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31 - Von den Trauerspielen /

Das Unglück eines allzulasterhaften Menschen erweckt weder Mitleiden noch Furcht, weil er des erstern nicht würdig ist, und weil die Zuschauer nicht solasterhaft sind als er, daß seine Strafe die andre beyihnen erwecken könne. Wir müssen aber hier einenUnterschied unter den Uebelthaten machen. Es giebtwelche, deren rechtschaffne Leute durch die Heftigkeitihrer Leidenschaften fähig sind, und deren unglücklicherAusgang das Gemüthder Zuhörer rühren kann. Einrechtschaffner Mann wird in keinen Wald in der Absicht zu rauben gehn, er wird auch niemanden mit kaltem Blute ermorden; wenn er aber sehr verliebt ist, so kann er wohl seinen Mitbuhler betrügen, oder wenn sich der Zorn seiner bemeistert, in der ersten Hitze jemanden tödten, oder auch von dem Ehrgeize zu einem Laster oder einer strafbaren Handlung verleitet werden. Es giebt wenig Mütter, die ihre Kinder ermorden oder mit Gift vergeben wollen, damit sie ihnen nicht ihr Vermögen wiedergeben dürfen, wie die Kleopatra in dem Trauerspiele Rodogune: derenaber giebt es viele, die sich den Gebrauch desselben anmaßen, und die es nur mit Misvergnügen, und so spät, als es immer möglich ist, wieder ausliefern.Ob sie gleich keiner so schändlichen und unnatürlichenHandlung, wie die Handlung dieser Königinn von von den Trauerspielen insbesondre. 221 Syrien war, fähig sind, so liegt doch der Saame derjenigen Grundsätze, welche sie dazu verleiteten, in ihnen. Der Anblick ihrer verdienten Strafe kann ihnen also zwar kein gleiches Unglück, aber doch ein Unglück, welches dem Grade, zu welchem sie ihr Verbrechen bringen können, gemäß ist, befürchten lassen. Eben so ist es mit einigen andern Lastern beschaffen, zu welchen unsre Zuschauer nicht aufgelegt sind. Der Leser mag sie selbst nach diesem Exempel aufsuchen und beurtheilen.


