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31 - Fils naturelle /

La naissance nous est donnée; mais nos vertus sont à nous. Pour ces richesses toujours embarrassantes & souvent dangereuses, le Ciel, en les répandant indifféremment sur la surface de la terre, & les faisant tomber sans distinction sur le bon & sur le méchant, dicte lui-même le jugement qu'on en doitporter. Naissance, dignités, fortune, grandeurs, le méchant peut tout avoir, excepté la faveur du Ciel.


32 - Fils naturelle /

Je définis la vertu: le goût de l'ordre dans les choses morales. Le goût de l'ordre en général, nous domine dès la plus tendre en fance. Il est plus ancien dans notre ame, me disoit Constance, qu'aucun sentiment réfléchi; & c'est ainsi qu'elle m'opposoit à moi-DRAMATIQUE. 201 même. Il agit en nous, sans que nous nous en appercevions: c'est le germe de l'honnê teté & du bon goût: il nous porte au bien, tant qu'il n'est point gêné par la passion: il nous suit jusques dans nos écarts. Alors il dispose les moyens, de la maniere la plus avantageuse pour le mal. S'il pouvoit jamais être étouffé, il y auroit des hommes qui sentiroient le remords de la vertu, comme d'autres sentent le remords du vice. Lorsque je vois un scélérat capable d'une action héroïque, je demeure convaincu que les hommes de bien sont plus réellement hommes de bien, que les méchans ne sont vraiment méchans; que la bonté nous est plus indivisiblement attachée que la méchanceté; & qu'en général il reste plus de bonté dans l'ame d'un méchant, que de méchanceté dans l'ame des bons.


33 - Fils naturelle /

Le genre burlesque & le genre merveilleux n'ont point de poétique & n'en peuvent avoir.Si l'on hasarde sur la scène lyrique un trait nouveau, c'est une absurdité qui ne se soutient que par des liaisons plus ou moins éloignées avec une absurdité ancienne. Le nom & les talens de l'auteur y font aussi quelque chose. Moliere allume des chandelles tout 242 DE LA POÉSIE autour de la tête du Bourgeois Gentilhomme: c'est une extravagance qui n'a pas de bon-sens; on en convient, & l'on en rit. Un autre imagine des hommes qui deviennent petits à mesure qu'ils font des sottises: il y a dans cette fiction une allégorie sensée; & il estsifflé. Angélique se rend invisible à son amant par le pouvoir d'un anneau qui ne la cache à aucun des spectateurs, & cette machine ridicule ne choque personne. Qu'on mette un poignard dans la main d'un méchant qui en frappe ses ennemis, & qui ne blesse que lui-même: c'est assez le sort de la méchanceté; & rien n'est plus incertain que le succès de cepoignard merveilleux.


34 - Fils naturelle /

Il me semble qu'il y a bien de l'avantage à rendre les hommes tels qu'ils sont. Ce qu'ils devroient être, est une chose trop systématique & trop vague pour servir de base à un art d'imitation. Il n'y a rien de si rare qu'un homme tout-à-fait méchant, si ce n'est peutêtre un homme tout-à-fait bon. Lorsque Thétis trempa son fils dans le Styx, il en sortit semblable à Thersite par le talon: Thé tis est l'image de la Nature.


35 - Der natürliche Sohn /

Sie. Es sind zwey der boshaftesten und feigsten Seelen, gegen welche Sie mir zu Hülfe kamen. Dem einen hat Theresia, wegen der schändlichsten Streiche, das Haus verbieten müssen; und der andere hatte eine Zeit lang Absichten auf Rosalien. Ich finde sie bey der Freundin, von welcher sich meine Schwester eben wieder wegbegeben hatte. Sie sprachen von ihrer Abreise; denn hier weis man alles. Sie zweifelten, ob Sie mir dazu Glück wünschen, oder mich deswegen beklagen sollten. Sie waren beyde gleich erstaunt.


36 - Der natürliche Sohn /

(setzet sich wieder nieder und sagt:) Wie boshaft sind diese Mannsbilder! und wie einfältig sind wir! -- Sieh nur, Justine, wie nahe in ihren Herzen die Wahrheit mit dem Meineide gränzet; das Erhabene mit dem Niederträchtigen! -- Dieser Dorval, der sein Leben für seinen Freund wagt, ist eben derselbe, der ihn betriegt, der seine Schwester betriegt, und gegen mich Zärtlichkeit hägen darf. Aber warum werfe ich ihm Zärtlichkeit 84 vor? Zärtlichkeit ist mein Verbrechen. Seine Zärtlichkeit war eine Falschheit, die nie ihres gleichen gehabt hat.


