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46 - An Essay on Dramatick Poesy /

But as they have fail'd both in laying of their Plots, and in the Management, swerving from the Rules of their own Art, by mis-representing Nature to us, in which they have ill satisfied one Intention of a Play, which was Delight; so in the instructive Part they have err'd worse: Instead of punishing Vice, and rewarding Virtue, they have often shewn a prosperous Wickedness, and an unhappy Piety: They have set before us a bloody Image of Revenge in Medea, and given her Dragons to convey her safe from Punishment. A Priam and Astyanax murder'd, and Cassandra ravish'd, and the Lust and Murder ending in the Victory of him who acted them. In short, there is no Indecorum in any of our modern Plays, which, if I would excuse, I could not shadow with some Authority from the Ancients.


47 - An Essay on Dramatick Poesy /

Another thing in which the French differ from us and from the Spaniards, is, that they do not embarass or cumber themselves with too much Plot: They only represent so much of a Story as will constitute one whole and great Action sufficient for a Play; we, who undertake more, do but multiply Adventures; which not being produc'd from one another, as Effects from Causes, but barely following, constitute many Actions in the Drama, and consequently make it many Plays.


48 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Die Einheit der Zeit schränkten sie auf vier und zwanzig Stunden, als die Dauer eines natürlichen Tages, ein, und verlangten, daß Von Johann Dryden u. dessen man sich, so viel möglich, in diesen Grenzen halten sollte. Die Ursache hievon leuchtet einem jeden in die Augen; weil nehmlich die Zeit der erdichteten Handlung oder der Fabel des Schauspiels, der Dauer der Zeit, in welcher es vorgestellt wird, so nahe als möglich kommen muß. Da also alle Schauspiele in einer weit geringern Zeit, als vier und zwanzig Stunden, auf der Bühne vorgestellt werden, so ist dasjenige Schauspiel für die genaueste Nachahmung der Natur zu halten, dessen Handlung in eben so vieler Zeit vorgehen kann. Und dieser nähmlichen Regel, die uns dieses allgemeine Verhältniß der Zeit verschreibt, zu Folge, müssen auch alle Theile des Schauspiels der Zeit nach, unter sich, so viel möglich, gleich abgemessen seyn, daß z. E. kein Aufzug einen ganzen halben Tag wegnehmen muß, weil er alsdenn in Ansehung der übrigen, kein Verhältniß haben würde, und auf die andern viere auch nicht mehr als ein halber Tag käme. Denn ist es nicht unnatürlich daß die Zuschauer einen Aufzug, der, wenn er gelesen oder gespielt wird, nicht viel länger als ein anderer dauert, dennoch für viel länger halten sollen? Es ist daher des Dichters Pflicht, daß er in keinem Aufzuge viel mehr Zeit verstreichen läßt, als so viel er auf der Bühne vorgestellt zu werden braucht; und daß er die Zwischenräume und Ungleichheiten der Zeit, zwischen die Aufzüge zu bringen suchen muß.


49 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Was nun die Fabel des Schauspiels anbelangt, welche Aristotelesὁ μυθος und oft auch των πραγματων συνθεσις nennet, so hat bereits ein neuer Schriftsteller angemerkt, daß ihre Tragödien weiter nichts als irgend ein Mährchen von Theben und Troja, oder ein Geschichtchen aus dieser beyden Weltalter enthalten, welches von den Federn aller epischen Poeten, und selbst von der Tradition der ge Von Johann Dryden u. dessenschwätzigen Griechen bereits so abgenutzt war, daß es alle Zuhörer wußten, ehe es noch auf die Bühne kam. Sobald das Volk den Namen Oedipus hörte, so wußte es eben so gut wie der Poet, daß er vor dem Schauspiele unwissender Weise seinen Vater umgebracht, und mit seiner Mutter Blutschande getrieben; es wußte, daß man ihm nunmehr von einer grossen Pest, von einem Orakel, von dem Geiste des Lajus erzehlen werde, und saß also in einer Art von gähender Erwartung, bis er mit ausgestochenen Augen herauskam, und, sein Unglück zu beklagen, hundert oder mehr Verse in einem tragischen Tone hersagte. EinOedipus, ein Herkules, eine Medea wäre noch erträglich gewesen; allein so wohlfeil kam das arme Volk nicht weg; es ward ihm immer einerley aufgewärmter Kohl vorgesetzt, worüber es allen Appetit verlieren mußte. Da also die Neuigkeit wegfiel, so fiel auch das Vergnügen weg, und einer von den vornehmsten Endzwecken der dramatischen Poesie, den wir mit in die Erklärung derselben gebracht haben, war folglich gänzlich vernichtet.


