Suchbegriff: koer
Treffer: 625

31 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Uebrigens lernen wir aus einer Stelle desQuintilians, daß das Lachen in dem Munde derMaske so sehr verändert wurde, daß es in einein unangenehmes Geräusch ausartete. DieserSchriftsteller, indem er den Rednern den Rathgiebt, ihre natürlichen Gaben wohl zu untersuchen, damit sie eine Art von Declamation, diesich zu diesen Gaben schickte, wählen könnten, versichert, daß man mit ganz verschiednen Eigenschaften gefallen könne. Er fügt hinzu, er habe zwey berühmte Schauspieler gesehen, welche beyde gleich grossen Beyfall gehabt, obgleich ihre Art zu declamiren ganz verschiedengewesen; jeder aber sey in der Art, wie er dieKomödie gespielt, seinem Naturelle gefolgt.Demetrius, einer von diesen Komödianten, welchenJuvenal unter die besten Schauspieler seiner Zeit rechnet, hatte eine sehr angenehmeStimme und spielte vornehmlich die Rollen derGottheiten, der vornehmen Matrone, der gefälligen Väter, und der Verliebten. Stratocles, dieses ist der Name des andern Komödianten, von welchem Juvenal gleichfalls redu Bos,det, (*) hatte eine sehr herbe Stimme. Er gabsich also nur mit den Rollen strenger Väter,Schmaruzer, schelmischer Knechte, mit einemWorte solcher Personen ab, welche viel Actionerfordern. Seine Gebehrden waren lebhaft,seine Bewegungen geschwind, und er wagte sehrviel, was man an einem andern würde ausgepfiffen haben. Eines von den Dingen, die erwagte, war dieses, daß er lachte, ob er gleich, wie Quintilian sagt, wohl wußte, warum dasLachen in der Maske eine üble Wirkung hätte. Illum decuit cursus & agilitas, & vel parumconveniens personæ risus, quem non ignarusrationis populo dabat. (**) Das Lachen anund vor sich selbst, mißfällt auf der komischenBühne ganz und gar nicht, wie wir wohl wissen. Moliere selbst läßt seine Personen manchmal mehr als einmal lachen. Das Aufschlageneines verdoppelten Lachens mußte also in denMunde der Maske wiedertönen, und zu einemunangenehmen Schalle werde. Dieses hätteaber nicht geschehen können, wenn der Mundund die innern Theile der Maske, welche denMunde am nächsten sind, nicht mit einem harten und wiederschallenden Körper eingefaßt gewesen wären, welcher in dem natürlichen Klangeder Stimme etwas veränderte, indem er ihnverstärkte.


32 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man begreift also gar leicht, daß diejenigenvon den künstlichen Tänzen der Alten, in welchen man, zum Exempel, die Springe undSchritte, welche besoffene Bauern machen können, oder die gewaltsamen Sätze der Bacchantennachahmte, unsern Tänzen gleich kamen mit einem Worte, daß man dabey tripudiabat. Allein die übrigen Tänze der Alten, inwelchen man die Handlung solcher Personennachahmte, die nicht springen, oder, nach unserer Art zu reden, nicht tanzen, waren nichtsals Nachahmungen des Ganges, der Stellungen, der Gebehrden, mit einem Worte, desganzen körperlichen Betragens, welches dieMenschen gemeiniglich mit ihren Reden verbinden, oder dessen sie sich manchmal bedienen, wennsie ihre Gedanken, ohne zu reden, wollen zuverstehen geben. Auf diese Weise tanzte Davidvor der Bundeslade, indem er durch seine Stellungen sowohl, als durch seine Gebehrden undNiederwerfungen, die tiefe Ehrfurcht an denTag legte, die er für dieses Unterpfand des Bundes zwischen Gott und dem jüdischen Volke hegte.Man liest in dem <neun>ueun und siebzigsten Buchevon den theatr. Vorstell. der Alten.des Dio, (*) daß Heliogabalusgetanzt habe, nicht nur wenn er von dem kayserlichen Sitze indem Theater dramatische Stücke vorstellen sehen, sondern daß er auch im Gehen, wenn er Verhör gegeben, wenn er mit seinen Soldaten gesprochen, ja sogar wenn er geopfert, getanzthabe. Heliogabalus mag nun so unverständiggewesen seyn, als es nun immer will, so wirder doch nimmermehr nach unsrer Art bey denjenigen Gelegenheiten getanzt haben, bey welchenDio sagt, daß er wirklich getanzt habe. Manmuß sich also nothwendig die Kunst, welche Saltatio hieß, als eine Kunst vorstellen, dienicht allein unsre Tanzkunst, sondern auch dieKunst der Gebehrden, oder dasjenige Tanzen unter sich begrif, bey welchem man, eigentlich zureden, nicht tanzte. Was ich weiter sagen werde, wird es näher beweisen.


