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16 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Du bist das unglückliche Schicksal der Muselmänner. Wann dich jemand von deinem Feinde befreyet, so drohest du ihm mit der Hölle; und wenn man einen von den deinigen tödtet, so ist man den Augenblick ein Geselle des Teufels

17 - Histoire des Arabes sous le gouvernement des Califes /

Le Musulman, au lieu de porterSentimensd'Ali sur lamort de Zobéir. cette tête à son Capitaine, selon l'ordre qu'il en avoit, courut à l'armée du Calife, & y arriva dans le tems que la victoire venoit de se décider en faveur d'Ali. Amrou crut ajouter encore aux avantages que le Calife venoit de remporter, en lui présentant la tête de son ennemi. Mais Ali, bien loin de témoigner la moindre satisfaction, ne put s'empêcher de s'attendrir sur le sort de Zobéir. Il parla très-durement à Am- HistoireAli.Hégire 36.Ere Chr. 656.rou, & le menaça même de l'enfer. Celui-ci, qui s'étoit attendu à recevoir une bonne récompense, fut très-étonné de voir les choses tourner tout autrement; il ne put s'empêcher dans sa colere d'invectiver le Calife, & il lui dit entr'autres:Vous êtes le mauvais destin des Musulmans. Si on vous délivre de vos ennemis, vous annoncez l'enfer; si on tue quelqu'un des vôtres, on est sur le champ compagnon du Diable. La fureur dont Amrou étoit enflammé ne lui permettant pas d'en dire davantage, il termina ses reproches par un trait sanglant contre lui-même; il se passa son épée au travers du corps.


18 - Histoire des Arabes sous le gouvernement des Califes /

Vous êtes le mauvais destin des Musulmans. Si on vous délivre de vos ennemis, vous annoncez l'enfer; si on tue quelqu'un des vôtres, on est sur le champ compagnon du Diable.

19 - Lettres sur la danse /

Si dans une décoration représentant une entrée de l'Enfer, le Maître de Ballets veut que la levée du rideau laisse voir & ce lieu terrible & les tourments des Danaïdes, des Ixion, desTentale, des Sysyphe, & les différents emplois des Divinités infernales; s'il veut enfin offrir au premier coup d'œil un Tableau mouvant & effrayant des supplices des Enfers, comment réussira- t-il dans cette composition momentanée, s'il n'a l'Art de savoir distribuer les objets & de les ranger dans la place que chacun d'eux doit occuper; s'il n'a le talent de saisir l'idée premiere du Peintre, & de subordonner toutes les siennes au fonds que celui-ci lui a préparé? Cesont des rochers obscurs & lumineux, des parties éteintes, & des parties brillantes defeu; c'est une horreur bien entendue, Lettres qui doit régner dans le Tableau; tout doit être affreux, tout enfin doit afficher le lieu de la Scene, & annoncer les tourments & les douleurs de ceux qui la remplissent. Les habitants des Enfers, tels qu'on les représente au Théatre, sont vêtus de toutes les couleurs qui composent les flammes; tantôt le fond de leur habit est noir, tantôt il est ponceau, ou couleur de feu; ils empruntent enfin toutes les teintes qui sont employées dans la décoration. L'attention que doit avoir le Maitre de Ballets, c'est de placer sur les parties obscures de la décoration les habits les plus clairs & les plus brillants, & de distribuer sur toutes les masses declair les habits les plus sombres & les moins éclatants; de ce bon arrangement naîtra l'harmonie; la décoration Sur la Danse. servira, si j'ose m'exprimer ainsi, derepoussoir au Ballet; celui-ci à son tour augmentera le charme de la Peinture, & lui prêtera toutes les forces capables de séduire, d'émouvoir & de faireillusion au Spectateur.


