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46 - Die Gefangenen /

* Ich habe diese Namen so gut übersetzt, als es möglich ist, einige habe ich gar weggelassen, weil sie unsern heutigen Köchen allzu besonders vorkommen möchten. Cetus heißt zwar jede Art von großen Fischen, ich glaube aber doch, daß ihn der Schmarutzer eher zum Scherze als im Ernste dazu gesetzt hat.

47 - Die Gefangenen /

* Ich habe diese griechischen Schwüre beybehalten, weil sie unmöglich zu übersetzen waren. Ich kann auch den Leser versichern, daß er nicht viel darunter verliert. Der erste Schwur ist bey dem Apollo, der andere bey der Proserpina, und die übrigen bey unterschiednen italiänischen Städten, die er auf eine lächerliche Art alsGottheiten ansieht, bey welchen er schwören kann.

48 - Die Gefangenen /

* Hier habe ich drey Zeilen ausgelassen, weil ich sie nicht so genau zu übersetzen weis, daß meine Leser den Sinn des Plautus daraus begreifen könnten: Hier sind sie:

Sed Stalagmus cuius erat tunc nationis, cum hinc abiit?
Heg. Siculus. Er. At nunc Siculus non est, Boius est, Boiam terit.
Liberorum quaerundorum causa ei, credo, vxor data est.

Dieses zu verstehen, darf man nur wissen, daß Boiae oder Boia eine Art von Ketten waren, Boii aber gewisse gallische Völker. Der Scherz in der dritten Zeile aber beruht darauf, daß Boia auch ein Weibsbild aus diesem Volke heißen kann. Man mag es selbst versuchen, ob es sich auf eine Art übersetzen läßt, daß diese Anspielungen nicht ganz verlohren gehen.


49 - Die Gefangenen /

[Übersetzung]

50 - Die Gefangenen /

* Es lautet in dem Originale ein wenig anders, ich mußte aber nothwendig davon abgehen, weil wir im Deutschen kein Wort haben, das zugleich einen Wiedehopf und eine Spitzhacke bedeute, wie das lateinische Vpupa ist. Ich habe dergleichen Abweichungen noch hin und wieder gemacht, ohne sie angemerkt zu haben; denn es ist meine Absicht nicht, daß man alle Worte des Plautus aus meiner Uebersetzung soll verstehen lernen; ich habe sie bloß gemacht, damit die komischenSchönheiten desselben unter uns ein wenig bekannter würden.

51 - Sittenlehre /

Und hiervon wird sich auch ein deut scher Leser überzeugen können, wenn er sich erinnern will, daß ein großer Theil der Fabeln des Lestrange, bereits vor vielen Jahren, in unsre Sprache übersetzt wor den. Man stelle die Vergleichung an, und sie wird gewiß zum Vortheile der gegenwärtigen ausfallen.


52 - /

Il étoit fâcheux qu'on n'eût point dans notre Langue une tra duction raisonnable d'un Historien si excellent, & l'on souhaitoit depuis longtems qu'une main habile y travaillât. Mr. Guérin, ancien Professeur de Rhétorique au Collége de Beauvais, a rempli les vœux du Public, en entrepre nant de nous donner en François, non seulement tout ce qui nous reste de Tite-Live, mais encore AVERTISSEMENT. tous les Supplémens de Freinshé mius, & il en a déja fait paroître plusieurs tomes. C'est un grand travail, & qui forme un Corps d'Histoire Romaine complet: j'entens celle de la République. Il ne me convient point d'en faire ici un grand éloge, qui pourroit être suspect, parce qu'il part de la main d'un de mes disciples. Je me contente de dire, ce qui fait, selon moi, la louange parfaite d'u ne Traduction, que celle-ci n'en a point l'air. On y trouvera peut- être quelques négligences, qu'une seconde édition fera aisément disparoître. Il n'est pas étonnant qu'il s'en glisse dans un Ouvrage d'aussi longue haleine que celui-ci.


53 - /

Il étoit fâcheux qu'on n'eût point dans notre Langue une tra duction raisonnable d'un Historien si excellent, & l'on souhaitoit depuis longtems qu'une main habile y travaillât. Mr. Guérin, ancien Professeur de Rhétorique au Collége de Beauvais, a rempli les vœux du Public, en entrepre nant de nous donner en François, non seulement tout ce qui nous reste de Tite-Live, mais encore AVERTISSEMENT. tous les Supplémens de Freinshé mius, & il en a déja fait paroître plusieurs tomes. C'est un grand travail, & qui forme un Corps d'Histoire Romaine complet: j'entens celle de la République. Il ne me convient point d'en faire ici un grand éloge, qui pourroit être suspect, parce qu'il part de la main d'un de mes disciples. Je me contente de dire, ce qui fait, selon moi, la louange parfaite d'u ne Traduction, que celle-ci n'en a point l'air. On y trouvera peut- être quelques négligences, qu'une seconde édition fera aisément disparoître. Il n'est pas étonnant qu'il s'en glisse dans un Ouvrage d'aussi longue haleine que celui-ci.


