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1 - Reflexions sur comique-lamoryant /

Si les fables propres au Brode quin étoient entierement épuiſées, on pourroit pardonner plus volon tiers à l'invention des caracteres larmoyans, qui, mêlés de vrai & de faux, ont au moins le mérite de nous toucher dans le moment, s'ils nous révoltent à la réflexion: mais il en eſt une foule (a) qui ſont encore tous neufs, & dont on ſouhaite en vain depuis long-tems d'avoir la peinture ſur la Scene. Nous n'avons peut-être pas un ſeul portrait fidele de certaines mœurs, de certains ridicules de notre tems, de l'affabili- téimpérieuſe de nos courtiſans, & de leur ſoif inſatiable des plaiſirs & de la faveur; de la vanité étourdie & de l'enflure importante de nos jeu nes Magiſtrats; de l'avarice réelle & de la prodigalité orgueilleuſe de

(a) Je répons, dit M. Dubos, que Moliere & ſes imitateurs n'ont pas mis ſur la Scene la qua trieme partie des caracteres propres à faire le ſujet d'une Comédie. Il en eſt du caractere & de l'eſprit des hommes à peu près comme de leurs viſages, quoique toûjours compoſés des mêmes parties, cependant ils ne ſe reſſemblent point, &c.

nos grands Financiers; de cette ja- louſie délicate & quelquefois emportée qui regne parmi les femmes de la Cour, ſur les avantages du rang, & plus encore ſur ceux de la beau té; de ces Bourgeoiſes opulentes que la fortune enivre, & qui inſul tent, par leur éclat impudent, aux lois, aux bienſéances & à la raiſon, &c.


2 - Betrachtungen über das weinerlich Komische /

Wann die wirklich komischen Fabeln gänzlich erschöpft wären, so könnte man die Erfindung der weinerlichen Charaktere noch eher vergeben, weil sie wenigstens, als eine Vermischung des Wahren und Falschen, das Verdienst ha Betrachtungen über das ben, uns auf einen Augenblick zu rühren, wenn sie uns auch schon durch die Ueberlegung verdrüßlich werden: allein es ist derselben noch eine sehr große Menge übrig, welche alle neu sind, und die man, schon seit langer Zeit, auf der Bühne geschildert zu sehen gewünscht hat. Wir haben vielleicht nicht ein einziges getreues Gemählde von verschiednen Sitten und Lächerlichkeiten unsrer Zeit; zum Exempel, von der gebiethrischen Leutseligkeit unsrer Hofleute, und von ihrem unersättlichen Durste nach Vergnügen und Gunst; von der unbesonnenen Eitelkeit und wichtigen Aufgeblasenheit unserer jungen Magistratspersonen; von dem wirklichen Geitze und der hochmüthigen Verschwendung unsrer großen Rentmeister; von jener feinen und manchmal ausgelaßenen Eifersucht, welche unter den Hofdamen, wegen der Vorzüge des Ranges, und noch mehr wegen der Vorzüge der Schönheit, herrschet; von jenen reichen Bürgerinnen, welche dasGlück trunken macht, und die durch ihre unverschämte Pracht den Gesetzen, dem Wohlstande und der Vernunft Hohn sprechen.