50 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Jn ihren Lustspielen borgten die Römer meisten Theils die Fabeln von den griechischen Dichtern. Und wie waren dieser ihre Fabeln? Gemeiniglich liefen sie auf ein junges Mädchen hinaus, das ihren Aeltern war gestohlen worden, oder sich sonst von ihnen verloren hatte; dramatischen Werken. sie kömmt unbekannter Weise wieder in die Stadt, und wird von einem lüderlichen jungen Menschen geschwängert, der, mit Hülfe seines Bedienten, seinen Vater ums Geld schnellt; wenn denn nun ihre Zeit da ist und sie, Juno Lucina fer opem! ruft, so wird dieser oder jener eine kleine Büchse oder Schachtel gewahr, die mit ihr zugleich gestohlen worden; er entdeckt sie also ihren Freunden wieder, wo ihm nicht etwa noch ein Gott zuvor kömmt, der in der Maschine herabfährt, und den Dank für sich selbst einerndtet.


51 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

So wie sie aber, beydes in der Anlage und Einrichtung ihrer Fabeln fehlerhaft sind, indem sie von den Regeln ihrer eigenen Kunst abweichen, und uns die Natur mißschildern, wodurch sie dem Ganzen einem Endzwecke desSchauspiels, dem Vergnügen nehmlich, ein schlechtes Gnüge leisten; so haben sie in Ansehung des zweyten Endzwecks, der Unterrichtung, noch weit gröber geirrt. Denn anstatt das Laster zu bestraffen, und die Tugend zu belohnen, haben sie nicht selten die Ruchlosig Von Johann Dryden u. dessenkeit glücklich und die Frömmigkeit unglücklich seyn lassen; sie zeigen uns in der Medea ein blutiges Bild der Rache, und geben ihr Drachen, um der verdienten Strafe damit zu entkommen. Ein Priamus und Astyanax werden ermordet, und eine Cassandra wird geschändet, und Mord und viehische Lust werden am Ende durch den Sieg ihrer Verbrecher gekrönet; kurz, man soll mir keine Unanständigkeit in einem von unsern neuern Schauspielen nennen, die ich zu entschuldigen, nicht mit einem Beyspiele aus den Alten bemänteln könnte.


52 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Noch ein Punct, worinn die Franzosen von uns und den Spaniern abgehen, ist, daß sie sich nicht mit allzuviel Fabel und Verwicklung verwirren und überhäuffen. Sie stellen von der Geschichte nur so viel vor, als nöthig ist, Eine ganze und grosse Handlung für Ein Schauspiel auszumachen; wir aber, die wir mehr auf uns zu nehmen wagen, vervielfältigen nur bloß die Begebenheiten, und da diese nicht eine aus der andern, als Wirkungen aus ihren Ursachen, fliessen, sondern bloß der Zeit nach auf einander folgen, so bringen wir verschiedne Handlungen in das Drama und machen folglich mehr als ein Schauspiel daraus.


