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16 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Als Jacob eben sterben wollte, (welches die Zeit ist, da die vernünftige Seele am ungebundesten und also am geschicktesten ist, in die Zukunft zu dringen,) traten alle seine zwölf Söhne vor ihn, und jedem von diesen zwölfen sagte er nicht nur seine Tugenden und seine Laster, sondern prophezeyhete ihm auch, was mit ihm und seinen Nachkommen geschehen werde. Es ist gewiß, daß Jacob dieses von dem Geiste GOttes getrieben, that. Wenn uns nun aber die heilige Schrift und unser Glaube davon nicht überzeugten; woran sollten es denn jene Naturforscher erkennen, daß dieses ein Werk GOttes gewesen wäre, jenes aber ein Werk des Teufels, da die phrenetische Kranke allen, die sie zu besuchen kamen, ihre Tugenden und Laster gesagt hat? Sie glauben zwar, die Natur der vernünftigen Seele sey von der Natur des Teufels ganz unterschieden, und ihre Kräfte, ich meyne den Verstand, die Einbildungskraft und das Gedächtniß, wären von einer ganz andern Art. Allein, sie irren sehr. Wenn die vernünftige Seele sich in einem vortheilhaften Körper befindet, wie etwa der Körper des Adams war, so weiß sie fast eben so viel, als der verschmitzteste Teufel, und wenn sie ausser dem Leibe ist, so hat sie eben so feine Fähigkeiten als er. Können also die Teufel das Zukünftige durch Muthmassungen, und aus den und jenen Merkmalen gezoge ne Folgerungen erkennen, so muß es auch die vernünftige Seele erkennen können, wenn sie im Begriffe ist, von dem Körper getrennt zu werden, oder dasjenige Temperament hat, welches den Menschen, in die Zukunft zu dringen, geschickt macht. Dem Verstande aber ist es gleich schwer zu begreifen, wie die Teufel diese Fähigkeit haben können, oder wie sie die vernünftige Seele haben kann. Uebrigens haben sich diejenigen, welche wider unsre vorgebrachte Meynung streiten, niemals in Sinn kommen lassen, daß es in den natürlichen Ursachen gewisse Zeichen geben könne, aus welchen sich das Zukünftige einigermassen schliessen liesse. Jch versichere sie also, daß es nicht nur Merkmale giebt, aus welchen man das Vergangene und Gegenwärtige erkennen kann, sondern auch Merkmale, aus welchen sich das Zukünftige, ja sogar Geheimnisse des Himmels, muthmassen lassen. *) Wer das natürliche Vermögen dazu besitzt, der wird gewiß, sowohl in diese, als in jene, eindringen, wenn es von den andern, wie Homerus sagt, heissen wird: der Dumme sieht das, was vergangen ist, nicht das, was kommen soll, ein: der Kluge aber ist der Affe der Götter. Er ahmet ihnen in unzähligen Sachen nach, und ob=

*) GOttes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man deß wahrnimmt, an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt. Röm. I. 20.

gleich seine Nachahmungen die vollkommensten nicht sind, so wird er ihnen doch dadurch schon gewissermassen ähnlich, daß er ihnen nachahmet.


17 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Plato nimmt es *) als eine ausgemachte Sache an, daß die vernünftige Seele ein unkörperliches, geistiges, unverderbliches, und nicht, wie die Seelen der Thiere, sterbliches Wesen sey; und daß sie, wenn sie diesen Körper verläßt, in ein besseres und ruhigeres Leben eingehe: nur muß, setzt er in der Schutzrede desSokrates hinzu, der Mensch hier der Vernunft gemäß gelebt haben; ist das aber nicht geschehen, so wäre es besser, die Seele bliebe ewig in dem Körper, als daß sie die Martern erträgt, womit GOtt die Bösen zu züchtigen nicht unterläßt. Dieser Schluß ist so vortreflich und katholisch, daß Plato, wenn er ihn mit seinem eigenen glücklichen Genie erreicht hat, mit Recht den Namen des Göttlichen verdient. Gleich

*)Φαιδ. ἠ περι ψυχης.

