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16 - La Poésie Dramatique /

Si un Poëte a mis sur la scene Oreste & Pilade se disputant la mort, & qu'il ait réservé pour ce moment l'approche des Euménides, dans quel effroi ne me jettera-t-il pas, si les idées d'Oreste se troublent peu à peu, à mesure qu'il raisonne avec son ami; si ses yeux s'égarent; s'il cherche autour de lui; s'il s'arrête; s'il continue de parler; s'il s'arrête encore; si le désordre de son action & de son discours s'accroît; si les furies s'emparent de lui & le tourmentent; s'il succombe sous la violence du tourment; s'il en est renversé par terre; si Pilade le releve, l'appuie, & lui essuie de sa main le visage & la bouche; si le malheureux fils de Clytemnestre reste un moment dans un état d'agonie & de mort; si entr'ouvrant ensuite les paupieres, & semblable à un homme qui revient d'une léthargie profonde, sentant les bras de son ami qui le soutiennent & qui le pressent, il lui dit en penchant la tête de son côté & d'une voix éteinte: Pilade, est-ce à toi de mourir? Quel effet cette pantomime ne produira-t-elle pas? Y a-t-il quelque discours au monde qui m'affecte autant que l'action de Pilade relevant Oreste abattu & lui essuyant de sa main le visage & la bouche? Séparez ici la pantomime du discours, & vous tuerez l'un & l'autre. Le Poëte qui aura imaginé cette scene, aura sur-tout montré du génie, en réservant pour ce moment les fureurs d'Oreste. L'argument qu'Oreste tire de sa situation, est sans réponse.


17 - La Poésie Dramatique /

Après votre mort, comment voulezvous qu'on dispose de vous?

18 - La Poésie Dramatique /

Dans un moment je ne serai plus... C'est par vous qu'ils me jugeront... Ne reprochez ma mort aux Athéniens, que par la sainteté de votre vie.

19 - La Poésie Dramatique /

Alors ses yeux commencerent à s'éteindre, ses levres & ses narines à se retirer, ses membres à s'affaisser, & l'ombre de la mort à se répandre sur toute sa personne. Sa respiration s'embarrassoit, & on l'entendoit à peine. Il dit à Criton qui étoit derriere lui:

20 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Es giebt eine Art von Schauspielen, wo man die Moral gerade zu, und doch glücklich vortragen könnte. Hier ist ein Beyspiel. Man gebe wohl darauf Achtung, was unsere Richter davon sagen werden, und wenn es ihnen frostig vorkömmt, so glaube man nur gewiß, daß es ihnen an Energie der Seele, an der Idee der wahren Beredtsamkeit, anGefühl und Empfindlichkeit fehlet. Ich wenigstens halte dafür, wenn sich ein Genie dieses Stoffes bemächtigte, es würde unsern Augen nicht Zeit lassen, trocken zu werden, und wir würden ihm das allerrührendste Schauspiel, die allerlehrreichste und angenehmste Schrift, die man nur lesen kann, zu danken haben. Ich meyne den Tod des Sokrates.


21 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Er ist verurtheilt. Man kündiget ihm den Tod an. Er spricht seine Frau und seine Kinder. Man bringt den Giftbecher. Er stirbt. Fünfter Auftritt.


22 - Von der dramatischen Dichtkunst /

In den vorzüglichsten Oden des Horaz und in den schönsten Liedern des Anakreon, stehet das Bild des Todes neben dem Gemählde des Vergnügens.


23 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Poussin hat eine Landschaft gemahlt, wo man junge Schäferinnen nach dem Schalle einer Feldschalmey tanzen siehet, in einem Winkel aber ein Grabmahl, mit der Ueberschrift erblickt: Auch ich lebte in dem glücklichen Arkadien. Diese Bezauberung des Styls, wovon hier die Rede ist, hängt manchmal von einem einzigen Worte ab, das meinen Blick von dem Hauptgegenstande ablenkt, und mir seitwerts, wie in dem Gemählde desPoussin, den Raum, die Zeit, das Leben, denTod, oder eine andere grosse und melancholische Idee zeiget, die mitten unter die Bilder der Freude geworffen worden.


24 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Sage ihm — daß er sein Wort erfülle, und dann — was er wolle, mich oder denTod wähle.