54 - /

La Lettre suivante a pour titre, & c'est tout ce que j'en connois, Seconde Lettre sur quelques méprises de Mr. Rollin dans son Histoire Ancienne. Ces II. AVERTISSEMENT. méprises roulent sur plusieurs pas sages de Livres Grecs, dont on m'accuse d'avoir mal rendu le sens; & l'Auteur laisse entrevoir assez clairement dans sa Préface, qu'il me soupçonne d'une ignorance grossiére dans la Langue Grecque. J'avoue franchement, qu'àprès une étude suivie que j'ai faite de cette Langue depuis ma prémiére jeunesse jusqu'à présent, dont je pourrois citer bien des témoins, je ne m'attendois pas à ce reproche. J'ajoute, moins pour ma propre réputation, que pour celle des Compagnies dont j'ai l'honneur d'être membre, qu'un pareil soupçon ne trouvera guéres de crédit auprès de ceux qui me connoissent particuliérement; & que mon Critique lui-même auroit pureconnoitre combien ce soupçon est mal fondé, par un assez grand nombre de fautes des Traductions d'Auteurs Grecs soit Latines, soit Françoises, que j'ai souvent cor II. AVERTISSEMENT.rigées dans mon Ouvrage, sans en faire la remarque.


55 - /

Es war zu bedauern, daß man inunsrer Sprache keine vernünfftigeUbersetzung von einem so fürtrefli chen Geschichtschreiber hatte, undman wünschte seit langer Zeit, daßeine geschickte Hand daran arbeitenmöchte. Herr Gverin, alter Pro fessor der Rethorik auf dem Collegiovon Beauvais hat diese Wünsche er füllt, indem er sich vorgenommen,uns nicht nur alles, was von dem Li vius übrig ist, sondern auch alle Ergänzungen des Freinsheim aufFrantzösisch zu liefern, und hat schonverschiedene Theile davon ans Licht treten lassen. Es ist eine grosse Arbeit, die ein vollständiges Werk vonder Römischen Geschichte ausmacht, ich meyne nehmlich die von der Republik. Es geziemet mir nicht hiereine grosse Lobeserhebung davon zumachen, denn diese könnte verdächtigscheinen, indem dieses Werk einenmeiner Schüler zum Urheber hat.Ich will weiter nichts sagen, als daßdasienige hier nicht erscheint, wasnach meinem Begriffe das vollkommene

56 - /

Lob einer Ubersetzung ausmacht.Man wird vielleicht einige Nachlässig keiten darinne finden, die sich bey einerandern Ausgabe leichtlich verlierenwerden. Es ist nicht zu verwun dern, daß sich dergleichen in einemweitläuftigen Wercke einschleichen,das einen so anhaltenden Fleiß er fordert.

57 - /

nen, nicht gleich Glauben finden wird,und daß mein Tadler selbst hätte wahr nehmen können, wie übel gegründetsein Argwohn ist, da ich in meinemWerke eine ziemliche grosse AnzahlFehler in den lateinischen und franzö sichen Ubersetzungen der GriechischenSchrifftsteller verbessert habe, ohnees iedoch allzeit anzumercken.

58 - /

Die Einkünfte des römischen Volkes bestunden vornehmlich in zwo Arten von Auflagen, die man entweder von den Bürgernoder von den Bundesgenossen des Reicheshub; tributum und vectigal hieß dieseEinnahme. Ich übersetze sie durch Tributund Impost, obgleich diese Worte in unsrer Sprache den lateinischen Ausdrücken inder Bedeutung vielleicht nicht vollkommengleich kommen. Wir werden in der Folgeden Unterschied davon kennen lernen.


59 - /

Jch habe lange Zeit vorgehabt, dieses Werk des Herrn von Sainte Albine zu übersetzen. Doch Gründe, die ich am Ende anführen will, haben mich endlich bewogen, die Uebersetzung in einen Auszug zu verwandeln. Jch werde mich bemühen, ihn so unterrichtend, als möglich, zu machen.


