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31 - Examen de in genios para las Sciencias /

La segunda señal en que se conoce, es, que luego otro dia siente la muger el vientre vazio, especialmente en derredor del ombligo. Y es la razon, que el utero quando dessea concebir, está muy ancho y dilatado; porque realmente padece la mesma hinchazon y tumescencia que el miembro viril. Y estando desta manera, ocupa mucho lugar: pero enel punto que concibe, dize Hippocrates, (5. apho. 51.) que luego se encoge y se haze un ovillo para recoger la simiente, y no dexarla salir; y assi dexa muchos lugares vazios. Lo qual ex Examenplican las mugeres, diziendo, que no les an quedado tripas, segun se an puesto cenceñas.


32 - Examen de in genios para las Sciencias /

El error de Aristoteles es muy notorio en su propria doctrina: porque el dize, que la simiente del varon es la que ha De Ingenios.ze al generacion, y no la de la muger; y enel acto carnal no ay otra obra del varon, mas que derramar la simiente sin forma ni figura, como el labrados echa el trigo en la tierra. Y assi como el grano de trigo no luego echa rayzes, ni forma las hojas y caña, hasta passados algunos dias: De la mesma manera, dize Galeno, (Lib. defœtus formatione) que no luego en cayendo la simiente viril en el utero, está ya formada la criatura; antes dize que son menester treynta, y quarentas dias para acabarse. Lo qual siendo assi, que haze al caso al padre, estar ymaginando varias cosas enel acto carnal; si no se comiença la formacion hasta passados

In pueris membrorum discretio longissima con tingit: in fœmina in quadraginta duobus diebus; in masculo in triginta, paulo breviore tempore; aut paulo longiore articulatio in ipsis contingit.

Hipp. lib. de natura fœtus.

algunos dias? majormente que quien haze la formacion, no es el anima del padre, ni de la madre; sino otra tercera, que está en la mesma simiente. Y esta por ser vegetativa, y no mas, no es capaz de ymaginativa; solo sigue los movimientos naturales del temperamento, y no haze otra cosa.


33 - Examen de in genios para las Sciencias /

Esta doctrina no alcançó Aristoteles, ni pudo entender de que servia la simiente de la muger: y assi dixo della mil disparates; que era como un poco de agua, sin virtud ni fuerças para engendrar. Lo qual si fuera assi, era impossible que la mu ger consintiera la conversacion del varon, ni jamas le apetesciera, antes huyera del acto carnal; por ser ella tan honesta, y la obra tan suzia y torpe: Por donde en pocos dias se acavara la especie humana, y el mundo quedara privado del mas hermoso animal, de quantos naturaleza crio.


34 - Examen de in genios para las Sciencias /

La tercera, que es la causa, que si una mala muger se empreña aunque tome bevidas ponçoñosas, para mover, y se sangre muchas vezes; jamas echa la criatura? Y si la muger casada está preñada de su marido, con livianas causas viene a mover.


35 - Examen de in genios para las Sciencias /

Al reves acontece en los hijos legitimos: que por tener los hombres casados la muger siempre al lado, nunca aguardan a madurar la simiente, ni que se haga prolifica; antes con liviana irritacion la echan de si, haziendo gran violencia y commo cion: y como las mugeres estan quietas en el acto carnal, nunca sus vasos seminarios dan la simiente, sino quando está cozida y bien sazonada, y ay mucha en cantidad. Por donde las mugeres casadas hazen siempre la generacion; y la simiente de sus maridos, sirve de alimento.


