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Il n'y a qu'à voir ce, que dit Rollin dans son dixiéme Tome, où il veut parler de Physique: il pré- tend qu'Archimede voulant faire voir à son bon ami le Roi de Syracuse, la puissance des Mécaniques, fit mettre à terre une Galere, la fit charger doublement, & la remit doucement à flot en remuant un doigt, sans sortir de dessus sa chaise. On sent bien, que c'est - là le Rhéteur, qui parle: s'il avoit été un peu Philosophe, il auroit vû l'absurdité de ce qu'il avance.


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Peut - être arrivera - t - il bien - tôt dans la maniére d'é- crire l'Histoire, ce qui est arrivé dans la Physique. Les nouvelles découvertes ont fait proscrire les anciens Systêmes. On voudra connaitre le Genre - Humain dans ce détail intéressant, qui fait aujourd'hui la bâse de la Philosophie Naturelle.


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Louis XIV songeoit à tout; il protégeoit les Acadé- mies, & distinguoit ceux qui se signaloient. Il ne pro- diguoit point sa faveur à un genre de mérite à l'exclusion des autres, comme tant de Princes qui favorisent, non ce qui est bon, mais seulement ce qui leur plaît; la Physique & l'êtude de l'Antiquité attirerent son at- tention. Elle ne se rallentit pas même dans les Guer- res qu'il soutenoit contre l'Europe: car en bâtissant trois cens Citadelles, en faisant marcher quatre cens mille Sol- dats, il faisoit élever l'Observatoire, & tracer une Mé- ridienne d'un bout du Royaume à l'autre, Ouvrage uni- que dans le monde. Il faisoit imprimer dans son Palais les Traductions des bons Auteurs Grecs & Latins; il en- voyoit des Géométres & des Physiciens au fond de l'Afri- que & de l'Amerique, chercher des véritez. Songez, Mylord, que sans le Voyage & les Expériences de ceux qui allerent à la Cayenne en 1672, Newton n'eût pas fait ses découvertes sur la Gravitation. Regardez, je vous prie, un Cassini & un Hugens qui renoncent tous deux à leur Patrie qu'ils honorent, pour venir jouir de l'estime & des bienfaits de Louis XIV.


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Man darf nur das ansehen, was Rollin in seinem zehnten Bande, wo er von der Naturlehre reden will, sagt. Er behauptet, daß Archimedes, als er seinem guten Freunde, dem Könige von Syracus, die Macht Anmerkungen der Mechanik zeigen wollen, eine Galeere, welche man auf das Trockne gebracht, und gedoppelt beladen hatte, bloß durch die Bewegung eines Fingers, ohne von seinem Stuhle aufzustehen, ganz gemächlich wieder auf das Wasser gebracht habe. Man merkt es gleich, daß hier der Rhetor redet, und daß er mit ein sehr wenig Philosophie die Ungereimtheit seines Vorgebens hätte einsehen können.


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Vielleicht erfolgt bald in der Art die Geschichte zu schreiben eben das, was in der Naturlehre erfolgt ist. Die neuen Entdeckungen haben die alten Lehrgebäude verwiesen. Man wird das menschliche Geschlecht nach der genauen Zergliederung zu kennen wünschen, welche jetzo der Grund der natürlichen Philosophie ist.


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Ludewig der XIV. dachte an alles. Er beschützte die Akademien, er zog diejenigen vor, welche sich hervorthaten. Er verschwendete seine Gunst nicht bey einer Art von Verdiensten, mit Ausschließung der andern, so wie viele Prinzen nur demjenigen wohl wollen, was ihnen gefällt, nicht aber dem, was gut ist. Die Naturlehre und die Untersuchung des Alterthums zogen seine Aufmerksamkeit an sich. Sie erkaltete nicht einmal in den Kriegen, welche er gegen Europa fortzusetzen hatte. Indessen, da er auf dreyhundert Citadellen erbaute, und mehr als viermal hundert tausend Soldaten marschiren ließ, ließ er das Observatorium aufrichten, und eine Mittagslinie von einem Ende des Königreichs bis zu dem andern ziehen; ein Werk welches in seiner Art das einzige in der Welt ist. Er ließ in seinem PallasteUebersetzungen der guten griechischen und lateinischen Schriftsteller drucken; er schickte Meßkünstler undNaturforscher in das Innerste von Africa und America, Wahrheiten zu suchen. Bedenken sie, Mylord, daß ohne die Reise und ohne die Erfahrungen, derjenigen, welche im Jahre 1672 nach Cayenne giengen, Ludewigs des XIV. Newton seine Entdeckungen, die Gravitation betreffend, nicht würde gemacht haben. Betrachten sie, ich bitte, einen Caßini, einen Hugenius, welche beyde ihr Vaterland, welches sie ehret, verlassen, und nach Frankreich kommen, die Hochachtung und die Wohlthaten Ludewigs des XIV. zu genießen.


