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Après ce discours, il s'assit, fit jetter C. Ter. Varro, L. Æmil. Cons. dans une urne tous les noms des Sénateurs,An. R.536.Av. J. C.216. & donna ordre qu'on allât faire sortir du Sénat celui dont le nom avoit été tiré le prémier. Dès qu'on l'eut entendu nommer, tous s'écriérent que c'étoit un méchant & un misérable, qui n'étoit digne que du suplice. Je vois bien, dit Pacuvius, que vous condannez celui-ci. Avant qu'on le punisse, substituez-en un autre en sa place, qui soit un homme de probité, & capable d'être un bon Sénateur. Tous les citoyens demeurérent d'abord dans le silence, faute de trouver un plus homme de bien. Ensuite, quelqu'un des plus effrontés de la multitude s'étant hazardé d'en nommer un, on se mit à crier de tous côtés, les uns disant qu'ils ne le connoissoient point, d'autres lui reprochant, ou la bassesse de sa naissance, ou l'indignité du métier qu'il exerçoit, ou le déréglement de ses mœurs. Il se trouva encore de plus grandes difficultés à l'égard du deuziéme & du troisiéme que l'on s'avisa de proposer; ensorte que, dans l'impossibilité de mieux trouver que celui qu'ils avoient d'a bord condanné, tous les citoyens se retirérent chacun chez eux, avouant qu'entre tous les maux, celui auquel on est accoutumé, est encore le plus supportable; & ils laissérent les Sénateurs en paix.


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Von da wendete er sich nach Capua. DieEr wendet sich nach Capua, einer in den Wollüsten ersoffenen Stadt.Einwohner dieser Stadt waren in Schwelgerey und Wollust versenket. Dieses wardie Frucht eines langen Friedens und einesbeständigen Glücks seit sehr viel Jahren. Aber bey dieser allgemeinen Verderbniß wardas gröste Uebel zu Capua dieses, daß das Volk seine Freyheit mißbrauchte. Pacuvi us Calavius hatte das Geheimniß gefunden,Pacuvius Calaviusunterwirft den Rath zu Capua dem Volk, und sich selbst. ebend. 2-4.den Rath von dem Volke abhängig zu machen, und dadurch ihn sich selbst zu unterwerfen. Dieser Pöbelbürger, ob er gleich vonAdel war, hatte durch böse Wege sich in Capua ein unglaubliches Zutrauen erworben. Indem Jahre, da die Römer bey Trasimene überwunden worden, war er die erste grosseMagistratsperson in dieser Stadt. Er überredete sich, das Volk, welches seit langerZeit den Rath hassete, und welches stets etwas neues haben will, würde Gelegenheitvon dieser Niederlage nehmen, sich zu einemäussersten Verfahren verleiten zu lassen, nämlich den Rath zu erwürgen und Capua demHannibal zu übergeben, wenn dieser General mit seiner siegreichen Armee anrücken wür 134 C. Terentius Varro, Cons.V. R. E. 536. V. C. G. 216. de. Pacuvius war ein böser Mensch: aberer war nicht aus der Zahl derjenigen Lasterhafften vom ersten Range, welche die abscheuligsten Verbrechen nichts achten, es warleicht, in seinem Vaterlande zu herrschen,aber er wollte nicht, daß es ganz zerstöretwürde; und er wuste, daß ein Staat ganzund gar verlohren ist, wenn er keinen öffentlichen Rath mehr hat. Er dachte sich alsoeine List aus, woraus er zweyerley Vortheilauf einmahl zu ziehen hoffte; nämlich, denRath zu erhalten, und ihn des Volks undseinem Willen gänzlich zu unterwerffen.