25 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Ueberhaupt, je gesitteter und geschliffener ein Volk ist, desto unpoetischer sind seine Sitten. Alles was feiner wird, wird schwächer. Wenn hingegen bildet die Natur Muster für die Kunst? In denjenigen Zeiten ohne Zweifel, wenn sich die Kinder um dem Bette des sterbenden Vaters die Haare ausrauffen; wenn eine Mutter ihren Busen entblösset, und ihren Sohn bey den Brüsten, die er gesogen hat, beschwöret; wenn sich ein Freund das Haupthaar abschneidet, und es auf den Leichnam seines Freundes streuet, oder ihn in seinen Armen auf den Holzstoß trägt, und die Asche desselben in eine Urne sammelt, die er an gewissen Tagen mit seinen Thränen zu benetzen kömmt; wenn sich die Wittwen, in fliegendem Haare, das Gesicht mit ihren Nägeln zerkratzen, weil ihnen der Tod einen geliebten Gatten geraubet; wenn die Häupter des Volks bey allgemeinen Landplagen ihre gedemüthigte Stirne in den Staub legen, ihre Kleider zerreissen, und jammernd sich an die Brust schlagen; wenn ein Vater seinen neugebornen Sohn in die Arme nimmt, ihn gen Himmel hält, und die Götter über ihn anflehet; wenn das erste, was ein Kind, das seine Aeltern nach einer langen Abwesenheit wiedersiehet, dieses ist, daß es ihre Kniee umfasset und fußfällig um ihren Seegen bittet; wenn die Gastmale heilige Opfer sind, die sich mit Bächern voll Weins, auf die Erde gegossen, anfangen und enden; wenn das Volk mit seinen Gebietern spricht, und die Gebieter es anhören und ihm antworten; wenn ein Mensch mit umwundener Stirne vor einem Altare liegt, und eine Priesterin mit aufgehabenen Händen über ihn betet, und die heiligen Gebräuche der Versöhnung und Reinigung an ihm vollziehet; wenn eine schäumende Pythia, in deren Busen ein Gott stürmet, auf dem Dreyfuße sitzet, die Augen verkehret, und von ihrem prophetischen Geheule dunkle Höhlen ertönen läßt; wenn grausameGötter nicht anders als durch Menschenblut zu versöhnen sind; wenn mit dem Thyrsus gerüstete Bachantinnen in den Wäldern herumschwärmen, und den Unheiligen, der sich auf ihren Wegen treffen läßt, in Schrecken setzen; wenn andere Weiber sich ohne Scham entblössen, dem ersten dem besten die Arme öffnen, und sich ihm Preis geben etc.


26 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Eine muthige Schauspielerin hat den Reifrock abgelegt; und niemand hat es gemißbilliget. Sie wird weiter gehen; ich stehe dafür. Ah, wenn sie es einmal wagte, sich völlig in der edeln und einfältigen Kleidung, die ihre Rollen verlangen, auf der Bühne zu zeigen; lassen Sie mich noch mehr sagen, wenn sie es einmal wagte, sich in aller der Unordnung zu zeigen, in die eine Frau bey einem so schrecklichenZufalle, als der Tod eines Gemahls, oder der Verlust eines Sohnes, oder eine andere Katastrophe der tragischen Bühne ist, nothwendig gerathen muß: wie würde es neben einer solchen Frau in zerstreuten Haaren, mit allen den gepuderten, gekräuselten, geschniegelten Püppchen werden? Ueber lang oder über kurz, würden sie sich nach ihr richten müssen. Denn die Natur, die Natur; wer kann ihr widerstehen? Man muß sie entweder verbannen, oder ihr gehorchen.


27 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn ein Dichter den Orest und Pilades auf der Bühne zeigte, wie sie einander denTod streitig machen, und er hätte die Annäherung der Eumeniden auf diesen Augenblick verspart, in welches Schrecken würde er mich nicht setzen, wenn den Orest, indem er mit seinem Freunde spricht, die Gedanken nach und nach verliessen; wenn er seine Augen verkehrte; wild um sich schaute; innehielte; wieder fortführe; aufs neue innehielte; wenn die Verwirrung in seinen Bewegungen und Reden sich immer stärker und stärker äusserte; wenn die Furien sich seiner bemächtigten und ihn quälten; wenn er unter diesen grausamen Qualen erläge; wenn er zu Boden fiele; wenn Pilades ihn aufrichtete, ihn hielte, ihm mit der Hand das Gesicht und den Mund abtrocknete; wenn der unglückliche Sohn der Klytemnestra in diesem Stande der Todesangst einen Augenblick bliebe; wenn er dann die Augen wieder aufschlüge, wie ein Mensch der aus einem tiefen Schlafe erwacht, und fühlte, daß er in den Armen seines Freundes wäre, und sein Haupt gegen ihn sinken liesse, und mit schwacher Stimme zu ihm sagte:Und du, Pilades, solltest sterben? Welche Wirkung müßte diese Pantomime nicht haben? Könnte mich eine Rede in der Welt so rühren, als die Action des Pilades, wenn er den Orest aufhebt und ihm mit der Hand das Gesicht und den Mund abtrocknet? Man trenne hier einmal die Pantomime von dem Gespräche, und man wird beide vernichtet haben. Der Dichter, der diese Scene erfände, würde sein Genie besonders dadurch zeigen, daß er die Raserey des Orest auf diesen Augenblick versparte. Der Grund, den Orest aus seiner Situation hernimmt, ist ohne Widerspruch.


28 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wie soll man nach deinem Tode mit dir verfahren?


29 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Bald werde ich nicht mehr seyn. — Nach euch werden sie mich richten. — Werffet meinen Tod den Atheniensern nicht anders vor, als durch die Heiligkeit eures Lebens.


30 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Nunmehr fangen seine Augen an zu verlöschen, seine Lippen und Nasenlöcher sich einzuziehen, seine Glieder zu erstarren; der Schatten des Todes liegt auf ihn verbreitet. Sein Athem wird schwach; kaum vernimmt man ihn mehr. Er spricht zum Crito, der hinter ihm stehet: