Suchbegriff: phil
Treffer: 193

46 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Mein Freund, Sie keönnen Aristen. Von ihm habe ich das, was ich Ihnen itzt erzehlen will. Er war damals vierzig Jahr alt. Er hatte sie vornehmlich auf die Weltweisheit gelegt. Man nennte ihn auch nur den Philosophen; weil er ohne Ehrgeitz gebohren war, und ein rechtschaffnes Herz besaß, das nie kein Neid beunruhiget hatte. Uebrigens war er gesetzt in seinem Betragen, streng in seinen Sitten, ernst und einfältig in seinen Reden. Der Mantel eines alten Philosophen war fast das einzige, was ihm fehlte; denn er war arm, und mit seiner Armuth zufrieden.


47 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Mein Freund, Sie keönnen Aristen. Von ihm habe ich das, was ich Ihnen itzt erzehlen will. Er war damals vierzig Jahr alt. Er hatte sie vornehmlich auf die Weltweisheit gelegt. Man nennte ihn auch nur den Philosophen; weil er ohne Ehrgeitz gebohren war, und ein rechtschaffnes Herz besaß, das nie kein Neid beunruhiget hatte. Uebrigens war er gesetzt in seinem Betragen, streng in seinen Sitten, ernst und einfältig in seinen Reden. Der Mantel eines alten Philosophen war fast das einzige, was ihm fehlte; denn er war arm, und mit seiner Armuth zufrieden.


48 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Ich bin vierzig Jahr. Ich habe viel studiert. Man nennt mich den Philosophen. Wenn gleichwohl jetzt jemand käme, und zu mir sagte: Arist, was nennest du wahr, was gut, was schön? Würde ich sogleich wissen, was ich antworten sollte? Nein. Wie, Arist? Du weißt nicht was Wahrheit, was Güte, was Schönheit ist; und lässest dich den Philosophen nennen?


49 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Ich bin vierzig Jahr. Ich habe viel studiert. Man nennt mich den Philosophen. Wenn gleichwohl jetzt jemand käme, und zu mir sagte: Arist, was nennest du wahr, was gut, was schön? Würde ich sogleich wissen, was ich antworten sollte? Nein. Wie, Arist? Du weißt nicht was Wahrheit, was Güte, was Schönheit ist; und lässest dich den Philosophen nennen?


50 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Aber wovon soll ich dieses unwandelbare Maaß, das mir fehlet, und das ich suche, nehmen? — Von einem idealischen Menschen, den ich mir bilde, dem ich die Gegenstände vorlege, den ich darüber urtheilen lasse, und dessen getreues Echo ich bloß bin? — Aber dieser Mensch wird mein eignes Werk seyn. — Das schadet nicht; wenn ich ihn nur aus unveränderlichen Elementen schaffe. — Aber wo sind diese unveränderlichen Elemente? — In der Natur? — Gut; aber wie soll ich sie zusammenbringen? — Die Sache ist schwer; aber ist sie darum unmöglich? — Wenn ich auch schon nicht hoffen dürfte, mir ein vollkommnes Muster machen zu können, wäre ich deswegen weniger verbunden, es zu versuchen? — Nein. — Ich versuche es also. — Aber wenn das Muster der Schönheit, auf welches die alten Bildhauer hernach alle ihre Werke bezogen, ihnen so viel Aufmerksamkeit, so viel Nachdenken, so viel Mühe kostete: wozu mache ich mich anheischig? — Doch muß ich: oder ich werde ewig erröthen müssen, so oft man mich den Philosophen nennet.


51 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Aber, fuhr er, nachdem er einen Augenblick geschwiegen hatte, wieder fort, warum mache ich es nicht auch, wie es die Bildhauermachen? — Sie haben sich ein Muster gemacht, wie es ihr Stand erfordert; und ich habe ja auch meinen Stand. — Der Gelehrte mache sich ein idealisches Muster von einem vollkommenen Gelehrten; und durch den Mund dieses Menschen urtheile er von seinen und andrer Werken. Eben so mache es der Philosoph. — Alles was diesem Muster gut und schön scheinen wird, das wird es seyn. Alles was ihm schlecht, salsch und ungestalten scheinen wird, das wird es seyn. — Dieses Muster wird aus seinen Entscheidungen sprechen. — Und dieses idealische Muster wird um so viel grösser, um so viel strenger seyn, je mehr man seine Kenntnisse erweitert. — Es giebt keinen Menschen in der Welt, und es kann keinen geben, der von dem, was wahr, was gut, was schön ist, überall gleich richtig urtheile. Nein; und wenn man unter einem Menschen von Geschmack einen solchen Menschen versteht, der das allgemeine idealische Muster der Vollkommenheit in sich selbst hat: so ist es eine Grille.


