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16 - Lettres sur la danse /

On ne doit pas s'étonner de trouver plus d'intelligence & de facilité à rendre le sentiment parmi les Comédiens que parmi les Danseurs. La plupart des premiers reçoivent communément plus d'éducation que les derniers. Leur état d'ailleurs les porte à un genre d'étude propre à leur donner avec l'usage du monde & le ton de la bonnecompagnie, l'envie de s'instruire & d'étendre leurs connoissances au-delà des bornes du Théatre; ils s'attachent à la Littérature; ils connoissent lesPoëtes, les Historiens & plusieurs d'entr'eux ont prouvé par leurs ouvrages qu'ils joignoient au talent de bien dire, celui de composer agréablement. Si Sur la Danse. toutes ces connoissances ne sont pas exactement analogues à leur profession, elles ne laissent pas de contribuer à laperfection à laquelle ils parviennent. De deux Acteurs également servis par lanature, celui qui sera le plus éclairé sera sans contredit celui qui mettra le plus d'esprit & de légéreté dans son jeu.


17 - Lettres sur la danse /

* Quelques choses qu'aient pu dire les petits critiques au sujet de la Scene simultanée de M. Diderot & de la partie de trictrac jouée dans la premiere Scene du Pere de famille, ce qui la rend plus vraie & plus naturelle, j'ai mis un jeu d'Echec dans mon Ballet. Le Théatre est ou devroit être leTableau fidelle de la vie humaine; or tout ce qui se fait de décent & de permis dans la Société, peut être jetté sur cette toile; tant pis pour les sots si le beau simple ne les séduit point; si leur cœur est glacé, & s'il est insensible aux images inté- ressantes que présentent des mœurs douces & honnêtes. Faut-il qu'un Auteur abandonne ses sentiments & renonce sans cesse à la nature pour se livrer à des féeries & à des bambochades, ou ne peut- on être ému que par un Spectacle continuel de Dieux & de Héros introduits sur la Scene?

18 - Discours historique sur l'apocalypse /

Alle Künste bieten einander die Hand, und sind das Bild einer zahlreichen Familie, die sich in die Höhe schwingen will. Der Nutzen, den die Gesellschaft aus ihnen ziehet, erwecket ihre Beeiferung; die Ehre ist der Zweck, und sie stehen sich einander gern bey, diesen Zweck zu erreichen. Eine jede nimmt zwar ihren besondern Weg; denn eine jede hat ihre eigenen Grundsätze: aber dem ohngeachtet finden sich doch gewisse Züge, eine gewisse Art von Aehnlichkeit, die ihre genaue Verbindung verrathen und genugsam zeigen, wie unentbehrlich eine der andern ist, um sich selbst zu erweitern, zu verschönern, und zu verewigen.


19 - Discours historique sur l'apocalypse /

Man darf sich nicht wundern, wenn man findet, daß die Schauspieler mehr Einsicht haben, und den wahren Ausdruck leichter treffen, als die Tänzer. Die meisten unter den erstern haben gewöhnlicherweise eine bessreErziehung als die letztern. Dazu kömmt, daß ihr Stand sie zu einer gewissen Gattung Lektüre leitet, durch diese, durch den Umgang, und den Zutritt in guten Gesellschaften entsteht bey ihnen eine Wißbegierde, und ein Fleiß, ihre Kenntnisse über die Gränzen des Theaters hinaus zu erstrecken. Sie legen sich gewissermaaßen auf die Litteratur; sie lesen die Dichter und die Geschichtschreiber, und verschiedene unter ihnen haben durch ihre Werke bewiesen, daß sie nicht allein die Geschicklichkeit besitzen, die Gedanken andrer gut herzusagen, sondern selbst angenehme Schriftsteller sind. Wenn gleich diese Kenntnisse nicht unmittelbar zu ihrer Profeßion gehören, so tragen sie doch das ihrige zu demjenigen Grade der Vollkommenheit bey, wohin sie gelangen. Von zween Akteurs, die von Natur gleich gut dazu aufgelegt sind, wird derjenige, der sich am meisten durchs Lesen gebildet hat, auch unstreitig den meistenVerstand und die meiste Ungezwungenheit in sein Spiel bringen.


20 - Discours historique sur l'apocalypse /

Es ist selten, wo nicht gar unmöglich, mein Herr, völlig wohl gebauete Mannspersonen zu finden; daher ist es sehr gewöhnlich, ein Haufen Tänzer von unangenehmen Wuchse zu finden, woran man nur zu oft solche Bildungsfehler bemerkt, die mit aller Hülfe der Kunst nicht gänzlich weggeschaft werden können. Man sollte fast auf den Gedanken fallen, daß es ein Fluch sey, der auf der menschlichenNatur ruhete, daß wir uns immer von dem entfernen, was sich für uns schickt, und gewöhnlich eine Laufbahn wählen, deren Ziel wir nicht erreichen können. Dieser Verblendung, diesem Selbstbetruge haben wir den Schwarm elender Reimer, mittelmäßiger Mahler, steifer Komödianten, lärmender Musikanten und unausstehlicher Tänzer oder Springer, (und, wer kann die erbärmlichen Stümper in jeder Art alle nennen?) zu verdanken. Wären eben diese Menschen an ihren rechtenu Ort zu stehen kommen, hätten sie nützliche Glieder der menschlichen Gesellschaft und des Staates werden können, nun aber ist ihre wahre Fähigkeit vergraben, und sie können nichts weiter thun, als sich um die Wette lächerlich machen.


21 - Discours historique sur l'apocalypse /

(*) Was auch die kleinen Kunstrichter über die gedoppelten Auftritte des Hrn. Diderots und über das Brettspielen im ersten Auftritte seines Hausvaters, wodurch er so wahr, so natürlich wird, gesagt haben, so habe ich doch ein Schachspiel in mein Ballet gebracht. Das Theater ist ein getreues Gemählde vom menschlichen Leben, oder sollte es doch seyn; also kann alles, was in der Gesellschafterlaubtes und anständiges vorgeht, auf diese Leinewand geworfen werden. Desto schlimmer für die Narren, wenn die schöne Einfalt sie nicht rührt; wenn ihr Herz erstarrt und unempfindlich gegen die reitzenden Bilder guter und sanfter Sitten ist. Soll denn ein Verfasser ohn Unterlaß seinen eignen Empfindungen und der Natur entsagen, um Feyenmärchen voll Riesen und Zwergen zu machen, oder kann man von keinem andern Schauspiele gerührt werden, als wenn immer Götter und Helden auf der Bühne erscheinen?