32 - Von den Trauerspielen /

Unterdessen, so schwer es auch ist diese merklichwirksame Reinigung der Leidenschaften, welche vondem Mitleiden und der Furcht erzeugt werden soll, anzutreffen, so können wir doch leicht mit dem Aristoteles einig werden. Wir dürfen nur sagen, er habeeben dadurch nicht behaupten wollen, daß alle beydeMittel zugleich dazu nöthig wären, sondern nach seiner Meynung sey auch eines zureichend, diese Reinigung hervorzubringen; doch mit dem Unterschiede, daß zwar nicht das Mitleiden ohne die Furcht, wohl aber die Furcht ohne das Mitleiden dazu genug sey. Der Tod des Grafen im Cid erweckt kein Mitleiden,er reiniget aber diese Art des Stolzes, die auf die Ehre der andern so neidisch ist, besser, als alle das Mitleiden, welches wir mit dem Rodrigue und der Chimene haben, die heftige Liebesneigung, welche beydeso beklagenswürdig macht, zu reinigen vermögend ist. Der Zuschauer kann mit dem Antiochus, dem Ni komed, dem Heraklius Mitleiden haben; wenn esaber dabey bleibt, und wenn er nicht besorgen darf, inein gleiches Unglück zu verfallen, so wird er von keiner Leidenschaft dadurch genesen können. Er hat Ge 222 II. P. Corneille zweyte Abhandlung,gentheils kein Mitleiden mit der Kleopatra, mit demPrusias, mit dem Phokas; und dennoch kann die Furcht eines gleichen oder ähnlichen Unglücks bey einer Mutter die Hartnäckigkeit sich des Vermögens ihrerKinder nicht zu entschlagen, bey einem Vater die allzugroße Ergebenheit gegen die andre Frau zum Nachtheil seiner Kinder erster Ehe, und bey allen die Begierde das Vermögen und die Ehre anderer mit Gewalt an sich zu ziehen, reinigen; so daß allezeit dieseReinigung jedes seinen Umständen und dem, was erzu begehen vermögend ist, gemäß bleibet. Das Misvergnügen und die Unentschließigkeit des Augusts im Cinna muß diese letztere Wirkung durch die Furchtund das Mitleiden zugleich thun; wie ich aber schongesagt habe, so geschieht es nicht allezeit, daß diejenigen, welche wir beklagen, durch ihr Verschulden unglücklich sind. Wenn sie also unschuldig sind, so bringtdas Mitleiden, welches wir mit ihnen haben, keine Furcht hervor, und wenn wir ja etwas von Furcht, die unsre Leidenschaft reinigen kann, dabey empfinden, so wird sie durch eine andre Person, und nicht durch die, welche wir beklagen, erweckt, so daß wir sie gänzlich der Stärke des Beyspiels schuldig sind. Wir können diese Erklärung aus dem Aristoteles selbst bekräftigen, wenn wir die Gründe recht erwägen, welche er von der Ausschließung derjenigen Begebenheiten, die er in den Trauerspielen misbilliget, giebt. Er sagt niemals, dieses oder jenes schickt sich in dieTragödie nicht, weil es bloß Mitleiden und keine Furcht erwecket; oder dieses ist daselbst unerträglich, weil es bloß die Furcht erwecket, ohne das Mitleiden zu erregen; nein, sondern er von den Trauerspielen insbesondre. 223 verwirft sie deswegen, weil sie, wie er sagt, wederMitleiden noch Furcht zuwege bringen, undgiebt uns dadurch zu erkennen, daß sie ihm deswegennicht gefallen, weil ihnen sowohl das eine als das andre fehlt, und daß er ihnen seinen Beyfall nicht versagen würde, wenn sie nur eines von beyden wirkten. In dieser Gedanke bestätiget mich das von ihm angeführte Beyspiel des Oedipus. Wenn wir ihm glauben, so hat es alle erfoderliche Eigenschaften einesTrauerspiels; gleichwohl erwecket sein Unglück nichts als Mitleiden, und ich glaube nicht, daß einer von denen, welche ihn bey der Vorstellung beklagen, sich in den Sinn kommen läßt zu befürchten, er könne auch seinen Vater tödten und seine Mutter heirathen.Wenn ja seine Vorstellung in uns einige Furcht erwecken kann, und wenn diese Furcht noch eine strafbare oder lasterhafte Neigung in uns zu reinigen vermögend ist, so kann es aufs höchste keine andre seyn,als die Neugierigkeit sein Schicksal zu wissen, undwenn es weit kömmt, so werden wir uns daraus hüten lernen, unsre Zuflucht zu Prophezeyungen zu nehmen, die größtentheils nichts nutzen, als daß sie uns in das Unglück, das man uns vorhergesagt hat, selbst durch die Sorgfalt ihm zu entfliehen, stürzen. Denn es ist gewiß, Oedipus würde weder seinen Vatergetödtet, noch seine Mutter geheirathet haben, wennsein Vater und seine Mutter, welchen das Orakel, was sich zutragen solle, vorausgesagt hatte, ihn nicht aus Furcht es möge wahr werden, hätten wegsetzen lassen. Es wäre also nicht Oedipus, sondern Lajus und Jokaste, die diese Furcht erweckten, welche noch dazu aus der Vorstellung eines Fehlers, welcher 224 II. P. Corneille zweyte Abhandlung, vierzig Jahr vor dem gegenwärtigen Falle begangen worden, herrühren würde; daß also die Furcht durch eine andre Person als die Hauptperson, und durch eine andre Handlung als die, welche den Inhalt der Tragödie ausmacht, in uns entstünde.