20 - Discours historique sur l'apocalypse /

Wenn in einer Decoration, die den Eingang zur Hölle vorstellt, der Balletmeister uns auf einmal, sobald der Vorhang in die Höhe geht, sowohl diesen schrecklichen Ort, als die verschiednen Martern der Danaiden, des Ixion, des Tantalus, des Sisyphus, und die verschiednen Geschäfte der unterirdischen Gottheiten, zeigen will; wenn er uns gern mit dem ersten Anblicke ein bewegliches und schreckliches Gemählde von den Strafen der Hölle darstellen möchte: wie ist es möglich, daß ihm diese augenblickliche Komposition gelingen kann, falls er nicht die Kunst versteht, die Gegenstände zu vertheilen, und einem jeden den Platz anzuweisen, der ihm zukömmt; falls er nicht die Grundidee des Mahlers vollkommen faßt, und seine Ideen gerade da anzubringen weiß, wo ihm dieser Raum dazu gemacht hat? Das Gemählde besteht aus dunkeln und lichten Felsen, aus theils schwarzen und verloschnen, theils glühenden und brennenden Strichen; durchaus herrschet das Fürchterliche und Grause; alles ist schrecklich, alles verräth den Ort der Scene, alles verkündiget die Martern und Schmerzen seiner Bewohner. Diese, so wie sie auf dem Theater vorgestellt werden, müssen also Kleider von so verschiednen Farben haben, als sich in der Flamme nur immer äußern; bald muß der Grund derselben schwarz, bald dunkelroth, bald feuerroth seyn; kurz, sie müssen alle Schattirungen haben, die in der Decoration angebracht sind. Sodann muß der Balletmeister Acht haben, die hellsten und feurigsteu<n> Kleidungen auf die dunkelsten Theile der Decoration zu stellen; auf die lichten hingegen, die aller finstersten und mattesten. Aus dieser weisen Vertheilung wird die schönste Harmonie entspringen; die Decoration wird dem Ballete zur Schattenmasse gleichsam dienen, durch deren Hülfe es bald zurückweicht, bald vorsticht; und das Ballet wird hinwiederum den Reitz der Mahlerey vermehren und sie auf alle Weise fähiger machen, den Zuschauer zu täuschen und zu bewegen.


21 - Captivi /


VIdi ego multa saepe picta, quae Acheruntifierent

22 - Die Gefangenen /

Ich habe doch oft viel höllische Stra fen abgemalt gesehen, aber was kann die Hölle gegen die Steingruben seyn, woraus ich komme? Das ist doch noch ein Ort, der einem nicht einen Tropfen Schweiß im Leibe läßt. So bald man herein kömmt, bringen sie einem Schubkarn, Hacke und Schaufel, von einer klein wenig dauerhaftern Art, als die sind, welche man den Kindern zum Spielen giebt (*). Ich bekam* Es lautet in dem Originale ein wenig anders, ich mußte aber nothwendig davon abgehen, weil wir im Deutschen kein Wort haben, das zugleich einen Wiedehopf und eine Spitzhacke bedeute, wie das lateinische Vpupa ist. Ich habe dergleichen Abweichungen noch hin und wieder gemacht, ohne sie angemerkt zu haben; denn es ist meine Absicht nicht, daß man alle Worte des Plautus aus meiner Uebersetzung soll verstehen lernen; ich habe sie bloß gemacht, damit die komischenSchönheiten desselben unter uns ein wenig bekannter würden.ein Lustspiel. auch eine ganz zierliche Spitzhacke, mir die Zeit zu vertreiben. - - -. Doch, da steht Hegio vor der Thüre - - und, wie ich sehe, so ist auch mein Herr aus Elis wieder zurück gekommen.


23 - Aesop's Fables /

Revenge is a truly diabolical Disposition, and stops at nothing that is violent and wicked. It divides the dcarest Friends, embroils Governments, and tears Fami Æsop's Fables. 61lies to Pieces. The Histories of all Ages are full of the tragical Outrages that have been executed by this infernalPassion; which is even capable of hardening People into a brutal Contempt of Death, (as in the Fable above)where they may but see their Enemies fall for Company.


24 - Sittenlehre /

Die Rachsucht ist in der That ein teuflischesLaster, das sich aus Gewaltthätigkeiten und Bosheiten im geringsten nichts macht. Es entzweyetFreunde, verwirret Staaten, trennet und vertilget Familien. Die Geschichte aller Zeiten ist voll von den traurigen Wirkungen dieser höllischenLeidenschaft, welche die Menschen so sehr verhärtet, daß sie, wie man in obiger Fabel sieht, den Tod auf eine viehische Weise verachten, wenn sie ihre Feinde nur zugleich mit untergehen sehen.