37 - Der natürliche Sohn /

Die Geburt wird uns gegeben; aber unsere Tugenden sind unser eigen. Und was die immer beschwerlichen und oft schädlichen Reichthümer anbelangt, so hat der Himmel, indem er sie auf die Fläche der Erde verstreuet, und sie ohne Unter 100schied sowohl dem Guten als dem Bösen zufallen lassen, das Urtheil, welches wir von ihnen fällen sollen, uns vorgesprochen. Geburt, Würden, Hoheit, Reichthümer, alles kann der Lasterhafte haben, nur die Gnade des Himmels nicht.


38 - Der natürliche Sohn /

Bedenken Sie, Mademoiselle, daß eine einzige verdrießliche Idee, die uns verfolgt, unser ganzes Glück zu vernichten vermögend ist; und daß das Bewußtseyn einer bösen Handlung die allerverdrießlichste von allen Ideen ist.(lebhaft und sehr geschwind) Das Böse, wenn wir es einmal begangen haben, verläßt uns nie wieder; es setzt sich in dem Innersten unserer Seele zugleich mit der Scham und der Reue fest; wir tragen es mit uns herum, und es peiniget uns unaufhörlich.


39 - Der natürliche Sohn /

Ich erkläre die Tugend durch den Geschmack an Ordnung in sittlichen Dingen. Der Geschmack an Ordnung überhaupt, beherrschet uns von unserer zartesten Kindheit an. Er ist weit älter in unserer Seele, sagte Theresia zu mir, als alle Ueberlegung: und so setzte sie mich mir selbst entgegen. Er wirket in uns, ohne daß wir es merken. Er ist der Keim der Rechtschaffenheit, und des guten Geschmacks. Er führet uns zum Guten an, so lange ihn keine Leidenschaft im Zwange hält. Er folgt uns bis in unsere Ausschweifungen nach; denn auch da richtet er die Mittel nach ihrem Zwecke ein, nur daß dieser Zweck ein Uebel ist. Wenn er jemals erstickt werden könnte, so würde es Menschen geben, welchen die Tugend Gewissensbisse machte, dergleichen bey andern das Laster verursachet. So oft ich einen Bösewicht sehe, der einer heroischen That fähig ist, so oft werde ich aufs neue überzeugt, daß die Bösen bey weitem nicht wirklich so böse sind, als die Guten wirklich gut sind; daß die Güte unzertrennlicher mit uns verbunden ist, als die Bosheit; und daß, überhaupt zu reden, mehr Güte in der Seele eines Bösewichts, als Bosheit in der Seele eines Guten, übrig bleibt.


40 - Der natürliche Sohn /

Rosalia. Er liebte mich! Er liebt mich noch! Er heyrathet Theresien! Er hat ihrem Bruder sein Wort gegeben! Und diese Verbindung wird heute vollzogen! -- Gehen Sie, verkehrte Seele! Weg von mir! Bestehen Sie nicht länger darauf, die Unschuld aus diesen Wohnungen zu verbannen. Ruhe und Tugend werden wieder einziehen, sobald Sie weg sind. Fliehen Sie. Scham und Gewissensbisse, die das gewisse Theil des Boshaften sind,erwarten Sie an der Thüre.


41 - Der natürliche Sohn /

Die burleske Gattung und die wunderbare Gattung haben keine Dichtkunst, und können keine haben. Wenn man auf der lyrischen Bühne etwas neues wagt, so ist es eine Ungereimtheit, die sich nur durch mehr oder weniger entfernte Verbindungen mit einer alten Ungereimtheit behaupten kann. Der Name und die Talente des Verfassers thun 242 dabey auch etwas. Moliere zündet Lichter rings um den Kopf des bürgerlichen Edelmanns an; es ist der lautere Unsinn; man giebt es zu, und doch lacht man darüber. Ein andrer erdichtet Menschen, die immer kleiner werden, nachdem sie mehr und mehr Thorheiten begehen; es liegt in dieser Erdichtung eine vernünftige Allegorie; und doch wird er ausgepfiffen. Angelica macht sich vor ihrem Liebhaber unsichtbar, Kraft eines Ringes, der sie vor keinem einzigen Zuschauer verbirgt, und niemanden ist diese lächerliche Maschine anstößig. Man gebe einem Boshaften einen Dolch in die Hand, mit dem er nach seinen Feinden stößt, allezeit aber nur sichselbst damit verwundet, so wie es der Bosheit gemeiniglich ergeht; und nichts ist ungewisser, alsdaß dieser wunderbare Dolch Beyfall finden wird.