3 - Discours de la tragedie /

J'ai parlé de trois sortes de liaisons danscet Examen de la Suivante. J'ai montré aversion pour celles de bruit, indulgencepour celles de vûe, estime pour celles de présence & de discours, & dans ces derniéres j'ai confondu deux choses qui méritent d'être séparées. Celles qui sont de présence & de discours ensemble ont sans doutetoute l'excellence dont elles sont capables;mais il en est de discours sans présence, &de présence sans discours, qui ne sont pas dans le même degré. Un Acteur qui parle à unautre d'un lieu caché sans se montrer, faitune liaison de discours sans présence, quine laisse pas d'être fort bonne, mais cela arrive fort rarement. Un homme qui demeure sur le Théatre seulement pour entendre ce que diront ceux qu'il y voit entrer, fait une liaison de présence sans discours, qui souvent a mauvaise grace, & tombe dans une affectation mendiée, plutôt pour remplir ce nouvel usage qui passeen précepte, que pour aucun besoin qu'enpuisse avoir le sujet. Ainsi dans le troisiéme Acte de Pompée, Achorée après avoirrendu compte à Charmion de la receptionque César a faite au Roi quand il lui a présenté la tête de ce Héros, demeure sur leThéatre, où il voit venir l'un & l'autre, 566 TROISIE'ME DISCOURS. seulement pour entendre ce qu'ils diront & le rapporter à Cléopatre. Ammon fait lamême chose au quatriéme d'Androméde,en faveur de Phinée, qui se retire à la vûedu Roi & de toute sa Cour qu'il voit arriver. Ces personnages qui deviennent muets, lient assez mal les scénes, où ils ont si peude part qu'ils n'y sont comptés pour rien.Autre chose est, quand ils se tiennent cachés pour s'instruire de quelque secret d'importance par le moyen de ceux qui parlent, & qui croyent n'être entendus de personne; car alors, l'intérêt qu'ils ont à ce qui sedit, joint à une curiosité raisonnable d'apprendre ce qu'ils ne peuvent savoir d'ailleurs, leur donne grande part en l'actionmalgré leur silence. Mais en ces deux exemples, Ammon & Achorée mêlent uneprésence si froide aux scénes qu'ils écoutent, qu'à ne rien déguiser, quelque couleur que je leur donne pour leur servir deprétexte, ils ne s'arrêtent que pour les lier avec celles qui les précédent, tant l'une & l'autre pièce s'en peut aisément passer.


4 - Von den Trauerspielen /

Ich habe in der Untersuchung des Kammermägdchens von drey Arten der Verbindungen geredet.Die Verbindung des Geräusches habe ich verworfen, die Verbindung des Gesichts zur Noth verstattet, und die Verbindung der Gegenwart und Unterredung gelobt; bey dem letzten aber habe ich zwey Sachen mit einander vermengt, die von einander gesondert zu werden verdienen. Die Verbindungen der Gegenwart und der Unterredung zugleich sind, sonder Zweifel, so vollkommen, als sie nur immerseyn können; es giebt aber auch Verbindungen derUnterredung ohne Gegenwart, und der Gegenwartohne Unterredung, welche so vollkommen nicht sind.Eine Person, die mit der andern aus einem verborgenen Orte redt, ohne sich zu zeigen, macht eine Verbindung der Unterredung ohne Gegenwart, die aber gleichwohl sehr gut ist, ob sie schon selten vorkommt. Eine Person, die auf der Bühne bleibt zu hören, was diejenigen, die sie kommen sieht, sagen werden,macht eine Verbindung der Gegenwart ohne Unterredung, die oft sehr übel läßt und in das Gezwungenefällt, weil sie mehr der neue Gebrauch, der nunmehr zu einer Regel geworden ist, als ein nothwendigerEinfluß in den Stoff verursachet. So bleibet, im dritten Aufzuge des Pompejus, Achoreus, nachdem er dem Charmion erzählt, wie Cäsar den König empfangen, als er ihm den Kopf dieses Helden überreicht, auf dem Theater, weil er beyde kommen sieht, und gern hören will was sie sagen, damit er es der Cleopatra hinterbringen kann. Eben dieses thut Ammon im vierten Aufzuge der Andromeda, dem Phineas zu Gefallen, der sich bey Seite begiebt, als er den Kö 552 II. P. Corneille dritte Abhandlung, nig mit seinem ganzen Hofe ankommen sieht. Diese stummgewordene Personen verbinden die Auftritte sehr schlecht, weil sie so wenig Theil daran nehmen,daß sie gar nicht in Betrachtung kommen. Ganzetwas anders aber ist es, wenn sie sich verborgen halten, um ein Geheimniß von denen, welche reden undsich allein zu seyn glauben, zu erfahren; denn alsdann macht der Antheil, den sie an dem, was gesagt wird, nehmen, und ihre vernünftige Neugierde, etwas zu wissen, was sie auf keine andere Art erfahren können, daß sie an der Handlung, ihres Stillschweigens unerachtet, Theil bekommen. In den angeführten zwey Exempeln aber, bleiben Ammon und Achoreusbey den Reden, die sie mit anhören, so frostig, daßsie ungeachtet alles Vorwandes, den ich ihnen in denMund lege, die Wahrheit zu gestehen, bloß zur Verbindung der Scenen dableiben; so gar sehr sind sie inbeyden Stücken überflüßig.


