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31 - An Essay on Dramatick Poesy /

Grecian

32 - An Essay on Dramatick Poesy /

Greek

33 - An Essay on Dramatick Poesy /

Greek

34 - An Essay on Dramatick Poesy /

Greek

35 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Griechen

36 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

griechischen

37 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Wenn wir aber zugestehen wollen, daß dieAlten ihre Schauspiele gut angelegt haben, so müssen wir auch bekennen, daß ihre Ausführung nicht schlechter gewesen. Mit dem Menander, unter den griechischen Dichtern, und dramatischen Werken. mit den Cäcilius, Africanus und Varius unter den römischen, haben wir, ohne Widerspruch, einen grossen Vorrath an Witz verloren; Menanders Vortreflichkeit kann man aus den Lustspielen des Terenz abnehmen, der verschiedne von ihm übersetzte, gleichwohl aber noch so weit hinter ihm zurück blieb, daß ihn Cäsar nur den halben Menander nennte; von dem Varius können wir uns aus den Zeugnissen des Horaz, Martial und Vellejus Paterculus einen Begriff machen. Wenn wir dieser ihre Werke wieder finden könnten, so würde, wahrscheinlicher Weise, der Streit auf einmal entschieden seyn. Doch so lange wir den Aristophanes und Plautus noch haben; so lange die Trauerspiele des Euripides, Sophokles und Seneca noch in unsern Händen sind, kann ich keines von unsern neuerlich geschriebenen Schauspielen ansehen, ohne daß sich meineBewunderung der Alten dadurch vermehrt. Dabey aber muß ich noch gestehen, daß um sie so zu bewundern, wie sie es verdienten, wir sie besser verstehen müßten, als es geschieht. Verschiednes scheinet uns, ohne Zweifel, bey ihnen plat, weil der Witz davon von irgend einer Gewohnheit oder Geschichte abhängt, die uns niemals zu Ohren gekommen; oder vielleicht auch von einer Feinheit in ihrer Sprache, die als eine todte, und nur noch in den Büchern vorhandene Sprache, unmöglich volllommen Von Johann Dryden u. dessen von uns verstanden werden kann. Jch habe nur den Macrobius lesen dürfen, wo er die eigenthümliche Bedeutung und Zierlichkeit ververschiedner Wörter des Virgils erklärt, die ich vorher als gemeine Dinge übergangen hatte, um mich zu überzeugen, daß ein gleiches auch wohl bey dem Terenz Statt haben könnte, und daß in der Reinigkeit seines Styls (welcheCicero so hoch schätzte, daß er seine Werke beständig um sich hatte) noch manches zu bewundern seyn möchte, wenn wir es nur erst wüßten. Unter dessen muß ich Sie zu erwägen bitten, daß der größte Mann des nächft<nächst> vergangenen Weltalters (Ben Johnson) nicht anstand, den Alten in allen Stücken den Vorzug zu lassen. Er war nicht allein ein ausdrücklicher Nachahmer des Horaz, sondern auch ein gelehrter Plagiarius aller andern; so daß wenn Horaz, Lucan, Peronius Arbiter,Seneca und Juvenal alle das ihrige von ihm wieder zurück fordern sollten, er wenig ernsthafte Gedanken, die neu bey ihm wären, behalten würde. Sie werden mir also verzeihen, wenn ich glaube, daß der ihre Mode müsse geliebt haben, der ihre Kleider getragen. Weil ich aber sonst eine grosse Hochachtung für ihn habe, und Sie, Eugenius, ihn allen andern Poeten vorziehen, so will ich itzt weiter keine. Gründe, als dieses seinen Exempel anführen Jch will Jhnen ihren Vater Ben mit allen Klei dramatischen Werken dern und Farben der Alten ausgeputzt zeigen, und das wird hinlänglich seyn, Sie auf unsere Seite zu ziehen. Denn Sie mögen nun entweder die schlechten Schauspiele unsrer Zeit, oder die guten der nächst verflossenen betrachten, so werden beyde, die schlechtesten sowohl als besten neuen Dichter, Sie die Alten bewundern lehren.“