53 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Und da auch noch zu unsern Zeiten Wundervon dieser Art dann und wann geschehen sind, sosind die Alten ausser allem Verdachte, als hättensie, in Ansehung der Genesungen, wovon wirreden, etwas geglaubt, was sich nie so befunden,oder als hätten sie uns gar Fabeln für wahre Geschichten verkauft. Im vorbeygehen zu sagen: dieser Punct ist nicht der einzige, in welchen sieunsere eigne Erfahrung wider die Beschuldigung du Bos,des Betrugs und der Leichtgläubigkeit vertheidiget hat. Ist der GeschichtschreiberPlinius nichtwegen verschiedner Beschuldigungen dieser Art, welche die Kunstrichter des sechzehnten Jahrhunderts wider ihn erhoben hatten, gerechtfertigetworden? Um wieder auf die durch die Musikbewirkte Genesung von verschiednen Krankheiten,zu können; so erwehnen auch die Denkschriftender Akademie der Wissenschaften, an welchengewiß keine leichtgläubige Personen arbeiten, unter dem Jahre 1701 und dem Jahre 1707, solcher Kuren, die noch ganz neulich durch die Musik verrichtet worden.


54 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Eswerden also sechs Stück zu einer Tragödie erfordert, nehmlich die Fabel oder die Handlung,die Sitten, die Lehrsprüche, der Ausdruck, die Melopäie, und die äusserlichen Zierathender Vorstellung.

55 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Dem Verfasser lag also ob, als Redner,die Fabel oder Handlung seines Stücks zu erfinden; als Philosoph, seinen Personen Sitten und anständige Charaktere zu geben, und sienützliche Lehrsprüche vorbringen zu lassen; undals Dichter, wohl abgemessene Verse zu machen, das geschwindere oder langsamere Tempoderselben vorzuschreiben, und die Melodie zucomponiren, von welcher grossen Theils die guteAufnahme des Trauerspiels abhing. Wenn mandarüber, was Aristoteles von der Wichtigkeitder Melopäie sagt, erstaunen wollte; so müßteman gar niemals Tragödien haben vorstellen sehen; und wenn man sich darüber wunder wollte, daß er die Composition der Melodie demPoeten selbst auflegt, so müßte man es schonwieder vergessen haben, was wir oben angemerkt von den theatr. Vorstell. der Alten.und zu beweisen versprochen, daß nehmlich diegriechischen Poeten die Declamation ihrer Stücke selbst componirten, anstatt daß die lateinischenDichter diese Arbeit denjenigen Künstlern überliessen, welche weder Verfasser noch Komödianten waren, sondern bloß Profeßion davon machten, die dramatischen Werke auf das Theater zubringen. Wir haben sogar angemerkt, daßeben aus diesem Grunde Porphyrius aus derVerfertigung der Verse und der Verfertigungder Melodie nicht mehr als eine Kunst macht, welche er die Poetik in ihrem ganzen Umfangenennet, weil er damit auf den Gebrauch derGriechen sahe, anstatt daß Aristides Quintilianus, welcher sich nach dem Gebrauche der Römer richtete, die Kunst Verse zu machen, und dieKunst die Melodie zu machen, für zwey verschiedene Künste zehlet.


56 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

weil der Kopf dazu gemacht ist, daß erGehirn haben soll; allein eben diesesvon einer Maske oder Larve zu sagen,welche keines haben soll, und der manaus dem Mangel desselben auch keinenVorwurf machen kann, ist ziemlich unwitzig. Was muß man für einen Geschmack haben, wenn man eine Fabel soverhunzen will