5 - Le Pere de Famille /

Voilà donc les fruits de cette édu cation merveilleuse dont ton pere étoit si vain? Le voilà ce modele de tous les jeunes gens de la Cour & de la Ville?... Mais tu te crois riche peut-être?


6 - Der Hausvater /

Das sind die Früchte der bewundernswürdigen Erziehung, auf die dein Vater so stolz war! Da sehe einer nun, das Muster aller jungen Leute bey Hofe und in der Stadt! — Aber du denkst vielleicht, du bist reich?


7 - Der natürliche Sohn /

Was nennen Sie Muth? Ich finde nicht, daß dazu Muth gehöret. Bey der stolzen Seele, bey dem unbiegsamen Charakter, den ich habe, ist es sehr ungewiß, ob ich von der Gnade des Hofes das Glück erhalten dürfte, das ich nöthig habe. Das Glück, das man durch Ränke macht, ist geschwind, aber schimpflich; das man durch die Waffen macht, rühmlich, aber langsam; das man durch seine Talente macht, allezeit schwer und mittelmäßig. Es giebt andere Stände, welche geschwind zu Reichthümern führen; die Handelschaft aber ist fast der einzige, wo die grossen Glücksgüter der Arbeit, der Emsigkeit und den Gefahren gleichkommen, die uns den Besitz derselben rühmlich machen. Ich will handeln, sage ich Ihnen; es fehlet mir blos an Einsicht und Anschlägen, und diese hoffe ich in Ihnen zu finden.


8 - An Essay on Dramatick Poesy /

Add to this, the more than common Emulation that was in those times of writing well; which though it be found in all Ages, and all Persons that pretend to the same Reputation; yet Poesy being then in more Esteem than now it is, had greater Honours decreed to the Professors of it; and consequently the Rivalship was more high between them; they had Judges ordain'd to decide their Merit, and Prizes to reward it; and Historians have been diligent to record of Æschylus, Euripides, Sophocles, Lycophron, and the rest of them, both who they AnEssayof Dramatick Poesy. were that vanquissi'd in these Wars of the Theatre, and how often they were crown'd: While the Asian Kings and Grecian Common-wealths scarce afforded them a nobler Subject, than the unmanly Luxuries of a debauch'd Court, or giddy Intrigues of a Factious City. Alit æmulatio ingenia (saith Paterculus) & nunc invidia, nunc admiratio incitationem accendit: Emulation is the Spur of Wit, and sometimes Envy, sometimes Admiration quickens our Endeavours.


9 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Hierzu kömmt noch der mehr als gemeine Eifer, den man in diesen Zeiten, wohl zu schreiben hatte. Zwar findet er sich in allen Zeitaltern und bey allen Personen, die auf die nehmliche Ehre Anspruch machen; doch die Poesie war damals in grösserm Ansehen, als itzt, und auf die, welche sich darinn hervorthaten, warteten grössere Ehren; die Nacheiferung war folglich unter ihnen stärker; sie hatten ihre Richter, die über ihre Verdienste sprechen mußten, und Belohnungen, die sie zu erlangen hoffen konnten; die Geschichtschreiber vergassen einesAeschylus, Euripides, Sophokles, Lykophrons und anderer von ihnen nicht, sondern merkten fleißig an, wer sie gewesen, die in diesen Theaterkriegen, siegten, und wie oft sie gekrönet worden, indessen da die asiatischen Könige und griechischen Republiken ihnen keinen edlern Stof, als die unmännlichen Schwelgereyen eines wollüstigen Hofes, oder die leichtsinnigen Meutereyen einer unruhigen Stadt darboten. Alit æmulatio ingenia, sagt Paterculus, & nunc invidia, nunc admiratio incitationem accendit.