38 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

griechische Poesie

39 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Griechen

40 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Humor, sagt Dryden, ist die lächerliche Ausschweifung im Umgange, wodurch sich ein Mensch von allen übrigen unterscheidet. — Die Alten hatten in ihren Lustspielen sehr wenig davon, denn das γελοιον der alten griechischenKomödie, deren Haupt Aristophanes war, hatte nicht sowohl den Zweck, einen gewissen Menschen nachzuahmen, als vielmehr das Volk durch einen seltsamen Einfall, der meistentheils etwas unnatürliches oder unflätiges bey sich hatte, lachen zu machen. Zum Exempel, wennSokrates auf die Bühne gebracht ward, so ward er nicht durch die Nachahmung seiner dramatischen Werken.Handlungen, sondern dadurch lächerlich gemacht, daß man ihn etwas begehen ließ, das sich für ihn gar nicht schickte; etwas so kindisches und abgeschmacktes, daß es, mit der Ernsthaftigkeit des wahren Sokrates verglichen, ein lächerlicher Gegenstand für die Zuschauer ward. Jn ihrer darauf folgenden neuen Komödie suchten nun zwar die Dichter, dasἠδος, so wie in ihren Tragödien das παθος des Menschen auszudrücken. Allein dieses ἠδος enthielt bloß die allgemeinen Charaktere der Menschen und ihre Sitten; als da sind alte Leute, Liebhaber, Bediente, Buhlerinnen, Schmarutzer, und andere solche Personen, wie wir sie in ihren Lustspielen finden. Und diese alle machten sie einander so ähnlich, einen Alten oder Vater dem andern, einen Liebhaber dem andern, eine Buhlerin der andern, als ob der erste alle übrigen von seiner Art erzeugt hätte:ex homine hunc natum dicas. Eben diese Gewohnheit beobachten sie auch in den Tragödien. Was aber die Franzosen anbelangt, ob sie gleich das Wort Humeur in ihrer Sprache haben, so machen sie doch nur einen sehr geringen Gebrauch in ihren Komödien und Possenspielen davon, die weiter nichts als schlechteNachahmungen des γελοιου, oder des Lächerlichen der alten Komödien sind. Bey denEngländern aber ist es ganz anders, die unterHumor irgend eine ausschweifende Gewohn Von Johann Dryden u. dessenheit, Leidenschaft oder Neigung verstehen, die, wie ich schon gesagt habe, einer Person eigenthümlich ist, und durch deren Seltsamkeit sie sich sogleich von allen übrigen Menschen unterscheidet. Wenn dieser Humor lebhaft und natürlich vorgestellt wird, so erzeugt er meistentheils das boshafte Vergnügen, welches sich durch das Lachen verräth, wie denn alle Abweichungen von dem Gewöhnlichen am geschicktesten sind, es zu erregen. Das Lachen aber ist dabey nur zufällig, wenn nehmlich die vorgegestellten Personen fantastisch und närrisch sind; das Vergnügen hingegen ist ihm wesentlich, so wie einer jeden Nachahmung der Natur. Jn der Beschreibung dieser Humors oder Launen nun, die er an gewissen einzeln Personen bemerkt hatte, bestand das eigentliche Genie und die größte Geschicklichkeit unsers Ben Johnsons.“


41 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Musik der Alten war eine Wissenschaft, die einen weit grössern Umfanghatte, als unsre Musik. Heut zu Tagelehret die Musik blos zwey Dinge; die Composition der musikalischen, oder eigentlich so genanntenGesänge, und die Ausübung dieser Gesänge, es sey nun vermittelst der Stimme, oder vermittelst der Instrumente. Bey den Griechenund Römern aber hatte die Musik ein weit grössers Feld. Sie lehrte nicht allein das, was unsere noch lehrt, sondern sie lehrte auch noch weitmehr Dinge, welche unsere nicht lehrt; es seynun, weil man heut zu Tage einen Theil dieserDinge nicht mehr studirt, oder weil man dieKunst, welche den andern Theil dieser Dingelehrt, zur Musik nicht rechnet, und demjenigenalso, der sie treibt, den Namen eines Musicusnicht beylegt. In dem Alterthume war dieDichtkunst eine von den Künsten, welche mitunter der Musick begriffen wurden, und die Musikwar es folglich, welche, Verse von einer jeden du Bos,Art zu machen, lehrte. Die Tanzkunst, oderdie Kunst der Bewegungen, war gleichfalls einevon den Musikalischen Künsten. Diejenigen also,welche die Schritte und Stellungen unsers Tanzens, oder des eigentlich so genannten Tanzenslehrten, welches ein Theil von der Kunst derBewegungen war, wurden Musici genannt. Endlich lehrte auch die Musik der Alten die blosseDeclamation in Noten zu setzen und zu schreiben,welches man heut zu Tage nicht mehr verstehet.Aristides Quintilianus hat uns ein vortrefliches Buch über die Musik, in griechischerSprache, hinterlassen. Er lebte unter der Regierung des Domitianus oder Trajanus, wieMeibom, welcher das Werk, wovon ich rede, mit der lateinischen Uebersetzung drucken lassen,aus guten Gründen schließt. Diesem Aristideszu Folge, erklärten die meisten Schriftsteller,welche vor ihm geschrieben hatten, die Musikals eine Kunst, welche die Stimme zu brauchen, und alle Bewegungen des Körpers mitAnmuth zu machen lehre. (*) Τεχνηπρεποντοςἐνφωναιςκαικινησεσι.