57 - Pro Comoedia commovente /

Venio ad alterum dubitationis caput, comoedias, quas dicimus mouentes, sibi ipsas aduersari, ita, vt, si commouere velint, aut non possint simul ridere hominum ineptias etvitia, aut, si faciant vtrumque, neque sint comoediaeomnino, neque tragoediae, sed his interpositum atque medium quiddam, vt ad eas transferri possit hoc, quod OVIDIVS de Minotauro dicit, eum esse Semibouemque virum, semiuirumque bouem. Hoc quicquid reprehensionis est, facile confici posse puto exemplis iis, quae frequentia habemus apud Francicosscriptores dramaticos. Si enim Destouchesius, Chaussaeus,Marivaux, Voltarius, Faganus, aliique, quorum sunt nomina et scripta regiones nostras diu peruagata, vna saltem alteraque comoedia feliciter praestant id, quod quaerimus, vt, conseruata hilaritate atque vi comica, sint etiam suo locoanimi motus, ab argumento sponte profecti, in quibus sibi placeant audientes; quid amplius ad rem probandam afferri debebit? Atque, etiam si nulla nobis faueant exempla, tamen, rem commode posse fieri, pateat ex ipsa diuersa natura personarum, quas in scenam comicus producit. Cum enim, vti supra ostendimus, malis moribus bonos possit recte opponere, et illorum deformitatem horum venustate reddere insigniorem; cumque haec ipsa morum atque animi honestas, si satis declarari debeat, poscat res arduas, et ad tempus minus prosperas, quibus vim suam exerat: his materiaefabulae innexis et scienter tractatis, ea comoedia, quae in deridendis vitiis maxime versatur, nihilo minus audientiumanimos grauiori aliquo motu poterit demulcere. Magna omnino cautio adhibenda est, vt hoc suo loco et tempore, et, quantum satis est, fiat; imo sibi magis, quam oratori, comicus, pectora nostra inflammaturus, dictum putet, nihil citius inarescere quam lacrumas. Inprimis curandum est, ne, scena vna aliqua hilarissima vix dum peracta, mox ad scenam grauiorem ruamus; quo facto, animus. a risu , quo quiete relaxatur, statim ad pleniorem humanitatis sensum traductus et abreptus, non minus sentiret molestiae, quam oculus, ex opaco loco in multum solem subito conuersus. Multo minus honestiori personae ea occasione, qua spectatorumanimos ferit , tanquam comes, adiungenda est valde ridicula; neque quicquam, nisi animis satis ad id praeparatis, in hoc genere tentandum est, neque diutius immorandum iisdem affectibus. Reseruatis igitur sceniscommouentibus commodo loco, qui ἐν τῇ ἐπιτάσ fabulae, saepissime ἐν τῇ ͷαταϛςοφῇ inueniri solet, comoedia munere suo satyrico rite fungi, nihiloque minus perturbare poteritanimum. Multum omnino huc pertinet ipsius fabulae, quam doceas, constitutio et quasi structura. Si enim ea, quae praeter spem accidere sinis feliciter, aut infeliciter, et quae occasionem praebent commotionibus , ita sunt repetita a moribus , personarum, vt ferme aliter non potuissent eue-nire: tunc spectator, admiratione captus et verosimilitudine, personae amicus aut inimicus, motui libenter se permittet, et cum voluptate mox irascetur, mox dolebit, mox vicibus eius personae, cui maxime faueat, prae gaudio illacrimabitur. Eo modo, quod pace b. l. afferam, affici solent spectatores eius comoediae, cui a sortitionis tessera nomen est, vltimo actu. Vxor Damonis, atque Carolina, pueIla, ob mores suos spectatoribus sunt charae. Illa iam desperauerat de recuperanda tessera, qua sibi decem millia thalerorum, venerant, dolueratque vicem suam honestissime. Ecce venit Carolina, et praeter spem, quod perdidise putauerat, affert affini suae, idque amantissimo animo. Exoritur nunc inter vtramque nobile beneuolentiae, et deinde, inter Carolinam et amatorem ipsius, amoris certamen; quod cum natura sua, tanquam gratissimum spectaculum, ad commouendum valeat, neque sit e longinquo petitum, sed in rei natura prorsus positum, et ab ipsis characteribus sponte profectum, non modo ille exitus non repugnatcomoediae, sed potius, ceteris omnibus satis tractatis, prodest. Mihi certe comoedia, quae, cum ingeniumaudientium detinuit, ita finit, vt et animus suauiter commoueatur, non magis peccare videtur, ac coena, quae ministrato, quantum satis erat, vino leuiori, poculo demum aliquo fortiori incalescentes conuiuas dimittit.