25 - Hercules /

Herkules hatte sich mit der Megara, der Tochter des Creons, Königs von Theben vermählt. Seine Thaten und besonders seine Reise in die Hölle nöthigten ihn, lange Zeit von seinem Reiche und seiner Familie abwesend zu seyn. Während seiner Abwesenheit empörte sich ein gewisser Lycus, ließ den Creon mit seinen Söhnen ermorden und bemächtigte sich des des Seneca. Thebanischen Scepters. Um seinen Thron zu befestigen, hielt er es vor gut, sich mit der zurückgelassenen Gemahlin des Herkules zu verbinden. Doch indem er am heftigsten darauf dringt, kömmt Herkules aus der Hölle zurück, und tödtet den tyrannischen Lycus mit allen seinen Anhängern. Juno, die unversöhnliche Feindin des Herkules, wird durch das beständige Glück dieses Helden erbittert, und stürzt ihn durch Hülfe der Furien, in eine schreckliche Raserey; deren traurige Folgen der eigentliche Stof dieses Trauerspiels sind. Ausser dem Chore kommen nicht mehr als sechs Personen darinne vor: Juno, Megara, Lycus, Amphitryo, Herkules, Theseus.


26 - Hercules /

Sie sagt gleich Anfangs, daß sie, die Schwester des Donnergotts — — denn nur dieser Name bleibe ihr noch übrig — — die ätherischen Wohnungen, und den von ihr immer abgeneigten Jupiter verlassen habe. Ich muß auf der Erde wandeln, um den Kebsweibern Platz zu machen. Diese haben den Himmel besetzt! Dort gläntzt von dem erhabensten Theile des eisreichen Pols Callisto in der Bärin, und regieret argolische Flotten. Da, wo in verlängerten Tagen der laue Frühling herab fließt, schimmert der schwimmende Träger Europens. Hier bilden des Atlas schweifende Töchter das den Schiffern und der See furchtbare Gestirn; dort schreckt mit drohendem Schwerd Orion die Götter. Hier hat der güldne Perseus seine Sterne; dort Castor und Polluxet cetera Und damit ja kein Theil des Himmels unentehrt bleibe, so muß er auch noch den Kranz des Cnoßischen Mädchens tragen. Doch was klage ich über alte Beleidigungen? Wie oft haben mich nicht des einzigen gräßlichen Thebens ruchlose Dirnen zur Stiefmutter gemacht! Ersteige nur den Himmel, Alcmene; bemächtige dich nur siegend meines Sitzens; und du, ihr Sohn, um dessen Geburth die Welt einen Tag einbüßte und der langsame Phöbus später aus dem Eoischen Meere aufstieg, nimm die versprochnen Gestirne nur ein! Ich will meinen Haß nicht fahren lassen; mein rasender des Seneca.Schmerz, mein tobender Zorn soll mich zu ewigen Kriegen reitzen — — Aber, zu was für Kriegen? Was die feindselige Erde nur scheusliches hervorbringt; was Meer und Luft nur schreckliches, gräßliches, wildes und ungeheures tragen, alles das ist von ihm gebändigt und besiegt. Das Ungemach stärkt ihn; er nützet meinen Zorn; er verkehret meinen Haß in sein Lob, und je härtere Dinge ich ihm auflege, je mehr beweiset er seinen Vater! — — Die Göttin berührt hierauf die Thaten des Herkules näher, der als ein Gott schon in der ganzen Welt verehrt werde, und der ihre Befehle leichter vollziehe, als sie dieselben erdencke. Die Erde sey ihm nicht weit genug gewesen; er habe die Pforten der Hölle erbrochen, den Weg aus dem Reiche der Schatten zurück gefunden, und schleppe, über sie triumphirend, mit stoltzer Faust den Höllenhund durch die Städte Griechenlands zur Schau.Der Tag, fährt sie fort, erblaßte, die Sonne zitterte, als sie den