42 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Da man gemeiniglich von der Musik derGriechen und Römer den Begrif nicht hat, denich davon gegeben, und vielmehr glaubt, daßsie mit der unsrigen in gleiche Grentzen eingeschlossen gewesen, so findet man sich in ziemlicher(*) Aristides im ersten Buche. S. 6. MeibomischenAusgabe.von den theatr. Vorstell. der Alten.Verlegenheit, wenn man alles das, was diealten Schriftsteller von ihrer Musik, und vondem zu ihrer Zeit üblichen Gebrauch derselben, sagen, erklären will. Daher ist es gekommen, daß die Stellen in der Dichtkunst des Aristoteles,die Stellen im Cicero, im Quintilian und inandern guten Schriftstellern des Alterthums, woihrer Musik gedacht wird, von den Auslegernübel verstanden worden, weil sie sich eingebildet, daß in diesen Stellen von unserm Tanze undund unserm Singen, das ist, von dem eigentlich so genannten Tanzen und Singen, gesprochenwerde. Die Auslegung, die sie davon geben, taugt fast immer zu weiter nichts, als die Sachenoch dunckler zu machen, und uns von der wahren Art, wie wir uns vorstellen sollten, daß diedramatischen Stücke auf den Theatern der Altenaufgeführet worden, ganz abzubringen.


43 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man kann das Werk über die Musik, welchesAristides Quintilianus ingriechischer Sprache geschrieben, undMeibom ins Lateinische übersetzt hat, als das allerlehrreichste ansehen, welches uns über diese Wissenschaft aus dem Alterthume übrig geblieben ist. Es ist, meinem Bedünken nach, das methodischsteunter allen diesen Werken; und da desselben Verfasser, ein Grieche von Geburth, täglich mit denRömern umging, weil er in den Zeiten lebte, daalle von den Griechen bewohnte Länder denNachfolgern des Augustus unterworffen waren,so konnte er gar wohl den Gebrauch wissen, denman zu Rom und in Griechenland von derMusik machte. Aus seinem Buche also wollenwir den allgemeinen Begrif von der Musik derAlten hohlen. Die Musik der Römer übrigenswar mit der Musik der Griechen, von welchensie diese Wissenschaft gelernt hatten, einerley. Ihr Umfang und ihre Grundsätze waren bey den du Boseinen eben die, die sie bey den andern waren, sodaß man sich, bey Erklärung des Umfangesund des Gebrauchs der Musik der Alten, mitgleichem Rechte bald der griechischen, bald derlateinischen Schriftsteller bedienen kann. Aristides Quintilianus (im ersten Buche) erkläretdie Musik als eine Kunst, aber als eine Kunst,welche die Grundsätze, nach welchen sie verfähret, beweise, und alles lehre, was den Gebrauchbetreffe, den man von der Stimme machenkönne, zugleich auch alle Bewegungen, deren derKörper fähig sey, mit Anmuth zu bewerkstelligen, zeige. Unser Verfasser führet noch einige andereErklärungen von der Musik an, die von derseinigen zwar ein wenig unterschieden sind, überhaupt aber doch durchgängig voraus setzen, daßdiese Wissenschaft den Umfang wirklich gehabthabe, den wir ihr beylegen.


44 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man kann leicht errathen, was das für Unterricht müsse gewesen seyn, den die OrganischeMusik, welche die Instrumente zu spielen lehrte, und diejenige Musik ertheilte, welche die Singekunst genennt wird. Was die hypocritische, oderdie nachäffende Musik anbelangt, die deswegen so hieß, weil sie eigentlich die Musik der Komödianten war, die bey den Griechen gemeiniglich Hypocriten oder Nachäffer hiessen, so lehrte sie die Kunst der Bewegungen, und zeigte, wie man dasjenige nach den Regeln einer festenMethode, und nach gewissen Grundsätzen inAusübung bringen solle, was wir heut zu Tagebloß durch Hülfe des natürlichen Triebes, oderaufs höchste, vermittelst eines Schlendrians verrichten, der sich nur auf wenige Anmerckungenstützt. Die Griechen nennten diese MusikalischeKunst Ορχησις und die RömerSaltatio.


45 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ich will mich hier unterbrechen, um eine Anmerckung zu machen. Da die Musik der Altenvon so viel Dingen methodische Lehren ertheilte,da ihre Vorschriften den Sprachkundigen ebenso nützlich, als nothwendig den Poeten, und allen denen waren, welche öffentlich zu reden hatten; so darf man sich gar nicht mehr wundern, daß sie die Griechen und Römer (*) für eine nothwendige Kunst gehalten und ihr so viel Lobsprüche ertheilt haben, welche der unsrigen gar nichtzukommen. Man darf gar nicht erstaunen, daßAristides Quintilianus (**) gesagt hat, die Musik sey eine allen Altern des menschlichen Lebensnöthige Wissenschaft, weil sie nicht allein das, was Kinder, sondern auch das, was erwachsenePersonen wissen müßten, lehre.