wohl hat er dem Galenus niemals in den Kopf gewollt; er hat ihn vielmehr allezeit für verdächtig gehalten, weil er sah, daß ein kluger Mann unsinnig werden könnte, wenn das Gehirn allzuhitzig würde, und daß er wieder zu seinem Verstande käme, wenn man ihm mit kältenden Arzneymitteln zu Hülfe käme. Er spricht daher, *) er wünsche es recht herzlich, daßPlato noch leben möchte, damit er ihn nur fragen könnte, wie es denn möglich wäre, daß die vernünftige Seele unsterblich seyn könne, da sie durch Wärme und Kälte, durch Trockenheit und Feuchtigkeit so leicht zu verändern sey? Sein Zweifel ward noch grösser, wenn er überlegte, daß sie durch ein heftiges Fieber, durch allzustarkes Aderlassen, durch bekommenen Gift, und durch andere Zufälle, welche das Leben zu kosten pflegen, den Körper gar verlasse. Wenn sie unkörperlich und geistig wäre, wie Plato in seinem Gespräche von der Natur versichert, so würde sie die Wärme, welche etwas körperliches ist, unmöglich um ihre Vermögenheiten bringen, oder ihre Wirkungen verhindern können. Diese Gründe verwirrten den Galenus, und preßten ihm den Wunsch aus, daß sich ein Platoniker nur einmal, sie zu widerlegen, die Mühe nehmen möchte. Jch glaube nicht, daß ihm sein Wunsch bey Lebzeiten ist erfüllet worden;

*) περι Ιπποκρ. και Πλατωνος δογματων βιβλ. θ. und περι του τα της ψυχης ἠθη. κεφ. γ.

nach seinem Tode aber wird ihn die Erfahrung schon das gelehrt haben, was sein Verstand nicht begreifen konnte. *) So gewiß es aber ist, daß man aus keinen Gründen der Vernunft die Unsterblichkeit der Seele unwidersprechlich †) beweisen kann; eben so gewiß ist es auch, daß man ihre Vergänglichkeit auf keine Art darthun kann. Den erstern sowohl als den andern kann man gar leicht antworten; und nur unser allerheiligster Glaube macht uns wegen der Unsterblichkeit unserer Seele vollkommen gewiß. Unterdessen sind die Gründe, wodurch sich Galenus hat irre machen lassen, doch noch viel zu

*) Es ist gewiß, daß Galenus in die Hölle nach seinem Tode gekommen ist, weil er die Lehre des Evangeliums wissen konnte, und sie doch nicht angenommen hat. Dort nun wird er es schon aus der Erfahrung gelernet haben, daß das körperliche Feuer die geistige Seele brennen, aber nicht verbrennen könne. βιβλ. γ. περι διαφορας σφυγμων.

†) Es wäre sehr gut gewesen, wenn der Verf. sich etwas anders und deutlicher ausgedrückt hätte, weil man ihn sonst leicht beschuldigen könnte, daß er der Philosophie zu wenig zutraute, und sie für unfähig hielte, uns durch richtige Beweise von der Unsterblichkeit der Seele zu überzeugen; welches aber, wenn man das folgende zu Hülfe nimmt, seine Meynung nicht zu seyn scheint. Er will ohne Zweifel nur die Beweise der Vernunft und der Offenbarung mit einander vergleichen, und den letztern einen Vorzug einräumen. E.

seichte. Schliesset man denn in der natürlichenWeltweisheit so: diese oder jene Wirkung, welche vermittelst dieser oder jener Werkzeuge geschieht, hat ihren Erfolg nicht gehabt; also muß die Schuld an der wirkenden Grundursache liegen? Jst es denn dem Mahler, welcher mit einem guten und zu seiner Kunst geschickten Pinsel gut zu mahlen weiß, zur Last zu legen, wenn er mit einem schlechten Pinsel auch schlechte Arbeit macht? Es würde sehr schlecht geschlossen seyn, wenn man sagen wollte: der Schreibende muß eine Verletzung an der Hand haben, weil er, in Ermangelung einer wohlgeschnittenen Feder, mit einem Hölzchen zu schreiben gezwungen ist.


18 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Vor Alters hatten sich die Rechtsgelehrten den Namen und die Verrichtung eines Redners angemaßt; weil die Vollkommenheit eines Advocaten die Kenntniß und Erfahrenheit in allen Künsten der Welt erforderte, und sich die Gesetze über alles erstrecken. Wenn man eine jede Kunst so vertheidigen soll, wie sie ihrer Beschaffenheit nach vertheidiget werden muß, so muß man nothwendig von jeder eine besondere Kenntniß haben; daher auch Cicero*) sagt: nemo est in oratorum numero habendus, qui non sit omnibus artibus perpolitus. Weil sie aber sahen, daß es theils wegen der Kürze des Lebens, theils wegen des eingeschränkten menschlichen Genies, unmöglich sey, alle Wissenschaften zu lernen, so gaben sie es näher, und begnügten sich im Falle der Nothwendigkeit damit, daß sie die Erfahrnen in derjenigen Kunst, in welche ihre Vertheidigung einschlug, zu Rathe zogen, und ihnen Glauben zustellten. Auf diese Art die Rechtshändel zu vertheidigen, folgte die Lehre des Evangeliums, welche weit besser als irgend eine andere Wissenschaft von der Beredsamkeit den Menschen hätte können eingeredet werden, weil sie die allergewisseste und wahrhafteste war. Allein Christus befahl dem heil.Paulus ausdrücklich, daß er sie nicht mit künstlichen Worten predigen sollte, damit nicht dieHeiden etwa glauben möchten, sie sey nichts, als eine schöne ausgeputzte Lügen, dergleichen