36 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Von den spanischen Gelehrten werden wenige unter uns so bekannt seyn, als Johann Huarte, nicht sowohl nach seiner Person, als nach seinem Werke, dessen Uebersetzung wir hier liefern. Denn in Ansehung jener trift der Aus spruch des Seneca, oder wenn man ihn lieber einem Franzosen zuschreiben will, des Herrn de la Bruyere, auch an ihm ein: viele kennt man, undviele sollte man kennen. Unzählige Halbgelehrte haben sich mit ihren Geburts tägen und Sterbestunden, mit ihren Weibern und Kindern, mit ihren Schriften und Schrift chen in die Register der Unsterblichkeit einge schlichen; nur einen Mann, der über die Gren zen seines Jahrhunderts hinaus dachte, der sich mit nichts gemeinem beschäftigte, und kühn genug war, neue Wege zu bahnen, findet man kaum dem Namen nach darinnen, da doch die geringsten seiner Lebensumstände auf den und jenen Theil seines Werks ein sehr artiges Licht werfen könnten. Unterdessen können gleichwohl meine Leser mit Recht von mir ver langen, ihnen davon so viele mitzutheilen, als sich hier und da auftreiben lassen. Jch will es thun; man schreibe mir es aber nicht zu, wenn sie nur allzutrocken und unzulänglich scheinen sollten.


37 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Diese Eintheilung der Wissenschaften beobachtet GOtt ohne Zweifel nach Maßgebung des Genies und der natürlichen Fähigkeit; weil auch dort in dem Gleichnisse die Centner (Matth. XXV.) einem jeden nach seinem Vermögen zugetheilet wurden. Es ist daher ein sehr grosser Jrrthum, wenn man glaubt, diese übernatürlichen Gnadengaben erforderten, ehe sie mitgetheilet würden, keine gewisse Eigenschaften des Subjects. Denn als GOtt den Adam und die Eva bildete, hat er unwidersprechlich, ehe er ihnen die Weisheit beylegte, erst ihr Gehirn so organisirt, daß es derselben fähig seyn, und der vernünftigenSeele ein bequemes Werkzeug zum Schliessen und Ueberlegen werden könnte. *) An dem Beyspiele dieser ersten Aeltern siehet man es ganz

*) Der Grund hiervon ist, weil die übernatürlichen Gaben sich nach der Seele richten müssen; die Seele aber sich nach dem Temperamente und den Beschaffenheiten des Kör= pers richtet. Αρις. περι ψυχης βιβ. β.

deutlich, daß G O T T dem Menschen diese und keine andre Gabe, in diesem und keinem anderm Grade ertheilt, als es sein Genie erfordert; weil er zwar beyden Weisheit gab, der Eva aber offenbar weniger als dem Adam. Die Gottesgelehrten behaupten daher, daß der Teufel eben deswegen sich an das Weib, und nicht an den Mann, vor dessen Weisheit er sich fürchten mußte, gemacht habe. **) Die Ursache aber, wie wir in der Folge dieses Werks beweisen werden, ist diese, weil die natürliche Beschaffenheit des Gehirns einer Weibsperson keines grossen Genies und keiner grossen Weisheit fähig seyn kann.


38 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Auf den vierten Einwurf antworte ich folgender Gestalt: es trägt zu dem Genie nichts bey, ob man hartes oder weiches Fleisch hat, wenn das Gehirn nicht von eben dieser Beschaffenheit ist; denn dieses hat, wie uns die Erfahrung lehret, sehr oft ein ganz verschiedenes Temperament, als alle übrige Theile des Körpers. Wenn aber beyde, das Gehirn und das Fleisch, in der Weiche übereinkommen, so ist es ein sehr schlechtes Zeichen für den Verstand, und ein eben so schlechtes für die Einbildungskraft. Man darf ja nur das Fleisch der Weibspersonen und der Kinder betrachten; findet man nicht, daß es weit weicher ist, als das Fleisch der Mannspersonen? Ueberhaupt aber kann man ganz wohl sagen, daß das männliche Geschlecht mehr Fähigkeit habe als das weibliche. Die Ursache ist ganz natürlich: die Flüssigkeiten, welche die Weiche des Fleisches verursachen, sind Phlegma und Blut; diese aber, wie wir schon angemerkt haben, sind beyde feuchte, und machen, nach des Galenus Ausspruche, die Menschen einfältig und dumm. *) Die Flüssigkeiten gegentheils, welche das Fleisch hart machen, sind Cholera und Melancholie, und aus diesen erwächst die Klugheit und der Verstand des Menschen. Es ist also ein weit schlechteres Merkmal, mehr weiches Fleisch haben, als sprödes und hartes; **) daß es folglich bey denjenigen, welche in ihrem ganzen Körper ein gleiches Temperament haben, nicht schwer fallen muß, die Beschaffenheit ihres Genies aus der Weiche oder Härte ihres Fleisches zu schliessen: denn wenn es hart ist, so zeigt es einen guten

*) Οι μεν ἁπαλοι και λευκοι και πιονες, ἡκι-ϛα μελαγχολικον ἰχυσι χυμον. Γαλ. περι των πεπονθοτων τοπων βιβλ. γ.

