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16 - Discours de la tragedie /

& non pas en porter la signification jusqu'à celles qui peuvent trouver quelqueexemple dans l'Histoire, ou dans la Fable,hors du sujet qu'on traite. Le même Horace décide la question autant qu'on la peutdécider par cet autre vers, avec lequel jefinis ce Discours:


17 - Von den Trauerspielen /

Ehe wir diese Materie verlassen, wollen wir vorher seine Meynung über zwey Fragen, die die Handlungenzwischen zwey Verwandten betreffen, untersuchen.Die eine Frage ist, ob sie der Poet erfinden kann; die andre, ob er an denen, die er aus der Historie oder aus derFabel nimmt, nichts ändern dürfe.


18 - Von den Trauerspielen /

Bey der andern Art will ich mich es nicht so ausdrücklich zu entscheiden wagen. Daß ein Mensch miteinem andern in Streit geräth, daß er ihn tödtet,und daß er ihn erstlich hernach für seinen Vater oderseinen Bruder erkennet, und deswegen in Verzweiflungverfällt, das ist noch ganz wahrscheinlich, folglich von den Trauerspielen insbesondre. 237 kann man es auch erfinden. Doch ist der Zufall, seinen Vater oder seinen Bruder, ohne daß man ihn kennt, zu tödten, so außerordentlich und beträchtlich,daß man mit Recht verlangen kann, die Geschichtesolle ihn nicht verschwiegen haben, besonders wenn erberühmte Personen angeht, und daß man mit Grunddaran zweifeln könne, wenn sie ihn nicht bemerkt hat.Der alte Schauplatz giebt uns kein Beyspiel davon,als den Oedipus, und ich erinnere mich auch nicht,ein andres in unsern Geschichtsschreibern gelesen zu haben. Ich weis zwar, daß diese Begebenheit mehrnach der Fabel, als nach der Historie, schmecket, folglich kann sie entweder ganz oder zum Theil seyn erfunden worden. Allein die Fabel ist mit der Historie des Alterthums so sehr vermischt, daß man, aus Furcht keinen falschen Unterschied zu machen, beydengleiches Ansehen auf unsern Schaubühnen gegeben hat.Es ist genug, daß wir nichts erfinden, was für sichnicht wahrscheinlich ist, und daß das, was vor langerZeit ist erfunden worden, den Zuschauern so gut bekanntsey, daß es ihn nicht befremdet, wenn er es auf der Bühne siehet. Die ganze Metamorphosis des Ovidsist offenbar eine Erfindung: man kann Stoffe zu Trauerspielen daraus nehmen, allein keine auf diesen Schlag erfinden, es müßten denn Zwischenspiele, von gleicher Art, seyn. Die Ursache ist diese. Ob wir gleich nicht als was wahrscheinliches erfinden sollen, und obgleich die fabelhaften Stoffe, von der Andromeda, vom Phaeton es im geringsten nicht sind; soist doch die Erfindung der Episoden nicht sowohl eineErfindung, als vielmehr ein Zusatz zu dem, was schonerfunden ist, und diese Episoden bekommen eine gewisse 238 II. P. Corneille zweyte Abhandlung, Art der Wahrscheinlichkeit in Gegenhaltung der Haupthandlung, so daß man sagen kann, wenn dieses geschehen seyn soll, so kann es auf die oder jene Art, wie es der Poete beschreibt, geschehen seyn.


