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16 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Die Rolle eines Autors ist eine sehr eitele Rolle; es ist die Rolle eines Menschen, der sich für fähig hält, das Publicum zu unterrichten. Und die Rolle eines Kunstrichters? Die ist noch weit eitler. Es ist die Rolle eines Menschen, der sich für fähig hält, denjenigen zu unterrichten, der das Publicumunterrichten zu können glaubt.


17 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Das Publicum unterdessen läßt sich nicht irren. Ist das Werk des Autors schlecht, so spottet es eben so gut darüber, als über die Anmerkungen des Kunstrichters, wenn sie falsch sind.


18 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Der Autor seines Theils, beklagt sich über die Zuschauer, über die Schauspieler, über den Neid. Er beruft sich auf seine Freunde; er hat ihnen seine Stücke vorgelesen, ehe er es auf die Bühne bringen lassen; sie hatten geglaubt, es würde bis an den Himmel erhoben werden. — In der That aber hätten sie dir sagen müssen, daß es gar nichts tauge, daß weder die Anlage, noch die Charaktere, noch die Schreibart darinn gut sey; wenn sie entweder mehr Einsicht, oder mehr Freymüthigkeit besessen hätten. Glaube mir, dasPublicum betriegt sich selten; dein Stück ist gefallen; weil es schlecht ist.


19 - Fils naturelle /

S'ils ont jamais connoissance de mon ou vrage, le public sera leur juge & le mien. On leur citera cent endroits de Corneille, de Racine, de Voltaire & de Crébillon, où le caractere & la situation amenent des choses plus fortes, qui n'ont jamais scandalisé personne. Ils resteront sans réponse; & l'on verra ce qu'ils n'ont garde de déceler, que ce n'est point l'amour du bien qui les anime, mais la haîne de l'homme qui les dévore.


20 - Der natürliche Sohn /

Wenn sie jemals mein Werk zu sehen bekommen, so wird das Publicum zwischen ihnen und mir Richter seyn. Man wird ihnen hundert Stellen aus dem Corneille, dem Racine, dem Voltaire, dem 174Crebillon anführen, die dem Charakter und der Stellung zu Folge noch weit härtere Dinge enthalten, und doch niemanden geärgert haben. Sie werden hierauf nichts zu antworten wissen, und man wird es deutlich sehen, was sie selbst so wenig zu verbergen suchen, daß sie nicht von der Liebe desBesten belebt, sondern von dem Hasse gegen die Person verzehret werden.


21 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ich will nicht in Abrede seyn, daß man nichtmanchmal unsere Musik und unsern Tanz, ebendadurch, weil man sie allzusehr bereichern undallzuausdrückend machen wollen, sollte verdorben haben. Allein dieses ist das unvermeidlicheSchiksal aller Künste, wenn sie einer gewissenVollkommenheit zueilen. Es finden sich immerKünstler, welche die Grenzen überschreiten, undihre Werke verunstalten, weil sie ihnen allzuvielZierlichkeit geben wollen. Diejenigen welchefür den alten Geschmack sind, führen zu ihrerRechtfertigung gemeiniglich die Ausschweifungen an, in welche die Künstler fallen, die alleswas sie machen übertreiben, und wollen daherbeweisen, daß der neue Geschmack verwerflich sey.Allein das Publicum, welches die Mängel derKunst und die Fehler des Künstlers zu unterscheiden weis, hält neue Erfindungen deßwegennicht für schlecht, weil sie hier und da gemißbrauchtwerden. Und daher hat es sich auch an die neueArt auf dem Theater zu tanzen so wohl gewöhnt, daß es numehr den Geschmack im Tanzen, welcher vor sechzig Jahren herrschte, für sehr elend von den theatr. Vorstell. der Alten.halten würde. Diejenigen, welche unsre theatralischen Tänze stuffenweise zu ihrer jetzigen Vollkommenheit haben gelangen sehen, sind nicht sosehr darüber erstaunt, als die Fremden, welcheseit langer Zeit in Frankreich nicht gewesen sind, und daher diese Verbesserung nicht anders alsfür eine schleunige Veränderung halten können. Nach dieser Ausschweifung, welche eine wichtige Stelle des Horaz ganz handgreiflich zu erklären scheinet, wollen wir auf die theatralischeDeclamation der Alten wieder zurück kommen.Das, was ich von der Art, wie sie ausgeführtwurde, sagen werde, wäre allein hinlänglichgewesen, mein ganzes Vorgeben zu beweisen.


22 - Lettre au public. /

Dès que j'eûs reçu la Lettre que vous m'avez fait l'honneur de m'écrire, j'en ai fait mon rapport à Sa Majesté. Vous pouvez être persuadé, Monsieur, que tout le monde condamne ici hautement les particuliers, qui par leurs Ecrits osent offenser les Souverains. Depuis le Pape & l'Empereur, jusqu'à l'Evêque de Constance & au Prince de Zipentzerbst, il n'est aucun Souverain que le Public ne doive respecter; qu'il soit puissant ou faible, allié ou ennemi, cela n'y fait rien, & la bienséance exige qu'en faisant mention d'eux, ce soit toujours dans des termes convenables. Les Grands Princes s'honorent dans leurs semblables; s'ils souffrent chez eux qu'un Particulier insulte une autre Puissance, c'est oublier ce qu'ils se doivent à eux-mêmes. Depuis un certain tems l'abus de la Presse a été poussé jusqu'au scandale; des Particuliers ont eu à se plaindre de la méchanceté des Auteurs. & il y a eu plus d'une Puissance qui a été offensée par ces sortes de gens, qui compilent des Nouvelles pour vivre, qui débitent plus de mensonges que de vérités, & qui s'érigent en Aretins de nôtre Siécle. Mais, Monsieur, personne n'ajoute foi aux choses qu'ils débitent, & à force d'en imposer grossiérement au Public , ils ont décrédité leurs Nouvelles. On n'a pas attendu que vôtre Sérénissime République ait porté ses justes plaintes des Nouvelles clandestines qui se sont débitées ici; on a d'abord interdit l'ouvrage avec une défense sévere à l'Auteur d'écrire sans permission; je me flatte que la Magnanimité de vôtre Sérénissime République se contentera de ce châtiment; défendre de parler à un Babillard, ou défendre d'écrire à un Cerveau brûlé, c'est la plus grande punition qu'on lui puisse faire; nous poussons jusqu'au scrupule les attentions qu'on doit aux Puissances étrangéres, & jamais on ne souffrira ici que qui que ce soit leur manque de respect.


23 - Schreiben an das Publicum. Bd. 1-3 /

Sobald ich den Brief, mit welchen Sie mich beehret, erhalten, habe ich Sr. Majestät meinen Bericht davon abgestattet. Sie können versichert seyn, daß hier jedermann die Privatpersonen verdammet, welche sich durch ihre Schriften gebietende Mächte zu beleidigen unterstehen. Von dem Pabste undKäyser<Kayser> an, bis zu dem Bischof von Costnitz und dem Fürsten von Zipentzerbst müssen alle regierende Häupter von dem Publico verehret werden; sie mögen stark, oder schwach, Bundesgenossen oder Feinde seyn, das thut darbey nichts, und der Wohlstand erfordert es, daß wenn man ihrer erwähnt, es allezeit in den geziemenden Ausdrücken geschehen müsse. Die grossen Regenten ehren sich in ihres gleichen; wann sie es leiden, daß eine Privatperson eine andere Macht antastet, so vergessen sie, was sie sich selbst schuldig sind. Seit einer gewissen Zeit ist der Mißbrauch der Presse bis zum Aergernisse gestiegen; Privatpersonen haben sich über die Boßheit der Schriftsteller zu beklagen gehabt; und mehr als eine Macht ist von den Leuten beleidigt worden, welche Neuigkeiten zusammenschmieren, um zu leben, welche mehr Lügen als Wahrheiten ausbreiten, und sich zu Aretins unsers Jahrhunderts aufwerfen. Allein, Mein Herr, niemand legt den Nachrichten die sie verbreiten, Glauben bey, und da sie das Publicum nur allzuofte sehr gröblich hintergangen haben, so sind ihre Neuigkeiten verdächtig geworden. Man hat nicht gewartet bis Dero Durchlauchtigste Republik ihre gerechten Klagen wieder die verstohlnen Neuigkeiten, die man hier ausgestreuet hat, angebracht; man hat sogleich das Werk verbohten und es dem Verfasser ernstlich untersagt, etwas ohne Erlaubniß zu schreiben; ich schmeichle mir daß die Großmuth Dero Durchlauchtigsten Republik mit dieser Züchtigung sich wird begnügen lassen; einem Schwätzer das Reden, und einem angeschossenen Kopfe das Schreiben verbieten, ist die größte Strafe die man ihnen auflegen kan; wir sind wegen der Achtung, die man auswärtigen Mächten schuldig ist, bis auf das äusserste gewissenhaft, und nimmermehr wird man es hier zugeben, daß jemand, er sey wer er wolle, die Ehrerbietung gegen sie aus den Augen setze.


24 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ich will wünschen, daß der Beyfall der Leser meiner Versicherung nicht widersprechen möge. Das Publicum ist in solchen Sachen immer der beste Richter.


25 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da dieser mit Verdienst, Arbeit und Jahren überhäuste Gelehrte mitten in seinem Unternehmen seine Laufbahn beschloß, so hat man die Fortsetzung mit der allergrößten Begierde erwartet. Die Wünsche des Publicums sind auf verschiedene Weise in Erfüllung gegangen. Indem auf der einen Seite einer (1) von den berühmtesten Schülern dieses grossen Mannes, ein würdiger Erbe seiner Tugenden,

(1) Der Hr. Crenier, Professor der Beredsamkeit auf der Universität zu Paris.

des Verfassers. seines Witzes, und seiner Gaben, die römische Geschichte mit vielem Beyfalle fortsetzet; so arbeitet ein andrer Schriftsteller, (2) welcher sich durch die sinnreiche Weltcharte (3) aller Staaten und Reiche der Welt bekannt gemacht hat, an einem Theile der alten Geschichte, welche Persien und die benachbarten Länder betrift. Man wird dasjenige darinne finden, was sich in dem Morgenlande, ganzer 800. Jahr hindurch, unter der Regierung zweyer grossen Häuser, welche Persien und andere Länder beherrscht haben, seit dem Aufstande der Parther wider die Nachfolge des Alexanders, bis auf den letzten Artaxerxischen König, den Jzdegerd, welcher von den arabischen Muselmännern, gegen das 640ste Jahr nach Christi Geburth, von dem Throne gestossen ward, zugetragen hat. Dieses Werk kan als ein vorläuffiger Theil dieser meiner Geschichte angesehen werden, und so wohl das eine, als das andere,

(2) Hr. Barbeau de la Bruyere.

(3) Man übersieht darauf, mit einem Blicke, das Ent= stehen und den Wachsthum der verschiedenen Staaten, die Dauer, die Zertheilung und das Ende aller Königreiche, Käyserthümer, Republi= cken, und grossen Völker, die sich, seit der Sünd= fluth, bis auf diese Zeiten, in der Welt hervor ge= than haben.

Vorrede sind eine natürliche Fortsetzung der Geschichte des Rollins.


26 - Lettres sur la danse /

LA Poésie, la Peinture & la Danse ne sont, Monsieur, ou ne doivent être qu'une copie fidelle de la belle nature: c'est par la vérité de cette imitation que les Ouvrages des Racine, des Raphaël ont passé à la postérité; après avoir obtenu (ce qui est plus rare encore) les suffrages même de leur siecle. Que ne pouvons- Lettres nous joindre aux noms de ces grands Hommes ceux des Maîtres de Ballets, les plus célebres dans leurs temps! mais à peine les connoît-on; ce n'est pas néanmoins la faute de l'Art. Un Ballet est un tableau, la Scene est la toile, les mouvements méchaniques des figurants sont les couleurs, leur phisionomie est, si j'ose m'exprimer ainsi, le pinceau, l'ensemble & la vivacité des Scenes, le choix de la Musique, la décoration & le costume en font le coloris; enfin, le Compositeur est le Peintre. Si la nature lui a donné ce feu & cet enthousiasme, l'ame de laPeinture & de la Poésie, l'immortalité lui est également assurée. L'Artiste a ici, j'ose le dire, plus d'obstacles à surmonter que dans les autres Arts; le pinceau & les couleurs ne sont pas dans ses Sur la Danse. mains; ses Tableaux doivent être variés, & ne durer qu'un instant; en un mot, il doit faire revivre l'Art du Geste & de la Pantomime, si connu dans le siecle d'Auguste. Toutes ces difficultés ont sans doute effrayé mes prédécesseurs: plus hardi qu'eux, peut- être avec moins de talent, j'ai osé me frayer des routes nouvelles; l'indulgence du Public m'a encouragé, elle m'a soutenu dans des crises capables de rebuter l'amour-propre; & mes succès semblent m'autoriser à satisfaire votre curiosité sur un Art que vous chérissez, & auquel je consacre tous mes moments.


