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1 - Reflexions sur comique-lamoryant /

C'est donc moins l'épuiſement des caracteres & des ridicules, le de ſir d'être plus utile, ou l'idée d'un plaiſir plus parfait, qui ont produit le genre du Comique-Larmoyant, que la difficulté de ſe monter ſur le ton de Moliere (a), ou plutôt l'envie de ſurprendre notre admiration par les charmes brillans de la nouveau

(a) Le P. Brumoi, comparant le Tragique avec le Comique, s'exprime ainſi:

L'un veut toucher, l'autre réjoüir; & lequel des deux eſt le plus aiſé? A bien pénétrer ces deux fins; toucher, c'eſt frapper les reſſorts du cœur qui ſont les plus naturels, la crainte & la pitié; réjoüir, c'eſt porter à rire, choſe très-na turelle à la vérité, mais plus délicate. . . . On admire plus volontiers que l'on ne rit, &c.

té: cette maladie ſi perſonnelle au génie François, enfante les modes littéraires, & porte ſans ceſſe ſes bi ſarreries dans tous les genres d'écri re, comme dans toutes les conditions. Notre curioſité veut tout par- courir: notre vanité veut tout tenter; & lors même que nous cédons à la raiſon, nous paroiſſons moins en ſuivre l'attrait, que notre hu meur & notre caprice.


2 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Es ist also nicht sowohl die Erschöpfung derCharaktere und des Lächerlichen, noch die Begierde nützlicher zu seyn, noch die Vorstellung eines grössern Vergnügens, welche uns die Gattung des weinerlich Komischen verschaft hat, sondern vielmehr die Schwierigkeit, den Ton desMoliere zu erreichen, oder vielmehr die Begierde unsre Bewunderung durch die glänzenden Reitze der Neuigkeit zu überraschen. Diese Krankheit, welche dem Französischen Genie so eigen ist, erzeugt die Moden in der Litteratur, und stekt mit ihren Sonderlichkeiten sowohl alle Schreibarten, als alle Stände an. Unsre Neugierde will alles durchlaufen; unsre Eitelkeit will alles versuchen; und auch alsdenn, wenn wir der Vernuft nachgeben, scheinen wir nicht sowohl ihrem Reitze, als unserm Eigensinn gefolgt zu seyn.


3 - Discours de la tragedie /

Cependant, quelque difficulté qu'il y ayeà trouver cette purgation effective & sensible des passions, par le moyen de la pitié& de la crainte, il est aisé de nous accommoder avec Aristote. Nous n'avons qu'à dire que par cette façon de s'énoncer, iln'a pas entendu que ces deux moyens yservissent toujours ensemble, & qu'il suffitselon lui de l'un des deux pour faire cettepurgation, avec cette différence toutefois, que la pitié n'y peut arriver sans la crainte, & que la crainte peut y parvenir sans la pitié. La mort du Comte n'en fait aucunedans le Cid, & peut toutefois mieux purger en nous cette sorte d'orgueil envieuxde la gloire d'autrui, que toute la compassion que nous avons de Rodrigue & de DE LA TRAGEDIE. 513 Chiméne ne purge les attachemens de ceviolent amour qui les rend à plaindre l'un& l'autre. L'auditeur peut avoir de la commisération pour Antiochus, pour Nicoméde, pour Héraclius; mais s'il en demeure-là, & qu'il ne puisse craindre de tomber dans un pareil malheur, il ne guérirad'aucune passion. Au contraire, il n'en apoint pour Cléopatre, ni pour Prusias, nipour Phocas; mais la crainte d'une infortune semblable, ou approchante, peut purger en une mére l'opiniâtreté à ne se pointdessaisir du bien de ses enfans; en un mari,le trop de déférence à une seconde femmeau préjudice de ceux de son prémier lit;en tout le monde, l'avidité d'usurper le bien ou la dignité d'autrui par violence; & tout cela proportionnément à la condition d'unchacun, & à ce qu'il est capable d'entreprendre. Les déplaisirs & les irrésolutionsd'Auguste dans Cinna peuvent faire ce dernier effet, par la pitié & la crainte jointesensemble; mais, comme je l'ai déja dit, il n'arrive pas toujours que ceux que nousplaignons soient malheureux par leur faute.Quand ils sont innocens, la pitié que nousen prenons ne produit aucune crainte, & sinous en concevons quelqu'une qui purge nos passions, c'est par le moyen d'une autre personne que de celle qui nous fait pitié, & nous la devons toute à la force del'exemple