**) Unter den unvernünftigen Thieren kömmt keines dem Menschen an Klugheit näher, als der Elephant, und keines hat härteres und spröderes Fleisch, als er.

Verstand und eine gute Einbildungskraft an; ist es aber weich, so läßt sich das Gegentheil nämlich ein starkes Gedächtniß bey einem schwachen Verstande und einer schwachen Einbildungskraft daraus schliessen. Will man aber wissen, ob die Beschaffenheit des Gehirns mit der Beschaffenheit des Fleisches übereinkomme, so muß man die Haupthaare betrachten. Sind diese stark, schwarz, spröde und dichte, so zeugen sie von einer guten Einbildungskraft und einem guten Verstande; sind sie aber zart und weiß, so zeugen sie von weiter nichts, als einem guten Gedächtnisse. †) Will man nun ferner, wenn die Haare von der erstern Beschaffenheit sind, unterscheiden, ob sie einen guten Verstand oder eine gute Einbildungskraft anzeigen, so muß man auf das Lachen des Knabens Acht haben: denn das Lachen ist es, welches die Beschaffenheit der Einbildungskraft verräth.


39 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Aristoteles beweiset dieses *) aus dem Beyspiele der Alten und aus ihrer natürlichen Kälte und Trockenheit. Wenn die Stimme hell und voll seyn soll, so wird sehr viel Wärme darzu erfordert, welche die Luftröhre ausdehne, und eine gemäßigte Feuchtigkeit, welche sie beständig feuchte und geschmeidig erhalte. Aristoteles fragt daher: **) warum alle, welche eines warmen Temperaments sind, eine starke Stimme haben? Das Gegentheil davon sehen wir an den Weibern und an den Verschnittenen, welche wegen der Kälte ihres Temperaments, wieGalenus***) sagt, eine sehr feine Kehle und eine sehr klare Stimme haben. Wenn wir also irgendwo eine gute Stimme hören, so können wir sicherlich glauben, daß die Wärme und Feuchtigkeit der Brust die Ursache davon sey. Diese beyden Beschaffenheiten aber, wenn sie bis in das Gehirn steigen, machen, daß der Verstand verloren geht, indem sie ein gutes Gedächtniß und eine gute Einbildungskraft verursachen,

*) προβλ. ια.

**) προβλ. τμημ. ια.

***) περι σπερματος.

welches eben diejenigen zwey Eigenschaften sind, deren sich die guten Prediger, ihre Zuhörer zu vergnügen, bedienen.


40 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Kommen wir zur Erzeugungsvermögenheit, so treffen wir eben so viele verschiedene Gelüstungen bey ihr an. Einige Mannspersonen sind auf eine häßliche Weibsperson erpicht, und verachten eine schöne; einige wollen lieber eine dumme als eine kluge; einige verabscheuen eine dicke und lieben eine dürre; einigen eckelt vor Schmuck und Seide, und nur in Lumpen und Hadern können sie sich verlieben. Dieses versteht sich, wenn die Geburtsglieder in gesundem Stande sind: befällt sie aber diejenige Krankheit, die wir bey dem Magen malacia genannt haben, so sind sie nach den viehischesten Ausschweifungen lüstern.


41 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Wenn wir nunmehr überlegen, was sich bey den Mannspersonen dieses Volks für ein feiner und verbrannter Saame müsse abgesondert haben, da sie nichts als Manna assen, nichts als solches Wasser, wie wir es beschrieben haben, tranken, und beständig eine so lautere und reine Luft athmeten; was ferner die Weibspersonen für ein zartes und reines monatliches Blut müssen gehabt haben: wenn man, sage ich, dieses überlegt, und sich zugleich auf das besinnt, wasAristoteles*) sagt, daß nämlich, wenn das mo

*) προβλ. τμημ. ιδ.