33 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Aus dem wenigen, was ich von dieser Kunstbisher gesagt, wird der Leser schon geschlossenhaben, daß die Gebehrden, welche sie lehrte, nicht blosse Stellungen und Bewegungengewesen sind, die zu weiter nichts als zu einem reitzenden Tragen des Körpers dienten, wie es dieGebehrden unsrer Tänzer sind. Die Gebehrdendes alten Tanzens mußten sprechen, sie mußtenetwas bedeuten. Sie mußten, wenn ich michdieses Ausdrucks bedienen darf, eine an einanderhangende Rede seyn. Hier sind die versprochenen Beweise.


34 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Das was Quintilian sagt, wenn er beweisenwill, wie nothwendig es sey, die Kinder in dieSchulen zu schicken, wo sie die Kunst der Saltation lernen könnten, könnte allein hinreichendseyn, zu beweisen, daß die Kunst der Gebehrdender vornehmste Theil derselben gewesen sey.Man muß sich nicht schämen, sagt dieser Schriftsteller, dasjenige zu lernen, was man einmalausüben muß. Uebrigens, fügt er hinzu, ist dieChironomie, welches die eigentliche Kunst derGebehrden bedeutet, eine Kunst, welche schonseit den heroischen Zeiten bekannt ist. Die größ(*) Libr. secundo Hist.du Bos,ten Männer Griechenlands, <und>nndSokrates selbst, haben sie gebilliget. Sehen wir nicht noch ausder alten Stiftung der tanzenden Priesterdes Mars, daß unsere alten Römer diese Kunstnicht für unanständig müssen gehalten haben?Und ist dieser Gebrauch nicht bis auf uns, ohnejemals getadelt zu werden, fortgepflanzet worden? Doch aber muß man den Lehrmeister hierinne nicht länger behalten, als die Jahre derKindheit hindurch, und sich von dieser Uebungnichts natürlich machen, als die Anmuth unddas leichte Tragen des Körpers. Die Gebehrden des Redners müssen von den Gebehrden desTänzers sehr unterschieden seyn. (*) Et certequod facere oporteat non indignum est discere, cum præsertim hæc Chironomia, quæ est, utnomine ipso declaratur, lex gestus, & ab illisheroicis temporibus orta sit, & a summis Græciæ viris & ab ipso etiam Socrate probata —Neque id veteribus Romanis dedecori fuit.Argumentum est sacerdotum nomine duransad hoc tempus, saltatio. Cujus etiam disciplinæ usus in nostram usque ætatem sine reprehensione descendit. A me autem non ultrapueriles annos retinebitur, nec in his ipsis diu. Neque enim gestum Oratoris componi ad similitudinem saltatoris volo, sed subesse aliquidex hac exercitatione.


