Suchbegriff: neug
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IX. Some extraordinary and rare instances of most Monstrous pas- sions whence a rising.immoderate excesses of these selfish passions are in common speech properly enough termed monstrous and unnatural, but seem to have these epithets given 166 Monstrous Affections.Book I. them by some authors, as if they were of a distinct kind; such as when men seem to delight in torments, or to have an unprovoked desire of insulting, or petulancy, unnatural lusts, enormous pride, tyranny and misanthropy. These are only excesses of some passi ons naturally implanted, but raised to a prodigious degree without a just cause, upon some false opinions or confused imaginations, and by long indulgence and frequent irritation. Every one sees this to be the case in monstrous lusts, where the natural passion is grown ungovernable; and caprice and curiosity oft make men try all kinds of indulgences.


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Previous to our forming just sentiments concern ing the Deity there must be a persuasion of his existence. The world has ever agreed that there must TheEvidences that there is aDeity. 169 be some superior Mind, or Minds, endued with know-Chap. 9.ledge and great power, presiding over human affairs. Tradition no doubt from race to race has contributed something to diffuse this persuasion. The experience of evil from unknown causes, the fear of them, and the desire of some further aids against them when all visible powers have failed, may have excited some to this enquiry: the natural enthusiasm and admiration arising when we behold the great and beau tiful works of nature has raised the curiosity of othersto inquire into the cause: and this probably has beenthe most general motive: but the certainty of any tenet depends not on the motives of inquiry into it, but on the validity of the proofs; and its dignity de pends upon its importance to happiness. Vanity or avarice may have excited some to the study of Geo metry; no man on this account will despise the science, or count it less certain or useful in life. We shall only point out briefly the heads of argument on this subject. The whole of natural knowledge or natural history, is a collection of evidence on this affair.


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Nirgends zeigte sich sein grosser fähiger Geist in einem hellern Glanze, als in dem Umgange mit seinen Freunden. Man mochte sich unterreden, wovon man nur wollte; so kosteten ihm seine Gedanken so wenig Mühe, sein Ausdruck war so faslich, und seine Wissen schaft von so grossem Umfange, daß ihm jedermann mit Vergnügen zuhörete. Es giebt Leute, die wirklich ei nen grossen Vorrath von Gelehrsamkeit besitzen; allein sie scheinen ihn in so weit von einander entlegenen Ge20 Vorrede.genden ihres Verstandes beygelegt zu haben, daß es Zeit erfordert, ehe sie ihn zusammen schaffen und davon Gebrauch machen können. Bey andern scheint es, daß ihre grosse Gelehrsamkeit nur Finsternis über ihre Gedanken verbrei tet, und daß sie von den untermengten Begriffen, die sich in ihren Verstand auf einmal eindrängen, verhin dert werden, die Dinge zu unterscheiden. Aber der ganze Schatz seiner Wissenschaft lag immer vor ihm, und war beständig zu seinem Dienst bereit. Er über sah auf einen Augenblick alles, was mit seinem itzigen Gegenstand zusammenhieng, und verwarf dasjenige, was keine Verwandschaft mit demselben hatte. Er sprach von den schwersten und tiefsinnigsten Sachen mit einer Leichtigkeit und Deutlichkeit, die vielleicht Leuten von nicht geringerer Geschicklichkeit wiederholte Bemü hungen gekostet haben würde, ohne ihn zu erreichen. Es kostete ihm wenig Arbeit, betrügerische Vernunftschlüsse aufzulösen. Er unterschied die wahre Gelehrsamkeitvon der falschen; die Gegenstände unserer Erkäntnis, welche der unwidersprechlichsten Beweise fähig sind, von solchen, welche es nicht sind; nützliche und wichtige Fra gen, von solchen, welche blos die Neugier befriedigen und zum Zeitvertreib dienen. Er hatte nichts so sehr und so beständig vor Augen, als den wirklichen Nu tzen, den die Wissenschaften im menschlichen Leben schaf fen können. Seine Absicht war nicht, mit unerhebli chen Dingen sich zu belustigen, sondern er hatte bey al len seinen Untersuchungen den wahren Vortheil des menschlichen Geschlechts zum Augenmerk. Selbst von methaphysischen Streitigkeiten, wovon er keinen an dern Nutzen hoffen konte, nahm er Gelegenheit, dem Stolz und der Eitelkeit der jungen Leute EinVorrede. 21halt zu thun, die von ihrer grossen Gelehrsamkeit so voll sind; und er zeigte, wie unfähig auch die scharf sinnigsten Sterblichen wären, in die geheime Naturund in das Wesen der Dinge einzudringen.