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Ludewig der XIV. dachte an alles. Er beschützte die Akademien, er zog diejenigen vor, welche sich hervorthaten. Er verschwendete seine Gunst nicht bey einer Art von Verdiensten, mit Ausschließung der andern, so wie viele Prinzen nur demjenigen wohl wollen, was ihnen gefällt, nicht aber dem, was gut ist. Die Naturlehre und die Untersuchung des Alterthums zogen seine Aufmerksamkeit an sich. Sie erkaltete nicht einmal in den Kriegen, welche er gegen Europa fortzusetzen hatte. Indessen, da er auf dreyhundert Citadellen erbaute, und mehr als viermal hundert tausend Soldaten marschiren ließ, ließ er das Observatorium aufrichten, und eine Mittagslinie von einem Ende des Königreichs bis zu dem andern ziehen; ein Werk welches in seiner Art das einzige in der Welt ist. Er ließ in seinem PallasteUebersetzungen der guten griechischen und lateinischen Schriftsteller drucken; er schickte Meßkünstler undNaturforscher in das Innerste von Africa und America, Wahrheiten zu suchen. Bedenken sie, Mylord, daß ohne die Reise und ohne die Erfahrungen, derjenigen, welche im Jahre 1672 nach Cayenne giengen, Ludewigs des XIV. Newton seine Entdeckungen, die Gravitation betreffend, nicht würde gemacht haben. Betrachten sie, ich bitte, einen Caßini, einen Hugenius, welche beyde ihr Vaterland, welches sie ehret, verlassen, und nach Frankreich kommen, die Hochachtung und die Wohlthaten Ludewigs des XIV. zu genießen.


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Man erstaunt bey dem Anblicke einer zahlreichen Bibliothek; man sagt wohl bey sich selbst: es ist betrübt, daß man dazu verdammt ist, das meiste, was sie enthält, nicht zu wissen. Tröstet euch; es ist wenig dabey verloren. Sehet diese vier bis fünftausend Bände der alten Naturlehre, alles ist darinne falsch, bis auf die Zeiten des Galiläus. Betrachtet die Historien so vieler Völker; ihre ersten Jahrhunderte sind abgeschmackte Fabeln.


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Man wird vielleicht wissen wollen, durch welches Mittel man dieses Gold zusammen sammeln kann? Hier ist das Mittel. Alles was nicht mit der Naturlehre, was nicht mit der Vernunft, was nicht mit der Art des menschlichen Herzens übereinkömmt, ist nichts als Sand; das übrige, welches von klugen Zeitverwandten bezeuget wird, ist der Goldstaub, welchen ihr suchet. Herodotus erzählt dem versammletenGriechenlande die Geschichte der benachbarten Völker: die verständigen Leute lachen, wenn er von den Vor Gedruckte Lügen.herverkündigungen des Apollo und von den ägyptischen und assyrischen Fabeln redet; er selbst glaubet sie nicht; alles was er von den ägyptischen Priestern hat, ist falsch; das, was er selbst gesehen hat, ist bestätiget worden. Man muß ihm ohne Zweifel glauben, wenn er zu den Griechen, die ihn anhören, saget: es ist in dem Schatze zu Corinth ein goldner Löwe, am Ge wichte 360 Pfund, welcher ein Geschenk des Crösus ist; man sieht noch den goldnen und den silbernen Zober, welche er in den Tempel zu Delphos schenkte; der goldne Zober wiegt ohngefähr fünfhundert Pfund, und in den silbernen gehen ohngefähr zweytausend und vierhundert Maaß. So groß diese Pracht auch sey, so weit sie auch alle übertrifft, die wir kennen, so kann man sie doch nicht in Zweifel ziehen. Herodotus redete von etwas, wovon mehr als hunderttausend Zeugen waren. Dieser Umstand ist übrigens sehr merkwür dig, weil er beweiset, daß zu den Zeiten des Crösus in klein Asien mehr Pracht war, als man heut zu Tage kennt; und diese Pracht welche uns allein die Frucht einer langen Reihe von Jahrhunderten seyn kann, beweiset ein großes Alterthum, wovon uns keine Kenntniß übrig geblieben ist. Die wunderbaren Denkmäler welche Herodotus in Aegypten und Babylon gesehen hatte, sind gleichfalls unverwerfliche Sachen. Es ist nicht eben so mit den festgesetzten feyerlichen Begehungen zum Andenken einer Begebenheit, weil, da die Feste zwar wahr, die Begebenheiten aber falsch seyn können.


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Es gefällt fast allen Historienschreibern, jedem ersten Minister einen sehr tiefen Geist und ein sehr verderbtes Herz zu geben. Daß heißt sich artig betrügen; die meisten sind mittelmäßige Geister gewesen, so wohl in Ansehung des Genies, als der Tugenden und derLaster. Ein weiser Geschichtschreiber, als ein Thuanus, ein Rapin, Thoiras, ein Giannone, werden sich hierinne niemals vergehen. Die Historienschmierer aber halten Gedruckte Lügen. sie alle für große Leute, so wie der vornehme und geringe Pöbel vor diesem alle Naturforscher für Hexenmeister hielt.