35 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Wie haben es aber, wird man sagen, die Alten dahin gebracht, daß sie diese Methoden schriftlich verfassen und Zeichen und Charakter erfindenkonnten, welche alle Stellungen und Bewegungen des Körpers ausdrückten? Ich weis es nicht; allein die Choregraphie des Feuillee, von welcherich gesprochen habe, zeiget hinlänglich, daß dieSache möglich gewesen. Man muß eben sowohl aus Zeichen lernen können, welche Gebehrde man machen solle, als man es aus Zeichen lernen kann, welche Schritte und Figurenman machen müsse. Dieses aber ist es, wasdas Buch des Feuillee lehret,


36 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Wir haben, wie sich der Leser erinnern wird, bereits gesagt, daß die hypokritische Musik derSaltation vorgesetzt war. Nun aber, sagtQuintilian, regieret die Musik die Bewegungendes Körpers eben so wohl, als sie die Fortschreitung der Stimme regieret. (*) Numeros Musica duplices habet, in vocibus & in corpore.Die hypokritische Musik lehrte also, wie man denTakt beobachten solle, wenn man Gebehrden mache, so wie die Metrische Musik ihn bey dem Recitiren beobachten lehrte. Die hypokritische Musik ließ sich also von der metrischen helfen, denndie musikalischen Künste konnten nicht überalleinen so vollkommen bestimmten Umkreiß haben,daß sie nicht bey <mancher>macher Lection hätten zusammentreffen sollen. Die eine musikalische Kunstmußte oft bey der andern Hülfe suchen. Diesesist schon etwas.


37 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Wir wollen nunmehr die Person der Pantomimen betrachten. Der Verfasser des Werks(*) Dio lib. 54.von den theatr. Vorstell. der Alten.wider die Schauspiele der Alten, welches wirunter den Werken des h. Cyprianus haben, beschreibt einen Pantomimen, als ein Ungeheuer, welches weder Mann noch Weib sey, deren Manieren weit geiler wären, als die Manieren irgend einer Hure, und dessen Kunst darinn bestehe, daß er mit seinen Gebehrden reden könne. Gleichwohl, fügt er hinzu, wird die ganze Stadtin Bewegung gesetzt, ihn die schändlichen Ausschweifungen des fabelhaften Alterthums, durchGebehrden vorstellen zu sehen. Huic dedecoricondignum dedecus super inducitur, homofractus omnibus membris, & vir ultra muliebrem mollitiem dissolutus. Cui ars est verbamanibus expedire, & propter unum nescioquem nec virum nec fœminam, commoveturcivitas, ut desaltentur fabulosæ antiquitatislibidines. Die Römer mußten sich vielleicht inden Kopf gesetzt haben, daß ihre Pantomimen,wenn sie sie zu Verschnittenen machten, einegewisse Geschmeidigkeit des ganzen Körpersbehalten würden, welche Männer nicht haben könnten. Dieser Gedanke, oder wenn man lieberwill, diese Grille war Ursache, daß sie an denKindern, welche zu dieser Profeßion bestimmtwurden, eben die Grausamkeit verübten, welche man in einigen Ländern noch jetzt an den Kindern ausübt, die ihre Stimme nicht verlierensollen. Der h. Cyprianus sagt in dem Briefe, in welchen er dem Donatus von den Ursachen du Bos,Rechenschaft giebt, die ihn die christlicheReligion anzunehmen bewogen, daß die Schauspiele, welche einen Theil des heidnischenGötterdienstes ausmachten, voller Unzucht und Grausamkeit wären. Nachdem er die Abscheulichkeiten des Amphitheaters angeführt, fügt er, indemer von den Pantomimen spricht, hinzu, daß mandie Mannspersonen aus ihrem Geschlechte herabsetze, um sie zu einer so ehrlosen Profeßion geschickter zu machen, und daß man von demjenigen Lehrmeister, welchem es am besten gelungen, einer Mannsperson das Ansehen einer Frau zugeben, rühme, daß er die besten Schüler habe.Evirantur mares, omnis honor & vigor sexusenervati corporis dedecore emollitur, plusqueillic placet quisquis virum in fœminam magisfregerit. Wie viel Ungemach, sagt Tertullianus in seinem Werke wider die Schauspiele, mußein Pantomime an seinem Körper ausstehen, wenn er ein Künstler in seiner Art werden will? Quæ denique Pantomimus a pueritia patiturin corpore, ut artifex esse possit.


