indicio de que yo mas me aprovecho para des cubrir si un hombre no tiene el ingenio que es apropriado papa la philosophia natural es, verle amigo de echar todas las cosas a milagro, sin ninguna distinction: y por lo contrario, los que no se contentan hasta saber la causa particular del effecto, no ay que dudar de su buen ingenio. Estos bien saben que ay effectos que immediatamente se han de reducir a Dios, como son los milagros: y otros a naturaleza, que son aquellos que tienen causas ordeñadas de donde suelen nacer: pero hablando de la Examen una manera y de la otra, siempre ponemos a Dios por auctor: porque quando dixo Arist. [Lib. 1. de cœlo,] Deus & natur a nihil faciunt frustra; No entendio que naturaleza fuesse alguna causa y universal con juridicion apartada de Dios: sino que es nombre del orden y concierto que Dios tiene pue sto en la compostura del mundo, para que sucedan los effectos que son necessarios para su conservacion: porque de la mesma manera se suele dezir que el Rey y el derecho civil no hazen agravio a nadie: en la qual manera de hablar, ninguno entiende que este nombre [derecho] significa algun principe, que tenga jurisdiction apartada de la del Rey: sino que es un termino que abraça con su significacion todas las leyes y ordenamiento real que el Rey tiene hecho, para conservar en paz su republica.


12 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Jn gleicher Absicht erzählt Hippokrates, (in dem Briefe an den Damaget) daß er

*) Man muß wissen, wie weit sich die Grenzen jeder Wissenschaft erstrecken, und welche Fragen dahin einschlagen.

einstmals jenen grossen Weltweisen, den Demokrit, besucht, und sich mit ihm von den Meynungen unterredet habe, die der Pöbel von der Arzeneykunst heget, indem er, sobald er sich gesund siehet, behauptet, GOtt habe ihn gesund gemacht, ohne dessen Willen die geschickteste Sorgfalt des Arztes ganz umsonst wäre. Diese Art zu urtheilen ist so alt, und so unzähligmal von den Naturforschern widerlegt worden, daß es sehr überflüssig, ja einigermassen nachtheilig seyn würde, wenn ich mich, hier sie gänzlich abzuschaffen, bemühen wollte: weil es in der That besser ist, daß der Pöbel, der die nächsten Ursachen einer jeden Wirkung nicht weiß, die allgemeine Ursache, den Willen GOttes anführet, als daß er eine Ungereimtheit vorbringt. Unterdessen habe ich mich doch, mehr als einmal, den Grund auszuforschen bestrebt, warum das gemeine Volk so gar gerne alle Dinge gleich GOtt zuschreibt, die Natur verläßt, und alle natürliche Mittel, deren sich die Allmacht bedient, übersieht. Jch weiß nicht, ob ich es getroffen habe; so viel aber läßt sich leicht begreiffen, daß der Pöbel, weil er nicht weiß, welche Wirkungen er unmittelbar GOtt, und welche er der Natur zuschreiben soll, beynahe gedrungen ist, so zu reden. Erstlich, weil die Menschen größtentheils sehr ungeduldig sind. Sie sehen nichts lieber, als wenn das, was sie verlangen, sogleich geschieht, und haben selten kaltes Blut genug, die natürlichen Mittel ruhig abzuwarten, welche sich sehr weit erstrecken, und ihre Wirkungen nur mit der Folge der Zeit äussern. Sie wissen, daß GOtt allmächtig ist, und daß er in einem Augenblicke alles schaffen kann, was er will; und nach den Beyspielen, welche ihnen ihr Gedächtniß darbietet, verlangen sie eben so unmittelbar gesund, wie der Gichtbrüchtige; weise, wie Salomo; reich, wie Hiob; und, wie David, von ihren Feinden befreyet zu werden. Zweytens sind wir Menschen ein vermessenes und stolzes Geschöpfe. Es giebt nicht wenige, welche sogar verlangen, GOtt solle ihnen eine besondere Gnade, nicht eine so allgemeinnützige erzeigen, als etwa der Gebrauch der Sonne ist, die er über Gute und Böse aufgehen läßt; weil ihnen die Wohlthaten desto grösser scheinen, je wenigern sie erwiesen werden. Daher kömmt es, daß gewisse Leute Oertern, welche der Andacht gewidmet sind, Wunder, die daselbst geschehen seyn sollen, andichten. Der Pöbel besucht sie, und er verehrt sie als Personen, mit welchen GOtt eine besondre Rechnung hat, und theilt ihnen, wenn sie arm sind, reichliche Allmosen mit, so, daß ihr Aberglaube jenen zum Wucher wird. Drittens sind die Menschen sehr zur Bequemlichkeit geneigt; die natürlichen Ursachen aber sind so geordnet und so an einander gekettet, daß man nicht ohne Mühe zu ihren Wirkungen gelangen kann. Sie wollen also, daß GOtt mit ihnen nach seiner Allmacht handle, und daß ihre Wünsche oh ne ihren Schweiß erfüllt werden. Der Bosheit derjenigen will ich hier nicht gedenken, welche von GOtt Wunder verlangen, um seine Allmacht auf die Probe zu stellen, und zu sehen, ob er sie thun kann; oder um Feuer vom Himmel und andre grausame Strafen bitten, ihr rachbegieriges Herz zu befriedigen. Endlich will der größte Theil des Pöbels sehr fromm seyn. Er dringt auf die Verherrlichung GOttes, und glaubt, daß diese weit eher durch Wunder, als durch natürliche Wirkungen erlangt werde. Er weiß aber nicht, daß GOtt nur alsdenn übernatürliche Begebenheiten verrichtet, wenn er seine Allmacht an denjenigen, die sie nicht erkennen, beweisen, oder seine Lehre bestärken will; und daß ausser diesen Fällen sich GOtt natürlicher Mittel bedient. *) Dieses läßt sich leichtlich daher begreifen, weil GOtt heut zu Tage keine Wunder mehr thut, wie er in dem alten Testamente und zu Anfange des neuen gethan hat. Er thut sie aber deßwegen nicht mehr, weil er nunmehr auf seiner Seite alle Vorsorge angewandt hat, daß die Menschen ihre Unwissenheit nicht mehr vorwenden können. Zu glauben aber, GOtt werde eben die Beweise noch einmal führen, und werde seine Lehre mit neuen Wundern, z. E. durch Erweckung der

