Suchbegriff: ketz
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Es kan keinen Grundsatz von entsetzlichern Folgen geben, als diesen: „daß boshafte Leute keine gültigen Rechte besitzen, oder daß die Tugendhaften keine Verbindlichkeit gegen sie haben.“ Sie mögen nun ihrer Handlungen, oder solcher Meinungen wegen, die wir Ketzereyen nennen, für gottlos gehalten werden. Die göttlichen und natürlichen Gesetze verbinden uns, die Glückseligkeit so gar auch den ruchlosesten Leute zu Rathe zu ziehn, in so fern sie mit der Glückseligkeit solcher Glieder des grossen Systems, die der Gesellschaft nützlicher sind, bestehen kan, und ihnen alle gute Dienste zu leisten, wodurch sie nicht in ihren Lastern bestärkt werden. Die unvorbrüchliche Haltung der Contracte, die man aus eignem Triebe mit ihnen geschlossen hat, ermuntert ihre Laster im geringsten nicht, sondern der Contracte. 551Neunter Abschnitt thut vielmehr das Gegentheil. Sie zeigt ihnen die Schönheit der Redlichkeit, und wie viel Nutzen sie selbst dadurch erhalten. Die Ausübung des Gegentheils zeigt ihnen ein neues Exempel von Ungerechtigkeit, und reizt sie dazu. Sie schliessen daraus, daß es gar keine Redlichkeit giebt, daß alle andere sich nur aus Heucheley darnach bestreben, und daß die Schande, in der sie leben, blosse Ungerechtigkeit ist, weil andre nicht besser sind. Die moralischenCharacter der Menschen sind nicht unveränderlich; viele, die sich erst im Laster hervor gethan hatten, sind hernach in der Tugend gros geworden. Kein Mensch ist unsrer Sorgfalt unwürdig.


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heretics

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Ketzereyen

19 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die ersten Gedanken zu dieser schwärmeriWas ihn auf diese Ge danken gebracht.schen Unternehmung, waren ihm in den letzten Jahren seines Handels eingekommen. Die öftern Reisen, die er nach Syrien, nach Judäa und in andre Länder thun mußte, hatten ihm Gelegenheit gegeben, sich von den Sitten, von der Lehre und dem Gottesdienste der Völker, welche diese Länder bewohnten, zu unterrichten. Das Christenthum hatte vordem in aller seiner Reinigkeit daselbst geblüht; nunmehr aber war es durch die Ketzereyen von aller Art so verstellt worden, daß es kaum mehr kenntlich war. Man sahe da fast gar keine catholische Christen mehr; die Einwohner dieser verschiedenen Gegenden waren entweder Arrianer, oder Nestorianer, oder Manichäer, und jede von diesen Secten hatte ihre Lehrer und Theologen. Mahomet machte sowohl mit den einen, als mit den andern Freundschaft. Er machte sich das Vergnügen, sich mit ihnen oft zu unterhalten, und bekam ihre Lehrsätze und ihre Gründe, warum sie sich von den Katholicken trennten, vollkommen inne. Alles dieses brachte ihn ganz unvermerkt auf ein neues Lehrgebäude der Religion, dem er sich ganz und gar überließ, nachdem er seinen Handel anfgegeben<aufgegeben> hatte.


20 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mahomet brachte mehr als 20 Jahre zu, diese wunderliche Sammlung zusammen zu schreiben, welche wirklich an sich selbst ein beständiges Galimathias, ohne Ordnung, ohne Methode, ohne Verbindung ist. Der meiste Theil der Lehrsätze sind Ketzereyen, die er von demArius, Nestorius, Sabellius und andern geborgt hat. Dieses war die Frucht des Umganges, den Mahomet, wie ich schon gesagt habe, mit den Lehrern der verschiednen Secten, die damals in den Morgenländern zerstreut waren, gehabt hatte.


21 - Histoire des Arabes sous le gouvernement des Califes /

La destruction de ces sectaires ren-Hégire 43.Ere Chr. 663.Mort d'Amrou-ben-al,As. dit pour quelque-tems le calme à l'Arabie. Du moins l'on ne voit point dans les histoires, qu'il se soit rien passé de mémorable depuis cette bataille, jusqu'à la fin de la quarante- troisiéme année de l'Hégire. Cette année n'est remarquable que par la mort du fameux Amrou-ben-al-As, si renommé par son courage & par son intelligence dans le métier de la guerre. Il fut un des premiers héros du Musulmanisme; & Mahomet disoit de lui, qu'il ne connoissoit per- HistoireMoavias.Hégire 43.Ere Chr. 663.sonne qui fût plus sincèrement attaché à la religion.


22 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Vertilgung dieser Ketzer stellte auf einiTod desAmru-benal - As.ge Zeit die Ruhe in Arabien wieder her. Wenigstens findet man in den Geschichten nicht, daß seit dieser Schlacht bis zu Ende des drey und vierzigsten Jahres der Hegire etwas besonders vorgefallen sey. Dieses Jahr ist durch nichts merkwürdig, als durch den Tod des berühmten Amru - ben - al - As, welchem sein Muth und seine Einsicht in das Kriegswesen so viel Ehre gemacht. Er war einer von den ersten Helden der Muselmänner, und Mahomet sagte von ihm, daß er keinen kenne, welcher mit mehr Aufrichtigkeit der Religion zugethan sey, als er.


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Man trug dem Pabste an, sich an die Spitze der unermeßlichen Heere, die noch übrig waren, zu stellen. Das war die einzige Art zur allgemeinen Oberherrschaft, welche das Hauptaugenmerk des römischen Hofes worden war, zu gelangen. Dieses Unternehmen, das Gregorius der siebende hatte versuchen wollen, erforderte den Geist eines Alexanders. Die Hindernisse waren groß, und der Pabst Urban sah weiter nichts, als die Hindernisse. Er hatte an der Hoffnung genug, daß man im Oriente neue Kirchen gründen wollte, die der zu Rom unterthan seyn sollten, und daß man die Griechen in kurzem zwingen würde, die oberste Gewalt des heiligen Stuhls zu erkennen. Der Pabst, und die kreuzfahrenden Prinzen, hatten bey dieser großen Rüstung jeder ihre besondern Absichten, und Constantinopel fürchtete sich für allem. Man haßte allda die Lateiner, die man als Ketzer und Barbaren betrachtete. Die griechischen Priester hielten es für etwas abscheuliches, daß die lateinischen Priester, die den Armeen haufenweise Geschichte der Kreuzzüge. nachfolgeten, ihre Hände ohne Unterlaß in den Schlachten mit Menschenblute besudelten; nicht daß etwann diese Griechen tugendhafter gewesen wären, sondern weil es nicht gewöhnlich war, daß sie sich im Kriege brauchen ließen.