58 - Discours historique sur l'apocalypse /

Dieser ganze Tadel kann, glaube ich, sehr leicht durch diejenigen Beyspiele nichtig gemacht werden, welche unter den dramatischen Dichtern der Franzosen sehr häufig sind. Den wenn Destouches, de la Chaussee, Marivaux, Voltaire, Fagan und andre, deren Namen und Werke längst unter uns bekannt sind, dasjenige glücklich geleistet haben, was wir verlangen, wann sie nehmlich, mit Beybehaltung der Freu de und der komischen Stärcke, auch Gemüthsbe wegungen an dem gehörigen Orte angebracht haben, welche aus dem Jnnersten der Hand lung fliessen und den Zuschauern gefallen; was bedarf es alsdann noch für andre Beweise? Doch wenn wir auch ganz und gar kein Exempel für uns anführen könnten, so erhellet wenigstens aus der verschiedne Natur derjenigen Personen, welche der Dichter auf die Bühne bringt, daß sich die Sache ganz wohl thun lasse. Denn da, wie wir oben gezeugt haben, den bösen Sitten ganz füglich gute entgegen gesetzt werden können, damit durch die Annehmlichkeit der letztern, die Häßlichkeit der erstern sich desto mehr ausnehme; und da diese rechtschaffnen und edeln Gemüthsarten, wenn sie sich hinlänglich äussern sollen, in schwere und eine Zeit lang minder glückliche Zufälle, bey welchem sie ihre Kräfte zeugen können, verwickelt seyn müssen: so darf man nur diese mit dem Stoffe der Fabel gehörig verbinden und kunstmäßig einflechten, wenn Abhandlung für das diejenige Komödie, die sich am meisten mit Ver spottung der Laster beschäftiget, nichts destowe niger die Gemüther der Zuhörer durch ernsthaf tere Rührungen vergnügen soll. Zwar ist allerdings eine grosse Behutsamkeit anzuwenden, daß dieses zur rechten Zeit, und am gehörigen Orte und im rechten Maasse geschehe; ja der komische Dichter, wenn er unser Herz entflammen will, muß glauben, daß jene Warnung, nihil citius in- arceſcere quam lacrumas, welche man dem Redner zu geben pflegt, ihm noch weit mehr als dem Redner angehe. Vornehmlich hat er dahin zu sehen, daß er nicht auf eine oder die andere lustige Scene, sogleich eine ernsthafte folgen las se, wodurch das Gemüth, welches sich durch das Lachen geruhig erhohlt hatte, und nun auf einmal durch die volle Empfindung der Menschlichkeit dahin gerissen wird, eben den verdrüßlichen Schmerz empfindet, welchen das Auge fühlt, wenn es aus einem finstern Orte plötzlich gegen ein helles Licht gebracht wird. Noch vielweniger muß einer gesetzten Person alsdann, wenn sie die Gemüther der Zuschauer in Bewegung setzt, eine allzulächerliche beygesellet werden; überhaupt aber muß man nichts von dieser Gattung anbringen, wenn man nicht die Gemüther genugsam dazu vorbereitet hat, und muß