38 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Wir wollen nunmehr die Person der Pantomimen betrachten. Der Verfasser des Werks(*) Dio lib. 54.von den theatr. Vorstell. der Alten.wider die Schauspiele der Alten, welches wirunter den Werken des h. Cyprianus haben, beschreibt einen Pantomimen, als ein Ungeheuer, welches weder Mann noch Weib sey, deren Manieren weit geiler wären, als die Manieren irgend einer Hure, und dessen Kunst darinn bestehe, daß er mit seinen Gebehrden reden könne. Gleichwohl, fügt er hinzu, wird die ganze Stadtin Bewegung gesetzt, ihn die schändlichen Ausschweifungen des fabelhaften Alterthums, durchGebehrden vorstellen zu sehen. Huic dedecoricondignum dedecus super inducitur, homofractus omnibus membris, & vir ultra muliebrem mollitiem dissolutus. Cui ars est verbamanibus expedire, & propter unum nescioquem nec virum nec fœminam, commoveturcivitas, ut desaltentur fabulosæ antiquitatislibidines. Die Römer mußten sich vielleicht inden Kopf gesetzt haben, daß ihre Pantomimen,wenn sie sie zu Verschnittenen machten, einegewisse Geschmeidigkeit des ganzen Körpersbehalten würden, welche Männer nicht haben könnten. Dieser Gedanke, oder wenn man lieberwill, diese Grille war Ursache, daß sie an denKindern, welche zu dieser Profeßion bestimmtwurden, eben die Grausamkeit verübten, welche man in einigen Ländern noch jetzt an den Kindern ausübt, die ihre Stimme nicht verlierensollen. Der h. Cyprianus sagt in dem Briefe, in welchen er dem Donatus von den Ursachen du Bos,Rechenschaft giebt, die ihn die christlicheReligion anzunehmen bewogen, daß die Schauspiele, welche einen Theil des heidnischenGötterdienstes ausmachten, voller Unzucht und Grausamkeit wären. Nachdem er die Abscheulichkeiten des Amphitheaters angeführt, fügt er, indemer von den Pantomimen spricht, hinzu, daß mandie Mannspersonen aus ihrem Geschlechte herabsetze, um sie zu einer so ehrlosen Profeßion geschickter zu machen, und daß man von demjenigen Lehrmeister, welchem es am besten gelungen, einer Mannsperson das Ansehen einer Frau zugeben, rühme, daß er die besten Schüler habe.Evirantur mares, omnis honor & vigor sexusenervati corporis dedecore emollitur, plusqueillic placet quisquis virum in fœminam magisfregerit. Wie viel Ungemach, sagt Tertullianus in seinem Werke wider die Schauspiele, mußein Pantomime an seinem Körper ausstehen, wenn er ein Künstler in seiner Art werden will? Quæ denique Pantomimus a pueritia patiturin corpore, ut artifex esse possit.


39 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Der zweyte Einwurf war; der Zwang beyBeobachtung einer componirten Declamation, müßte den Schauspielern allen ihren Enthusiasmus nehmen und folglich den Schauspieler, welcherGenie habe, mit dem auf eine Staffel setzen, welcher keines habe. Auf diesen Einwurf antworte ich, daß es mit dieser in Noten geschriebnenDeclamation eben so seyn würde, wie es mit derMusik in unsern Opern ist. Auch der genausteund einsichtvollste Componist der Declamationließ den guten Schauspielern noch immer Gelegenheit, ihre Gaben an den Tag zu bringen, und von den theatr. Vorstell. der Alten.es nicht nur in den Gebehrden sondern auch inder Aussprache zu zeigen, wie weit sie über diemittelmäßigen Schauspieler erhaben wären. Esist unmöglich alle Accente, alle Theilchen, alleWendungen, alle Verlierungen, alle Stösse, alleVorschläge der Stimme, und mit einem Worte,wenn ich mich so ausdrücken darf, den Geist derDeclamation in Noten zu bringen, an welcherdie Veränderung der Töne gleichsam nur derKörper ist. In der Musik selbst kann mannicht alles durch Noten ausdrücken, was man,dem Gesange seinen wahren Ausdruck, seineStärke und alle die Anmuth, deren er fähig ist,zu geben, thun muß. Man kann es nicht durchNoten ausdrücken, wie geschwind eigentlich dasTempo des Takts seyn soll, obgleich dieses Tempodie Seele der Musik ist. Auch das, was dieTonkünstler, und besonders die italiänischenTonkünstler, mit gewöhnlichen Buchstaben über dieComposition schreiben, um anzuzeigen, ob dasTempo entweder lebhaft oder langsam seyn solle, kann es nur unvollkommen anzeigen. Bishieher, wie ich schon gesagt habe, hat das wahreTempo einer Composition bloß durch die Tradition, so zu reden, fortgepflanzt werden können, denn die Instrumente, durch die man, vermittelst der Uhrmacherkunst, das wahre Tempo, welches die Componisten ihren Stücken und Gesängen gegeben, nach der strengsten Genauigkeit du Bos,aufbehalten wollen, sind bis hieher noch nichtsehr gebraucht worden.