52 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Aber wozu soll ich dieses idealische Muster, das nach meinem Stande eines Philosophen (weil man mich doch einmal so nennt) eingerichtet ist, wozu soll ich es brauchen, wenn ich es haben werde? Eben dazu, wozu die Mahler und Bildhauer das ihrige brauchen. Ich muß es, nach Erforderung der Umstände, modificieren. Das ist das zweyte Studium, auf das ich mich zu legen habe.


53 - Fils naturelle /

Heureusement une actrice d'un jugement borné, d'une pénétration commune, mais d'une grande sensibilité, saisit sans peine une situation d'ame, & trouve, sans y penser, l'accent qui convient à plusieurs sentimens différens qui se fondent ensemble, & qui constituent cette situation que toute la saga cité du philosophe n'analyseroit pas.


54 - Fils naturelle /

Il y a cependant une ressource. Il faut espérer que quelque jour un homme de génie sentira l'impossibilité d'atteindre ceux qui l'ont précédé dans une route battue, & se jettera de dépit dans une autre. C'est le seul événement qui puisse nous affranchir de plu sieurs préjugés que la Philosophie a vaine- 188 DE LA POÉSIE ment attaqués. Ce ne sont plus des raisons: c'est une production qu'il nous faut.


55 - Fils naturelle /

Je sens d'ailleurs qu'il ne faut pas exami ner la morale d'une femme, comme les maximes d'un philosophe

56 - Fils naturelle /

Ainsi vous voudriez qu'on jouât l'homme de lettres, le philosophe, le commerçant, le juge, l'avocat, le politique, le citoyen, le magistrat, le financier, le grand seigneur, l'intendant

57 - Fils naturelle /

Ceux qui se livrerent les premiers à une étude suivie de la nature humaine, s'atta cherent d'abord à distinguer les passions, à les reconnoître, & à les caractériser. Un homme en conçut les idées abstraites, & ce 246 DE LA POÉSIE fut un philosophe. Un autre donna du corps & du mouvement à l'idée, & ce fut un poëte. Un troisieme tailla le marbre à cette ressemblance, & ce fut un statuaire. Un quatrieme fit prosterner le statuaire au pied de son ouvrage, & ce fut un prêtre. Les Dieux du paganisme ont été faits à la ressemblancede l'homme. Qu'est-ce que les Dieux d'Ho mere, d'Eschyle, d'Euripide, & de Sopho cle? Les vices des hommes, leurs vertus, & les grands phénomenes de la nature personnifiés. Voilà la véritable théogonie. Voilà le coup-d'œil sous lequel il faut voir Saturne, Jupiter, Mars, Apollon, Vénus, les Parques, l'Amour & les Furies.


58 - Fils naturelle /

Ici Dorval s'arrêta. Puis il reprit. Il n'y a de beautés durables, que celles qui sont fondées sur des rapports avec les êtres de la nature. Si l'on imaginoit les êtres dans une DRAMATIQUE. 249 vicissitude rapide, toute peinture ne représentant qu'un instant qui fuit, toute imitation seroit superflue. Les beautés ont dans les arts le même fondement que les vérités dans la philosophie. Qu'est-ce que la vérité? La conformité de nos jugemens avec les êtres? Qu'est ce que la beauté d'imitation? La conformité de l'image avec la chose.


59 - Fils naturelle /

Dorval vit que je consentois, & nous reprîmes aussitôt le chemin de la maison. Quel accueil ne fit-on pas à un homme présenté par Dorval? En en un mot, je fus de la famille. On parla, devant & après le souper, Gouvernement, Religion, Politique, Belles Lettres, Philosophie; mais quelle que fût la diversité des sujets, je reconnus toujours le caractere que Dorval avoit donné à chacun de ses personnages. Il avoit le ton de la 270 DE LA POÉSIE,etc.mélancolie; Constance, le ton de la raison; Rosalie, celui de l'ingénuité; Clairville, celui de la passion; moi, celui de la bonhommie.


60 - Der natürliche Sohn /

Ich möchte wohl sagen, daß sich, nach demAristoteles, kein philosophischerer Geist mit dem Theater abgegeben hat, als Er.