*) Und der Herr wirkte mit ihnen, und bekräftigte ihr Wort durch mitfolgende Zeichen. Marci am letzten.

Todten, durch Sehendmachung der Blinden, durch Heilung der Lahmen nnd Gichtbrüchtigen, aufs neue bestärken, ist ein sehr grosser Jrrthum, weil GOtt, was den Menschen zu wissen nöthig ist, nur einmal lehrt, und nur einmal mit Wundern beweiset, ohne sie jemals zu wiederholen. *) Jch weiß kein Merkmal, aus welchem man sicherer schliessen könnte, daß ein Mensch keine Fähigkeit zur Naturlehre habe, als wenn man siehet, daß er geneigt ist, aus allen Sachen ohne Unterschied Wunderwerke zu machen: da man im Gegentheile demjenigen, welcher nicht eher ruhet, als bis er die besondre Ursache einer Wirkung entdecket hat, das dazu erforderliche Genie sicher zutrauen kann. Dieser weiß, daß es Wirkungen giebt, mit welchen man unmittelbar auf GOtt zurück gehen muß, dergleichen die Wunder sind; daß es aber weit mehrere giebt, die ihre bestimmten Ursachen haben, die man also aus der Natur erklären muß, ob man gleich in diesem Falle sowohl als in jenem nur GOtt zum ersten Urheber angiebt. Wenn daher Aristoteles sagt: GOtt und die Natur thun nichts umsonst; so ist seine Meynung nicht, als wäre die Natur eine von GOtt abgesonderte und mit ihm gleich allgemeine Ursache. Er verstehet vielmehr unter der Natur diejenige Ordnung, welche GOtt in der Welt festgesetzt hat, und

*) Semel loquitur Deus, et secundo id ipsum non repetit. Hiob 33, 14.

nach welcher die Ursachen und Wirkungen so verbunden sind, als es die Erhaltung der Welt erfordert. Auf eben die Art sagt man: der König und das Gesetz thun niemanden Unrecht. Hier heißt das Gesetz nicht etwas gewisses, welches mit dem Könige, ohne von ihm abzuhängen, die oberste Gewalt zugleich führet; sondern es ist nichts, als der Name, welcher alle Gesetze und Verordnung unter sich begreift, die der König zur Erhaltung der Ruhe in seinemStaate hat bekannt machen lassen. Wie sich also der König gewisse Fälle vorbehalten hat, welche durch das Gesetz nicht entschieden werden können, weil sie allzu besonders und wichtig sind; eben so hat sich GOtt die wunderbaren Wirkungen vorbehalten, welchen er natürliche Ursachen weder geben konnte, noch wollte. Hier muß man aber wohl merken, daß es nur eine Sache für einen sehr grossen Naturforscher sey, die übernatürlichen Wirkungen zu erkennen, und sie von den natürlichen zu unterscheiden, weil er die bestimmten Ursachen aller und jeder Wirkungen kennen muß; welches aber gleichwohl noch nicht genug ist, wenn nicht die rechtgläubige Kirche dasjenige, was er für Wunder erkennet, gleichfalls für Wunder annimmt. DieNaturlehrer müssen eben das thun, was die Rechtsgelehrten thun. *) Diese lesen das bürgerliche

*) Die Unwissenheit in der Naturlehre macht Wunder, wo keine sind.