40 - Examen de in genios para las Sciencias /

La razon de esto es, que las scien cias sobrena turales se han de subjetar en el anima: y el anima està subjeta al temperamen to y compo stura del cuer po. Arist. lib. 2. de anima. Eccles. 17.


41 - Examen de in genios para las Sciencias /

Aristoteles [Lib. 2. de physica auscultatio ne,] y los demas Philosophos naturales, descienden mas en particular, y llaman naturaleza, a qualquiera forma sustancial que da ser a la cosa, y es principio de todas sus obras: en la qual significacion, nuestra ani ma racional con ra zon se llamara naturaleza: porque della recebimos el ser formal que tenemos de hombres, y ella mesma es principio de quanto hazemos y obramos: pero como todas las animas racionales sean de ygual perfection [assida del sabio como la del necio] no se puede affirmar que naturaleza [en esta significacion] es la que haze al hombre habil: porque si esto fuesse verdad, todos los hombres ternian ygual ingenio y saber: y assi el mesmo Arist. [30.Sect. probl. 1.] busco otra significacion de naturaleza, la qual es razon y causa de ser el hombre habil o inhabil, diciendo que el temperamento de las quatro calidades primeras [calor, frialdad, humedad y sequedad] se a de llamar naturaleza, porque desta nacen todas las habilidades del hombre, todas las virtudes y vicios, y esta gran va riedad que vemos de ingenios. Y pruevase claramente, considerando de las edades de Examen un hombre sapientissimo: el qual en la puericia no es mas que un bruto animal, ni usa de otras potencias mas que de la irascible y concupiscible: pero venida la adolescencia, commiença a descubrir un ingenio admirable, y vemos que le dura hasta cierto tiempo y no mas: porque viniendo la vejez cadadia va perdiendo el ingenio, hasta que viene a caducar. Esta variedad de ingenios cierto es, que nace del

De malos terminos uso Hippocrates, quando dixo: Hominis anima semper producitur usque ad mortem.6. Epid. part. 5. com men. 5. Hippo. & Gal. lib. 1. de natura hu mana. Et Plat. in Phædo lib. quod animi mores corporis temper aturam insequantur.