4 - Von den Trauerspielen /

Unterdessen, so schwer es auch ist diese merklichwirksame Reinigung der Leidenschaften, welche vondem Mitleiden und der Furcht erzeugt werden soll, anzutreffen, so können wir doch leicht mit dem Aristoteles einig werden. Wir dürfen nur sagen, er habeeben dadurch nicht behaupten wollen, daß alle beydeMittel zugleich dazu nöthig wären, sondern nach seiner Meynung sey auch eines zureichend, diese Reinigung hervorzubringen; doch mit dem Unterschiede, daß zwar nicht das Mitleiden ohne die Furcht, wohl aber die Furcht ohne das Mitleiden dazu genug sey. Der Tod des Grafen im Cid erweckt kein Mitleiden,er reiniget aber diese Art des Stolzes, die auf die Ehre der andern so neidisch ist, besser, als alle das Mitleiden, welches wir mit dem Rodrigue und der Chimene haben, die heftige Liebesneigung, welche beydeso beklagenswürdig macht, zu reinigen vermögend ist. Der Zuschauer kann mit dem Antiochus, dem Ni komed, dem Heraklius Mitleiden haben; wenn esaber dabey bleibt, und wenn er nicht besorgen darf, inein gleiches Unglück zu verfallen, so wird er von keiner Leidenschaft dadurch genesen können. Er hat Ge 222 II. P. Corneille zweyte Abhandlung,gentheils kein Mitleiden mit der Kleopatra, mit demPrusias, mit dem Phokas; und dennoch kann die Furcht eines gleichen oder ähnlichen Unglücks bey einer Mutter die Hartnäckigkeit sich des Vermögens ihrerKinder nicht zu entschlagen, bey einem Vater die allzugroße Ergebenheit gegen die andre Frau zum Nachtheil seiner Kinder erster Ehe, und bey allen die Begierde das Vermögen und die Ehre anderer mit Gewalt an sich zu ziehen, reinigen; so daß allezeit dieseReinigung jedes seinen Umständen und dem, was erzu begehen vermögend ist, gemäß bleibet. Das Misvergnügen und die Unentschließigkeit des Augusts im Cinna muß diese letztere Wirkung durch die Furchtund das Mitleiden zugleich thun; wie ich aber schongesagt habe, so geschieht es nicht allezeit, daß diejenigen, welche wir beklagen, durch ihr Verschulden unglücklich sind. Wenn sie also unschuldig sind, so bringtdas Mitleiden, welches wir mit ihnen haben, keine Furcht hervor, und wenn wir ja etwas von Furcht, die unsre Leidenschaft reinigen kann, dabey empfinden, so wird sie durch eine andre Person, und nicht durch die, welche wir beklagen, erweckt, so daß wir sie gänzlich der Stärke des Beyspiels schuldig sind. Wir können diese Erklärung aus dem Aristoteles selbst bekräftigen, wenn wir die Gründe recht erwägen, welche er von der Ausschließung derjenigen Begebenheiten, die er in den Trauerspielen misbilliget, giebt. Er sagt niemals, dieses oder jenes schickt sich in dieTragödie nicht, weil es bloß Mitleiden und keine Furcht erwecket; oder dieses ist daselbst unerträglich, weil es bloß die Furcht erwecket, ohne das Mitleiden zu erregen; nein, sondern er von den Trauerspielen insbesondre. 223 verwirft sie deswegen, weil sie, wie er sagt, wederMitleiden noch Furcht zuwege bringen, undgiebt uns dadurch zu erkennen, daß sie ihm deswegennicht gefallen, weil ihnen sowohl das eine als das andre fehlt, und daß er ihnen seinen Beyfall nicht versagen würde, wenn sie nur eines von beyden wirkten. In dieser Gedanke bestätiget mich das von ihm angeführte Beyspiel des Oedipus. Wenn wir ihm glauben, so hat es alle erfoderliche Eigenschaften einesTrauerspiels; gleichwohl erwecket sein Unglück nichts als Mitleiden, und ich glaube nicht, daß einer von denen, welche ihn bey der Vorstellung beklagen, sich in den Sinn kommen läßt zu befürchten, er könne auch seinen Vater tödten und seine Mutter heirathen.Wenn ja seine Vorstellung in uns einige Furcht erwecken kann, und wenn diese Furcht noch eine strafbare oder lasterhafte Neigung in uns zu reinigen vermögend ist, so kann es aufs höchste keine andre seyn,als die Neugierigkeit sein Schicksal zu wissen, undwenn es weit kömmt, so werden wir uns daraus hüten lernen, unsre Zuflucht zu Prophezeyungen zu nehmen, die größtentheils nichts nutzen, als daß sie uns in das Unglück, das man uns vorhergesagt hat, selbst durch die Sorgfalt ihm zu entfliehen, stürzen. Denn es ist gewiß, Oedipus würde weder seinen Vatergetödtet, noch seine Mutter geheirathet haben, wennsein Vater und seine Mutter, welchen das Orakel, was sich zutragen solle, vorausgesagt hatte, ihn nicht aus Furcht es möge wahr werden, hätten wegsetzen lassen. Es wäre also nicht Oedipus, sondern Lajus und Jokaste, die diese Furcht erweckten, welche noch dazu aus der Vorstellung eines Fehlers, welcher 224 II. P. Corneille zweyte Abhandlung, vierzig Jahr vor dem gegenwärtigen Falle begangen worden, herrühren würde; daß also die Furcht durch eine andre Person als die Hauptperson, und durch eine andre Handlung als die, welche den Inhalt der Tragödie ausmacht, in uns entstünde.