Cerberus erblickte; mich selbst überfiel ein Schauer, da ich das überwältigte dreyköpfigte Ungeheuer sahe, und ich erschrak über meinen Befehl. — — Sie fürchtet, Herkules werde sich auch des obern Reichs bemächtigen, da er das unterirrdische überwunden habe; er werde seinem Vater den Scepter entreissen, und nicht, wie Bacchus, auf langsamen Wegen sich zu den Sternen erheben; er werde auf den Trümmern der Welt sie ersteigen Von den Trauerspielen und über den öden Himmel gebiethen wollen. —Wüthe nur also fort, mein Zorn; wüthe fort! Unterdrücke ihn mit seinem grossen Anschlage; falle ihn an, Juno, zerfleische ihn mit deinen eignen Händen. Warum überträgst du andern deinen Haß? — — Welche Feinde kannst du ihm erwecken, die er nicht überwunden habe? Du suchst einen, der ihm gewachsen sey? Nur er selbst ist sich gewachsen. So bekriege er sich dann also selbst! Herbey ihr Eumeniden! Herbey aus dem tiefsten Abgrunde des Tartarus! Schüttelt das flammende Haar; schlagt ihm mit wüthenden Händen vergiftete Wunden! — — Nun, Stolzer, kannst du nach den himmlischen Wohnungen trachten! — — Umsonst glaubst du dem Styx entflohen zu seyn! Hier, hier will ich dir die wahre Hölle zeigen! Schon rufe ich die Zwietracht aus ihrer finstern Höhle, noch jenseits dem Reiche der Verdammten, hervor! Was du noch schrekliches da gelassen hast, soll erscheinen. Das lichtscheue Verbrechen, die wilde Ruchlosigkeit, die ihr eigen Blut leckt, und die irre stets wieder sich selbst bewafnete Raserey; diese, diese sollen erscheinen und Rächer meines Schmerzes seyn! Fanget dann also an, ihr Dienerinnen des Pluto! Schwinget die lodernden Fackeln! Strafet des Styx kühnen Verächter! Erschüttert seine Brust und laßt sie ein heftiger Feuer durchrasen, als in den des Seneca. Höhlen des Aetna tobet! — — Ach, daß Herkules rasen möge, muß ich vorher erst selbst rasen. Und warum rase ich nicht schon? — — Auf diese Art beschließt Juno, daß ihr Feind immerhin aus der Hölle unverletzt und mit unverringerten Kräften zurückkommen möge; sie wolle ihn seine Kinder gesund wieder finden lassen, aber in einer plötzlichen Unsinnigkeit solle er ihr Mörder werden. Ich will ihn selbst die Pfeile von der gewissen Senne schnellen helfen; ich will selbst die Waffen des Rasenden lenken, und endlich einmal selbst dem kämpfenden Herkules beystehen. Mag ihn doch nach dieser That sein Vater in den Himmel aufnehmen — Mit diesem Vorsatze begiebt sich Juno fort, weil sie den Tag anbrechen sieht.


27 - Hercules /

Hier läßt der Dichter den Chorus einfallen. Der Gesang desselben ist eine Apostrophe an dasGlück, welches seine Wohlthaten so ungleich austheile und den Eurystheus in leichter Ruhe herrschen lasse, während der Zeit, da Herkules mit Ungeheuern kämpfen müsse. Hierauf wird die Anrede an diesen Held selbst gerichtet. Er wird ermuntert, siegend aus der Hölle hervor zu gehen, und nichts geringers zu thun, als die Banden des Schicksals zu zerreissen. Das Exempel des Orpheus, welcher durch die Gewalt seiner Saiten, Eurydicen von den unerbittlichen Richter, obschon unter einer allzustrengen Bedingung, erhalten, wird ziemlich weitläuftig berührt, und endlich wird geschlossen, daß ein Sieg, der über das Reich der Schatten durch Gesänge erhalten worden, auch wohl durch Gewalt zu erhalten sey.


