Suchbegriff: frau
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16 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Der Geschmack eines Volkes muß sehr ungewiß seyn, wenn er in der Natur der Dinge etwas leiden kann, dessen Nachahmung er dem Künstler verbietet; oder wenn er gewisse Wirkungen der Kunst bewundert, die ihm in der Natur mißfallen. Wir würden von einemFrauenzimmer, das einer von den Bildsäulen gliche, die uns in der Tuileries bezaubern, sagen, daß sie einen ganz hübschen Kopf, aber plumpe Füsse, und ganz und gar keine Taille habe. Das Frauenzimmer das der Bildhauer auf einem Sopha schön findet, ist in seiner Werkstatt häßlich. Wir sind voll von dergleichen Widersprüchen.


17 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Der Stolz verdirbt alles. Der Anblick des Reichthums ist kein schöner Anblick. Der Reichthum hat zu viel Grillen; er kann das Auge blenden, aber die Seele nicht rühren. Unter einem kostbar verbrämten oder gestickten Kleide, erblicke ich weiter nichts, als einen Reichen; und ich suche einen Menschen. Wen die Edelgesteine, mit welchen eine schöne Frau geschmückt ist, bezaubern, der ist nicht werth, eine schöne Frau zu sehen.


18 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Der Stolz verdirbt alles. Der Anblick des Reichthums ist kein schöner Anblick. Der Reichthum hat zu viel Grillen; er kann das Auge blenden, aber die Seele nicht rühren. Unter einem kostbar verbrämten oder gestickten Kleide, erblicke ich weiter nichts, als einen Reichen; und ich suche einen Menschen. Wen die Edelgesteine, mit welchen eine schöne Frau geschmückt ist, bezaubern, der ist nicht werth, eine schöne Frau zu sehen.


19 - Le Pere de Famille /

Vous craignez des peines, & vous ne pensez pas à celles que vous me causeriez? Vous m'abandonneriez? Vous quitteriez la maison de votre pere, pour un cloître? la société de votre oncle, de votre frere, & la mienne, pour la servitude? Non, ma fille, cela ne sera point. Je respecte la vocation religieuse, mais ce n'est pas la vôtre. La Nature, en vous accordant les qualités sociales, ne vous destina point à l'inutilité... Cécile, vous soupirez... Ah, si ce dessein te venoit de quelque cause secrete, tu ne sais pas le sort que tu te préparerois. Tu n'as pas entendu les gémissemens des infortunées dont tu irois augmenter le nombre. Ils percent la nuit & le silence de leurs prisons. C'est alors, mon enfant, que les larmes coulent ameres & sans témoin, & que les couches solitaires en sont arrosées... Mademoiselle, ne me parlez jamais de couvent... Je n'aurai point donné la vie à un enfant; je ne l'aurai point élevé; je n'aurai point travaillé sans relâche à assûrer son bonheur, pour le laisser descendre tout vif dans un tombeau, & avec lui mes espérances, & celles de la société trompées... Et qui la repeuplera de citoyensvertueux, si les femmes les plus dignes d'être des meres de famille, s'y refusent?


20 - Le Pere de Famille /

Si je ne considérois que moi, je pourrois approuver ce parti. Mais je dois vous ouvrir les yeux sur un temps où je ne serai plus... Cécile, la Nature a ses vues; & si vous regardez bien, vous verrez sa vengeance sur tous ceux qui les ont trompées; les hommes punis du célibat par le vice, les femmes par le mépris & par l'ennui... Vous connoissez les différens états; dites-moi, en est-il un plus triste & moins consi déré que celui d'une fille âgée? Mon enfant, passé trente ans on suppose quelque défaut de corps ou d'esprit à celle qui n'a trouvé personne qui fût tenté de supporter avec elle les peines de la vie. Que cela soit ou non,l'âge avance, les charmes passent, les hommes s'éloignent, la mauvaise humeur prend; on perd ses parens, ses connoissances, ses amis. Une fille surannée n'a plus autour d'elle que des indifférens qui la négligent, ou des ames intéressées qui comptent ses jours. Elle le sent; elle s'en afflige; elle vit sans qu'on la console, & meurt sans qu'on la pleure.