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In dieser Absicht versammlete er die Rathsherren, und stellte ihnen vor, „daß sie von einer sehr grossen Gefahr bedrohet würden.Der Pöbel setze sich nicht vor, sich zu empören, damit er hernach den Rath zerstöre:sondern er wolle damit anfangen, daß eralle Rathsglieder umbringe, und sich hernach dem Hannibal übergäbe. Er wisseein Mittel, den Rath von dieser Gefahr zubefreyen: aber er müsse vor allen Dingenalle Streitigkeiten vergessen, welche er beyder Regierung der Republick gehabt habe,und sich ihm auf Treu und Glauben überlassen.“ Als hierauf alle Rathsherren ausFurcht ihn versichert hatten, daß sie blindlings seinen Rathschlägen folgen wollten,fuhr er fort: „Ich will euch in die Rathsstube einschliessen, und thun, als wenn ichein Vorhaben billigte, welchem ich michvergebens widersetzen würde, und als ob und was sich unter ihm zugetragen. 135ich selbst an der ZusammenverschwörungV. R. E. 536. V. C. G. 216.Theil nähme, so werde ich schon Mittel zufinden wissen, euch das Leben zu erhalten.Ihr könnt euch auf mein Wort verlassen.Ich erbiethe mich, euch hierüber alle Versicherungen und Bürgen zu geben, welche ihrverlangen könnt.“ Als sie sich auf seine Versprechungen zu verlassen schienen, ließ er denSaal zuschliessen, in welchem sie versammlet waren, und stellte Wachten in den Vorsaal, damit niemand aus = und eingehenkonnte.


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Nachdem er dieses gesagt, setzte er sich nieder, ließ alle Nahmen der Rathsherren in einen Topf werffen, und befahl, daß man denjenigen Rathsherrn, dessen Nahmen man zuerst ziehen würde, sollte heraus kommen lassen. Als man seinen Nahmen gehöret hatte,schrien alle, dieses wäre ein böser und nichtswürdiger Mensch, welcher werth wäre, gestrafft zu werden. Pacuvius sagte: „Ichsehe wohl, daß ihr diesen verdammet. Eheman ihn strafft, so setzet einen andern redlichen Mann, welcher fähig ist, ein guterRathsherr zu seyn, an dessen Stelle.“ Alle Bürger schwiegen anfangs stille, weil sienicht einen ehrlichern Mann finden konten.Als hierauf einige der Unverschämtesten desPöbels es wagten, einen zu nennen, schrieman von allen Seiten. Einige sagten, siekennten ihn nicht, andere warffen ihm entweder seine schlechte Geburt, oder die Niedrigkeit seiner Hanthierung, oder seine unordentlichen Sitten vor. Es fanden sich noch grös und was sich unter ihm zugetragen. 137sere Schwürigkeiten bey dem 2. und 3., welV. R. E. 536. V. C. G. 216.chen man vorschlug, so daß alle Bürger, daes unmöglich war, bessere anstatt derjenigenzu finden, welche sie verdammet hatten, sichnach Hause begaben, und gestunden, daßunter allen Uebeln dasjenige, an welches mangewohnet ist, noch das erträglichste sey, undliessen also die Rathsherren in Ruhe.


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Die Einwohner zu Capua überliessen sichUrsachen der Schwelgerey und der Unordnung der Campanier. Liv.XXII.4.zu aller Zeit der Schwelgerey und der Wollust. Diese Neigung, welche ihnen recht natürlich war, ward durch die Fruchtbarkeitihrer Felder und durch die Nachbarschaft desMeeres unterhalten und gestärket. Zwey Quel 138 C. Terentius Varro, Cons.V. R. E. 536. V. C. G.216.len, welche ihnen nicht nur das darreichten,was sie zum Lebensunterhalt nöthig hatten,sondern auch alles das, was den Sinnenschmeicheln und das Herz und den Muth verzärtlen konnte. Aber nach diesen letzten Begebenheiten machte die niederträchtliche Höflichkeit der Grossen und die übermäßigeFreyheit des Pöbels, daß niemand seinemAufwande Grenzen setzte, und seine Leidenschaften im Zaum hielt. Man hielt sich ungestrafft über die Gesetze, über die obrigkeitlichen Personen und über dem Rath auf. Und,alle Uebel zu häuffen, verwandelte sich nachder Schlacht bey Cannas die Ehrerbiethigkeit gegen das Römische Volk, welche alleinim Stande gewesen war, sie noch in einigerMäßigung zu erhalten, in Verachtung. Daseinzige, was sie verhinderte, alsbald ihre alten Bundesgenossen zu verlassen, und sich zuden Carthaginensern zu schlagen, war dieses, daß zu Capua verschiedene mächtige Familien in der Stadt waren, welche sich durchHeyrathen mit Römischen Familien verbunden hatten, und daß die Römer aus den Trupen, welche ihnen die Campanier zum Kriegezur Hülffe schickten, 300 Reuter aus den vornehmsten Häusern in Capua ausgelesen, sienach Sicilien geschickt, und in die Plätze dieser Provinz zur Garnison vertheilet hatten.