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Die Kinder sind, so lange sie wachen, in BeBesonders im Men schen.wegung, und scheuen weder Ermattung noch Ue berdrus. Sie haben so lange eine Abneigung ge gen den Schlaf, bis er sie wider ihren Willen über wältiget. Sie bemerken, was vorgeht, erinnern sich daran, und denken darüber nach. Sie lernen die Benennungen der Dinge, untersuchen die Na tur, den Bau, den Gebrauch und die Ursachen der selben, und ihre Neugier wird keinen Verweisen nachgeben. Gegen diejenigen, die liebreich gegen sie sind, äussern sie bald liebreiche Neigungen. Sie sind dankbar, und begierig, in allem, was man lobt, vortreflich zu seyn. Bey ihren Spielen sind sie entzückt, wenn sie glücklich sind, und die Oberhand behalten; und sie werden ausserordentlich nieder geschlagen, so bald andere sie übertreffen. Sie erzörnen sich geschwind über eine eingebildete Be schimpfung oder Beleidigung. Sie fürchten sich vor einen empfundenen Schmerz und werden über die Ursache desselben unwillig; aber sie geben sich zufrieden, so bald sie finden, daß andre ihn nicht mit Vorsatz verursacht haben, oder, daß sie ihre Reue bezeigen. Sie nehmen nichts so übel auf, als falsche Beschuldigungen oder Vorwürfe. Sie sind zur Aufrichtigkeit, zur Wahrheit und Offen herzigkeit geneigt, so lange sie nicht einige daraus entstandene üble Folgen erfahren haben. Sie sind voll Ungedult, andern etwas neues oder seltsames, oder etwas, das Verwunderung oder Gelächter er regen kan, zu erzählen. Sie sind bereit, andern mit allem zu dienen, was sie selbst nicht brauchen. Sie sind begierig, sich andern gefällig zu machen, ErstesBuch.70 Ven den feinern und kennen keinen Argwohn, so lange sie keine Be leidigungen empfangen haben.


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XI. Man kan dem Menschen schwerlich ei nen natürlichen Trieb zur Gesellschaft mit seinenDie Men schen sind ge sellig, und zur bürgerli chen Gesell schaft ge schickt.Nebenmenschen streitig machen. Es ist dieses ein unmittelbarer Trieb, welchen wir bey vielen Arten von Thieren ebenfalls wahrnehmen. Wir können die Geselligkeit nicht ganz den Bedürfnissen zuschrei ben. Die andern Grundtriebe der Menschen, ihre Neugier, ihre Neigung, das, was ihnen begegnet, einander mitzutheilen, ihr Trieb zur Thätigkeit, ihr Gefühl der Ehre, ihr Mitleiden, ihre Wohlge wogenheit, ihr Trieb zur Freude, und das morali sche Gefühl würden in der Einsamkeit entweder gar nicht, oder doch nur wenig angewendet werden können, und aus dieser Ursache vereinigen sich die Menschen, ohne daß ein Zwang, oder eine Betrach tung ihrer Bedürfnisse, der unmittelbare und letzte Bewegungsgrund dazu seyn sollte. Die Bande des Bluts würden eben diese Wirkung haben, und wahrscheinlicher Weise haben dieselben vie le Menschen, welche sich ihren Mangel in der Einsamkeit vorgestellet, zuerst veranlasst, daß sie sich, mit dem Vorsatz, einander beyzustehen, und sich zu vertheidigen, vereinigt haben. Nachdem diese Vereinigung geschehen war: so gewann die vorzügliche Redlichkeit, Klugheit oder HerzhaftigErstesBuch.86 Von den feinernkeit einiger unter ihnen, die vorzügliche Achtung und das Vertrauen aller übrigen. Es entstanden Streitigkeiten. Sie sahen bald ein, daß die Ent scheidung derselben durch Gewalt, von üblen Fol gen sey. Sie bemerkten, wie viel Gefahr es brin ge, wenn bey den Berathschlagungen über die Ver besserung ihres Zustands oder über die gemein schaftliche Vertheidigung, die Stimmen getheilt wären, ob sie gleich alle sich nur einen Endzweck vorgesetzt hätten. Diejenigen, für welche sie die meiste Achtung hatten, wurden zu Schiedsrich tern in ihren Streitigkeiten, und zu Vorstehernder ganzen Gesellschaft, in Angelegenheiten, die den gemeinen Vortheil betrafen, erwählet. Diese ga ben nach ihrer Einsicht, Gesetze, und machten Ein richtungen zum Besten des gemeinen Wesen. Die übrigen empfanden die Annehmlichkeiten einer gu ten Ordnung, der Sicherheit, der Gesetze, und hatten Ehrfurcht gegen die Gesellschaft, gegen ihre Vorsteher und die eingeführte Verfassung. Die feinern Geister fühlten patriotische Gesinnungen, und die Liebe des Vaterlands in der Brust; und alle wurden, durch die Bande der Verwandschaft, durch gemeinschaftliche Geschäfte, und durch den Genus der Beschützung ihrer selbst und ihrer Gü ter, zur Liebe der Gesellschaft und zum Eifer für die Vortheile derselben angetrieben.