33 - Von den Trauerspielen /

Der erste ist, wenn ein sehr tugendhafter Mensch durch einen sehr Lasterhaften verfolgt wird, der Gefahraber entkömmt, und so, daß sich der Lasterhafte selbst unglücklich macht, wie es in der Rodogune und im Heraklius geschiehet, wo man es nimmermehr würdegelitten haben, wenn in dem erstern Stücke Antiochusund Rodogune, und in dem andern Heraklius,Pulcheria und Martian umgekommen wären, Kleopatra und Phokas aber triumphiret hätten. IhrUnglück erweckt daselbst ein Mitleiden, welches durchden Abscheu, den wir wider ihre Verfolger haben,nicht erstickt wird, weil man beständig hofft, daß eine glückliche Umkehrung sie von dem Unterliegen befreyen werde; und obgleich die Laster der Kleopatra unddes Phokas allzugroß sind, als daß die Zuschauerbefürchten könnten, sie gleichfalls zu begehen, so kanndoch ihr unglücklicher Ausgang diejenigen Wirkungenthun, wovon ich vorher geredt habe. Ueber dieseskann es auch geschehen, daß ein sehr tugendhafter Mensch auf Befehl eines andern, welcher nicht laster 226 II. P. Corneille zweyte Abhandlung,haft genug ist, als daß wir ihn verabscheuen könnten, verfolgt wird, und der Verfolgung unterliegen muß, so, daß wir an seinem Verfolger mehr Schwachheit, als Laster, wahrnehmen können. Wenn Felix seinenSchwiegersohn, den Polyeukt, umkommen läßt,so wird er uns nicht durch den wütenden Eifer gegendie Christen, sondern durch seine niederträchtige Furchtsamkeit verhaßt, da er es nicht wagen will, ihn inGegenwart des Severus zu erhalten, weil er seinenZorn und seine Rache befürchtet, nachdem er ihn inseinen schlechtern Umständen so wenig geachtet hatte.Man hat zwar einigen Abscheu gegen ihn, man misbilliget sein Verfahren; doch überwiegt dieser Abscheu nicht das Mitleiden mit dem Polyeukt, und verhindert nicht, daß ihn seine wunderbare Bekehrung zumSchlusse des Stücks nicht völlig wieder mit den Zuschauern aussöhnet. Eben dieses kann man von dem Prusias im Nikomed, und dem Valens im Theodor sagen. Man mishandelt seinen Sohn, ob er gleichsehr tugendhaft ist, und der andre ist an dem Unglückeseines Sohnes schuld, welcher nicht minder Tugendbesitzt; beyde aber haben bloße Schwachheiten, welchenoch keine Laster sind, und sie erwecken so wenig Widerwillen, welcher vermögend wäre das Mitleiden, welches man mit ihren großmüthigen Söhnen hat, zu ersticken, daß vielmehr ihre kleinmüthige Furcht für die, welchen sie, um recht zu handeln, trotzen sollten, verursacht, daß man mit ihnen selbst und mit ihrer schändlichen Staatskunst einiges Mitleiden hat.


34 - Von den Trauerspielen /

Wir müssen also sagen, daß sie sich nur auf diejenigen erstrecke, welche die Person, die sie ermorden wollen, kennen, davon aber durch eine bloße Veränderung des Willens abstehn, ohne einen merkwürdigen Umstand, der sie dazu verbände, und ohne daß ihnen ihrer Seits das Vermögen dazu fehle. Ich habe diese Art von Entwicklungen auch schon für fehlerhaft erklärt. Wenn sie aber ihrer Seits alles thunwas sie können, von einer höhern Gewalt aber verhindert werden zu ihrer Absicht zu gelangen, oder gardurch eine Glücksveränderung selbst umkommen, oderin die Gewalt derjenigen, welchen sie nachstellen, gebracht werden, so ist es außer Zweifel, daß dieses eineArt des Trauerspiels ausmachen könne, die vielleichtnoch erhabner ist, als die dreye, welche Aristoteles zuläßt; die Ursache aber, warum er sie nicht berührt hat, ist keine andre, als weil er zu seiner Zeit keine von den Trauerspielen insbesondre. 231 Beyspiele davon auf den Schauplätzen sah, und weil es bey den Griechen eben nicht gebräuchlich war, die Tugendhaften durch das Verderben der Lasterhaftenzu erhalten, wenn sie sich wenigstens nicht selbst zugleich mit eines Verbrechens schuldig machen, so wie sich die Elektra von der Unterdrückung ihrer Mutterbefreyt, indem sie ihren Bruder zur Ermordung derselben aufmuntert, und ihm die Mittel dazu erleichtert.


35 - Von den Trauerspielen /

Phokas war ein Tyrann, und seine Ermordungwar keine Lasterthat. Gleichwohl war es besser gethan, daß sie durch die Hand des Exuperus, undnicht durch den Heraklius geschahe. Wir müssenunsre Helden von Schandthaten so sehr bewahren, alses nur immer möglich ist, wir müssen sie ihre Händenicht mit Blut beflecken lassen, es geschehe denn ineiner gerechten Schlacht. Dieses habe ich mich in dem Nikomed zu thun bemühet. Prusias, seinVater, wollte ihn bey der Armee umbringen lassen;es ward ihm durch die Mörder selbst entdeckt, worauf er in das Königreich einrückte, sich dessen bemächtigte, und den unglücklichen Vater dahin brachte, daßer sich in einer Höle verbergen mußte, in welcher er ihn selbst umbrachte. Ich habe aber die Historie so weit nicht getrieben. Nachdem ich ihn so tugendhaftabgemalt hatte, so konnte ich ihn keines Vatermords schuldig werden lassen, sondern ich glaubte, es würde genug seyn, wenn ich seine Verfolger in seiner Gewalt ließe, ohne daß er was weitres unternehme.


