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46 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er machte einen Juden zu seinem Vertrauten, und nahm mit ihm Abrede, was er zu ihm in der öffentlichen Versammlung sagen sollte, um dasjenige auszuführen, was er zum Besten der Aliden vorhätte. Nach dieser Vorbereitung erschien einsmals der Jude an dem Hofe des Califen, als dieser eben eine zahlreiche Versammlung von vornehmen Herrn um sich hatte. Als Omar seiner gewahr wurde, so machte er ihm das Compliment, als einem Mann, der zu Damasko was grosses vorstellte, und frug ihn, ob er ihm was besonderes zu sagen hätte. Der Jude antwortete, Omar II.Hegire 99.n. C. G. 718daß er in einer sehr wichtigen Sache zu ihm käme, und daß er sich die Gnade von ihm ausbäte, daß er ihm seine Tochter zur Ehe geben möchte.


47 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yesid, Abdamelechs Sohn, bestieg unmittelbar nach Omar den Thron, ob er ihm gleich weder in der Weisheit noch Mäßigung nachfolgte. Ja es schien vielmehr, daß er sich eine Ehre daraus machte, dem Calif ganz ungleich zu werden. Und niemals redete er an Yesid II.Hegire 102n. C. G. 721ders, als verkleinerlich, und in der Absicht, seinen Glanz zu verdunkeln, von demselben. Er entfernte alle diejenigen vom Hofe, welche sein Vorgänger zu seinen Vertrauten gemacht, und er ging so gar damit um, die Statthalter, die jener über die Provinzen gesetzet, wieder zurück zurufen.


48 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

So lenksam hätte auch Valid, Heschams Vetter und bestimmter Nachfolger, seyn müssen. Dieser Prinz hatte zu nichts Lust, als zum Schwelgen, und verachtete dabey alle Uebungen des Gottesdienstes. Sein Onkel that ihm zwar deswegen sehr nachdrückliche Vorstellungen: Allein, sie hatten bey ihm keine andere Würkung, als daß er einen starken Widerwillen gegen den Hof bekam, den er bald darauf ganz verließ, um sich in einem Lusthause zu verschliessen, wo er sich allen Arten von Ausschweifungen in Gesellschaft einiger liederlichen Jünglinge überließ. Hier wartete er mit Ungedult auf den Tod seines Vetters, der würklich seit einiger Zeit sehr bettlägerig geworden war.


49 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Auf diese Art konnte sich der Calif, sein Vetter, der ihm bisher seine Unordnung mit der grösten Liebe vorgehalten, nicht länger mässigen, ihm scharfe Verweise über eine so schändliche That zu geben. Der junge Prinz antwortete dem Calif mit einer Ungezogenheit, deren niemand fähig ist, als wer es in Lastern schon sehr weit gebracht hat. Damit er aber künftig dergleichen Strafpredigten nicht mehr anhören dürfte, so entfernte er sich vom Hofe, und begab sich auf das Land nach Arzak, wo er sich bis zu Heschams Tod aufhielt.


50 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor stellte sich, als wäre er gänzlichAlmanzor.Hegire 136.n. C. G. 754 überführt, daß der Friede im muselmännischen Reiche völlig wieder hergestellt sey. Zu demAlmanzorlegt Abdallah Fallstricke, umihn an seinen Hof zulocken. Ende ließ er durch seine Freunde und Anhänger aussprengen, es thäte ihm sehr leid, daß, da er nun von seinen Unterthanen nichts mehr zu befürchten hätte, sich dennoch viele derselben vor ihm zu scheuen schienen, und sich von seinem Hofe entfernt hielten. Unter diesen nennte er den Abdallah besonders, und ließ allenthalben bekannt machen, er vergebe ihm alles, wodurch er sich gegen ihn vergangen habe, und er würde an seinem Hofe eine völlige Sicherheit finden, wenn er sich dahin begeben wollte.