anima racional, porque en todas las edades es la mesma, sin aver recebido en sus fuer ças y sustancia ninguna alte racion, smo que en cada edad tiene el hombre vario temperamento, y contraria disposicion, por razon de la qual haze el anima unas obras en la puericia, y otras en la juventud, y otras en la vejez. de donde tomamos argumento evidente, que pues una mesma anima haze contrarias obras en un mesmo cuerpo, por tener en cada edad contrario temperamento; que quando dos mochachos, el uno es habil, y el otro necio, que nace de tener cada uno temperamento diferente del otro, al qual (por ser principio de todas las obras del ani ma racional) llamaron los medicos y phi losophos naturaleza: de la qual significacion se verifica propria aquella sentencia: De Ingenios.Natura facit habilem. En confirmacion desta doctrina escrivio Galeno un libro, provando que las costumbres del animo, siguen el temperamento del cuerpo donde esta, y que por razon del calor, frialdad, humidad, y sequedad de la region que habitan los hombres, y de los manjares que comen, y de las aguas que beven, y del ayre que respiran, unos son necios, y otros sabios: unos valientes, y otros covardes: unos crue les, y otros misericordiosos: unos cerrados de pecho, y otros abiertos: unos mentirosos, y otros verdaderos: unos traydores, y otros leales: unos inquieros, y otros sossegados: udos doblados, y otros senzillos: unos escasos, y otros liberales: unos vergonçosos, y otros desvergonçados: unos incredulos, y otros faciles de persuadir. y para provar esto, trae muchos lugares de Hippocrates, Platon, y Aristoteles, los quales afirmaron, que la differencia de las na ciones, assi en la compostura del cuerpo, como en las condiciones del anima, nace de la variedad deste temperamento. Y veese claramente por experiencia, quanto di sten los Griegos de los Scitas, y los Fran ceses de los Españoles, y los Indios de los Alemanes, y los de Æthiopia de los Ingle ses. Y no solamente se echa de ver en regiones tan apartadas: pero si consideramos las Provincias que rodean a toda España, podremos repartir las virtudes y vicios que hemos contado, entre los moradores Examen dellas, dando a cada qual su vicio, y virtud. Y sino, consideremos el ingenio y costum bres de los Catalanes, Valencianos, Murcianos, Granadinos, Andaluzes, Estremeños, Portoguesos, Gallegos, Asturianos, Montañeses, Vizcaynos, Navarros, Aragoneses, y los del riñon de Castilla; Quien no vee y conosce lo que estos diffieren entre si: no solo en la figura del rostro y compostura del cuerpo, pero tambien, en las virtudes y vicios del anima: y todo nace de tener cada provincia destas su particular y diferente temperamento. Y no solamente se conoce esta variedad de costumbres en regiones tan apartadas, pero aun en lugares que no distan mas que una pequeña legua, no se puede creer la differencia que ay de ingenios entre los moradores. Fi nalmente todo lo que escrive Galeno en su libro, es el fundamento desta mi obra: aunque el no atinó en particular a las diferencias de habilidad que tienen los hombres, ni a las sciencias que cada una demanda en particular: aunque bien entendio que era necessario repartir las sciencias a los mochachos, y

Solertiam naturalem in pueris expectare prudentißimi in unaquaque civitate seniores ac judicare deberent: atque ita dare operam, ut sus naturæ convenientem artem quisque discat. Libro de Placitis Hippoc. & Platonis.

dar a cada uno la que pedia su habilidad natural, pues dixo, que las republicas bien ordenadas avian de tener hombres de gran prudencia y saber, que en la tierna edad descubriessen a cada uno su De Ingenios. ingenio y solercia natural: pa ra hazerle aprender el arte que le convenia, y no dexarlo a su election.


42 - Examen de in genios para las Sciencias /

Aristoteles [Lib. 2. de physica auscultatio ne,] y los demas Philosophos naturales, descienden mas en particular, y llaman naturaleza, a qualquiera forma sustancial que da ser a la cosa, y es principio de todas sus obras: en la qual significacion, nuestra ani ma racional con ra zon se llamara naturaleza: porque della recebimos el ser formal que tenemos de hombres, y ella mesma es principio de quanto hazemos y obramos: pero como todas las animas racionales sean de ygual perfection [assida del sabio como la del necio] no se puede affirmar que naturaleza [en esta significacion] es la que haze al hombre habil: porque si esto fuesse verdad, todos los hombres ternian ygual ingenio y saber: y assi el mesmo Arist. [30.Sect. probl. 1.] busco otra significacion de naturaleza, la qual es razon y causa de ser el hombre habil o inhabil, diciendo que el temperamento de las quatro calidades primeras [calor, frialdad, humedad y sequedad] se a de llamar naturaleza, porque desta nacen todas las habilidades del hombre, todas las virtudes y vicios, y esta gran va riedad que vemos de ingenios. Y pruevase claramente, considerando de las edades de Examen un hombre sapientissimo: el qual en la puericia no es mas que un bruto animal, ni usa de otras potencias mas que de la irascible y concupiscible: pero venida la adolescencia, commiença a descubrir un ingenio admirable, y vemos que le dura hasta cierto tiempo y no mas: porque viniendo la vejez cadadia va perdiendo el ingenio, hasta que viene a caducar. Esta variedad de ingenios cierto es, que nace del