36 - Von den Trauerspielen /

Ich muß es gestehen, daß ich mir auch eine kleine Schwierigkeit bey dem Tode der Klytemnestra mache, welchen uns Aristoteles gleichwohl zum Exempel derjenigen Handlungen, woran wir nichts ändern müssen, vorstellet. Ich bin darinne mit ihm einig,daß sie kein andrer als Orestes umbringen muß; dasaber scheint mir unerträglich, daß sie ihr Sohn beydem Sophokles vorsetzlicher Weise durchbohret, ebenda sie vor ihm auf den Knien liegt, und ihn um ihr Leben bittet. Auch an der Elektra, welche sonst indem ganzen Stücke als eine tugendhafte Unterdrücktevorgestellet wird, will mir die Unmenschlichkeit, denBruder zu einem Muttermorde zu ermahnen, nichtgefallen. Es ist zwar ein Sohn der seinen Vater rächet, aber er rächet ihn an seiner Mutter. Se leukus und Antiochus hätten in der Rodogunedas Recht gehabt eben dergleichen zu thun, ich habe mich aber wohl gehütet, sie auch nicht einmal daran denken zu lassen. Doch unser Grundsatz, die Hauptpersonen liebenswürdig zu machen, war bey den Altennicht im Gebrauche, und diese Republikaner hatten einen so großen Haß gegen die Könige, daß sie mit Vergnügen, auch an den Unschuldigsten von ihrem Geschlechte, Lasterthaten erblickten. Wenn wir diesen Stoff nach unsrer Schaubühne einrichten wollten,so müßte Orestes nur dem Aegisthus nachstellen, dieStrafe seiner Mutter aber müßte er aus einem Restevon Ehrfurcht gegen sie, den Göttern überlassen wollen; indem aber die Königinn durchaus ihren Ehebrecher beschützen wollte, und sich unglücklicher Weisezwischen ihn und seinen Sohn würfe, so könnte sie derStoß durchbohren, der den Aegisthus hätte treffen sol von den Trauerspielen insbesondre. 245len. Sie stürbe also von der Hand ihres Sohnes, wie es Aristoteles haben will, ohne, daß die Grausamkeit des Orestes uns zum Entsetzen brächte, wie bey dem Sophokles, und ohne daß seine Handlung die Plage der rächerischen Furien verdiente, weil er unschuldig bleibt.


37 - La Poésie Dramatique /

Voici donc le systême dramatique dans toute son étendue. La Comédie gaie qui a pour objet le ridicule & le vice. La Comédie sérieuse qui a pour objet la vertu & les devoirs de l'homme. La Tragédie qui auroit pour objet nosmalheurs domestiques. La Tragédie qui a pour objet les catastrophes publiques & les malheurs des grands.


38 - La Poésie Dramatique /

Les devoirs des hommes sont un fonds aussi riche pour le Poëte dramatique, que leurs ridicules & leurs vices; & les Piéces honnêtes & sérieuses réussiront par-tout, mais plus sûrement encore chez un peuple corrompu, qu'ailleurs. C'est en allant au Théatre qu'ils se sauveront de la compagnie des méchans dont ils sont entourés; c'est-là qu'ils trouveront ceux avec lesquels ils aimeroient à vivre; c'est-là qu'ils verront l'espece humaine comme elle est, & qu'ils se réconcilieront avec elle. Les gens de bien sont rares; mais il y en a. Celui qui pense autrement, s'accuse lui-même, & montre combien il est malheureux dans sa femme, dans ses parens, dans ses amis, dans ses connoissances. Quelqu'un me disoit un jour, après la lecture d'un ouvrage honnête qui l'avoit délicieusement occupé: il me semble que je suis resté seul. L'ouvrage méritoit cet éloge; mais ses amis ne méritoient pas cette satyre.