**) βιβλ. β. περι zωων μοριων.

natliche Blut zart und rein wäre, das Kind, welches daraus erzeugt würde, ein Mensch von einem sehr scharfsinnigen Geiste werde. Wie viel daran gelegen sey, daß die Väter, wenn sie fähige Söhne erzeugen wollen, sich zarter Speisen bedienen, werden wir in dem letzten Hauptstücke dieses Werks weitläuftig beweisen. Da nun alle Hebräer einerley Speise genossen, welche so fein und geistig war, da sie einerley Wasser tranken; so mußten auch alle ihre Kinder und Nachkommen scharfsinnig und Leute von grossen Fähigkeiten in allen Welthändeln werden.


42 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Die Schwierigkeit bestehet nunmehr nur darinnen, daß wir auch die Art der Einbildungskraft bestimmen, mit welcher der Krieg eigentlich geführet wird. Hierüber aber werde ich mich nicht mit allzugrosser Gewißheit auslassen können, weil eine allzufeine Erkenntniß darzu erfordert wird. Was ich aber vermuthe ist dieses, daß noch ein Grad mehr Wärme dazu erfordert werde, als zur Ausübung der Arzneywissenschaft, und daß sich die Cholera ganz und gar verbrennen müsse. Dieses erhellet gar deutlich, weil die allerverschlagensten und listigsten Feldherren eben nicht die allertapfersten und kühnsten zum Anfalle und bereitwilligsten zur Schlacht sind; sondern vorher auf unzählige Ränke und Hinterhalte bedacht sind, damit sie ihre That desto sichrer ausführen können. Diese Eigenschaft lobt Vegetius mehr, als irgend eine andere: boni enim duces non aperto prae- lio, in quo est commune periculum, sed ex oc- culto semper attentant, vt integris suis, quan- tum possunt, hostes interimant certe aut ter- reant. Das ist: die besten Feldherren sind nicht diejenigen, welche in freyem Felde streiten, es zur offenbaren Schlacht kommen lassen, und auf ihre Feinde ohne Hinterlist losgehen, sondern diejenigen sind es, welche sie mit Ränken und durch Hinterhalte ohne Verlust ihrer eignen Mannschaft schwächen. Den Nutzen, den diese Art des Genies bringt, sah der römische Rath nur allzuwohl ein: denn wenn auch verschiedene berühmte Feldherren, die er hielt, viel Schlachten gewonnen hatten, und in Rom deßwegen die gewöhnlichen Ehrenbezeigungen und den Triumph erhielten; so war doch das Klagen und Weinen der Väter um ihre Söhne, der Söhne um ihre Väter, der Weiber um ihre Männer, der Brüder um ihre Brüder so groß, daß man alle die öffentlichen Lustbarkeiten vor Beweinung der in der Schlacht gebliebenen nicht geniessen konnte. Der Senat beschloß also, keine so tapfre Feldherren, die es sogleich zur Schlacht kommen liessen, mehr zu wählen, sondern behutsame und listige Anführer aufzusuchen, wie Quintus Fabius war, von welchem die Geschichtschreiber melden, daß er selten oder gar nicht die römische Armee einer offenen Feldschlacht ausgesetzt habe, besonders, wenn er weit von Rom entfernet gewesen wäre, daß er also nicht so bald wieder frisches Volk hätte bekommen können, wenn er sollte unglücklich gewesen seyn. Seine ganze Kunst bestand darinnen, daß er dem Feinde auswich, und sich auf nichts, als auf Ränke und Hinterhalte legte; wodurch er sehr grosse Thaten verrichtete, und sehr viel Siege ohne einen Mann zu verlieren erlangte. Er wurde daher in Rom mit allgemeinen Freuden empfangen: denn wenn er mit fünftau send Soldaten ausgezogen war, so kam er mit eben so vielen wieder zurück, diejenigen ausgenommen, welche eine Krankheit hingerissen hatte. Die Zurufungen des Volks waren, wie sie Ennius ausdrückt: *) unus homo nobis cunctando resti- tuit rem. Einer macht uns dadurch, daß er dem Feinde ausweicht, zu Herren der Welt und erhält uns unsere Soldaten.