51 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abou - Moslem machte sich einige Zeit herAlmanzor.Hegire 136.n. C. G. 754nach, als Aboul - Abbas auf den Thron der Muselmänner erhoben war, mit einem grosUrsachedes HassesAlmanzors gegenAbouMoslem.sen Gefolge auf den Weg um nach Mecca zu wallfahrten. Wie er in Chaldäa ankam, so nahm er einen Umweg, dem Califen seine Schuldigkeit zu bezeugen. Er setzte seine Reise wieder fort, nachdem er einige Zeit an demHofe des Califen zugebracht hatte, und bat sich beym Abschiede vom Aboul - Abbas das Amt eines Miragen aus, welches ein Begleiter der Caravanen ist. Almanzor, der eben damals bey seinem Bruder war, und AbouMoslem wegen des grossen Ansehens, worinn er bey der Armee stand, beneidete, vermochte den Calif, daß er es ihm abschlug. Er hielt darauf selbst darum an, und es ward ihm auch sogleich gegeben.


52 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Gleich nach dieser gegebenen Antwort dank te Abou - Moslem ab, und wollte nicht nach Egypten und Syrien gehen, da ihm der Calif befahl sich dahin zu begeben, und einige daselbst entstandene Unruhen zu stillen; hingegen ging er nach seiner Statthalterschaft zurück, und bemühete sich den Frieden und die Ruhe zu erhalten. Hätte er einen Aufstand erregen wollen, so würde er gewiß dem Calif entsetzlich viel zu schaffen gemacht haben. Denn er konnte sich auf die Officiers, Soldaten, und selbst auf die Völker, die unter seiner Herrschaft stunden, ganz sicher verlassen, aber man kann ihm in diesem Stück auch nicht das allergeringste Schuld geben. Hingegen aber mäßigte er seine Ausdrücke gar nicht, und redete von Almanzor, und dessen Hofstaat nie ohne Verachtung.


53 - Lettres sur la danse /

Les Programmes des Ballets qui ont été donnés, il y a un siecle ou environ, dans les différentes Cours de l'Europe, feroient soupçonner que cet Art, loin d'avoir fait des progrès, a perdu beaucoup: ces sortes de traditions, il est vrai, sont toujours fort suspectes. Il en est des Ballets comme des Fêtes en géné- ral; rien de si beau, de si élégant sur le papier, rien de si maussade & de si mal entendu souvent à l'exécution.


54 - Discours historique sur l'apocalypse /

Die Programmen, die man ungefehr vor hundert Jahren, an verschiedenen europäischenHöfen, über die aufgeführten Ballette ausgegeben, sollten fast auf die Vermuthung bringen, daß die Kunst eher ab, als zugenommen habe. Doch diese Zettel sind ein wenig verdächtig, und es ist mit den Ballets wie mit allen Feyerlichkeiten überhaupt; nichts kann schöner und zierlicher seyn, als wie es auf dem Papiere steht; nichts plumper und abgeschmackter, als wie es öfters ausgeführet worden.


55 - Aesop's Fables /

The Splendor and the Luxury of a Court are but a poor Recompence for the slavish Attendances, the invidious Competitions, and the mortal Disappointmentsthat accompany it. The uncertain Favour of Princes,and the Envy of those who judge by Hearsay or Appearance, without either Reason or Truth, make eventhe best Sort of Court Lives miserable. To say nothing of the innumerable Temptations, Vices and Excesses ofa Life of Pomp and Pleasure. Let a Man but set thepleasing of his Palate against the Surfeits of Gluttony and Excess; the starving of his Mind against a pamper'd Carcase; the restless Importunities of Tale-bearers andBack friend against fair Words and Professions onlyfrom the Teeth outwards: let him, I say, but set theone in Balance against the other, and he shall find himselfmiserable, even in the very Height of his Delights.To say all in a Word; Let him but set the Comforts of aLife spent in Noise, Formality and Tumult, against the Blessings of a Retreat with Competency and Freedom,and then cast up his Account.


56 - Aesop's Fables /

These Fables are a Reproof to the ungrateful Cruelty of those who will neither forgive one Slip, nor rewarda thousand Services, but take more Notice of a particular unlucky Accident, than of a general laudable Practice: But one Stumble is enough to deface the Characterof an honourable Life And this is found in Governments, as well as in Courts and private Families; with Masters and Mistresses, as well as in States.