De malos terminos uso Hippocrates, quando dixo: Hominis anima semper producitur usque ad mortem.6. Epid. part. 5. com men. 5. Hippo. & Gal. lib. 1. de natura hu mana. Et Plat. in Phædo lib. quod animi mores corporis temper aturam insequantur.

anima racional, porque en todas las edades es la mesma, sin aver recebido en sus fuer ças y sustancia ninguna alte racion, smo que en cada edad tiene el hombre vario temperamento, y contraria disposicion, por razon de la qual haze el anima unas obras en la puericia, y otras en la juventud, y otras en la vejez. de donde tomamos argumento evidente, que pues una mesma anima haze contrarias obras en un mesmo cuerpo, por tener en cada edad contrario temperamento; que quando dos mochachos, el uno es habil, y el otro necio, que nace de tener cada uno temperamento diferente del otro, al qual (por ser principio de todas las obras del ani ma racional) llamaron los medicos y phi losophos naturaleza: de la qual significacion se verifica propria aquella sentencia: De Ingenios.Natura facit habilem. En confirmacion desta doctrina escrivio Galeno un libro, provando que las costumbres del animo, siguen el temperamento del cuerpo donde esta, y que por razon del calor, frialdad, humidad, y sequedad de la region que habitan los hombres, y de los manjares que comen, y de las aguas que beven, y del ayre que respiran, unos son necios, y otros sabios: unos valientes, y otros covardes: unos crue les, y otros misericordiosos: unos cerrados de pecho, y otros abiertos: unos mentirosos, y otros verdaderos: unos traydores, y otros leales: unos inquieros, y otros sossegados: udos doblados, y otros senzillos: unos escasos, y otros liberales: unos vergonçosos, y otros desvergonçados: unos incredulos, y otros faciles de persuadir. y para provar esto, trae muchos lugares de Hippocrates, Platon, y Aristoteles, los quales afirmaron, que la differencia de las na ciones, assi en la compostura del cuerpo, como en las condiciones del anima, nace de la variedad deste temperamento. Y veese claramente por experiencia, quanto di sten los Griegos de los Scitas, y los Fran ceses de los Españoles, y los Indios de los Alemanes, y los de Æthiopia de los Ingle ses. Y no solamente se echa de ver en regiones tan apartadas: pero si consideramos las Provincias que rodean a toda España, podremos repartir las virtudes y vicios que hemos contado, entre los moradores Examen dellas, dando a cada qual su vicio, y virtud. Y sino, consideremos el ingenio y costum bres de los Catalanes, Valencianos, Murcianos, Granadinos, Andaluzes, Estremeños, Portoguesos, Gallegos, Asturianos, Montañeses, Vizcaynos, Navarros, Aragoneses, y los del riñon de Castilla; Quien no vee y conosce lo que estos diffieren entre si: no solo en la figura del rostro y compostura del cuerpo, pero tambien, en las virtudes y vicios del anima: y todo nace de tener cada provincia destas su particular y diferente temperamento. Y no solamente se conoce esta variedad de costumbres en regiones tan apartadas, pero aun en lugares que no distan mas que una pequeña legua, no se puede creer la differencia que ay de ingenios entre los moradores. Fi nalmente todo lo que escrive Galeno en su libro, es el fundamento desta mi obra: aunque el no atinó en particular a las diferencias de habilidad que tienen los hombres, ni a las sciencias que cada una demanda en particular: aunque bien entendio que era necessario repartir las sciencias a los mochachos, y

Solertiam naturalem in pueris expectare prudentißimi in unaquaque civitate seniores ac judicare deberent: atque ita dare operam, ut sus naturæ convenientem artem quisque discat. Libro de Placitis Hippoc. & Platonis.

dar a cada uno la que pedia su habilidad natural, pues dixo, que las republicas bien ordenadas avian de tener hombres de gran prudencia y saber, que en la tierna edad descubriessen a cada uno su De Ingenios. ingenio y solercia natural: pa ra hazerle aprender el arte que le convenia, y no dexarlo a su election.


