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31 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Und das ist der Grund, warum die schönste Verzierung des Theaters doch weiter nichts als ein Gemälde von der zweyten Ordnung seyn kann.


32 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn man einmal den Einfall bekommen sollte, den Hausvater auf dem Theater zu versuchen, so glaube ich, diese Person könnte nicht simpel genug gekleidet seyn. Cäcilia brauchte weiter nichts als die Hauskleidung eines reichen Mädchens. Dem Commthur würde ich allenfalls ein Kleid mit einer glatten Dresse, und einen Stock mit einem Schnabelknopfe geben. Wenn er zwischen dem ersten und zweyten Aufzuge ein andres Kleid anlegte, so würde es mich von einem so eigensinnigen Manne eben nicht sehr befremden. Vor allen Dingen aber müßte Sophia en Siamoise, und Frau Hebert, als eine gute Bürgersfrau am Sonntage, gekleidet seyn: oder es wäre alles verdorben. Saint Albin ist der einzige, dem sein Alter und sein Stand im zweyten Aufzuge Putz und Pracht erlauben könnte. Im ersten Aufzuge braucht er weiter nichts als einen Surtout, mit einer schlechten Weste, zu haben.


33 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn der Zuschauer im Theater gleichsam vor einem Vorhange steht, auf welchem ein Zauberer verschiedene Gemälde, eines nach dem andern, darstellet: warum sollte der Philosoph, der an dem Bette des Sokrates sitzet, und ihn sterben zu sehen fürchtet, nicht eben so pathetisch auf der Bühne seyn, als es die Frau und die Tochter des Eudamidas in dem Gemälde des Poussin sind?


34 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Unterdessen gestehe ich, wenn die Pantomime auf der Bühne zu einer recht hohen Stuffe der Vollkommenheit gebracht wäre, so könnte man es oft überhoben seyn, sie niederzuschreiben; und das ist vielleicht die Ursache, warum die Alten sie nicht beygeschrieben haben. Aber wie kann einer von unsern Lesern, wenn er schon mit dem Theater nicht unbekannt ist, sie sich wärend dem Lesen selbst denken, wenn er sie niemals in dem Spiele unserer Komödianten gesehen hat? Müßte er nicht selbst ein größrer Schauspieler seyn, als der Komödiant von Profession?


35 - Fils naturelle /

Mais au théâtre

36 - Fils naturelle /

Ce n'est pas le précepte; c'est autre chose de plus immédiat, de plus intime, de plus obscur & de plus certain, qui les guide & qui les éclaire. Je ne peux vous dire que cas je fais d'un grand acteur, d'une grande actrice. Combien je serois vain de ce talent, si je l'avois! Isolé sur la surface de la terre, maître de mon sort, libre de préjugés, j'ai voulu une fois être comédien; & qu'on me 170 DE LA POÉSIE réponde du succès de Quinault Dufresne, & je le suis demain. Il n'y a que la médiocrité qui donne du dégoût au théâtre; &, dans quelqu'état que ce soit, que les mauvaises mœurs qui déshonorent. Au-dessous de Ra cine & de Corneille, c'est Baron, la Desmares, la de Seine, que je vois; au-dessous de Moliere & de Regnard, Quinault l'aîné & sa sœur.


37 - Fils naturelle /

Non, je ne connois point d'état qui demandât des formes plus exquises, ni des mœurs plus honnêtes que le Théâtre.


38 - Fils naturelle /

Cependant l'orage se dissipa; l'air en devint plus pur, le ciel plus serein; & je serois alléchercher Dorval sous les chênes, mais je pensai que la terre y seroit trop fraîche, &l'herbe trop molle. Si la pluie n'avoit pas duré, elle avoit été forte. Je me rendis chez lui. Il m'attendoit; car il avoit pensé, de son DRAMATIQUE. 211 côté, que je n'irois point au rendez-vous de la veille; & ce fut dans son jardin, sur lesbords sablés d'un large canal, où il avoit coutume de se promener, qu'il acheva de me développer ses idées. Après quelques discours généraux sur les actions de la vie, & sur l'imitation qu'on en fait au théâtre, il me dit:


39 - Der natürliche Sohn /

Ich möchte wohl sagen, daß sich, nach demAristoteles, kein philosophischerer Geist mit dem Theater abgegeben hat, als Er.


