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31 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Besonders entzückt uns das Gemälde der Bewegungen, in den häuslichen Romanen. Man sehe nur wie gern der Verfasser der Pamela, des Grandison und der Clarissedabey verweilt? Man sehe nur, wie stark, wie bedeutend, wie pathetisch seine Reden dadurch werden. Ich sehe die Person; ich sehe sie, sie mag reden oder mag schweigen; und ihre Action rührt mich mehr, als ihre Reden.


32 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Aber ich bekomme Lust Ihnen die letzten Stunden des Sokrates zu entwerffen. Es ist eine Reihe von Gemälden, die zum Besten der Pantomime mehr beweisen werden, als alles, was ich noch hinzufügen könnte. Ich werde fast ganz und gar bey der Geschichte bleiben. Welch ein Stoff für einen Dichter!


33 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn der Zuschauer im Theater gleichsam vor einem Vorhange steht, auf welchem ein Zauberer verschiedene Gemälde, eines nach dem andern, darstellet: warum sollte der Philosoph, der an dem Bette des Sokrates sitzet, und ihn sterben zu sehen fürchtet, nicht eben so pathetisch auf der Bühne seyn, als es die Frau und die Tochter des Eudamidas in dem Gemälde des Poussin sind?


34 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn der Zuschauer im Theater gleichsam vor einem Vorhange steht, auf welchem ein Zauberer verschiedene Gemälde, eines nach dem andern, darstellet: warum sollte der Philosoph, der an dem Bette des Sokrates sitzet, und ihn sterben zu sehen fürchtet, nicht eben so pathetisch auf der Bühne seyn, als es die Frau und die Tochter des Eudamidas in dem Gemälde des Poussin sind?


35 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Wenn das ist, was für eine Kunst ist die Declamation! Wenn jeder, Herr von seiner Rolle ist; was kann da Festgesetztes seyn? Man muß die Personen zusammensetzen, sie trennen oder zerstreuen, sie vereinzeln oder grupieren, und eine Reihe von Gemälden daraus machen, die alle von einer grossen und wahren Composition sind.


36 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Die Pantomime ist das Gemälde, das in der Einbildungskraft des Dichters, als er schrieb, existierte, und das, nach seiner Meinung, die Bühne bey der Vorstellung alle Augenblicke zeigen soll. Es ist der einfältigste Weg dem Publico zu sagen, was es von seinen Komödianten zu fordern berechtiget ist. Der Dichter sagt zu ihm: vergleiche dieses Spiel mit dem Spiele deiner Schauspieler, und richte.


37 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Man gebe einerley Stoff mehrern Künstlern zu mahlen; jeder wird ihn nach seiner Art ausführen; und unter den verschiednen Gemälden, die daraus entstehen, wird jedes seine besondere Schönheiten haben.


38 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Der Dichter mag die Pantomime dabey geschrieben, oder nicht dabey geschrieben haben: ich will es doch den Augenblick sehen, ob er nach ihr gearbeitet hat, oder nicht. Der Verfolg seines Stücks kann in beiden Fällen nicht einerley seyn; die Scenen können nicht einerley Wendung haben; man wird es an dem Gespräche merken. Wenn es eine Kunst ist,Gemälde zu erdenken, wie darf man sie allen Menschen zutrauen? Und haben alle unseredramatische Dichter diese Kunst besessen?


39 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Und so wird aus einem einzigen Musterbilde, eine unendliche Menge verschiedner Vorstellungen auf der Bühne und auf den Gemälden entspringen. Ist es ein Dichter? Ist es ein Dichter, der itzt arbeitet? Macht er eine Satyre oder eine Hymne? Ist es eineSatyre: so ist sein Auge wild; der Kopf steckt zwischen den Schultern; die Zähne zusam mengeknirscht: der Mund verschlossen; der Athem kurz und schwer; ganz wie ein Rasender. Ist es eine Hymne: so trägt er den Kopf hoch; den Mund halb offen; die Augen gen Himmel gekehret; ausser sich, entzückt; der Athem, als ob er wegbliebe; ganz wie ein Enthusiast. Und die Freude dieser beiden Männer, wenn ihnen ihre Arbeit gelungen ist, wird auch sie nicht von ganz verschiedner Art seyn?


40 - Fils naturelle /

Dorval s'arrêta ici un moment; puis il dit: J'aimerois mieux des tableaux sur la scène, où il y en a si peu, & où ils produiroient un effet si agréable & si sûr, que ces coups de théâtre qu'on amene d'une maniere si forcée, & qui sont fondés sur tant de suppositions DRAMATIQUE. 147 singulieres, que, pour une de ces combinaisons d'événemens qui soit heureuse & naturelle, il y en a mille qui doivent déplaire à un homme de goût.


41 - Fils naturelle /

Je pense, pour moi, que, si un ouvrage dramatique étoit bien fait & bien représenté, la scène offriroit au spectateur autant de tableaux réels, qu'il y auroit dans l'action de momens favorables au peintre.


42 - Fils naturelle /

Ni rien qui soit assez vraisemblable. Ne voyez-vous pas qu'il faut des siecles pour combiner un si grand nombre de circonstan ces? Que les Artistes se félicitent tant qu'ils voudront du talent d'arranger de pareilles rencontres. J'y trouverai de l'invention, mais sans goût véritable. Plus la marche d'une pièce est simple, plus elle est belle. Un poëtequi auroit imaginé ce coup de théâtre, & lasituation du cinquieme acte, où, m'approchant de Rosalie, je lui montre Clairville au fond du sallon, sur un canapé, dans l'attitude d'un homme au désespoir, auroit bien peu de sens, s'il préféroit le coup de théâtre au tableau. L'un est presque un enfantillage; l'autre est un trait de génie. J'en parle sans partialité. Je n'ai inventé ni l'un, ni l'autre. Le coup de théâtre est un fait; le tableau, une circonstance heureuse que le hasard fit naître, & dont je sus profiter.


43 - Fils naturelle /

C'est un mélange de curiosité, d'inquié tude, de douleur, d'amour & de honte, que le plus mauvais tableau me peindroit mieux que le meilleur discours.


44 - Fils naturelle /

En ôter tout ce qui resserre un lieu déjà trop étroit; avoir des décorations; pouvoir exécuter d'autres tableaux que ceux qu'on voit depuis cent ans; en un mot, transporter au théâtre le sallon de Clairville, comme il est.


45 - Fils naturelle /

Une scène muette est un tableau; c'est une décoration animée. Au théâtre lyrique, le plaisir de voir nuit-il au plaisir d'entendre?