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16 - La Poésie Dramatique /

Je vois du premier coup d'œil que l'homme idéal que je cherche étant un composé comme moi, les anciens Sculpteurs en déterminant les proportions qui leur ont paru les plus belles, ont fait une partie de mon modele... Oui. Prenons cette statue, & animons-la... Donnons-lui les organes les plus parfaits que l'homme puisse avoir. Douonsla de toutes les qualités qu'il est donné à un mortel de posséder, & notre modele idéal sera fait... Sans doute... Mais quelle étude! Quel travail! Combien de connoissances physiques, naturelles & morales à acquérir! Je ne connois aucune science, aucun art dans lequel il ne me fallût être profondément versé... Aussi aurois-je le modele idéal de toute vérité, de toute bonté, & de toute beauté... Mais ce modele général idéal est impossible à former, à moins que les Dieux ne m'accordent leur intelligence & ne me promettent leur éternité. Me voilà donc retombé dans les incertitudes d'où je me proposois de sortir.


17 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn ein Volk nie eine andere, als muntere und lustige Art von Schauspielen gehabt hätte, und man schlüge ihm eine ernsthafte und rührendeGattung vor, wissen Sie wohl, mein Freund, was es davon denken würde? Ich irre mich sehr, oder selbst Leute von Verstande würden, wenn sie auch die Möglichkeit davon eingesehen hätten, dennoch sagen: Wozu diese Gattung? Hat das Leben nicht wirkliche Unlust genug, daß man uns noch mit erdichteten Uebeln täuschen muß? Warum sollten wir die Traurigkeit sogar bis in unsere Ergetzungen dringen lassen? — Kurz, sie würden als Leute reden, denen das Vergnügen gerührt zu werden, und Thränen zu vergiessen, völlig fremd ist.


18 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Ein andrer, dessen Verstandausgebreiteter ist, der über die Dichtkunst nachgedacht hat, der das Theater kennt, den Erfahrung und Geschmack die interessanten Stellungen kennen gelehrt, der Begebenheiten zu verbinden weis, wird seinen Plan ohne viel Mühe machen. Dieser aber wird mit seiner Arbeit um so viel weniger zufrieden seyn, je genauer er mit den besten Schriftstellern in seiner und den todten Sprachen bekannt ist; er wird sie ohne Unterlaß mit den Meisterstücken vergleichen, die er beständig vor Augen hat. Kömmt es auf eine Erzehlung an: so wird ihm die Erzehlung in der Andria beyfallen. Kömmt es auf eine affectvolle Scene an: so wird ihm der Evnuchus statt einer zehne darbieten, die ihn zur Verzweiflung bringen werden.


19 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Welches aber ist der Augenblick, da er sein Gedächtniß zu üben aufhört, und seine Einbildungskraft zu brauchen anfängt? Dieses erfolgt alsdenn, wenn man ihn von Frage zu Frage, sich Bilder zu machen, das ist, von den abgezogenen und allgemeinen Tönen, auf weniger abgezogene und allgemeine Töne zu kommen zwingt, bis er endlich auf eine sinnlicheVorstellung gelangt, welche das letzte Ziel und der Ruhepunkt seines Verstandes ist. Und was wird er alsdenn? Mahler oder Dichter.


20 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Auch so gar da, wo es diesem wunderbaren Mann nicht gelegen war, sein ganzes Genie zu zeigen, läßt es sich spüren. Elmire würde sich dem Tartüff auf die plumpste Art antragen, und Tartüff würde ein Dummkopf scheinen, der sich in die augenscheinlichste Falle locken liesse, wenn Moliere dem nicht vorzubeugen gewußt hätte. Und man sehe nur, wie. Elmire hat die Erklärung des Tartüff ohne Unwillen angehört. Sie hat ihrem Sohne Stillschweigen auferlegt. Sie macht die Anmerkung, daß ein verliebter Mensch leicht zu verführen sey. Und auf diese Weise betriegt der Dichter den Zuschauer, und bereitet sich eine Scene, die, ohne diese Vorsicht, weit mehr Kunst erfordert hätte, als er so dabey angewendet hat. Aber wenn Dorine, in eben demselben Stücke, mehr Witz, mehr Verstand, feinere Begriffe, und sogar edlere Aus drücke hat, als ihre Herrschaft insgesammt: wenn sie sagt:


21 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Nach dem Abergläubischen, kömmt der Heuchler. Bey dem Abergläubischen ist derVerstand verfinstert; bey dem Heuchler ist das Herz böse.