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Magon s'étant rembarqué, se présentaIl retour-ne à Cadix,dont on luiferme lesportes. pour rentrer dans Cadix; mais n'y aiant point été reçu, il aborda avec sa Flotte à Cimbis, petit port assez voisin de Cadix même. De-là il envoya des Députés dans l'Ile pour se plaindre aux habitans de ce qu'ils lui avoient fermé leurs portes, à lui L. Vetur. Q. Cæcil. Cons.An. R. 546.Av. J. C.206.qui étoit leur ami & leur allié. Ils en rejettérent la faute sur la populace, qui s'étoit voulu venger par-là, disoient-ils, de quelque pillage que ses soldats avoient fait avant de s'embarquer. Il demanda à parler aux prémiers Magistrats. Il ne furent pas plutôt venus le trouver, qu'il les fit mettre en croix après les avoit fait déchirer à coups de fouët. C'est ainsi qu'il traita les Chefs d'une ville non seulement alliée de Carthage, mais qui avoit avec elle une origine commune: car Cadix étoit aussi une Colonie de Tyr. De-là il alla à l'Ile de Pithyuse, située à cent milles du continent, & habitée pour-lors par des Phéniciens. sa Flotte y fut bien reçue; & on lui fournit non seulement des vivres en abondance, mais encore des hommes & des armes, pour réparer la perte qu'il avoit faite auprès de Carthagéne.


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accusation contre un si grand homme: mais, soit faute de s'être bien expliqué, soit parce qu'en effet il a la vérité contre lui, il me paroit qu'il ne s'est pas tout-à-fait purgé de ce soupçon. Car, pour persuader que ce n'est pas l'envie qui le fait agir, il a relevé en termes magnifiques les honneurs par lesquels il a passé, & la réputation que ses exploits lui ont acquise; comme si je ne devois me mesurer qu'avec des gens du commun, & que, si j'ai à appréhender la jalousie de quelqu'un, ce ne fût pas précisément de la part de celui qui, étant arrivé au comble de la gloire où j'avoue que j'aspire comme lui, seroit fâché que je devinsse un jour son égal. Il a parlé de sa vieillesse, & m'a mis du côté de l'âge au dessous de son fils même; comme si le desir de la gloire se bornoit à cette vie mortelle, & ne portoit pas ses vues jusques dans la postérité la plus reculée. Je suis persuadé que les grandes ames se comparent, non seulement avec les hommes illustres de leur tems, mais encore avec les héros de tous les siécles. Pour moi, je ne vous dissimulerai pas, Fabius, que j'ai conçu le dessein, non seulement de vous égaler, mais même, si je le puis,

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Le jugement que porte Tite-Live de cette conduite des Censeurs est remarquable. Il approuve celle de M. Livius par rapport au Peuple. Le (a) Peuple, dit-il, méritoit bien d'être noté pour son inconstance; & les reproches qu'on lui en fit convenoient parfaitement à la sévérité d'un Censeur, & à la gravité des Magistrats de ce tems-là: mais l'animosité que ces deux Censeurs firent paroître l'un contre l'autre, étoit d'un fort mauvais exemple, & partoit d'une bisarrerie d'esprit qui deshonoroit la sage conduite qu'ils avoient gardée pendant leur Consulat, & jettoit une sorte de flétrissure sur leurs plus belles actions. Aussi cette conduite les rendit-elle odieux, & dès qu'ils furent sortis de charge, Cn. Bebius, un des Tribuns Plébéïens, croyant avoir trouvé occasion de se faire valoir à leurs dépens, les accusa devant le Peuple. Mais les sénateurs assoupirent cette affaire, pour ne point exposer dans la suite la Censure au caprice de la multitude.