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IX. Einige ausserordentliche und seltene Bey spiele von den unmässigsten Ausschweifungen dieser eigennützigen Leidenschaften sind diejenigen, welche in der gemeinen Sprache, mit einem ziemlich richtigen Ausdruck, ungeheuer und unnatürlich genennet wer den; allein es scheint, als wenn einige Schriftsteller denselben diese Beywörter in der Meinung beygelegt hätten, als ob sie eine ganz besondere Art ausmachten. Dergleichen sind, wenn die Menschen an Martern an drer Vergnügen zu haben, oder andere, ohne alle Ver anlassung, beleidigen zu wollen, oder von Frechheit, un der Gemüthsarten und Character. 263Achter Abschnitt.natürlichen Lüsten, von einem ausgelafsenen<ausgelassenen>Stolz' einer zügellosen Tyranney und Menschenfeindschaft eingenommen zu seyn scheinen. Dieses sind blos die Ausschweifungen solcher Leidenschaften, welche uns die Natur eingepflanzt hat, die aber ohne genug samen Anlas, vermittelst falscher Meinungen, oder dunkler Einbildungen, und durch eine lange Nach sicht und öftere Anreizung zu einer unmässigen Hö he gestiegen sind. Jedermann sieht, daß dieser Fall, bey einem unmenschlichen Triebe der Wollust, vorkomt, wenn die natürliche Leidenschaft unbän dig worden ist. Eigensinn und Neugier macht, daß die Menschen oft alle Ausschweifungen versuchen.


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Wenn wir von der Gottheit richtige Begrif fe erlangen wollen: so müssen wir vorher von ihrem Daseyn überzeugt seyn. Die Welt ist allemal dar innen einig gewesen, daß entweder ein höherer Geist sey, welcher grosse Erkäntnis und Macht besitze, und den Angelegenheiten der Menschen vor stehe, oder daß mehrere Geister von diesen Voll kommenheiten seyn müssen. Es ist kein Zweifel, daß nicht eine von Geschlechtern zu Geschlechtern fortgepflanzte Erzählung vieles dazu beygetragen habe, diese Ueberzeugung auszubreiten. Die Er fahrung einiger Uebel von unbekanten Ursachen, die Furcht vor denselben, und das Verlangen einer weitern Beschützung gegen sie, wenn alle sichtbare Kräfte dazu nicht hinlänglich gewesen, mögen ei nige Menschen auf diese Untersuchung gebracht haund Begriffe von seiner Natur. 267Neunter Abschnitt.ben. Die natürliche Begeisterung und Bewunde rung, welche aus der Betrachtung der grossen und schönen Werke der Natur entstehet, können die Neugier andrer gereizt haben, ihren Ursprung zu untersuchen: und dieses ist wahrscheinlicher Weise der allgemeinste Bewegungsgrund gewesen. Al lein die Gewisheit einer Lehre hängt nicht von dem Bewegungsgrund, zur Untersuchung derselben, ab, sondern von der Gültigkeit der Beweise; und der Werth derselben wird nach der Wichtigkeit des Ein flusses, den sie auf unsre Glückseligkeit haben, be stimmt. Eitelkeit oder Geitz können einige bewo gen haben, die Geometrie zu erlernen; allein nie mand wird, aus dieser Ursache, die Wissenschaftselbst verachten, oder sie für weniger gewis oder nützlich halten. Wir werden die vornehmsten Be weisthümer des Daseyns der Gottheit kürzlich an führen. Die ganze natürliche Erkäntnis oder na türliche Geschichte ist eine Sammlnng<Sammlung> der unwider sprechlichsten Beweise derselben.