auch bey eben denselben Affecten sich nicht allzulange aufhalten. Wenn man also die rührenden Scenen auf den bequemen Ort versparet, rührende Lustspiel. welchen man alsdann, wann sich die Fabel am meisten verwirret, noch öftrer aber, wenn sie sich aufwickelt, findet: so kann das Lustspiel nicht nur seiner satyrischen Pflicht genug thun, sondern kann auch noch dabey dabey<dabey> das Gemüth in Bewegung setzen. Freylich trägt hierzu der Stoff und die ganze Einrichtung des Stückes viel bey. Denn wenn dasjenige, was der Dichter, glückliches oder unglückliches, wider alle Hoffnung sich ereignen läßt, und zu den Gemüthsbewegungen die Gelegenheit geben muß, aus den Sitten der Personen so natürlich fließt, daß es sich fast nicht anders hätte zutragen kön nen: so überläßt sich alsdann der Zuschauer, dessen sich Verwundrung und Wahrscheinlichkeit bemächtiget haben, er mag nun der Person wohl wollen oder nicht, willig und gern den Bewegungen, und wird bald mit Vergnügen zür nen, bald trauren, und bald über die Zufälle, derjenigen Personen, deren er sich am meisten annimmt, für Freuden weinen. Auf diese Art, welches mir ohne Ruhmredigkeit anzuführen er laubt seyn wird, pflegen die Zuschauer in dem letzten Auftritte des Looses in der Lotterie gerührt zu werden. Damons Ehegattin, und die Jungfer Caroline haben durch ihre Sitten die Gunst der Zuschauer erlangt. Jene hatte schon daran verzweifelt, daß sie das Looß wiederbekommen würde, welches für sie zehn tausend Thaler gewonnen hatte, und war auf eine an= Abhandlung für das ständige Art deswegen betrübt. Ehe sie sichs aber vermuthet, kömmt Caroline, und bringt ihrer Schwägerin mit dem willigsten Herzen dasjenige wieder, was sie für verlohren gehalten hatte. Hieraus nun entstehet zwischen beyden der edelste Streit freundschaftlicher Gesinnungen, so wie bald darauf zwischen Carolinen und ihrem Liebhaber ein Liebesstreit; und da sowohl dieser als jener schon für sich selbst, als ein an genehmes Schauspiel, sehr lebhaft zu rühren vermögend, zugleich auch nicht weit hergehohlet, sondern in der Natur der Sache, gegründet, und freywillig aus den Charakteren selbst geflossen sind: so streitet ein solcher Ausgang nicht allein nicht mit der Komödie, sondern ist ihr vielmehr, wenn auch das übrige gehörig beobachtet worden, vortheilhaft. Mir wenigstens scheint eine Komödie, welche, wenn sie den Witz der Zuhörer genugsam beschäftiget hat, endlich mit ei ner angenehmen Rührung des Gemüths schliesset, nicht tadelhafter, als ein Gastgeboth, welches, nachdem man leichtern Wein zur Gnüge dabey genossen, die Gäste zum Schlusse durch ein Glas stärkern Weins erhitzen und so auseinander gehen läßt.