10 - Examen de in genios para las Sciencias /

A la qual duda responde que el Spiritu-sancto se acomoda a la manera natural que tiene de proceder cada Propheta, sin variar-les la gracia su naturaleza, ni enseñar les el lenguaje con que an de publicar la prophecia. Y Examen assi es de saver, que Esayas era un cava llero illustre, criado en corte, y en la civdad de Hierusalem; por la qual razon, tenia ornamento y policia en el hablar: Pero Hieremias era nacido y criado en una aldea de Hierusalem, que se llamava Anathothites; bastoy rudo, en el proceder, como aldeano: y deste mesmo estilo se aprovecho el Spiritu-sancto, en la prophecia que le comunico. Lo mesmo se a de dezir de las epistolas de San Pablo, que el Spiritu-sancto presidia en el quando las escrivio, para que no pudiesse errar: pero el lenguaje y manera de hablar era el natural de Sant Pablo, acomodado y proprio a la doctrina que escrivia: porque la verdad de la Theologiaescolastica, aborresce la muchedumbre de palabras.


11 - Examen de in genios para las Sciencias /

Pero el argumento que a mi mas me convence (en este proposito) es, que estan do Francisco de Valoys Rey de Francia molestado de una prolixa enfermedad: y viendo que los medicos de su casa y corte, no davan remedio, dezia todas las vezes que le crescia la calentura; que no era pos sible que los Medicos Christianos supiessen curar; ni dellos esperava jamas remedio. Y assi una vez, con despecho de verse todavia con calentura, mandó despachar un correo a España, pidiendo al Emperador Carlos quinto, le embiasse un medico De Ingenios.Iudio, el mejor que vuisse en su corte, del qual tenia entendido que le daria remedio a su enfermedad, (si en el arte lo avia.) La qual demanda, fue harto reyda en España; y todos concluyeron, que era antojo, de hombre que estava con calentura. Pero con todo esso, mandó el Emperador: que le buscassen un medico tal, si le avia (aunque fuessen por el fuera del Reyno:) y no lo hallando embio un medico Christiano nuevo; pareciendole que con esto, cumpliria con el antojo del Rey. Pero puesto el medico en Francia, y delante del Rey, passó un coloquio entrambos, muy gracioso: enel qual se descubrio que el medico era Christiano: y por tanto no se quiso curar con el. El Rey (con la opinion que tenia del medico, que era Iu dio) le pregunto (por via de entretenimiento) Si estava ya cansado de esperar el Mexias prometido en la ley? [Medico] Señor yo no espero al Mexias prometido en la ley Iudayca. [Rey] muy cuerdo soys enesso: porque las señales que estan notadas en la escritura divina, para conocer su venida; son ya cumplidas muchos dias ha. [Medico] esse numero de dias, tenemos los Christianos bien contados: porque haze oy, mil y quinientos y quarenta y dos años que vino; y estuvo en el mundo treynta y tres; y en fin dellos mutio crucificado, y al tercero dia resuscito, y despues subio a los cielos, donde agora esta. [Rey] Examen luego vos Christianos soys? [Medico] Señor si, por la gracia de Dios. [Rey] pues volveos en ora buena a vuestra tierra: porque medicos Christianos sobrados tengo en mi casa y corte: por Iudios lo avia yo; los quales en mi opinion son los que tienen habilidad natural para curar. Y assi lo des pidio, sin quererle dar el pulso, ni que viesse la urina, ni le hablasse palabra tocante a su enfermedad. Y luego embio a Constantinopla, por un Iudio: y con sola leche de borricas le curó.