5 - La Poésie Dramatique /

Le foible est l'opposé de l'outré. Pamphile me paroît foible dans l'Andrienne. Dave l'a précipité dans des nôces qu'il abhorre. Sa maîtresse vient d'accoucher. Il a cent raisons de mauvaise humeur. Cependant il prend tout assez doucement. Il n'en est pas ainsi de son ami Charinus, ni du Clinia de l'Eautontimorumenos. Celui-ci arrive de loin; & tandis qu'il se débotte, il ordonne à son Dave d'aller chercher sa maîtresse. Il y a peu de galanterie dans ces mœurs; mais elles sont bien d'une autre énergie que les nôtres, & d'une autre ressource pour le Poëte. C'est la nature abandonnée à ses mouvemens effrénés. Nos petits propos ma- drigalisés auroient bonne grace dans la bouche d'un Clinia ou d'un Chéréa. Que nos rôles d'amans sont froids!


6 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Das Schwache ist der Gegensatz des Uebertriebenen. Pamphilus in der Andria dünkt mich schwach. Davus hat ihn verleitet, in eine Heyrath zu willigen, die er verabscheuet. Seine Geliebte kömmt nieder. Er hat hundert Ursachen, verdrüßlich zu seyn. Gleichwohl nimmt er alles ganz sanftmüthig auf. So ist sein Freund Charinus nicht; so ist auch Clinia in dem Heavtontimorumenos nicht. Dieser kömmt von ferne her, und indem er noch seine Reisekleider ablegt, befiehlt er schon dem Davus, seine Geliebte zu hohlen. Es ist wenig Galanterie in diesen Sitten; aber weit mehr Kraft ist darinn, als in unsern, und der Dichter kann einen weit bessern Gebrauch davon machen. Es ist die blosse Natur, die sich ihren ungezähmten Begierden überläßt. Unsere kleinen madrigalisierten Complimente, würden in dem Munde eines Clinia oder Chärea von besondrer Anmuth seyn. Wie frostig sind die Rollen unsrer Liebhaber!


7 - Le Pere de Famille /

Mon pere, vous saurez tout. Hélas, je n'ai que ce moyen pour vous fléchir?... La premiere fois que je la vis, ce fut à l'Eglise. Elle étoit à genou, aux pieds des autels, auprès d'une femme âgée que je pris d'abord pour sa mere. Elle attachoit tous les regards... Ah, mon pere, quelle modestie! quels charmes!.. Non, je ne puis vous rendre l'impression qu'elle fit sur moi. Quel trouble j'éprouvai! Avec quelle violence mon cœur palpita! Ce que je ressentis! Ce que je devins!... Depuis cet instant je ne pensai, je ne rêvai qu'elle. Son image me suivit le jour, m'obséda la nuit, m'agita par-tout. J'en perdis la gaieté, la santé, le repos. Je ne pus vivre sans chercher à la retrouver. J'allois par-tout où j'espérois de la revoir. Je languissois, je périssois, vous le savez; lorsque je découvris que cette femme âgée qui l'accompagnoit, se nommoit Madame Hébert, que Sophie l'appelloit sa bonne; & que releguées toutes deux à un quatrieme étage, elles y vivoient d'une vie misérable.... Vous avouerai-je les espérances que je conçus alors, les offres que je fis, tous les projets que je formai? Que j'eus lieu d'en rougir, lorsque le Ciel m'eut inspiré de m'établir à côté d'elle!... Ah, mon pere, il faut que tout ce qui l'approche, devienne honnête ou s'en éloigne... Vous ignorez ce que je dois à Sophie, vous l'ignorez.... Elle m'a changé. Je ne suis plus ce que j'étois... Dès les premiers instans, je sentis les desirs honteux s'éteindre dans mon ame, le respect & l'admiration leur succéder. Sans qu'elle m'eût ar rêté, contenu, peut-être même avant qu'elle eût levé les yeux sur moi, je devins timide; de jour en jour je le devins davantage, & bientôt il ne me fut pas plus libre d'attenter à sa vertu qu'à sa vie.


8 - Der Hausvater /

Sie sollen alles erfahren, mein Vater. Denn ach, ich habe nur dieses einzige Mittel, Sie zu bewegen! — Ich sahe sie zum erstenmale in der Kirche. Sie kniete an dem Fusse eines Altars, neben einer betagten Frau, die ich Anfangs für ihre Mut- ter hielt. Sie zog aller Blicke auf sich. — Ah, mein Vater, welche Bescheidenheit! Welche Reitze! — Nein, ich kann Ihnen den Eindruck nicht beschreiben, den sie auf mich machte! Welche Unruhe ich empfand! Wie heftig mein Herz schlug! Was ich alles fühlte! Was auf einmal aus mir ward! — Seit diesem Augenblicke dachte ich nur an sie, träumte ich nur von ihr. Ihr Bild folgte mir des Tages, belagerte mich des Nachts, und ließ mir nirgends Ruhe. Ich verlor meine Munterkeit, meine Gesundheit darüber. Ich konnte nicht leben, ohne sie wieder aufzusuchen. Ich begab mich überall hin, wo ich sie ansichtig zu werden hoffen konnte. Ich ward schwach; ich verfiel; Sie wissen selbst, wie sehr. Endlich entdeckte ich, daß die betagte Frau, die sie begleitet hatte, Frau Hebert heisse; daß Sophia sie Meine liebe nenne, und daß sie beide in einem vierten Stocke wohnten, wo sie ein sehr armseliges Leben führten. — Darf ich Ihnen gestehen, was für Hofnung ich mir damals machte, was für Anträge ich thun ließ, auf was für Anschläge ich alles fiel. Wie viel Ursache fand ich, darüber zu erröthen, als mir der Himmel eingab, mich neben ihr einzumiethen! — Ah, mein Vater, alles was sich ihr nahet, muß rechtschaffen werden, oder sich entfernen. — Sie wissen nicht, wie viel ich Sophien zu danken habe; Sie wissen es nicht. — Sie hat mich ganz verändert. Ich bin der nicht mehr, der ich war. — Von dem ersten Augenblicke an, fühlte ich alle schändliche Begierden in meiner Seele verlöschen, und Hochachtung und Bewunderung an ihre Stelle treten. Ohne mich abgewiesen, ohne mich zurückgehalten zu haben, vielleicht gar ohne noch ein Auge auf mich gerichtet zu haben, machte sie mich furchtsam; ich ward es von Tag zu Tag immer mehr; und nicht lange, so war es mir eben so unmöglich nach ihrer Tugend, als nach ihrem Leben zu stehen.


9 - Fils naturelle /

Rosalie, vous avez été sur le point de perdre le plus grand bien qu'une femme puisse posséder sur la terre; un bien qu'elle doit incessamment demander au Ciel qui en est avare: un époux vertueux. Vous alliez marquer par une injustice le jour le plus plus solemnel de votre vie, & vous condamner à rougir au souvenir d'un instant qu'on ne doit se rappeller qu'avec un sentiment délicieux ..... Songez qu'au pied de ces autels où vous auriez reçu mes sermens, où j'aurois exigé les vôtres, l'idée de Clairville trahi & désespéré vous auroit suivie. Vous eussiez vu le regard DRAME. 119 sévere de Constance attaché fur vous. Voilà quels auroient été les témoins effrayans de notre union ..... Et ce mot si doux à prononcer & à entendre, lorsqu'il assure & qu'il comble le bonheur de deux êtres dont l'in nocence & la vertu consacroient les desirs; ce mot fatal eût scellé pour jamais notre injustice & notre malheur ..... Oui, Mademoiselle, pour jamais. L'ivresse passe. On se voit tels qu'on est. On se méprise. On s'accuse, & la misere commence.


10 - Der natürliche Sohn /

Rosalia, Sie sind auf dem Punkte gewesen, das allergrößte Gut, das ein Frauenzimmer auf Erden besitzen kann, ein Gut zu verlieren, das es ohne Unterlaß von dem Himmel, der sehr sparsam damit ist, erbitten sollte; einen tugendhaften Gatten! Sie waren in Gefahr, den feyerlichsten Tag Ihres Lebens mit einer Ungerechtigkeit zu bemerken, so daß Sie in Zukunft an den Augenblick nie ohne Erröthen hätten dencken können, dessen man sich nicht anders als mit der süssesten Empfindung erinnern sollte. -- Bedenken Sie, daß Sie bis an den Fuß des Altars, an welchem Sie meinen Schwur würden übernommen und ich den Ihrigen würde gefordert haben, daß Sie bis dahin die Idee des verrathenen und in Verzweiflung gestürzten Clairville würde verfolgt haben. Sie würden gesehen haben, welchen ernsten Blick Theresia auf Sie geheftet hätte. Dieses würden die schrecklichen Zeugen unsrer Vereinigung gewesen seyn! -- Und dieses Wort, das so süß auszusprechen und so süß zu vernehmen ist, wenn es das Glück zweyer Wesen versichert und vollendet, die durch Unschuld und Tugend ihre Begierden heiligen; dieses fatale Wort hätte auf immer unsere Ungerechtigkeit und unser Unglück versiegelt -- Ja, Mademoiselle, auf immer. Die Trunkenheit gehet vorüber. Man erblickt sich, wie 115 man ist. Man verachtet sich. Man verklaget sich selber, und das Elend fängt an. (Hier entschiessen Rosalien einige Thränen, die sie unbemerkt abzutrocknen sucht.)