*) de oratore.

die Redner dem Pöbel durch die Stärke ihrer Kunst einzureden pflegten. Nunmehr aber, da man diese Lehre gänzlich angenommen hat, da so viele Jahre seitdem verflossen sind, ist es ganz wohl erlaubt, nach den Regeln der Beredsamkeit zu predigen, und sich aller Annehmlichkeiten des Vortrags zu bedienen; weil die Ungelegenheit nicht mehr damit verbunden ist, welche damit verbunden war, als der heil. Paulus predigte. Wir sehen ja auch, daß derjenige Prediger, welcher die Eigenschaften eines vollkommenen Redners hat, weit mehr Nutzen stiftet, als ein anderer, und daß sich das Volk mehr um ihn drängt, als um einen andern. Die Ursache davon ist klar: denn wenn die alten Redner, vermittelst der Vorschriften und Regeln ihrer Kunst, dem Volke Lügen für Wahrheiten verkaufen konnten; so müssen christliche Zuhörer ja weit eher überzeugt werden können, wenn man ihnen durch den Beystand der Kunst dasjenige einschärft, was sie schon gehört haben, und zum Theil schon glauben. Da übrigens dieheil. Schrift gewissermaassen alles enthält, so sind zu ihrer Erklärung auch alle Wissenschaften vonnöthen, als worauf der bekannte Spruch zielet:die Weisheit sandte ihre Dirnen aus, zu laden oben auf die Palläste der Stadt. (Sprüche Sal. 9, 3.)


19 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

die Hauptsumma des Gebots ist Liebe von reinem Herzen, und von gutem Gewissen, und von ungefärbtem Glauben. Welcher haben etliche gefehlet, und sind umgewandt zu unnützem Geschwätz; wollen der Schrift Meister seyn, und verstehen nicht was sie sagen, oder was sie setzen

20 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Bey den Glaubensartickeln, welche die Kirche vorlegt, kann kein Fehler Statt finden. Denn da GOtt sahe, daß die Vernunft des Menschen so ungewiß sey, und sich so leicht hintergehen lasse, so konnte er es nicht zugeben, daß so hohe und wichtige Sachen ihrer eignen Bestimmung überlassen blieben. So oft sich also zwey oder drey auf eine feyerliche Art der Kirche gemäß versammeln, so ist er mitten unter ihnen, und billiget, als ihr Vorsitzer, das, was sie Gutes vorbringen, verwirft die Jrrthümer, undoffenbaret, was sich mit dem menschlichen Verstande nicht erreichen läßt. Die Probe also alles desienigen, was in Glaubenssachen vorgebracht wird, ist *) diese, daß man untersucht, ob es mit dem übereinkömmt, was die katholische Kirche davon sagt und festsetzt: denn wenn es diesem zuwider ist, so sind alle Gründe ohne Ausnahme unrichtig. Jn den übrigen Fragen aber, wo dem menschlichen Verstande seine Freyheit, zu urtheilen, gelassen wird, hat man die Art und Weise nicht ausfindig gemacht, wie man es versuchen könne, welche Beweise wirklich schliessen, und welche Wahrheiten der Verstand richtig verbunden habe. †) Alles kömmt

*) GOtt giebt den Weisen ihre Weisheit, und den Verständigen ihren Verstand. Dan. 2.

†) Der Verfasser muß hier nicht nicht an diemathematischen Wissenschaften gebacht haben, sonst würde er gewiß nicht wiederum den gewöhnlichen Fehler begangen, und einen Satz, der nur in sehr vielen Fällen wahr ist, als ganz allgemein angenommen haben. E.

dabey auf die gute Uebereinstimmung an; diese Uebereinstimmung aber ist ein sehr betrügliches Merkmal, weil nicht wenig Jrrthümer mehr Wahrscheinlichkeit haben, und mit mehr Beweisen unterstützt werden können, als die größten Wahrheiten.


21 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Gleichwohl aber ist es sehr merkwürdig, daß der Prophet ausdrücklich eben die Speise nennt, welche die Trojaner und Griechen ihre Söhne essen liessen, damit sie Genie und Weisheit bekommen möchten, und daß er hinzufügt: daß er wisse Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen; wodurch er doch nichts anders anzeigen kann, als daß Christus, als Mensch, durch diese Speisen mehr Weisheit erlangen sollte, als er durch den Gebrauch anderer und widriger Nahrungsmittel würde bekommen haben. Eine andere Erklärung kann hier nicht Statt finden, man müßte denn das Wörtchen,daß, durch nämlich, oder das ist, erklären wollen. Was man aber dabey vorauszusetzen hat, sind die zwo Naturen in Christo, unserm Heilande, wovon uns der Glaube hinlänglich be lehrt; die eine ist die göttliche, in so weit er wahrer GOtt war, die andere ist die menschliche, welche aus einer vernünftigen Seele und aus einem Körper bestand, der aus eben den Elementen zusammengesetzt, und eben so organisirt war, als der Körper anderer Menschen zu seyn pflegt. Was die erstere Natur anbelangt, so fällt die Frage von der Weisheit Christi dabey weg, weil sie unendlich und keiner Verringerung noch Vermehrung fähig war, von nichts andern abhieng, als von seinem göttlichen Wesen, nach welchem er in dem Leibe seiner Mutter eben so weise, als in dem drey und dreyssigsten Jahre war; und dieses göttliche Wesen hatte er von Ewigkeit. Was aber die andere Natur anbelangt, so muß man wissen, daß die Seele Christi, von dem Augenblicke an, da sie GOtt erschuf, glückselig und verherrlicht war, so wie sie es noch jetzo ist; und weil sie GOttes und seiner Weisheit genoß, so ist es gewiß, daß sie alles gewußt habe, und daß ihr GOtt so viel Weisheit beygelegt hat, als sie natürlicher Weise fassen konnte. Gleichwohl aber ist auch dieses gewiß, daß, wie seine Herrlichkeit sich, wegen der Erlösung des menschlichen Geschlechts, nicht den Werkzeugen des Körpers mittheilte, sich auch die von GOtt unmittelbar erhaltene Weisheit nicht dem Gehirne mittheilen konnte; weil es nicht so organisirt, noch mit den Beschaffenheiten und der Substanz so versehen war, als es nöthig ist, wenn die vernünftige Seele mit einem solchen Werkzeuge soll schliessen und über legen können. Denn wenn wir uns auf das besinnen, was wir zu Anfange dieses Werks gesagt haben, so werden wir wissen, daß die natürlichen Gnadengaben, welche GOtt den Menschen mittheilt, dieses erfordern, daß das Werkzeug, womit sie sollen ausgeübt werden, und das Subject, welches sie bekommen soll, vorher alle natürlichen Eigenschaften haben müssen, welche eine jede Gabe erfordert. Die Ursache hiervon war: weil die vernünftige Seele die bewegende Grundursache des Körpers ist, und ohne körperliche Werkzeuge nicht wirken kann.


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XII. As the order, grandeur, regular dispositions Religion natural.and motions, of the visible world, must soon affect the mind with admiration; as the several classes of animals and vegetables display in their whole frame exquisite mechanism, and regular structure, evidencing counsel, art, and contrivance for certain ends; men of genius and attention must soon discover some intelligent beings, one or more, presiding in all this comely order and magnificence. The great and the beautiful strikes the mind with veneration, and leads us to infer intelligence as residing in it, or directing it: a careful attention to the structure of our own natureand its powers leads to the same conclusion. Our feeling moral sentiments, our sense of goodness and virtue, as well as of art and design; our experience of 36 Mankind Social andReligious.Book I. some moral distribution within, by immediate happi ness or misery constantly attending virtue and vice, and of a like distribution generally obtaining even in external things by a natural tendency, must suggest thatthere is a moral government in the world: and as men are prone to communicate their knowledge, in ventions, conjectures, the notions of a Deity and providence must soon be diffused; and an easy exercise of reason would confirm the persuasion. Thus some de votion and piety would generally obtain, and therefore may justly be called natural to a rational system. An early revelation and tradition generally anticipated human invention in this matter: but these alone could scarce have diffused the belief so universally, without the aids of obvious reasons from strong ap pearances in Nature. Notions of Deity and some sort of worship have in fact as universally obtained among men, as living in society, the use of speech, or even propagating their kind; and thus may be counted as natural.