19 - Von den Trauerspielen /

Bey der dritten Art hat es wieder keine Schwierigkeit. Wir können sie nicht allein erfinden, weil alles darinne wahrscheinlich ist, und die natürlichen Gesinnungen nicht übersteigt; sondern ich behaupte so gar,daß man sie von der Schaubühne verbanne, wennman die Dichter nöthigen wollte, den Stoff dazuaus der Geschichte zu nehmen. Wir finden kein 240 II. P. Corneille zweyte Abhandlung, Trauerspiel von dieser Art bey den Griechen, welches nicht von seinem Verfasser ersonnen zu seyn scheinet. Es kann zwar auch seyn, daß ihnen die Fabel zu einigen verholfen hat. Meine Augen sind nicht scharf genug die Finsterniß zu durchdringen, und zu bestim men, ob die Iphigenia in Tauris gleichfalls eine Erfindung des Euripides sey, wie seine Selena oder sei ne Ion, oder ob er sie von einem andern entlehnthat: ich glaube aber doch behaupten zu können, daßes sehr schwer seyn würde, dergleichen Zufälle in denGeschichten zu finden, es sey nun, weil sie sich seltenzutragen, oder weil sie nicht Aufsehens genug machen,einen Platz darinne zu verdienen. Ich besinne michauf ein einziges Exempel, da nämlich Aegeus derKönig von Athen den Theseus für seinen Sohn erkannte, eben da er ihn wollte umbringen lassen. Dochdem sey wie ihm wolle, die, die dergleichen gerne aufdie Bühne bringen wollen, können sie, ohne Furchtgetadelt zu werden, erfinden. Sie können zwar dadurch bey ihren Zuschauern eine angenehme Ungewißheit hervorbringen, ihnen aber viel Thränen auszulocken dörfen sie sich nicht versprechen.


20 - Von den Trauerspielen /

Diese Freyheit des Dichters ist in dem 25 Capitel, welches die Entschuldigungen oder vielmehr Recht 246 II. P. Corneille zweyte Abhandlung,fertigungen, deren er sich gegen seine Tadler bedienen kann, enthält, noch deutlicher. Er muß sich, sprichter, einer von den drey Arten die Sachen auszuführen bedienen, entweder muß er sie vorstellen, wie sie gewesen sind, oder wie man sagt,daß sie gewesen sind, oder wie sie hätten seyn sollen. Hierdurch stellt er es in seine Wahl, entweder der historischen Wahrheit oder der gemeinen Meynung, welche der Grund der Fabeln ist, oder der Wahrscheinlichkeit zu folgen. Gleich drauf fügt erhinzu: Wenn man ihm vorwirft, daß er die Begebenheit nicht nach der Wahrheit abgehandelt habe, so kann er antworten, er habesie so vorgestellt, wie sie hätte geschehen sollen: giebt man ihm aber Schuld, er habeweder das eine noch das andre gethan, so kann er sich mit dem, was die gemeine Meynung davon sagt, wie in dem was von den Göttern erzählt wird, wovon der größte Theilnicht wahr ist, entschuldigen. Und kurz hernach: Oft ist es nicht die beste Art, nach welcher sie sich zugetragen haben, und nach welcher sie der Dichter beschreibt; gleichwohlhaben sie sich in der That auf diese Art zugetragen; und der Dichter folglich ist außer Schuld.Diese letzte Stelle beweiset, daß wir eben nicht verbunden sind uns von der Wahrheit zu entfernen, damit wir den Handlungen des Trauerspiels, durch dieAuszierungen der Wahrscheinlichkeit, eine beßre Art geben können, und beweiset es um so viel kräftiger, je unwidersprechlicher aus der andern von diesen drey angeführten Stellen erhellet, daß bloß die allgemei von den Trauerspielen insbesondre. 247ne Meynung uns zu rechtfertigen genug sey, wenn wir die Wahrheit nicht für uns haben, und daß wir etwas besseres daraus machen können, wenn wir die Schönheiten dieser Wahrscheinlichkeit aufsuchen. Wir laufen dadurch zwar Gefahr weniger Beyfall zu finden, doch das ist auch nur eine Sünde wider die Sorgfalt für unsre Ehre, nicht aber wider die Regelnder Schaubühne.


21 - Von den Trauerspielen /

Alles was uns die Fabel von den Göttern und ihren Verwandlungen sagt, ist gleichfalls unmöglich,gleichwohl wird es uns durch die gemeine Meynungund durch die alte Fortpflanzung, die uns es zu hören gewöhnt hat, glaublich. Wir haben so gar dasRecht, nach diesen Mustern zu erdichten, und gleichunmögliche Zwischenfälle mit dem zu verbinden, wasuns der alte Irrthum davon entdeckt hat. Die Erwartung des Zuschauers wird nicht hintergangen, weil der Titel des Gedichts ihm gleich nichts als lauter unmögliche Sachen verspricht: es kömmt ihm alles wahrscheinlich darinne vor, und wenn er einmal vorausgesetzt hat, daß Götter sind, daß sie sich um dieMenschen bekümmern, daß sie mit ihnen umgehn, sohat er keine Schwierigkeit mehr, sich das übrige zuüberreden.