27 - Lettres sur la danse /

Si les Ballets en général sont foibles, monotones & languissants; s'ils sont dénués de ce caractere d'expression qui en est l'ame, c'est moins, je le ré- pete, la faute de l'Art que celle de l'Artiste: ignoreroit-il que la Danse est un Art d'imitation? je serois tenté de le croire, puisque le plus grand nombre des Compositeurs sacrifient les beautés de la Danse, & abandonnent les graces naïves du sentiment, pour s'attacher à copier servilement un certain nombre de figures dont le Public est rebattu depuis un siecle; de sorte que les Ballets Lettres de Phaëton ou de tout autre Opéra ancien, remis par un Compositeur moderne, différent si peu de ceux qui avoient été faits dans la nouveauté de ces Opéra, que l'on s'imagineroit que ce sont toujours les mêmes.


28 - Lettres sur la danse /

Le Public de son côté aime à se faire une douce illusion, & à se persuader que le goût & les talents de son siecle sont fort au-dessus de ceux des siecles précédents; il applaudit donc avec fureur aux cabrioles de nos Danseurs, & aux minauderies de nos Danseuses. Je ne parle point de cette partie du Lettres Public qui en est l'ame & le ressort, de ces hommes sensés qui, dégagés des pré- jugés de l'habitude, gémissent de la dépravation du goût, qui écoutent avec tranquillité, qui regardent avec attention, qui pesent avant de juger, & qui n'applaudissent jamais que lorsque les choses les remuent, les affectent & les transportent; ces battements de mains prodigués au hazard ou sans ménagement perdent souvent les jeunes gens qui se livrent au Théatre. Les applaudissements sont les aliments des Arts, je le sais, mais ils cessent d'être salutaires, s'ils ne sont distribués à propos: une nourriture trop forte, loin de former le tempérament, le dérange & l'affoiblit; les commençants au Théatre sont l'image des enfants qu'un amour Sur la Danse. trop aveugle & trop tendre perd sans ressource. On apperçoit les défauts & les imperfections, à mesure que l'illusion s'efface & que l'enthousiasme de la nouveauté diminue.


29 - Lettres sur la danse /

Les Ballets, au contraire, qui traînent Sur la Danse. après eux le désordre & la confusion, dont la marche est inégale, dont les Figures sont brouillées, ne ressemblent- ils pas à ces Ouvrages de méchanique mal combinés, qui chargés d'une quantité immense de roues & de ressorts, trompent l'attente de l'Artiste & l'espé- rance du Public, parce qu'ils péchent également par les proportions & la justesse?


30 - Lettres sur la danse /

J'essaiai donc dans une chasse d'exécuter ce que j'avois desiré dans le Spectacle de M. Servandoni; la décoration représentoit une Forêt, dont les routes étoient paralleles au Spectateur. Lettres Un Pont terminoit le Tableau, en laissant voir derriere lui un Paysage fort éloigné. J'avois divisé cette entrée en six classes toutes dégradées; chaque classe étoit composée de trois Chasseurs & de trois Chasseresses, ce qui formoit en tout le nombre de trente-six Figurants ou Figurantes; les tailles de la premiere classe traversoient la route la plus proche du Spectateur; celles de la seconde les remplaçoient en parcourant la route suivante; & celles de la troisieme leur succédoient en passant à leur tour sous la troisieme route, ainsi du reste, jusqu'à ce qu'enfin la derniere classe composée de petits enfants termina cette course en passant sur le Pont. La dé- gradation étoit si correctement observée que l'œil s'y trompoit; ce qui n'é- toit qu'un effet de l'Art & des propor- Sur la Danse. tions, avoit l'air le plus vrai & le plus naturel; la fiction étoit telle, que lePublic n'attribuoit cette dégradation qu'à l'éloignement des objets, & qu'il s'imaginoit que c'étoit toujours les mêmes Chasseurs & les mêmes Chasseresses qui parcouroient les différents chemins de la forêt. La musique avoit la même dégra dation dans ses sons, & devenoit plus douce, à mesure que la chasse s'enfonçoit dans la forêt, qui étoit vaste & peinte de bon goût.