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scipion fut d'autant plus indigné de cette insolence des Carthaginois, que la tréve, qu'il avoit accordée à leurs instantes priéres, duroit encore, & qu'ils n'avoient pas même attendu le retour des Ambassadeurs qui étoient allés à Rome. Il envoya trois Députés à Carthage, pour se plaindre de cette infraction, qui ôtoit toute espérance de conclure la paix. Ils furent insultés à leur arrivée par la multitude qui s'assembla autour d'eux, & l'auroient peut-être encore été davantage à leur retour, si les Magistrats, à leur priére, ne leur avoient donné une escorte qui les conduisit à peu de distance du camp des Romains. Mais, dans ce court intervalle, quatre galéres détachées de la Flotte Carthaginoise, qui étoit à la rade d'Utique, vinrent attaquer la galére qui portoit les Ambassadeurs. Elle se défendit longtems avec vigueur: mais enfin, pour échapper aux ennemis, il falut qu'elle se fît échouer contre le rivage. Il n'y eut que le vaisseau de perdu.


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Mago begab sich also wieder zu Schiffe, und wollte in Cadix einlauffen. Weil manihn nicht einnehmen wolte, ländete er mit seiner Flotte zu Cimbis, einem kleinen nicht weitvon Cadix befindlichen Hafen. Von darschickte er Abgeordnete in die Jnsel, um sichgegen die Einwohner zu beklagen, daß sie ihm, ihren Freund und Bundsgenossen, ihre Thore versperret hätten. Sie schoben die Schuld auf den Pöbel, welcher sich, wie sie sagten, wegen einer Plünderung, die seine Soldaten kurz vor ihrer Einschiffung vorgenommen hätten, rächen wollen. Er verlangte mit den Vornehmsten des Raths zusprechen. Kaum hatten sie sich bey ihm eingestellet, so ließ er sie mit Peitschen jämmerlich zerhauen, und ans Creutz henken. So verfuhr er mit den Häuptern einer Stadt, die nicht nur mit Carthago im Bündnis stund, sondern auch einen gemeinschaftlichen und was sich unter ihnen zugetragen. 207 Ursprung mit derselben hatte. Denn Cadixd. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v. C. G.war auch eine Colonie der Stadt Tyrus. Von dar gieng er nach der Jnsel Pityusa,die auf hundert Meilen vom festen Lande entfernt lag, und damahls Phönicier bewohnten. Seine Flotte wurde allda sehr wohlaufgenommen. Man versahe ihn nicht nur mit Lebensmitteln im Ueberfluß, sondern auch mit Mannschaft und Gewehr, um den Verlust, den er bey Carthagena erlitten hatte,zu ersetzen.