43 - Examen de in genios para las Sciencias /

TIene el cuerpo humano tanta variedad de partes y potencias (aplicadas cada una para su fin) que no sera fuera de proposito, antes cosa necessaria saber primero, que miembro ordeno naturaleza por instrumento principal, para que el hombre fuesse sabio y prudente: porque cierto es, que no raciocinamos con el pie, ni andamos con la cabe ça, ni vemos con las narizes, ni oy mos con los ojos: sinoque cada una destas partes tiene su uso, y particular compostura para la obra que ha de hazer.


44 - Examen de in genios para las Sciencias /

Por donde dixo Galeno (Lib. artis med. cap. 21.) que la cabeça pequeña era siempre viciosa en le hombre, por tener falta de seso: aunque tambien afirmó, que si la grande nacia de aver mucha materia y mal sazonada, al tiempo que naturaleza la formó, que es mal indicio: porque toda es huessos y carne, y muy pocos sesos: como acontece en las naranjas muy grandes, que abiertas tienen poca medula, y la cascara muy canteruda. Ninguna cosa offende tanto al anima racional, como estar en uno cuerpo cargado de huessos, de prin gue, y de carne. Y assi dixo Platon, (Dialog. de nat.) que las cabeças de los hombres sabios, ordinariamente eran flacas, y se offendian facilmente con qualquiera ocasion: y es la causa, que naturaleza las hizo a teja vana, con intento de no offender la ingenio, cargandola de mucha materia: y es tan verdadera esta doctrina de Platon, que con estar el esto mago tan desuiado del celebro, le viene a offender, si esta lleno de pringue y de carne. En confirmacion

Dos generos ay de hombres gruessos, unos ay llenos de carne, huessos y sangre; otros son gruessos de pringue, estos son muy ingeniosos.

de lo qual trae Galeno un refran que dize: El vientre gruesso engendra gruesso entendimiento: y en esto no ay mas mysterio, de que el celebro y el estomago estan asidos, y travados con ciertos De Ingenios. nervios, por los quales el uno al otro se comunican sus da ños: y por lo contrario siendo el esto mago enxuto y descarnado ayuda grandemente al ingenio, como lo veemos en los famelicos y necessitados, en la qual doctrina se pudo fundar Persio, quando dixo, que el vientre era el que dava el ingenio al hombre. Pero lo que mas se ha de notar en este proposito, es, que si las demas partes del cuerpo son gruessas y carnosas, por donde el hombre viene a tener gran cor pulencia (dize Aristot. Lib. 4. de part. animalium,) que le echa a perder el ingenio. Por donde estoy persuadido, que si el hombre tiene gran cabeça (aunque aya sido la causa estar naturaleza muy fuerte, y por aver tenido cantidad de materia bien sazonada) que no terna tan buen ingenio, como siendo moderada.


45 - Examen de in genios para las Sciencias /

Otras partes ay enel cuerpo, de cuyo temperamento depende tanto el ingenio, como del celebro: de las quales diremos enel postrero capitulo desta obra: pero fuera della, y del celebro, ay otra sustancia enel cuerpo, de quien se aprovecha el ani Examenma racional en sus obras. Y assi pide las tres postreras calidades, como el celebro, que son cantidad sufficiente, delicada sustancia, y buen temperamento. Estos son los espiritus vitales, y sangre arterial, los quales andan vagando por todo el cuerpo; y estan siempre asidos de la imaginacion, y siguen su contemplacion. El officio desta sustancia espiritual, es despertar las potencias del hombre, y darles fuerça y vigor para que pueden obrar. Conocese claramente ser este su uso, considerando los movimientos de la imaginativa, y lo que sucede despues en la obra: porque si el hombre se pone a imaginar en alguna afrenta que le han hecho, luego acude la sangre arterial al cora çon, y despierra la irascible, y le da calor y fuerças para vengarse.