12 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Wenn also GOtt einen grossen und zierlichen Redner hätte wählen wollen, und dieser Redner wäre nach Athen, oder nach Rom gekommen, daselbst zu behaupten: in Jerusalem hätten die Juden einen Menschen gekreuziget, welcher wahrhafter GOtt sey, und eines freywilligen selbsterwählten Todes gestorben wäre, dieSünder zu erlösen; er sey am dritten Tage wieder auferstanden, und gen Himmel gefahren, wo er noch wäre: was würden die Zuhörer wohl gedacht haben? Würden sie nicht gedacht haben, dieser Satz wäre einer von den nichtigen Thorheiten, wovon sie ein Redner durch die Stärke seiner Kunst überreden wolle? Daher sagt auch der H. Paulus: (1 Corinth. I. 17.)Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predi= gen: nicht mit klugen Worten, auf daß nicht das Kreutz Christi zunichte werde; das ist, damit nicht die Zuhörer denken sollten, das Kreutz Christi sey einer von den eiteln Sätzen, an welchen die Redner ihre Geschicklichkeit zu überreden wollten sehen lassen. Das Genie des H. Paulus war auch hierzu gar nicht geschickt. Er hatte zwar einen grossen Verstand, womit er sowohl in den Synagogen, als unter den Heiden behaupten und vertheidigen konnte, daß Christus der in dem Gesetze versprochene Messias sey, und daß sie keinen andern zu erwarten hätten; allein es fehlte ihm an demjenigen Gedächtniß, dadurch er mit Anmuth und mit ausgesuchten und süssen Worten hätte reden können; welches sich zur Ausbreitung des Evangeliums auch gar nicht geschickt hätte. Hiermit aber will ich nicht behaupten, Paulus habe nicht die Gabe mit Sprachen zu reden gehabt, sondern nur das behaupte ich, daß er in allen andern Sprachen nicht anders als in seiner geredt habe. Jch bin auch so unverständig nicht, daß ich sagen sollte, dem Paulus wäre zur Vertheidigung des Namens Christi sein natürlich grosser Verstand hinlänglich gewesen, ohne daß er den besondern Beystand oder die übernatürlichen Gnadengaben, mit welchen ihn GOtt ausrüstete, hätte nöthig gehabt: dieses nur sage ich, daß die übernatürlichen Gaben besser wirkten, da sie auf ein gutes Naturell fielen, als sie würden gewirkt haben, wenn der Mensch an sich selbst dumm und albern gewesen wäre. *) Auf diese Lehre gründet sich der h. Hieronymus, wenn er in der Einleitung in die Propheten Jesaias und Jeremias die Frage aufwirft: warum der H. Geist, ob er gleich eben sowohl durch den Mund des Jeremias, als des Jesaias geredt habe, sich bey dem einen mit aller möglichen Zierlichkeit ausdrücke, da der andere kaum reden könne? Er antwortet auf diesen Zweifel: der H. Geist habe sich nach eines jeden Natur gerichtet, ohne durch die übernatürlichen Gnadengaben ihr Genie zu verändern, oder sie die Ausdrücke zu lehren, in welchen sie ihre Prophezeyhungen kund machen sollten. Man darf nur wissen, daß Jesaias aus einem angesehenen und vornehmen Geschlechte war; daß er in Jerusalem ist auferzogen worden, und am Hofe gelebt hat; daß er also gar leicht die Gabe, zierlich und angenehm zu reden, hat haben können. Jeremias hingegen war auf einem Dorfe, nicht weit von Jerusalem, Namens Anathot, gebohren; er war in seinem Betragen einfältig und rauh, so wie ein Bauer seyn kann, und also bediente sich auch der Heilige Geist bey den Prophezey

*) Obgleich die Epistel an die Hebräer in der That von dem h. Paulus ist, so haben sich dennoch nicht wenige gefunden, die sie für das Werk eines andern ausgegeben haben, weil die Schreibart darinnen von der Schreibart des H. Paulus ganz unterschieden ist. Die Kirche aber hat diese Meynung für eine Ketzerey erklärt.

hungen, die er ihm mittheilte, eines einfältigen und rauhen Ausdrucks. Eben dieses ist auch von den Briefen des heil. Paulus zu verstehen, welchen der heilige Geist zwar in so weit erfüllte und lenkte, daß er nicht irren konnte, dem er aber völlige Freyheit ließ, so zu reden, wie er natürlicher Weise redete, und wie es die Lehre, die er vortrug, erforderte; weil die Wahrheit der scholastischenTheologie die vielen Worte verabscheuet.