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Fabius brachte durch diese Rede, die er mit Fleiß ausstudiret hatte, den gröstenTheil der Rathsherren auf seine Seite. Dieältesten insonderheit wurden durch das An 228 P. Corn. Scipio, u. P. L. Crassus, Cons.d. 547. J. n. R. E. d. 205. J. v.C. G.sehen dieses grossen Mannes hingerissen, undzogen seine Klugheit und vollkommene Erfahrung der ungestümen Hitze und Herzhaftigkeit dieses jungen Consuls ohne Bedenken vor. Scipio aber war schon zu weit gegangen, als daß er mit Ehren hätte wieder zurück gehen können. Da er überdieß mit gutem Grund von der Schönheit unddem Nutzen seines Anschlages eingenommenwar, und vor seine Person sich durch diewenige Achtung, die ihm der Fabius bezeiget hatte, beleidiget fand, war er um so viel weniger geneigt, demselben seine Einsichten aufzuopfern. Er nahm demnach das Antwort des Scipio auf die Rede des Fabius. LiviusXXVIII. 43. 44. Wort, und redete also: „Fabius hat selbstgar wohl gemerket, ihr Väter des Raths,und es sogleich erkannt, daß sein gegebenerRath einer Eifersucht verdächtig scheinenkönne. Jch, meiner Seits, würde mich gewiß nicht unterstanden haben, eine solche Beschuldigung wider einen so grossen Mann anzubringen; allein es sey nun, daß er sich entweder nicht gnugsam erkläret, oder daß er wirklich die Wahrheit wider sich hat, dünkt es mir doch, daß er sichnoch nicht ganz von diesem Verdacht gereiniget habe. Denn, um die Leute zu bereden, daß ihn nicht der Neid, also zu verfahren, antreibe, hat er mit sehr erhabenen Ausdrücken die Ehrenämter, die er durchgangen ist, und den Ruhm, den ersich durch seine Thaten erworben, erhoben;gleich als ob ich mich nur mit Leuten vom und was sich unter ihnen zugetragen. 229 gemeinsten Pöbel messen müste, und wennd. 547. J. n. R. E. d. 205. J. v. C. G.ich ja irgend jemands Eifersucht zu befürchten hätte, solches nicht eben von Seiten desjenigen fürchten dürfte, der, nachdem er auf den Gipfel der Ehren gelanget, wohin ich ebenfalls, ohne es zu leugnen, zu kommen gedenke, sich allerdings ärgern würde, wenn ich ihm dereinst gleich käme. Er hat seines Alters erwehnet, und in Ansehung der Jahre mich selbst unter seinen Sohn gesetzet; gleich als ob dieRuhmbegierde durch dieses sterbliche Leben umschränkt wäre, und sie ihre Absichten nicht bis auf die entfernteste Nachkommenschaft richtete. Jch bin versichert, daßgrosse Seelen sich nicht nur mit den berühmten Männern ihrer Zeit, sondern auch mit den Helden aller Jahrhunderte in Vergleichung stellen. Was mich anbelangt, will ich es dir keinesweges verheelen, Fabius, daß ich fest entschlossen bin, dir nichtnur gleich zu kommen, sondern, wenn ichkann, (erlaube mir, es zu sagen,) dich garzu übertreffen. Dafür aber wollen dieGötter uns behüten, daß wir, weder du in Ansehung meiner, noch ich in Ansehung derer, die mir folgen werden, uns fürchten sollten, es möchte irgend ein Mitbürger uns ähnlich werden. Eine solche Gesinnung würde nicht nur denen, die wir beneiden, sondern auch der ganzen Republickoder, besser zu sagen, dem ganzen menschlichen Geschlechte nachtheilig seyn.


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Das Urtheil, welches Titus Livius überdie Aufführung der Censoren fället, ist merkwürdig. Er findet das Bezeigen des Liviusin Betrachtung des Volcks gut. Er sagt: (*)das Volk hätte wohl verdient, seiner Unbeständigkeit wegen getadelt zu werden, und der Vorwurf, den man ihm deswegen machte, käme vollkommen mit der Strengigkeit eines

(*)Pravum certamen notarum inter Cenſores: caſtigatio inconſtantiae populi cenſoria, etgrauitate temporum illorum digna. Liu.

320 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G. Censoren und der Ernsthafftigkeit eines derMagistrats-Personen damaliger Zeit überein.Die Heftigkeit aber, welche die beyden Censorn gegen einander bezeigt, gäbe ein bösesBeyspiel, und rühre von ihrem wunderlichen Kopfe her, dadurch sie ihre weise Aufführung, die sie während des Consulats bewiesen, verunehret, und auf gewisse Art ihre schönsten Thaten besudelt hätten. Dieses Bezeigen machte sie auch wirklich verhaßt. Und sobald sie ihr Amt niedergeleget hatten, glaubte Cn. Bebius, einer von den Tribunen des Volks, eine Gelegenheit gefunden zu haben, sich auf ihre Unkosten erheben zu können. Er klagte sie bey dem Volke an, die Rathsherren aber, die die Würde einesCensors nicht aufs künftige dem Eigensinn desPöbels Preis geben wollten, legten die Sache bey.