57 - Aesop's Fables /

We have but too many Men in the World of this Dog's Humour; who will rather punish themselves, thannot be troublesome and vexatious to others. This diabolical Envy is detestable, even in private Persons; butwhenever the governing Part of a Nation comes to betainted with it, there is nothing so sacred that a corrupt,supercilious, ill-natur'd Minister will not sacrificeto this execrable Passion. No worthy Man should eat, live, or breathecommon Air, if he could hinder it. 'Tis his Delight toblast all sorts of honest Men, and not only to lessen theirCharacters and their Services, but to range them in theNumber of publick Enemies: And he had twenty times rather see the Government sink, than have it thought,that any Hand but his own should have a Part in the Honour of saving it. Now he that betrays his Masterfor Envy, will never fail of doing it for Money; for the gratifying of this canker'd Malignity is but another wayof selling him, only the Spite is antecedent and subservient to the Corruption: But this Court-Envy is notaltogether the Envy of the Dog in the Fable; forthere is a Mixture of Avarice and Interest in the former, whereas the other is a spiteful Malignity purely forMischief-sake. The Dog will rather starve himself, than the Cattle shall eat; but the envious Courtier willbe sure to look to one, whoever else suffers.


58 - Aesop's Fables /

Nothing is more common in the World than these Wolfish Back-Friends, whether it be in Law, in Government, or private Families, especially in those of theGreat. A Man who is declining in his Credit alreadywith his Principal, is the constant Subject of this calumnious Disposition. And if any crafty Contrivances,Artifices, or Stratagems are at any time to be excus'd,they are upon such Occasions as this, where the malicious Designs of a malevolent Backbiter are to be counter-work'd. But yet it were to be wish'd that none butWolves and Foxes were to experience these countermining Projects, and then when one Rascal was toohard for another, honest Men would have nothing to dobut rejoice, which soever got the better. But the Misfortune is, that 'tis generally the innocent Man who isÆsop's Fables. 97 caught in the Snare, and ruin'd by the Plots of wickedWolves and Foxes in human Shape.


59 - Sittenlehre /

Der Glanz und die Ueppigkeit des Hofes, sind nur sehr armselige Belohnungen für die sklavischen Aufwartungen, die neidischen Mitbewerbungen, und die getäuschten Hoffnungen, welchen er uns unterwirft. Die ungewisse Gunst des Fürsten, und der Neid derer, welche nach dem Hörensagen oder dem Scheine, ohne Vernunft und Wahrheit, urtheilen, machen auch die allerbeste Art des Hoflebens, zu einem sehr elenden Leben: der unzähligen Versuchungen, Laster und Ausschweifungen eines vornehmen und üppigen Lebens nicht zu gedenken. Es halte nur jemand die Befriedigung seines leckerhaften Mauls, gegen die Folgen der Schwelgerey und Unmäßigkeit; die Dürftigkeit seines Geistes, gegen den verzärtelten Körper; die plagende Ueberlästigkeit der Zeitungsträger und Scheinfreunde, gegen die schönen Worte und Versicherungen, an welchen das Herz keinen Antheil nimt; er lege, sage ich, das eine nun gegen das andere auf die Wagschale, und er wird finden, daß er, mitten unter seinen größten Ergötzlichkeiten, noch immer sehr elend ist. Mit einem Worte, man stelle die Vergnügungen eines, unter Getöse, Ceremonien und Lermen zugebrachten Lebens, gegen die Glückseligkeiten eines, von Freyheit und Unabhängigkeit begleiteten Lebens; und mache alsdenn den Ueberschlag.


60 - Sittenlehre /

Diese Fabeln verdammen die undankbare Grausamkeit derjenigen, die weder ein Versehen vergeben, noch tausend Dienste belohnen, sondern einen einzigen unglücklichen Zufall höher anrechnen, als eine lange Reihe löblicher Verrichtungen. Ein einziger Fehltritt bringt ein ganzes rühmliches Leben in Vergessenheit, und dieses bey Regierungen sowohl, als an Höfen und in Familien; bey Herren und Frauen sowohl, als inStaaten.