40 - Der natürliche Sohn /

Diderot scheint überhaupt auf das deutsche Theater weit mehr Einfluß gehabt zu haben, als auf das Theater seines eigenen Volks. Auch war die Veränderung, die er auf diesem hervorbringen wollte, in der That weit schwerer zu bewirken, als das Gute, welches er jenem nebenher verschafte. Die Französischen Stücke, welche auf unserm Theater gespielt wurden, stellten doch nur lauter fremde Sitten vor: und fremde Sitten, in welchen wir weder die allgemeine Vorrede. menschliche Natur, noch unsere besondere Volksnatur erkennen, sind bald verdrengt. Aber je mehr die Franzosen in ihren Stücken wirklich finden, was wir uns nur zu finden einbilden: desto hartnäckiger muß der Widerstand seyn, den ihre alten Eindrücke jeder, wie sie dafür halten, unnöthigen Bemühung, sie zu verwischen oder zu überstempeln, entgegensetzen.


41 - Der natürliche Sohn /

Aber auf dem Theater!

42 - Der natürliche Sohn /

Sie werden nicht durch Regeln, sondern durch etwas ganz anders, das weit unmittelbare, weit inniger, weit dunkler und weit gewisser ist, geführet und erleuchtet. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viel ich aus einem grossen Schauspieler, aus einer grossen Schauspielerinn mache! Wie stolz ich auf dieses Talent seyn würde, wenn ich es besässe. Als ich vor diesem auf der ganzen Welt noch niemanden etwas anging, Herr von meinem Geschicke und frey von allen Vorurtheilen war, wollte ich einst Komödiant werden; und man gebe mir nur die Versicherung, daß ich es so weit damit bringe als Quinault Dufresne, und ich werde es noch morgen. Nur das Mittelmäßige vereckelt uns das Theater; und nur die schlechten Sitten sind es, die uns in diesem so wie in jedem andern Stande, Schande bringen. Gleich unter Racinen, und unter Corneillen stehet bey mir ein Baron, eine Desma res, eine de Seine; und gleich unter Regnard und Molieren, der ältere Quinault und seine Schwester.


43 - Der natürliche Sohn /

Nein, ich wüßte keinen Stand, der ausgesuchtere Gestalten und ehrbarere Sitten verlangte, als das Theater.


44 - Der natürliche Sohn /

Unterdessen verzog sich das Ungewitter. Die Luft ward um so viel reiner, der Himmel um so viel heiterer; und ich würde Dorvaln unter den Eichen aufgesucht haben, wenn ich nicht bedacht hätte, daß die Erde daselbst allzuweich und der Rasen allzufeucht seyn müßte. Der Regen hatte zwar nicht angehalten, aber er war stark gewesen. Ich begab mich nach seinem Hause. Er erwartete mich; 210 denn es war ihm seiner Seits gleichfalls beygefallen,daß ich mich wohl schwerlich nach dem Orte, wo wir des Abends vorher beysammen gewesen waren, verfügen würde. Es war also in seinem Garten, auf dem sandigten Ufer eines breiten Kanals, an welchem er zu spatzieren gewohnt war, wo er mir vollends seine Gedanken entwickelte. Nach einigen allgemeinen Betrachtungen über die Handlungen des Lebens, und über die Art, wie man sie auf dem Theaternachahmet, erklärte er sich folgender Gestalt:


45 - An Essay on Dramatick Poesy /

If the Question had been stated, replied Lisideius, who had writ best, the French or English forty Years ago, I should have been of your Opinion, and adjudged the Honour to our own Nation; but since that time, (said he, turning towards Neander) we have been so long together bad Englishmen, that we had no leisure to be good Poets; Beaumont, Fletcher, and Johnson (who were only capable of bringing us to that degree of Perfection which we have) were just then leaving the World; as if in an Age of so much Horror, Wit and those milder Studies of Humanity had no farther business among us. But the Muses, who ever follow Peace, went to plant in another Country; it was then that the great Cardinal of Richlieu began to take them into his Protection; and that, by his encouragement, Corneille and some other French-men reform'd their Theatre, (which before was as much below ours, as it now surpasses it and the rest of Europe;) but because Crites, in his Discourse for the Ancients, has prevented me, by observing many Rules of the Stage, which the Moderns have borrow'd from them; I shall only, in short, demand of you, whether you are not convinc'd that of all Nations the French have best observ'd them? in the Unity of Time you find them so scrupulous, that it yet remains a Dispute among their Poets, whether the artificial Day of twelve Hours, more or less, be not meant by Aristotle, rather than the natural one of twenty four; and consequently, whether all Plays ought not to be reduc'd into that compass? This I can testify, that in all their Drama's writ within these last twenty Years and upwards, I have not observ'd any that have extended the Time to thirty Hours. In the Unity of Place they are full as scrupulous; for many of their CriticksAnEssayof Dramatick Poesy. limit it to that very Spot of Ground where the Play is suppos'd to begin; none of them exceed the compass of the same Town or City.