11 - An Essay on Dramatick Poesy /

Taking then a Barge which a Servant of Lisideius had provided for them, they made haste to shoot the Bridge, and lest behind them that great fall of Waters which hindred them from hearing what they desir'd: After which, having disingag'd themselves from many Vessels which rode at Anchor in the Thames, and almost block'd up the Passage towards Greenwich, they ordered the Watermen to let fall their Oars more gently; and then every one favouring his own Curiosity with a strict Silence, it was not long ere they perceived the Air to break about them like the Noise of distant Thunder, or of Swallows in a Chimney: Those little Undulations of Sound, though almost vanishing before they reach'd them, yet still seeming to retain somewhat of their first Horror which they had betwixt the Fleets: After they had attentively listened till such time as the Sound by little and little went from them; Eugenius lifting up his Head, and taking Notice of it, was the first who congratulated to the rest that happy Omen of our Nation's Victory: Adding, that we had but this to desire in Confirmation of it, that we might hear no more of that Noise which was now leaving the English Coast. When the rest had concurr'd in the same Opinion, Crites, a Person of a sharp Judgment, and somewhat too delicate a Taste in Wit, which the World hath mistaken in him for ill Nature, said, smiling to us, That if the Concernment of this Battel had not been so exceeding great, he could scarce have wish'd the Victory at the Price he knew he must pay for it, in being subject to the reading and hearing of so many ill Verses, as he was sure would be made on that Subject. Adding, That AnEssayof Dramatick Poesy. no Argument could scape some of those eternal Rhymers, who watch a Battel with more diligence than the Ravens and Birds of Prey; and the worst of them surest to be first in upon the Quarry, while the better able, either out of Modesty writ not at all, or set that due Value upon their Poems, as to let them be often desired, and long expected. There are some of those impertinent People of whom you speak, answer'd Lisideius, who, to my Knowledge, are already so provided, either way, that they can produce not only a Panegyrick upon the Victory, but, if need be, a Funeral Elegy on the Duke: Wherein, after they have crown'd his Valour with many Laurels, they will at last deplore the odds under which he fell, concluding that his Courage deserv'd a better Destiny. All the Company smil'd at the Conceit of Lisideius; but Crites, more eager than before, began to make particular Exceptions against some Writers, and said, the publick Magistrate ought to send betimes to forbid them; and that it concern'd the Peace and Quiet of all honest People, that ill Poets should be as well silenc'd as seditious Preachers. In my Opinion, repliedEugenius, you pursue your Point too far; for as to my own particular, I am so great a Lover of Poesy, that I could wish them all rewarded, who attempt but to do well; at least, I would not have them worse us'd than one of their Brethren was by Sylla the Dictator: Quem in concione vidimus (says Tully) cum ei libcllum malus poeta de populo subjecisset, quod epigramma in eum fecisset tantummodo alternis versibus longiusculis, statim ex iis rebus quas tunc vendebat jubere ei præmium tribui, sub ea conditione ne quid postea scriberet. I could wish with all my Heart, replied Crites, that many whom we know, were as bountifully thank'd upon the same Condition, that they would never trouble us again. For amongst others, I have a mortal Apprehension of two Poets, whom this Victory, with the help of both her Wings, will never be able to escape. 'Tis easy to guess whom you intend, saidLisideius; and without naming them, I ask you if one-of them does not perpetually pay us with Clenches upon Words, and a certain clownish kind of Raillery? If now AnEssayof Dramatick Poesy. and then he does not offer at a Catachresis or Clevelandism, wresting and torturing a Word into another Meaning: In fine, if he be not one of those whom the French would call un mauvais buffon; one who is so much a wellwiller to the Satyr, that he intends, at least, to spare no Man; and though he cannot strike a Blow to hurt any, yet he ought to be punish'd for the Malice of the Action; as our Witches are justly hang'd, because they think themselves to be such: and suffer deservedly for believing they did Mischief, because they meant it. You have describ'd him, said Crites, so exactly, that I am afraid to come after you with my other Extremity of Poetry: He is one of those, who having had some advantage of Education and Converse, knows better than the other what a Poet should be, but puts it into practice more unluckily than any Man; his Style and Matter are every where alike; he is the most calm, peaceable Writer you ever read: He never disquiets your Passions with the least Concernment, but still leaves you in as even a Temper as he found you; he is a very Leveller in Poetry, he creeps along with ten little Words in every Line, and helps out his Numbers with For to, and Unto, and all the pretty Expletives he can sind, till he drags them to the end of another Line; while the Sense is left tir'd half way behind it: He doubly starves all his Verses, sirst, for want of Thought, and then of Expression; his Poetry neither has Wit in it, nor seems to have it; like him in Martial:


12 - An Essay on Dramatick Poesy /

But now since the Rewards of Honour are taken away, that virtuous Emulation is turn'd into direct Malice; yet so slothful, that it contents it self to condemn and cry down others, without attempting to do better; 'Tis a Reputation too unprofitable, to take the necessary Pains for it; yet wishing they had it, that Desire is incitement enough to hinder others from it. And this, in short, Eugenius, is the reason, why you have now so few good Poets; and so many severe Judges: Certainly, to imitate the Ancients well, much Labour and strong Study is required: Which Pains, I have already shewn, our Poets would want incouragement to take, if yet they had Ability to go through the Work. Those Ancients have been faithful Imitators, and wise Observers of that Nature which is so torn and ill represented in our Plays; they have handed down to us a perfect Resemblance of her; which we, like ill Copyers, neglecting to look on, have rendred monstrous, and disfigur'd. But, that you may know how much you are indebted to those your Masters, and be ashamed to have so ill requited them: I must remember you, that all the Rules by which we practise the Drama at this Day, (either such as relate to the Justness and Symmetry of the Plot; or the Episodical Ornaments, such as Descriptions, Narrations, and other Beauties, which are not essential to the Play;) were delivered to us from the Observations which Aristotle made, of those Poets, who either lived before him, or were his Contemporaries: We have added nothing of our own, except we have the Confidence to say our Wit is better; Of which none boast in this our Age, but such as understand not theirs. Of that Book which Aristotle AnEssayof Dramatick Poesy. has left us, περὶτῆς Ποιητικῆς, Horace his Art of Poetry, is an excellent Comment, and, I believe, restores to us that second Book of his concerning Comedy, which is wanting in him.


13 - An Essay on Dramatick Poesy /

The Words of a good Writer which describe it lively, will make a deeper Impression of Belief in us, than all the Actor can insinuate into us, when he seems to fall dead before us; as a Poet in the Description of a beautiful Garden, or a Meadow, will please our Imagination more than the place it self can please our sight. When we see Death represented, we are convinc'd it is but Fiction; but when we hear it related, our Eyes (the strongest Witnesses) are wanting, which might have undeceiv'd us; and we are all willing to favour the slight when the Poet does not too grosly impose on us. They therefore who imagine these Relations would make no Concernment in the Audience, are deceiv'd, by confounding them with the other, which are of things antecedent to the Play; those are made often in cold Blood (as I may say) to the Audience; but these are warm'd with our Concernments, which were before awaken'd in the Play. What the Philosophers say of Motion, that, when it is once begun, it continues of it self, and will do so to Eternity without some stop put to it, is clearly true on this Occasion; the Soul being already mov'd with the Characters and Fortunes of those imaginary Persons, continues going of its own accord, and we are no more weary to hear what becomes of them when they are not on the Stage, than we are to listen to the News of an absent Mistress. But it is objected, That if one part of the Play may be related, then why not all? I answer, Some parts of the Action are more fit to be represented, some to be related. Corneille says judiciously, that the Poet is not oblig'd to expose to View all particular Actions which conduce to the principal: He ought to select such of them to be seen, which will appear with the greatest AnEssayof Dramatick Poesy. Beauty, either by the magnificence of the Show, or the vehemence of Passions which they produce, or some other Charm which they have in them, and let the rest arrive to the Audience by Narration. 'Tis a great mistake in us to believe the French present no part of the Action on the Stage: Every alteration or crossing of a Design, every new-sprung Passion, and turn of it, is a part of the Action, and much the noblest, except we conceive nothing to be Action till the Players come to Blows; as if the painting of the Heroe's Mind were not more properly the Poet's Work, than the strength of his Body. Nor does this any thing contradict the Opinion of Horace, where he tells us,