21 - Le Pere de Famille /

Qui le sait mieux que moi? Vous me l'apprenez tous les jours. Mais c'est un état que la Nature impose. C'est la vocation de tout ce qui respire... Ma fille, celui qui compte sur un bonheur sans mêlange, ne connoît ni la vie de l'homme, ni les desseins du Ciel sur lui... Si le mariage expose à des peines cruelles, c'est aussi la source des plaisirs les plus doux. Où sont les exemples de l'intérêt pur & sincere, de la tendresse réelle, de la confiance intime, des secours continus, des satisfactions réci- proques, des chagrins partagés, des soupirs entendus, des larmes confon- dues, si ce n'est dans le mariage? Qu'est-ce que l'homme de bien préfere à sa femme? Qu'y a-t-il au monde qu'un pere aime plus que son enfant?... O lien sacré des époux, si je pense à vous, mon ame s'échauffe & s'éleve!... O noms tendres de fils & de fille, je ne vous prononçai jamais sans tressaillir, sans être touché! Rien n'est plus doux à mon oreille; rien n'est plus intéressant à mon cœur... Cécile, rappellez-vous la vie de votre mere: en est-il une plus douce que celle d'une femme qui a employé sa journée à remplir les devoirs d'épouse attentive, de mere tendre, de maîtresse compatissante?... Quel sujet de réflexions délicieuses elle em- porte en son cœur, le soir, quand elle se retire!


22 - Le Pere de Famille /

OLoix du monde! O préjugés cruels!... Il y a déja si peu de femmes pour un homme qui pense & qui sent. Pourquoi faut-il que le choix en soit encore si limité!... Mais mon fils ne tardera pas à venir... Secouons, s'il se peut, de mon ame, l'impression que cet enfant y a faite... Lui représenterai-je comme il me convient, ce qu'il me doit, ce qu'il se doit à luimême, si mon cœur est d'accord avec le sien?...


23 - Le Pere de Famille /

Quelle différence d'un amant à un époux! D'une femme à une maîtresse! Homme sans expérience, tu ne sais pas cela.


24 - Der Hausvater /

Du sprichst von Verdruß und Kummer, und denkest an den Kummer und Verdruß nicht, den du mir machen würdest? So wolltest du mich verlassen? So wolltest du das Haus deines Vaters mit einem Kloster vertauschen? Die Gesellschaft deines Oheims, deines Bruders, meine Gesellschaft, mit der Knechtschaft? Nein meine Tochter, das muß nicht geschehen! Ich verehre den Beruf zum geistlichen Leben; aber es ist nicht dein Beruf. Die Natur hat dir gesellige Eigenschaften gegeben, und sie kann sie dir nicht umsonst gegeben haben. — Cäcilia, du seufzest. — Ah, wenn dieser Vorsatz aus irgend einer geheimen Ursache entspränge, — welchSchicksal würdest du dir zubereitet haben! Du hast das Winseln der Unglücklichen nie gehöret, deren Anzahl du zu vermehren kämest. Es dringet durch die nächtliche Stille ihrer Kerker. Dann, dann, mein Kind, fliessen bittere Thränen, an denen niemand Antheil nimmt, und netzen das einsame Lager. — Cäcilia, nicht ein Wort mehr vom Kloster. — Ich will keinem Kinde das Leben gegeben haben, ich will kein Kind erzogen und ohn Unterlaß an der Befestigung seinesGlücks gearbeitet haben, um es lebendig in das Grab herabsteigen zu lassen, und so meine Hofnung und die Hofnung derGesellschaft betrogen zu sehen. — Und wer soll der Welt tugendhafteBürger liefern, wenn sich gleich diejenigen Frauenzimmer, die es am meisten verdienten, Hausmütter zu seyn, dieser Sorge entziehen wollen?


25 - Der Hausvater /

Wenn ich bloß auf mich sehen wollte, so könnte ich mit diesem Vorsatze gar wohl zufrieden seyn. Aber ich muß dir die Zeit zu Gemüthe führen, da ich nicht mehr seyn werde. — Cäcilia, die Natur hat ihre Absichten; und wenn du Achtung geben willst, so wirst du finden, daß sie sich an allen rächet, die ihr diese Absichten fehl schlagen lassen; die Mannspersonen strafet sie, wegen des ehelosen Standes, durch dasLaster, und das Frauenzimmer durch Verachtung und Langeweile. — Du kennest die verschiedenen Stände; sage mir, giebt es einen traurigern, einen ungeachtetern Stand, als den Stand einer betagten Jungfer? Mein Kind, man vermuthet, ein Mädchen müsse entweder Gebrechen des Körpers oder der Seele haben, wenn sie dreyßig Jahr alt geworden ist, ohne eine Person gefunden zu haben, die mit ihr die Mühseligkeiten des Lebens zu ertragen, geneigt gewesen wäre. Dem aber sey wie ihm wolle; das Alter kömmt heran; die Reitze verschwinden; die Mannspersonen entfernen sich; die üble Laune nimmt überhand; man verlieret seine Aeltern, seine Bekannte, seine Freunde. Eine alte Jungfer hat niemanden um sich, als Gleichgültige, die sie verabsäumen, oder Eigennützige, die ihre Tage zehlen. Sie empfindet es; sie betrübt sich darüber; sie lebt, ohne daß sie jemand tröstet, und stirbt, ohne daß sie jemand beweinet.