Gesetz und drücken es ihrem Gedächtnisse fest ein, damit sie in dem oder jenem Falle untrüglich wissen mögen, was des Königs Wille sey; jene bestreben sich die Ordnung und Folge zu erkennen, welche GOtt, gleich von dem ersten Tage der Schöpfung an, in der Welt feststellte, damit sie die Art einsehen können, nach welcher er eine Wirkung aus der andern hat wollen entspringen lassen. Wie es also sehr lächerlich wäre, wenn ein Rechtsgelehrter in seinen Schriften als etwas ausgemachtes anführte, der König wolle diesen oder jenen Fall so und nicht anders entschieden wissen, ohne das Gesetz zu nennen, nach welchem er entschieden werden muß; eben so lächerlich kömmt es den Naturforschern vor, wenn sie jemanden sagen hören: dieses oder jenes Werk ist von GOtt, ohne daß er die Reihe der besondern Ursachen, aus welchen es entspringen kann, angiebt. Und wie der König denjenigen nicht erhören will, welcher von ihm die Abschaffung eines gerechten Gesetzes, oder die Entscheidung eines Falles wider die Art, nach welcher er will, daß in den Gerichten entschieden werden soll, bittet; so will auch GOtt denjenigen nicht erhören, welcher ohne Noth Wunder oder Thaten, die in dem Zusammenhange der Welt ihren Grund nicht haben, verlangt. Denn obgleich ein König fast alle Tage Gesetze giebt und aufhebt, und die gerechtlichen Verfahrungen ändert, theils, weil sich die Umstände der Zeit ändern, theils, weil die menschliche Klug heit viel zu schwach ist, als daß sie gleich auf das erstemal alles nach der schärfsten Wahrheit und Gerechtigkeit anordnen sollte; so hat doch der einmal von GOtt festgesetzte Zusammenhang, nach welchem in der Welt eins aus dem andern folgt, und welchen wir die Natur nennen, nicht nöthig, daß er nur in dem geringsten Stücke aufgehoben oder verändert werde, weil ihn GOtt mit einer so unendlichen Weisheit angeordnet hat, daß derjenige, welcher von ihm etwas ausser und wider diesen Zusammenhang zu thun bittet, durch diese Bitte sein Werk für unvollkommen erkläret.


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XII. As the order, grandeur, regular dispositions Religion natural.and motions, of the visible world, must soon affect the mind with admiration; as the several classes of animals and vegetables display in their whole frame exquisite mechanism, and regular structure, evidencing counsel, art, and contrivance for certain ends; men of genius and attention must soon discover some intelligent beings, one or more, presiding in all this comely order and magnificence. The great and the beautiful strikes the mind with veneration, and leads us to infer intelligence as residing in it, or directing it: a careful attention to the structure of our own natureand its powers leads to the same conclusion. Our feeling moral sentiments, our sense of goodness and virtue, as well as of art and design; our experience of 36 Mankind Social andReligious.Book I. some moral distribution within, by immediate happi ness or misery constantly attending virtue and vice, and of a like distribution generally obtaining even in external things by a natural tendency, must suggest thatthere is a moral government in the world: and as men are prone to communicate their knowledge, in ventions, conjectures, the notions of a Deity and providence must soon be diffused; and an easy exercise of reason would confirm the persuasion. Thus some de votion and piety would generally obtain, and therefore may justly be called natural to a rational system. An early revelation and tradition generally anticipated human invention in this matter: but these alone could scarce have diffused the belief so universally, without the aids of obvious reasons from strong ap pearances in Nature. Notions of Deity and some sort of worship have in fact as universally obtained among men, as living in society, the use of speech, or even propagating their kind; and thus may be counted as natural.


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These pleasures too far surpass the sensual like wise in duration. They can employ a great part of life without satiety or cloying, as their pleasure is so muchpositive enjoyment independent upon the allaying of any previous uneasy sensations. They are the proper exercises of the soul, where none of the higher socialoffices, or those of rational piety claim its activity. They partake of its lasting nature, and are not transitory, as all enjoyments are which are merely subservi- the severalEnjoyments. 129 ent to the perishing body. Thus, as often as theChap. 7.more important offices of virtue allow any intervals, our time is agreeably and honourably employed in his tory natural or civil, in geometry, astronomy, poetry, painting, and musick, or such entertainments as ingenious arts afford. And some of the sweetest enjoyments of this sort require no property, nor need we ever want the objects. If familiarity abates the plea sure of the more obvious beauties of nature, their more exquisite inward structures may give new delights, and the stores of nature are inexhaustible.


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This Mind must itself be first and original in na- This not resi- dent in the mate- rial world.ture; nor is there any room for the question, from what cause did it proceed? The order of nature shews that wisdom and power have always existed somewhere; unless at some period existence could commence without a prior cause; or a being void of all power, thought, 174 TheEvidences that there is aDeity.Book I. and wisdom, could at a certain period, without the aid of any powerful or wise being, start into power orwisdom; or a being void of all power or wisdom could convey these perfections to others; all which suppositions are absurd. Since then there is evidence for original intelligence and power, as high as we could haveupon a supposition that it existed, where shall we con clude it resides? Whether in this vast material systemis there one intelligence or counsel enlivening and moving the whole, and modifying some parts of itself into particular intelligences for certain ends, andstill governing them from certain affections toward them, and toward the whole; which was the notion of some Stoicks, who zealously taught many duties of piety and humanity? or does it reside in a spirit, a being simple and uncompounded, distinct from all divisible, changeable, or moveable substance; which was the notion of the Platonists? The grand duties of piety, the foundations of our hopes, and the motives to virtue, subsist on either scheme; but that of the Stoicks is loaded with unsurmountable objections of a metaphysical kind.