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Scipio ward durch diese Frechheit der Carthaginenser um so vielmehr aufgebracht,da der Waffenstillstand, den er ihnen auf ihrinständiges Bitten zugestanden, nicht nurnoch dauerte, sondern sie auch nicht einmal dieRückkunft der Gesandten, die nach Rom abgegangen waren, erwartet hatten. Er schickte drey Abgeordnete nach Carthago, sich wegen dieses Bruches, welcher alle Hofnung, den Frieden zu schliessen, vernichtigte, zu beschweren. Diese wurden bey ihrer Ankunft von dem Pöbel, der sich um sie versammlete, äusserst gemißhandelt, und man würde ihnen bey ihrer Rückkehr vielleicht noch übler mitgefahren haben, wenn nicht der Magistrat auf ihr Bitten ihnen eine Bedeckung, die sie bis nahe vor das Römische Lager begleitete, mitgegeben hätte. Aber auch in diesem kurzen Zwischenraume, griffen vier Galeen, die von der bey Utica vor Anker liegenden Flotte abgeschickt waren, das Schiff, worauf sich die Gesandten befunden, an. Es wehrte sich lange Zeit herzhaft; endlich aber mustees, um den Feinden zu entkommen, an demUfer stranden. Doch ging nichts weiter, alsdas Schiff, verlohren.


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Une très-honorable Dame réfugiée à la Haye, com-posa au commencement de ce siécle six gros volumes de Lettres d'une Dame de qualité de province, & d'une Dame de qualité de Paris, qui se mandoient familiere-ment les nouvelles du tems. Or, dans ces nouvelles du tems, je peux assurer qu'il n'y en a pas une de vé-ritable. Toutes les prétendues avantures du Chevalier, connu depuis sous le nom de Prince d'Au-vergne, y sont rapportées avec toutes leurs circonstan-ces. J'eus la curiosité de demander un jour à M. le Chevalier de Bouillon, s'il y avoit quelque fondement dans ce que Madame Dunoyer avoit écrit sur son compte. Il me jura que tout étoit un tissu de faussetés. Cette Dame avoit ramassé les sottises du peuple, & dans les pays étrangers elles passoient pour l'histoire de la Cour.


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Uebrigens dünkt mir, daß diese Emirs, ob sie schon ihren Sultan getödtet haben, dennoch diejenige Art der Redlichkeit und Tugend an sich hatten, ohne welche keine Gesellschaft bestehen kann. Sie blieben bey den achthundert tausend Bezans, auf welche ihr Sultan die Ranzion der Gefangenen gesetzet hatte; und als die französischen Truppen, die in Damiate waren, dem geschlossenen Tractate zu Folge, diese Stadt übergaben, findet man nicht, daß die Sieger dem Frauenzimmer, das in großer Menge allda war, einigen Schimpf angethan hätten. Man ließ die Königinn nebst ihren beyden Schwägerinnen, mit Bezeigung vieler Ehrerbiethung, abreisen. Es Geschichte der Kreuzzüge. ist nicht gesaget, daß alle muselmännische Soldaten eingezogen gewesen wären; der gemeine Pöbel ist in allen Ländern wild und unbändig. Es wurden ohne Zweifel viele Gewaltthätigkeiten ausgeübet, und viele Gefangene gemishandelt und getödtet; allein ich muß gestehen, daß ich mich keinesweges wundere, wenn der gemeine mahometanische Soldat sich wild gegen Ausländer bezeiget hat, die aus den Hafen von Europa gekommen waren, das Gebieth von Aegypten zu verwüsten und zu verheeren.