13 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Was mich aber hierinnen am meisten bestärkt, ist folgendes Beyspiel. Der König von Frankreich,Franciscus von Valois, stand eine sehr langwierige Krankheit aus. Als er nun sah, daß alle Aerzte an seinem Hofe und in seinem ganzen Lande ihm nicht zu helfen im Stande wären, so sagte er allezeit, so oft die Hitze des Fiebers überhand nahm, es wäre nicht möglich, daß ihm ein christlicher Arzt kuriren könnte, und er habe sich aller Hofnung auf sie auch schon begeben. Einsmals als er ganz verzweifeln wollte, daß er sich Zeit Lebens von dem Fieber sollte martern lassen, befahl er, man sollte einen Curier nach Spanien schicken, den Kayser Carl den fünften zu bitten, daß er ihm den geschicktestenjüdischen Arzt, den er an seinem Hofe habe, zuschicken solle, weil er gewiß glaube, daß ihn dieser gesund machen werde, wenn ihn anders menschliche Kunst gesund machen könne. Man lachte in Spanien nicht wenig über diese Bitte, und man sah gar wohl, daß es ein Einfall eines fieberhaften Kranken sey. Unterdessen befahl der Kaiser gleichwohl, einen solchen Arzt aufsuchen zu lassen, wenn es auch ausser seinem Königreiche geschehen müsse. Zum Unglücke aber konnte man keinen auftreiben, und mußte also an seiner Statt einen angehenden christlichen Arzt schicken. Als dieser nach Frankreich kam, und dem Könige vorgestellt ward, so fiel zwischen beyden ein sehr artiges Gespräch vor. Jn diesem Gespräche entdeckte der König, daß der Arzt ein Christ sey, und wollte sich also von ihm durchaus nicht kuriren lassen. Er entdeckte es aber folgender Gestalt, indem er den Arzt, in Meynung er sey ein Jude, beyläufig einmal fragte: ob er es nicht einmal satt sey, auf den im Gesetze versprochenen Meßias zu hoffen?


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In these debates some recite all the wickedness and misery they have seen, read, or heard related: wars, murders, piracies, assassinations, sacking of cities, ravaging of countries, military executions, massacres, crusado's, acts of faith in the holy inquisition: all the frauds and villanies detected in courts of justice: allthe corruption, falshood, dissimulation, ingratitude,treacherous undermining, and calumny, and lewdness, in palaces; as if these were the common employments of mankind; or as if a large portion of mankind were concerned in such things by their stations. Prisons, and hospitals, the abodes of the criminal and diseased, were never so populous as the cities where they stand: they scarce ever contained the thousandth part of a- is perfectlygood. 195 ny state. Milton's description of the infirmary, in hisChap. 9.vision, must move the hardest heart: but who will estimate the health of a people from an infirmary. A monstrous plant or animal is long exposed to view in the repositories of the curious: the rarity makes the view entertain us, and makes us fond to talk about it. But millions of regular compleat forms exist for one monster; they are so common that they raise no attention or admiration. We retain a lively remembrance of any grievous sickness or danger we escaped, of any horrid calamity, or villany: our souls are pierced with wars, slaughter, massacres, plagues; forgetting the vastly superior numbers which escape all these evils, and enjoy the common peaceful condition of life. The sufferers in these calamities seldom endure more pain than what attends a natural death; and they make not a fortieth part of mankind. Scarce five hundred thousand of our countrymen have perished by these calamities, in any century of the British history: and forty times that number, in the worst of times, have escaped them.


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While histories relate wars, seditions, massacres, and the corruptions and intrigues of courts, they are silent about those vastly superior numbers who in safe obscurity, are virtuously or innocently employed in the natural business and enjoyments of mankind. We read the actions of the great, of men exposed to all the temptations of avarice and ambition, raised above the common lot of honest labour and industry, with minds often corrupted from their infancy by the ele vation of their fortunes, and all their passions inflamed by flattery and luxury. The social joyful innocent employments of the bulk of mankind are no subjects of history; nor even the ordinary regular administration of a state in the protection of a people and the execution of justice. Histories dwell upon the critical times, the sicknesses of states, the parties, and factions, and their contentions; revolutions, and foreignwars, and their causes. These dangers, their causes,and the remedies applied, must be recorded for the use of future ages; and their rarity, in comparison of the natural business of social life, makes them more entertaining. Thus authors in medicine relate not the agreeable enjoyments and exercises of health. The causes, symptoms, and prognosticks of disorders, their critical turns, and the effects of different medicines applied, are the proper subjects of their dissertations.