14 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Es hat aber Dryden seinen Versuch in eine Unterredung zwischen vier Freunden, NamensEugenius, Crites, Lisidejus und Neander, eingekleidet, und der Tag dieser Unterredung ist der merkwürdige Tag, an welchem der damaligeHerzog von York (nachher JacobII.) über die dramatischen Werken. holländische Flotte unter dem Admiral Obdam den grossen Sieg erhielt. Die vier Freunde befanden sich auf einem Boote, auf welchemsich<sie> nach Greenwich zufuhren, um das Kanonenfeuer zwischen den streitenden Flotten von weiten mit anzuhören. Als sich nun der Schall immer nach und nach von den englischen Küsten entfernte, und Eugenius dieses für ein günstiges Omen des für seine Nation ausgefallenen Sieges hielt, fielen ihm zwar alle bey, Crites aber, ein Mann von einer sehr scharfen Beurtheilungskraft, und einen etwas allzueckeln Geschmacke, der ihn oft in den Verdacht eines bösartigenGemüths brachte, sagte lächelnd: Wenn auf dieses Seegefecht nicht so gar viel ankäme, so würde er den Sieg kaum gewünscht haben, da er schon im voraus wisse, wie theuer er ihm werde zu stehen kommen, und wie viel elende Verse er darauf werde hören und lesen müssen. Er setzte hinzu, daß diesen ewigen Reimern keine Gelegenheit entwischen könne, uud daß sie auf ein Treffen mit eben so heißhungriger Begierde, als Raben und andere Raubvögel, lauerten. — Einige von ihnen, fuhr Lisidejus fort, haben sich bereits, wie ich weis, auf jeden Fall so gefaßt gemacht, daß sie nicht allein mit einem Lobgesange auf den Sieg, sondern wenn es nöthig wäre, auch wohl mit einer Trauerode auf den Tod des Herzogs, sogleich bey der Hand seyn können et cetera — Die Unterredung kömmt allmä Von Johann Dryden u. dessenlig auf einige schlechte Dichter ins besondere undCrites schließt; daß es überhaupt itzt wenig gute Schriftsteller gebe, die man mit den Alten vergleichen könne, oder sich auch nur zu der Würde des letzt vergangenen Weltalters erhieben. — (Er verstehet unter diesem letzt vergangenen Weltalter, die kurz vor dem bürgerlichen Kriege vorhergegangenen Jahre, die Regierung der Königin Elisabeth und Jacobs des ersten, unter welcher ShakesprarShakespear, Johnson und andere grosse Genies lebten).


15 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Jtzt aber, da es keine Belohnungen der Ehre mehr giebt, hat sich diese tugendhafte Nacheife Von Johann Dryden u. dessenrung in offenbare Bosheit verkehret, und noch dazu in eine niederträchtige träge Bosheit die sich andere zu verschreyen und zu verdammen, begnügt, und es besser zu machen, auch nicht einmal versucht. Der Ruhm, den man itzt erlangen kann, ist ein zu unfruchtbarer Ruhm, als daß man sich die nöthige Mühe darum geben sollte; man wünscht ihn unterdessen zu haben, und diese Begierde darnach, ist Anreizung genug, andere an der Erhaltung desselben zu hindern. Und kurz, dieses ist die Ursache, warum wir itzt so wenig gute Poeten und so viel scharfe Richter haben. Gewiß, dieAlten wohl nachzuahmen, erfordert grosse Arbeit und ein anhaltendes Studium; diese Mühe aber, wie schon gesagt, zu übernehmen, dazu fehlt es unsern Dichtern an Aufmunterung, wenn sie auch schon Geschicklichkeit hätten, das Werk durchzusetzen. Die Alten sind getreue Nachahmer und weise Bemerker der Natur gewesen, die in unsern Schauspielen so gemißhandelt und so schlecht geschildert wird; sie haben uns die vollkommensten Aehnlichkeiten von ihr überliefert; wir aber haben sie, gleich elenden Nachzeichnern, wohl in Augenschein zu nehmen, vergessen, und dadurch ungeheuerlich entstellt. Damit Sie aber, wie viel Sie diesen ihren Meistern zu danken haben, sehen, und sich ihrer geringen Erkenntlichkeit schämen mögen, muß ich Jhnen zu Gemüthe führen, daß alle dramatischen Werken. die Regeln, nach welchen wir itzt das Drama ausarbeiten (sie mögen nun die Richtigkeit und Symmetrie der Anlage, oder die episodischen Zierrathen betreffen, dergleichen die Beschreibungen, Erzehlungen, und andre den Schauspielen eben nicht wesentliche Schönheiten sind) durch die Anmerkungen auf uns gebracht worden, welche Aristoteles sowohl über die Dichter, die vor ihm, als über die, die zu seiner Zeit gelebt, gemacht hat; wir haben von dem unsrigen nichts hinzu gethan, wir müßten denn sagen wollen, daß unser Witz besser sey, dessen sich aber zu unser Zeit niemand rühmet, als der, welcher den Witz der Alten nicht verstehet. Ueber das Buch, welches uns Aristotelesπερι της Ποιητικης hinterlassen hat, scheinet mir die Dichtkunst des Horaz ein vortreflicher Commentar zu seyn, und sie ersetzt uns, wie ich glaube, das zweyte Buch, dieKomödie betreffend, welches von jenem Werke verloren gegangen.