22 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Da der idealische Mensch, den ich suche, eben sowohl ein zusammengesetztes Ding seyn muß, als ich: so sehe ich sogleich, daß die altenBildhauer, indem sie die Verhältnisse, die ihnen die schönsten geschienen, festgesetzt, einen Theil meines Musters bereits gemacht haben. — Ja. Diese Bildsäule also will ich nehmen, und beleben. Ich will ihr die vollkommensten sinnlichen Werkzeuge geben, die der Mensch nur haben kann. Ich will ihr alle Eigenschaften geben, die ein Sterblicher nur immer besitzen kann: und mein idealisches Muster wird fertig seyn. — Ohne Zweifel. — Aber welches Studium! Welche Arbeit! Wie viel physische und moralische Kenntnisse werden dazu erfordert! Ich wüßte keine Wissenschaft, keine Kunst, die ich nicht aus dem Grunde verstehen müßte. — Dafür werde ich aber auch das idealische Muster von aller Wahrheit, von aller Güte, von aller Schönheit haben. — Aber wie werde ich mit diesem allgemeinen idealischen Muster zu Stande kommen, wenn mir die Götter wenigstens nicht ihren Verstand leihen, wenigstens nicht ihre Ewigkeit versprechen? Ah, ich falle in die Ungewißheit, aus der ich mich reissen wollte, wieder zurück.


23 - Le Pere de Famille /

Je ne vous conçois pas. Vous ne pouvez vous accorder un moment. Cela me fâche. Il a de l'esprit, des talens, des connoissances, des mœurs dont je fais grand cas. Point de fortune, à la vérité; mais de la naissance. Je l'estime, & je lui ai conseillé de penser à toi.


24 - Der Hausvater /

Ich kann mich in euch nicht finden. Ihr könnt euch keinen Augenblick vertragen. Das verdrießt mich. Er hat Verstand, und Einsicht und Fähigkeiten; er weis zu leben, und ich mache recht sehr viel aus ihm. Arm ist er, das ist wahr; aber er ist doch von sehr guter Familie. Gewiß, ich schätze ihn recht hoch, und ich habe ihm gerathen, auf dich zu denken.


25 - Fils naturelle /

Je lis sans rien entendre.


26 - Fils naturelle /

Après les longs chagrins, la solitude a tantde charmes! On y respire en liberté. J'y jouissois de mes peines passées. Il me sem bloit qu'elles avoient épuré ma raison. Mes journées, tou ours innocentes, quelquefois délicieuses, se partageoient entre la lecture, la promenade, & la conversation de mon frere. Clairville me parloit sans cesse de son austere & sublime ami. Que j'avois de plaisir à l'entendre! Combien je desirois de connoître un homme que mon frere aimoit, respectoit à tant de titres, & qui avoit développé dans son cœur les premiers germes de la sagesse!


27 - Fils naturelle /

Perdez-vous l'esprit, Mademoiselle? au moment de l'arrivée d'un pere! à la veilled'un mariage! Encore un coup, perdez-vous l'esprit?


28 - Fils naturelle /

La voilà donc la cause de ces soupirs, de ce silence & de ces larmes? .... Oh! pour le coup, les hommes n'ont qu'à dire que nous sommes folles; que la tête nous tourne aujourd'hui pour un objet que demain nous voudrions savoir à mille lieues: qu'ils disent de nous tout ce qu'ils voudront, je veux mourir si je les en dédis .... Vous ne vous êtes pas attendue, Mademoiselle, que j'approuverois ce caprice? .... Clairville vous aime éperdûment. Vous n'avez aucun sujetde vous plaindre de lui. Si jamais femme a pu se flatter d'avoir un amant tendre, honnête; de s'être attaché un homme qui eût de l'esprit, de la figure, des mœurs, c'est vous. Des mœurs! Mademoiselle, des mœurs! ... Je n'ai jamais pu concevoir, moi, qu'on cessât d'aimer, à plus forte raison qu'on cessât sans sujet. Il y a là quelque chose où je n'entends rien.


29 - Fils naturelle /

Je voudrois bien (dit-il d'abord) persuader à ces esprits timides qui ne connoissent rien au-delà de ce qui est, que, si les choses étoient autrement, ils les trouveroient également bien; & que, l'autorité de la raison n'étant rien devant eux, en comparaison de l'autorité du tems, ils approuveroient ce qu'ils reprennent, comme il leur est souvent DRAMATIQUE. 181 arrivé de reprendre ce qu'ils avoient approuvé .... Pour bien juger dans les beaux arts, il faut réunir plusieurs qualités rares ... Un grand goût suppose un grand sens, une lon gue expérience, une ame honnête & sensi ble, un espritélevé, un tempérament un peu mélancolique, & des organes délicats...


30 - Der natürliche Sohn /

Denn es mag mit diesem auch beschaffen seyn, wie es will: so bin ich mir doch zuwohl bewußt, daß er, ohneDiderots Muster und Lehren, eine ganz andere Richtung würde bekommen haben. Vielleicht eine eigenere: aber doch schwerlich eine, mit der am Ende mein Verstand zufriedener gewesen wäre.