60 - /

Jch bin überzeugt, daß meine Leser aus diesem Auszuge eine sehr gute Meinung von dem Werke des Herrn Remond von Sainte Albine bekommen werden. Und vielleicht werden sie mir es gar verdenken, daß ich sie mit einem blossen Auszuge abgefertiget habe. Jch muß also meine Gründe entdecken, warum ich von einer förmlichen Uebersetzung, die doch schon fast fertig war, abgestanden bin. Jch habe deren zwey. Erstlich glaube ich nicht, daß unsredeutschen Schauspieler viel daraus lernen können; zweytens wollte ich nicht gerne, daß deutsche Zuschauer ihre Art zu beurtheilen daraus borgen möchten. Das erste zu beweisen berufe ich mich Theils darauf, daß der Verfasser seine feinsten Anmerkungen zu erläutern sehr oft nur solche französische Stücke anführt, die wir auf unsrer deutschen Bühne nicht kennen; Theils berufe ich mich auf die ganze Einrichtung des Werks. Man sage mir, ist es wohl etwas mehr, als eine schöne Methaphysik von der Kunst des Schauspielers? Glaubt wohl jemand, wenn er auch schon alles, was darinne gesagt wird, inne hat, sich mit völliger Zuversicht des Beyfalls auf dem Theater zeigen zu können? Man bilde sich einen Menschen ein, dem es an dem äußerlichen nicht fehlt, einen Menschen, der Witz, Feuer Auszug aus dem und Empfindung hat, einen Menschen, der alles weis, was zur Wahrheit der Vorstellung gehört: wird ihn denn deswegen sogleich sein Körper überall zu Diensten seyn? Wird er deswegen alles durch äußerliche Merkmahle ausdrücken können, was er empfindet und einsieht? Umsonst sagt man: ja, wenn er nur alsdenn Action und Aussprache seiner Person gemäß, natürlich, abwechselnd und reitzend einrichtet. Alles dieses sind abgesonderte Begriffe von dem, was er thun soll, aber noch gar keine Vorschriften, wie er es thun soll. Der Herr Remond von Sainte Albine setzet in seinem ganzen Werke stillschweigend voraus, daß die äußerlichen Modificationen des Körpers natürliche Folgen von der innern Beschaffenheit der Seele sind, die sich von selbst ohne Mühe ergeben. Es ist zwar wahr, daß jeder Mensch ungelernt den Zustand seiner Seele durch Kennzeichen, welche in die Sinne fallen, einigermaaßen ausdrücken kann, der eine durch dieses, der andre durch jenes. Allein auf dem Theater will man Gesinnungen und Leidenschaften nicht nur einigermaassen ausgedrückt sehen; nicht nur auf die unvollkommene Weise, wie sie ein einzelner Mensch, wenn er sich wirklich in eben denselben Umständen befände, vor sich ausdrücken würde; sondern man will sie auf die allervollkommenste Art ausgedrückt sehen, so wie sie nicht besser und nicht vollständiger ausgedrückt werden können. Dazu aber ist kein ander Mit Schauspieler.tel, als die besondern Arten, wie sie sich bey dem und bey jenem ausdrücken, kennen zu lernen, und eine allgemeine Art daraus zusammen zu setzen, die um so viel wahrer scheinen muß, da ein jeder etwas von der seinigen darinnen entdeckt. Kurz, ich glaube, der ganze Grundsatz unsers Verfassers ist umzukehren. Jch glaube, wenn der Schauspieler alle äußerliche Kennzeichen und Merkmale, alle Abänderungen des Körpers, von welchen man aus der Erfahrung gelernet hat, daß sie etwas gewisses ausdrücken, nachzumachen weis, so wird sich seine Seele durch den Eindruck, der durch die Sinne auf sie geschieht, von selbst in den Stand setzen, der seinen Bewegungen, Stellungen und Tönen gemäß ist. Diese nun auf eine gewisse mechanische Art zu erlernen, auf eine Art aber, die sich auf unwandelbare Regeln gründet, an deren Daseyn man durchgängig zweifelt, ist die einzige und wahre Art die Schauspielkunst zu studiren. Allein was findet man hiervon in dem ganzen Schauspieler unsers Verfassers? Nichts, oder aufs höchste nur solche allgemeine Anmerkungen, welche uns leere Worte für Begriffe, oder ein ich weis nicht was für Erklärungen geben. Und eben dieses ist auch die Ursache, warum es nicht gut wäre, wenn unser Zuschauer sich nach diesen Anmerkungen zu urtheilen gewöhnen wollten. Feuer, EmpfinAuszug aus dem Schauspieler.dung, Eingeweide, Wahrheit, Natur, Anmuth würden alle im Munde führen, und kein einziger würde vielleicht wissen, was er dabey denken müsse. Jch hoffe ehestens Gelegenheit zu haben, mich weitläuftiger hierüber zu erklären, wenn ich nehmlich dem Publico ein kleines Werk über die körperliche Beredsamkeit vorlegen werde, von welchem ich jetzt weiter nichts sagen will, als daß ich mir alle Mühe gegeben habe,

die Erlernung derselben eben so sicher, als leicht zu machen.