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XII. Da die Ordnung, Grösse, die regel mäsige Einrichtung und Bewegung in der sichtba ren Welt die Seele mit Bewunderung erfüllet; da die verschiedenen Classen der Thiere und Pflanzen, Empfindungskräften. 87Zweyter Abschnitt. in ihrer ganzen natürlichen Beschaffenheit, die vor treflichste Kunst, den regelmäsigsten Bau, die deut lichsten Absichten, und die bequemsten Mittel zu ge wissen Endzwecken zeigen: so müssen aufmerksame und nachdenkende Menschen ein oder mehrere ver nünftige Wesen, wahrnehmen, von welchen alle diese weise Ordnung und diese Pracht abhängt. Das Grosse und Schöne erfüllt die Seele mit Ehr furcht, und es veranlasset uns, zu schliessen, daß dasselbe unter einem vernünftigen Geiste stehe, und von ihm geordnet werde. Eine sorgfältige Be trachtung unserer eigenen Natur und ihrer Kräfte leitet uns zu eben dieser Folgerung. Unser mora lisches Gefühl, unsre Empfindung von Güte und Tugend, von Kunst und Absicht; unsre Erfahrung, daß es eine moralische Auftheilung in uns gebe, nach welcher Glück und Unglück auf Tugend und Laster unmittelbar folgt; und daß eine gleiche Austheilung auch in äusserlichen Dingen, vermit telst einer natürlichen Richtung, vorhanden sey; alles dieses mus uns eine moralische Regierung in der Welt entdecken. Und da die Menschen geneigt sind, ihre Wissenschaften, Erfindungen und Muth massungen einander mitzutheilen: so müssen die Be griffe von einer Gottheit und Vorsehung bald aus gebreitet werden, und eine geringe Anwendung der Vernunft wird sie zur völligen Ueberzeugung füh ren. Auf diese Art wird eine gewisse Gottesfurcht und Frömmigkeit gemein werden, von der man mit Recht sagen kan, daß sie einem vernünftigen Sy stem natürlich sey. Eine frühzeitige Offenbarungund eine von Zeit zu Zeit fortgeführte Erzählung ErstesBuch.88 Von den feinern ist der menschlichen Erfindung hierinnen zuvorge kommen; aber diese allein würden kaum den Glau ben so allgemein gemacht haben, wenn ihnen die augenscheinlichen Gründe, welche in den Werken der Natur liegen, nicht geholfen hätten. Die Begriffe von der Gottheit und eine Art der Anbe tung sind wirklich unter den Menschen allemal eben so gemein gewesen, als das gesellschaftliche Leben, der Gebrauch der Sprache, oder auch die Fort pflanzung ihres Geschlechts; und also müssen sie für natürlich gehalten werden.


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Den Gottlosesten mus Treue und Glauben gehalten werden.

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If Truth itself hath assured us, that there is but one thing needful, what wonder is it, that there should be some amongst Christians so full of faith, as to believe this in the highest sense of the words, and to desire such a separation from the world, that their care and attention to the one thing needful may not be interrupted?


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If religion calleth us to a life of watching and prayer, it is because we live amongst a crowd of enemies, and are always in need of the assistance of God. If we are to confess and bewail our sins, it is because such confessions relieve the mind, and restore it to ease; as burdens and weights taken off the shoulders, relieve the body, and make it easier to itself. If we are to be frequent and fervent in holy petitions, it is to keep us steady in the sight of our true good, and that we may never want the happiness of a lively faith, a joyful hope, and well grounded trust in God. If we are to pray often, it is that we may be often happy in such secret joys as only prayer can give; in such communications of the divine presence, as will fill our minds with all the happiness, that beings not in heaven are capable of.


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But all this is but pretence; for the change is not in the outward state of things, but in the inward state of our minds. When a Devout and Holy Life. there is the same spirit in us, that there was in the Apostles and primitive Christians, when we feel the weight of Religion, as they did, when we have their faith and hope, we shall take up our cross, and deny ourselves, and live in such methods of mortification as they did.


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If a man does not believe that all the world is as God’s family, where nothing happens by chance, but all is guided and directed by the care and providence of a Being, that is all love and goodness to all his creatures; if a man do not believe this from his heart, he cannot be said truly to believe in God. And yet he that has this faith, has faith enough to overcome the world, and always be thankful to God. For he that believes that everything happens to him for the best, cannot possibly complain for the want of something that is better.


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