26 - Der Hausvater /

Wer weis das besser, als ich? Ihr lehret es mich alle Tage. Allein es ist ein Stand, den die Natur uns aufleget. Es ist der Beruf aller lebenden Wesen. — Meine Tochter, wer sich auf eine unvermischte GlückseeligkeitRechnung macht, der kennet weder das Leben der Menschen, noch die Absichten, welche der Himmel mit ihm hat. — Setzet derEhestand uns grausamen Schmerzen aus, so ist er doch auch die Quelle der süssesten Freuden. Wo findet man Beyspiele des reinsten und aufrichtigsten Antheils, der wirklichen Zärtlichkeit, der innigsten Vertraulichkeit, des ununterbrochenen Beystandes, der wechselseitigen Zufriedenheit, des getheilten Kummers, der vernommenen Seufzer, der vermischten Thränen, wo findet man sie sonst als in der Ehe? Giebt es etwas, was ein rechtschafner Mann seiner Frau vorzöge? Findet sich etwas in der Welt, das ein Vater mehr liebte, als seine Kinder? — O heilige Bande der Ehe, wenn ich an euch denke, entbrennet meine Seele und erhebt sich! — O zärtliche Namen des Sohnes und der Tochter, euch sprach ich nie aus, ohne daß mein Herz nicht innigst gerühret ward, ohne daß es vor Freuden nicht hüpfte. Nichts ist süsser in meinen Ohren; an nichts nimmt meine ganze Seele mehr Antheil. — Cäcilia, denke an das Leben deiner Mutter. Kann ein süsseres Leben seyn, als das Leben einer Frau, die ihre Tage in Erfüllung der Pflichten einer aufmerksamen Gattin, einer zärtlichen Mutter, einer mitleidigen Gebietherin, zubringet? — Welchen Stof zu den süssesten Betrachtungen trägt sie in ihrem Herzen mit weg, wenn sie sich des Abends zur Ruhe begiebt!


27 - Der Hausvater /

O Gesetze der Welt! O grausame Vor urtheile! — Es giebt so schon wenigFrauenzimmer gnug für einen Mann, der denket und empfindet. Warum muß die Wahl derselben noch so eingeschränkt seyn! — Aber mein Sohn wird bald da seyn. — Ich muß mich des Eindrucks entschlagen, den dieses Kind auf meine Seele gemacht hat. — Wie kann ich ihm, meiner Pflicht gemäß, vorstellen, was er mir schuldig ist, was er sich selbst schuldig ist, wenn mein Herz mit dem seinigen eins ist? —


28 - Der Hausvater /

Welcher Unterschied zwischen einem Liebhaber und einem Ehemanne! Zwischen einer Frau, und einer Geliebten! Unerfahrner Mensch, du weißt das nicht.


29 - Fils naturelle /

Dorval, je connus tout l'empire que la vertu avoit sur vous, & il me parut que je l'en aimois encore davantage. Je me propo sai d'entrer dans votre ame avec elle, & je crus n'avoir jamais formé de dessein qui fût si bien selon mon cœur. Qu'une femme est heureuse, me disois-je, lorsque le seul moyen qu'elle ait d'attacher celui qu'elle a distingué, c'est d'ajoûter de plus en plus à l'estime qu'elle 22 LE FILS NATUREL, se doit; c'est de s'élever sans cesse à ses propres yeux.


30 - Fils naturelle /

Vous avouerai-je ce qui m'a coûté le plus? C'étoit de vous dérober ces mouvemens si tendres & si peu libres, qui trahissent pres que toujours une femme qui aime. La raisonse fait entendre par intervalles. Le cœur importun parle sans cesse. Dorval, cent fois le mot fatal à mon projet s'est présenté sur mes levres. Il m'est échappé quelquefois; mais vous ne l'avez point entendu, & je m'en suis toujours félicitée.