39 - La Poésie Dramatique /

Le Poëte, le Romancier, le Comédien vont au cœur d'une maniere détournée, & en frappent d'autant plus sûrement & plus fortement l'ame, qu'elle s'étend & s'offre d'elle-même au coup. Les peines sur lesquelles ils m'attendrissent sont imaginaires; d'accord: mais ils m'attendrissent. Chaque ligne de l'Homme de qualité retiré du monde, du Doyen de Killerine, & de Cléveland, excite en moi un mouvement d'intérêt sur les malheurs de la vertu, & me coûte des larmes. Quel art seroit plus funeste que celui qui me rendroit complice du vicieux? Mais aussi quel art plus précieux que celui qui m'attache imperceptiblement au sort de l'homme de bien; qui me tire de la situation tranquille & douce dont je jouis, pour me promener avec lui, m'enfoncer dans les cavernes où il se refugie, & m'associer à toutes les traverses par lesquelles il plaît au Poëte d'éprouver sa constance?


40 - La Poésie Dramatique /

Qu'un Auteur intelligent fasse entrer dans son ouvrage des traits que lespectateur s'applique, j'y consens; qu'il y rappelle des ridicules en vogue, des vices dominans, des événemens publics; qu'il instruise & qu'il plaise, mais que ce soit sans y penser. Si l'on remarque son but, il le manque; il cesse de dialoguer, il prêche.


41 - La Poésie Dramatique /

Je suppose que le Misantrope n'eût point été affiché, & qu'on l'eût joué sans annonce; que seroit-il arrivé si Philinte eût eu son caractere, comme Alceste a le sien? Le spectateurn'auroitil pas été dans le cas de demander, du moins à la premiere scene où rien ne distingue encore le personnage principal, lequel des deux on jouoit du Philantrope ou du Misantrope? Et comment évitet-on cet inconvénient? On sacrifie l'un des deux caracteres. On met dans la bouche du premier tout ce qui est pour lui, & l'on fait du second un sot ou un mal-adroit. Mais le spectateur ne sent-il pas ce défaut, sur-tout lorsque le caracterevicieux est le principal, comme dans l'exemple que je viens de citer?


42 - La Poésie Dramatique /

Tel est l'effet de cet endroit de l'Iliade, où le Poëte me montre Jupiter assis sur l'Ida; au pied du Mont les Troyens & les Grecs s'entr'égorgeant dans la nuit qu'il a répandue sur eux, & cependant les regards du Dieu, inattentifs & sereins, tournés sur les campagnes innocentes des Ethiopiens qui vivent de lait. C'est ainsi qu'il m'offre à la fois le spectacle de la misere & dubonheur, de la paix & du trouble, de l'innocence & du crime, de la fatalité de l'homme & de la grandeur des Dieux. Je ne vois au pied de l'Ida qu'un amas de fourmis.


43 - La Poésie Dramatique /

Voilà les seuls contrastes qui me plaisent. Au reste il y en a de trois sortes entre les caracteres. Un contraste de vertu, & un contraste de vice. Si un personnage est avare, un autre peut contraster avec lui ou par l'économie, ou par la prodigalité, & le contraste de vice ou de vertu peut être réel ou feint. Je ne connois aucun exemple de ce dernier: il est vrai que je connois peu le théatre. Il me semble que dans la Comédie gaie, il feroit un effet assez agréable; mais une fois seulement. Ce caractere sera usé dès la premiere piéce. J'aimerois bien à voir un homme qui ne fût pas, mais qui affectât d'être d'un caractere opposé à un autre. Ce caractere seroit original; pour neuf, je n'en sais rien.


44 - La Poésie Dramatique /

Voilà les seuls contrastes qui me plaisent. Au reste il y en a de trois sortes entre les caracteres. Un contraste de vertu, & un contraste de vice. Si un personnage est avare, un autre peut contraster avec lui ou par l'économie, ou par la prodigalité, & le contraste de vice ou de vertu peut être réel ou feint. Je ne connois aucun exemple de ce dernier: il est vrai que je connois peu le théatre. Il me semble que dans la Comédie gaie, il feroit un effet assez agréable; mais une fois seulement. Ce caractere sera usé dès la premiere piéce. J'aimerois bien à voir un homme qui ne fût pas, mais qui affectât d'être d'un caractere opposé à un autre. Ce caractere seroit original; pour neuf, je n'en sais rien.


45 - La Poésie Dramatique /

Tout peuple a des préjugés à détruire, de vices à poursuivre, des ridicules à décrier, & a besoin de spectacles, mais qui lui soient propres. Quel moyen, si le gouvernement en sait ufer, & qu'il soit question de préparer le changement d'une loi ou l'abrogation d'un usage!