28 - Hercules /

Hier fällt ihm Theseus, den er aus der Hölle mit zurück gebracht, und der mit ihm zugleich auf der Bühne erschienen, ins Wort. Diesen Fleck sollte deine Tapferkeit tragen? Lycus sollte ein würdiger Feind Alcidens seyn? Nein; ich muß sein verhaßtes Blut ver giessen.


29 - Hercules /

Wo bin ich? In welchem Lande? Unter welchem Himmelsstriche? et cetera Welche Luft schöpfe ich? Ich bin doch wenigstens aus der Hölle wieder Von den Trauerspielen zurück? Aber, welche blutige Leichname sehe ich hier gestreckt? Welche höllischen Schattenbilder schweben mir noch vor den Augen? Ich schäme mich, es zu sagen: ich zittere. Ich weis nicht, welcher schreckliche Unfall mir ahndet. Wo ist mein Vater? Wo meine Gemahlin, die auf die kleine Heerde ihrer muthigen Kinder so stoltz ist? Warum vermisse ich an meiner Linken die Beute des überwundenen Löwens? — — Wo sind meine Pfeile? Wo der Bogen? Ich lebe, und man hat mir meine Waffen abnehmen können? Wer hat diesen Raub davon getragen? Wer hat auch den schlafenden Herkules nicht gescheuet? Ich muß ihn doch sehen, meinen Sieger; ich muß ihn doch sehen. Stelle dich, Sieger, den zu zeugen, der Vater den Himmel nochmals verlassen, und dem zu gefallen die Nacht länger, als mir, stille gestanden — — Was sehe ich? Meine Kinder? ermordet? Meine Gemahlin todt? Welcher zweyte Lycus hat sich des Reichs bemächtiget? Herkules ist wieder gekommen, und doch erkühnt man sich zu Theben solcher Verbrechen? Herbey Boeotier, Phryger et cetera Zeiget mir den Urheber dieser graßlichen Morde! — — So breche denn mein Zorn auf meine Feinde los! Alle sind meine Feinde, die mir meinen Feind nicht zeigen. — — Du verbirgest dich, Alcidens Sieger? Erscheine et cetera Laß uns ohne Anstand kämpfen. Hier stehe des Seneca. ich frey und bloß; auf! greife mich mit meinen eigenen Waffen an. — — Doch warum entziehet sich Theseus, warum entzieht sich der Vater meinen Blicken? Warum verbergen sie ihr Antlitz? Hemmet dies Winseln! Saget, wer hat meine Söhne ermordet? Vater, warum schweigst du? Rede, Theseus; aber rede so, wie ichs vom Theseus gewohnt bin. Schweigt ihr noch? Noch wendet ihr voll Scham euer Gesichte weg? Noch fallen verstohlne Thränen herab? — — Wessen hat man sich bey solchem Unglücke zu schämen? Ist es Eurystheus; ist es das feindliche Heer des ermordeten Lycus, von dem diese Niederlage kömmt? Ich bitte dich, Vater, bey allen meinen ruhmvollen Thaten bitte ich dich, sage, wer ist der Mörder meines Geschlechts? Als wessen Beute habe ich untergelegen?