59 - Examen de in genios para las Sciencias /

Esto que tengo dicho alomenos no se puede negar, sino que ay ingenios determinados para una sciencia, los quales para otra son disparatos: y por tanto conviene antes quel el mochacho se ponga a estudiar, de scubrirle la manera de su ingenio, y ver, qual de las sciencias viene bien con su habilidad, y hazerle que la aprenda; pero tambien se a de considerar que no basta lo dicho para que salga muy consumado letrado, sino que ha de guardar otras condiciones no menos necessarias que tener habilidad: y assi dize Hipp. (Libr. lex Hippo.) que el ingenio del hombre tiene la mesma proporcion con la sciencia que la tierta con la semilla: la qual aunque sea de suyo fecunda y paniega, pero es menester cultivarla, y mirar para que genero de simiente tiene mas disposicion natural: porque no qualquiera tierra puede panificar con qualquiera simiente sin di stinction. Unas llevan mejor trigo que cevada, y otras mejor cevada que trigo: y des se trigo, tierras ay que multiplican mucho candial, y el trugillo no lo pueden suffrir. Examen Y no solo con hazer esta distinction se contenta el buen labrador, pero despues de aver arado la tierra con buena sazon, aguarda tiempo conveniente para sembrar, porque no en qualquier parte del año se puede hazer, y despues de nacido el pan, lo limpia y escarda: para que pueda crescer y dar adelante el fructo que de la simiente se espera. Assi conviene que despues de sabida la sciencia que al hombre esta mejor, que la comience a estudiar en la primera edad, por que esta (dize Aristoteles, 30. sect. probl. 4.) es la mas aparejada de todas para aprender. Allende, que la vida del hombre es muy cor ta, y las artes largas y espaciosas; por donde es menester, que aya tiempo bastante para saberlas, (Hippoc. 1. Aphor.) y tiempo para poderlas exercitar, y con ellas aprovechar la republica. La memoria de los mochachos dize Aristoteles (30. sect. probl. 4.) que esta vazia, sin pintura ninguna: porque ha poco que nacieron, y assi qualquier cosa reciben con facilidad: no como la memoria de lo hombres mayores, que llena de tantas cosas como han visto, en el largo discurso de su vida, no les cabe mas. Y por esto dixo Platon (Dialogo del justo,) que delante de los niños contemos siempre fabulas, y enarra ciones honestas, que inciten a obras de virtud, por que lo que en esta edad aprenden jamas se les olvida. No (como dixo Galeno,In oratione suasoria, ad bonas artes,) que entonces se han aprender las artes, quando De Ingenios. nuestra naturaleza tiene todas las fuerças que puede alcançar. Pero no tiene razon, sino se distingue. El que ha de apren-

En la segunda edad, que llaman adolescencia, haze el hombre junta de todas las diffe rentias de ingenio(en la maneraquese pueden juntar) por ser la edad mas templada de todas; y assi no conviene dexarla passar sin aprender las letras con que el hombre ha de vivir.

der Latin o qualquiera otra lengua, halo de hazer en la ni ñez, porque si aguarda a que el cuerpo se endurezca, y tome la perfection que ha de tener, jamas saldra con ella. En la segunda edad (que es la adole scencia) se ha de trabajar enel arte de racionar, porque y a se comiença a descubrir el entendimiento, el qual tiene con la Dialecticala mesma proporciõ que las travas que echamos en los pies y manos de una mula cerril, que andando algunos diascon ellas, toma despues cierta gracia enel andar. Assi nuestro entendimiento travado con las reglas y preceptos de la dialectica, toma despues en las scientias y disputas, un modo de discurrir y raciocinar muy gracioso. Venida la juventud se pueden aprender todas las demas sciencias que pertenecen al entendimiento, porque ya esta bien descubierto. Verdad es que Aristoteles saca la Philosophia natural, diziendo: que el moço no e sta dispuesto para este genero de letras: en lo qual parece que tiene razon, por ser sciencia de mas alta consideracion y prudencia que otra ninguna.


60 - Examen de in genios para las Sciencias /

La quinta gracia es, saber apodar, y traer buenos exemplos y comparaciones, de la qual gusta mucho mas el auditorio, que de otra ninguna: porque con un buen De Ingenios. exemplo, entienden facilmente la doctrina: y sin el, todo se le passa por alto: y assi pregunta Aristoteles, (18. Sect. probl. 3.) Cur homines in orando exemplis & fabulis potiùs gaudent, quàm argumentis? Como si preguntara: Porque los que oyen a los orado res, se huelgan mas con los exemplos, y fa bulas que traen para provar lo que quieren persuadir, que con los argumentos, y razones, que hazen? A lo qual responde, que con los exemplos y fabulas, aprenden los hombres mejor, por ser provacion, que per tenece al sentido: y no tambien con los argumentos y razones, por ser obra que quiere mucho entendimiento. Y por esso Christo nuestro Redemptor, en sus sermones usava de tantas parabolas, y comparaciones; porque con ellas dava a entender muchos secretos divinos. Esto de fingir fabulas, y comparaciones, cierto es, que se haze con la ymaginativa; porque es figura, y dize buena correspondencia, y similitud.