43 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Was aber noch wunderbarer von Griechenland ist, ist dieses, daß obgleich das Genie derWeibspersonen, wie wir in dem folgenden beweisen werden, zu den Wissenschaften ganz und gar ungeschickt ist, gleichwohl so viele Griechinnen sich finden, die sich in der Gelehrsamkeit so sehr hervorgethan haben, daß sie mit den allergrößten Mannspersonen um den Rang streiten können. †) Man betrachte nur die einzige Leontium, jenes gelehrte Frauenzimmer, welches wider den Theophrast, ob er gleich einer von den größten Weltweisen seiner Zeit war, schrieb, und ihm nicht wenige Jrrthümer in der Weltweisheit zeigte. Wenn wir die übrigen Gegenden der Welt betrachten, so haben sie kaum ein Genie hervorgebracht, welches Aufmerksamkeit verdiente. Die Ursache hiervon ist ihre schlechte natürliche Beschaffenheit, wodurch die Menschen dumm, von trägem Genie, und von übeln Sitten werden. Aristoteles fragt daher: *) δια τι θηριωδεις τα ἐθη και τας ὀψεις, οἱ ἐν ταις ὑπερβολαις ὀντες, ἠ ψυχοις ἠ καυματος; das ist, warum die Menschen, welche in allzu

†) Aus diesen Beyspielen hätte der V schon einsehen können, daß das Genie der Frauenzimmer gar nicht so ungeschickt zu den Wissenschaften sey, als er sich einbildet. E.

*) προβλ. τμημ. ιδ.

heissen oder allzukalten Gegenden wohnen, sowohl von Gesicht, als von Sitten, wild sind. Er antwortet auf diese Frage sehr wohl, wenn er sagt, daß die gute Temperatur nicht allein dem Körper ein gutes Ansehen gebe, sondern auch dem Genie und der Fähigkeit sehr zuträglich sey. *) Wie also eine unmässige Wärme die Natur an der schönen Ausbildung des Menschen verhindert, eben so stört sie die Harmonie der Seele, und macht ihr Genie faul und träge.


44 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Hierzu wird vor allen Dingen erfordert, daß man eine gewisse Philosophie inne habe, welche zwar den Erfahrnen in dieser Kunst ganz deutlich und begreiflich, dem Pöbel aber völlig unbekannt ist. Es hängt aber von ihr alles ab, was wir bey dem ersten Punkte werden zu sagen haben; nämlich dieses, daß eine Mannsperson, wie sie uns auch nach ihrer äusserlichen Gestalt vorkommen mag, dennoch nach dem Ausspruche des Galenus*) von einer Weibsperson in nichts weiter unterschieden ist, als darinnen, daß sie die Geburtsglieder ausser dem Leibe hat. Denn wenn man ein Mädchen zergliedert, so

*) περι σπερματος βιβλ. β. κεφ. ε. und περι μητρας ἀνατομης.

findet man in ihr zween Testikel, zwey Saamengefässe, und die Mutterscheide von eben dem Baue, als das männliche Glied, ohne daß eine einzige Gleichheit daran fehlt. Dieses ist so gewiß, daß die Natur, wenn sie einen vollkommenen Mann gebildet hat, und ihn wieder in ein Weib verwandeln will, nichts weiter thun darf, als daß sie die Werkzeuge der Erzeugung wieder hineinzieht. Wenn sie hingegen aus einer Weibsperson eine Mannsperson machen wollte, so brauchte sie nichts weiter zu thun, als die Testikeln und die Mutterscheide herauszutreiben.


45 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Wenn die Weibsperson, sagt Aristoteles, **) fruchtbar seyn soll, so muß sie kalt und feucht seyn; denn wenn sie es nicht ist, so kann sie unmöglich weder ihre Monatszeit bekommen, noch genugsame Milch haben, die Frucht im Lei=

*) Γαλ. περι σπερματος βιβλ. β. κεΦ. ε.

**) προβλ. τμημ. δ.

be neun Monate lang zu erhalten; und wenn sie sie ja erhält, so ist sie doch aufs längste in zwey Jahren nach ihrer Geburt hin.