22 - Von den Trauerspielen /

und nicht seinen Verstand bis dahin ausdehnen, daßsich allezeit ein Exempel davon in der Geschichte oderin der Fabel, außer dem Stoffe, den man vorhat, finden solle. Horaz entscheidet diese Frage noch durcheinen andern Vers, so sehr als sie kann entschiedenwerden, mit welchem ich auch meine Abhandlung schließen will:


23 - La Poésie Dramatique /

La fable sur la peine & sur le plaisir.


24 - La Poésie Dramatique /

Aristote dit en quelque endroit de sa Poétique: soit que vous travailliez sur un sujet connu, soit que vous en tentiez un nouveau, commencez par esquisser la Fable, & vous penserez ensuite aux épisodes ou circonstances qui doivent l'étendre. Est-ce une Tragédie? dites: une jeune Princesse est conduite sur un autel pour y être immolée; mais elle disparoît tout-à-coup aux yeux des spectateurs, & elle est transportée dans un pays où la coutume est de sacrifier les étrangers à la Déesse qu'on y adore. On la fait Prêtresse. Quelques années après, le frere de cette Princesse arrive dans ce pays: il est saisi par les habi- tans; & sur le point d'être sacrifié par les mains de sa sœur, il s'écrie: ce n'est donc pas assez que ma sœur ait été sacrifiée, il faut que je le sois aussi! A ce mot il est reconnu & sauvé.


25 - La Poésie Dramatique /

Toutes ces choses sont hors du sujet. Il faut les suppléer dans la fable.


26 - La Poésie Dramatique /

Ce n'est pas assez, ô Poëte comique, d'avoir dit dans votre esquisse: Je veux que ce jeune homme ne soit que foiblement attaché à cette courtisanne; qu'il la quitte; qu'il se marie; qu'il ne manque pas de goût pour sa femme; que cette femme soit aimable, & que son époux se promette une vie suppor- table avec elle; je veux encore qu'il couche à côté d'elle pendant deux mois sans en approcher, & cependant qu'elle se trouve grosse. Je veux une belle-mere qui soit folle de sa bru. J'ai besoin d'une courtisanne qui ait des sentimens. Je ne puis me passer d'un viol, & je veux qu'il se soit fait dans la rue, par un jeune homme ivre. Fort bien; courage. Entassez, entassez circonstances bisarres sur circonstances bisarres: j'y consens. Votre fable sera merveilleuse, sans contredit. Mais n'oubliez pas que vous aurez à racheter tout ce merveilleux par une multitude d'incidens communs qui le sauvent & qui m'en imposent.


27 - La Poésie Dramatique /

L'Art Poétique seroit donc bien avancé, si le traité de la certitude historique étoit fait. Les mêmes principes s'appliqueroient au Conte, au Roman, à l'Opéra, à la Farce, à toutes les sortes de Poëmes sans en excepter la Fable.


28 - La Poésie Dramatique /

Si un peuple étoit persuadé comme d'un point fondamental de sa croyance, que les animaux parloient autrefois; la Fablel auroit chez ce peuple un degré de vraisemblance qu'elle ne peut avoir parmi nous.


29 - La Poésie Dramatique /

Pourquoi a-t-on imaginé de faire contraster un caractere avec un autre? C'est sans doute afin de rendre l'un des deux plus sortant. Mais on n'obtiendra cet effet qu'autant que ces caracteres paroîtront ensemble. De-là, quelle monotonie pour le dialogue? Quelle gêne pour la conduite? Comment réussirai-je à enchaîner naturellement les événemens & à établir entre les scenes la succession convenable, si je suis occupé de la nécessité de rapprocher tel personnage de tel autre? Combien de fois n'arrivera-t-il pas que le contraste demande une scene, & que la vérité de la fable en demande une autre?


30 - La Poésie Dramatique /

de près! Si Esope y avoit pensé, la belle fable qu'il en auroit faite!... Les Athéniens ont ordonné que je m'en aille, & je m'en vais... Dites à Evénus qu'il me suivra, s'il est sage.