30 - Thyest /

Die Bühnen eröffnen der Schatten des Tantalus und die Furie Megära. Tantalus war der Großvater des Atreus und des Thyest. Man kennet seine Verbrechen, und seine Strafe in der Hölle. Jezt bringt ihn Megära auf die Oberwelt. Er erstaunt und glaubt, daß man eine Veränderung der Quaalen mit ihm vornehmen wolle. Doch Megära entdeckt ihm gar bald, daß er seine Familie mit Wuth und Haß anstecken und zu den grausamsten Verbrechen geneigt machen solle. Jn diesen werde um den Vorzug gekämpft, und wechselsweise zücke man den Dolch. Der Zorn kenne weder Maaß noch Scham, und blinde Raserey reitze die Gemüther. Die Wuth der Aeltern daure fort, und anhaltende Bosheit pflantze sich von einem Enkel auf den andern. Ohne jemandem Zeit zu gönnen, sein Verbrechen zu hassen, fehle es nie an einem neuen, und nie sey eines allein in einem allein. Es wachse, indem es gestraft wird. Den übermüthigen Brüdern entfalle der Von den Trauerspielen Scepter, und ein zweifelhaftes Glück scheine sich ihrer im Elende anzunehmen. Es wanke betriegrisch zwischen ihnen, und mache jezt aus dem Mächtigen den Unglücklichen, und jezt aus dem Unglücklichen den Mächtigen. Ein beständiger Wechsel treibe ihr Reich umher. Abscheulicher Laster wegen mögen sie vertrieben werden, und in eben so abscheuliche Laster mögen sie wieder fallen, wenn sie Gott in ihr Vaterland zurück bringt. Allen müssen sie so verhaßt seyn, als sich selbst. Nichts halte sich ihr Zorn vor unerlaubt. Der Bruder fürchte den Bruder, den Sohn der Vater, und den Vater der Sohn. Böse sollen die Kinder umkommen, und noch böser erzeugt werden. Die feindselige Gattin laure auf ihren Mann. Man führe den Krieg über das Meer; vergoßnes Blut überschwemme die Länder, und die siegende Wollust triumphire über mächtige Führer der Völker. Unzucht sey in dem gottlosen Hause das geringste et cetera Alle diese Verwünschungen, und noch mehrere, sind prophetisch und beziehen sich weit auf das zukünftige hinaus; auf das, zum Exempel, was sich mit der Clytemnästra, mit dem Orest, mit dem Agamemnon und Menelaus und andern Verwandten des Pelopejischen Hauses zutragen sollte. Endlich kömmt Megära auf die nähern Gräuel mit mehrer Deutlichkeit, und verkündiget dem Tantalus das grausame Mahl, vor welchem sich die des Seneca. Sonne zurück ziehen werde. An diesem sollst du deinen Hunger stillen. Vor deinen Augen soll der mit Blut gemischte Wein getrunken werden. Endlich habe ich die Speisen gefun den, die du selbst fliehen wirst. — — Auf diese schrecklichen Worte, will der Schatten davon eilen, und alle seine höllischen Strafen scheinen ihm dagegen geringe. Doch die Furie zwingt ihn, mit Streit und Mordlust vorher das Haus und die Gemüther der Könige zu erfüllen. Umsonst wendet er ein, es sey zwar billig, daß er Strafe leide, aber nicht, daß er andern zur Strafe diene. Umsonst beklagt er sich, daß er gleichsam, als ein giftiger Dampf aus der geborstenen Erde geschickt werde, welcher Pest und Seuchen unter die Völker bringen müsse. Umsonst will er es wagen, nochmals schwazhaft zu seyn, und seine Enkel vor allen Verbrechen vielmehr zu warnen. Doch die Furie droht und vermehrt in dem Schatten das innere Gefühl seine Quaalen so heftig, daß er ihr in den Pallast folgen muß, wo er überall Raserey und Blutdurst verbreitet. — — Man muß sich einbilden, daß dieses sogleich geschicht, sobald er über die Schwelle getreten. Der Pallast empfindet es, daß er von einem unseligen Geiste berührt wird, und zittert. Die Furie ruft ihm zu, daß es genug sey, und befiehlt ihm, in die unterirdischen Höhlen zu seinen Martern zurückzukehren, weil die Erde ihn nicht länger tragen wolle, Von den Trauerspielen und die ganze Natur sich über seine Gegenwart entsetze. Sie beschreibt dieses Entsetzen in ein Dutzend schönen Versen, die sie hier hätte ersparen können, und macht dem Chore Platz. Der Jnhalt seines Gesanges ist eine Bitte an die Götter, alle Verbrechen von dem königlichen Hause abzuhalten, und nicht zuzugeben, daß auf einen bösen Großvater ein schlimmrer Enkel folge. Er sagt, es sey bereits genug gesündiget worden; und führt dieses zu beweisen, die Geschichte desMyrtilus und die blutige Mahlzeit an, welche Tantalus den Göttern vorgesetzt. Von der Strafe des letztern macht er ein sehr künstliches Gemählde, welches aber den Leser kalt läßt, und beschließt es so abgebrochen, daß einige Kunstrichter zu glauben bewogen worden, es müsse das eigentliche Ende hier fehlen.