42 - Der natürliche Sohn /

Mich dünkt, es ist immer vortheilhaft, die Menschen so zu schildern, wie sie sind. Das, was sie seyn sollten, ist ein allzusystematisches, ein allzuschwankendes Ding, als daß es einer nachahmenden Kunst zum Grunde dienen könne. Nichts ist seltener, als ein vollkommen boshafter Mensch, es wäre denn ein vollkommen guter. Als Thetis ihren Sohn in den Styx tauchte, so kam er doch dem Thersites an dem Knöchel ähnlich wieder heraus. Thetis ist das Bild der Natur.


43 - An Essay on Dramatick Poesy /

Taking then a Barge which a Servant of Lisideius had provided for them, they made haste to shoot the Bridge, and lest behind them that great fall of Waters which hindred them from hearing what they desir'd: After which, having disingag'd themselves from many Vessels which rode at Anchor in the Thames, and almost block'd up the Passage towards Greenwich, they ordered the Watermen to let fall their Oars more gently; and then every one favouring his own Curiosity with a strict Silence, it was not long ere they perceived the Air to break about them like the Noise of distant Thunder, or of Swallows in a Chimney: Those little Undulations of Sound, though almost vanishing before they reach'd them, yet still seeming to retain somewhat of their first Horror which they had betwixt the Fleets: After they had attentively listened till such time as the Sound by little and little went from them; Eugenius lifting up his Head, and taking Notice of it, was the first who congratulated to the rest that happy Omen of our Nation's Victory: Adding, that we had but this to desire in Confirmation of it, that we might hear no more of that Noise which was now leaving the English Coast. When the rest had concurr'd in the same Opinion, Crites, a Person of a sharp Judgment, and somewhat too delicate a Taste in Wit, which the World hath mistaken in him for ill Nature, said, smiling to us, That if the Concernment of this Battel had not been so exceeding great, he could scarce have wish'd the Victory at the Price he knew he must pay for it, in being subject to the reading and hearing of so many ill Verses, as he was sure would be made on that Subject. Adding, That AnEssayof Dramatick Poesy. no Argument could scape some of those eternal Rhymers, who watch a Battel with more diligence than the Ravens and Birds of Prey; and the worst of them surest to be first in upon the Quarry, while the better able, either out of Modesty writ not at all, or set that due Value upon their Poems, as to let them be often desired, and long expected. There are some of those impertinent People of whom you speak, answer'd Lisideius, who, to my Knowledge, are already so provided, either way, that they can produce not only a Panegyrick upon the Victory, but, if need be, a Funeral Elegy on the Duke: Wherein, after they have crown'd his Valour with many Laurels, they will at last deplore the odds under which he fell, concluding that his Courage deserv'd a better Destiny. All the Company smil'd at the Conceit of Lisideius; but Crites, more eager than before, began to make particular Exceptions against some Writers, and said, the publick Magistrate ought to send betimes to forbid them; and that it concern'd the Peace and Quiet of all honest People, that ill Poets should be as well silenc'd as seditious Preachers. In my Opinion, repliedEugenius, you pursue your Point too far; for as to my own particular, I am so great a Lover of Poesy, that I could wish them all rewarded, who attempt but to do well; at least, I would not have them worse us'd than one of their Brethren was by Sylla the Dictator: Quem in concione vidimus (says Tully) cum ei libcllum malus poeta de populo subjecisset, quod epigramma in eum fecisset tantummodo alternis versibus longiusculis, statim ex iis rebus quas tunc vendebat jubere ei præmium tribui, sub ea conditione ne quid postea scriberet. I could wish with all my Heart, replied Crites, that many whom we know, were as bountifully thank'd upon the same Condition, that they would never trouble us again. For amongst others, I have a mortal Apprehension of two Poets, whom this Victory, with the help of both her Wings, will never be able to escape. 'Tis easy to guess whom you intend, saidLisideius; and without naming them, I ask you if one-of them does not perpetually pay us with Clenches upon Words, and a certain clownish kind of Raillery? If now AnEssayof Dramatick Poesy. and then he does not offer at a Catachresis or Clevelandism, wresting and torturing a Word into another Meaning: In fine, if he be not one of those whom the French would call un mauvais buffon; one who is so much a wellwiller to the Satyr, that he intends, at least, to spare no Man; and though he cannot strike a Blow to hurt any, yet he ought to be punish'd for the Malice of the Action; as our Witches are justly hang'd, because they think themselves to be such: and suffer deservedly for believing they did Mischief, because they meant it. You have describ'd him, said Crites, so exactly, that I am afraid to come after you with my other Extremity of Poetry: He is one of those, who having had some advantage of Education and Converse, knows better than the other what a Poet should be, but puts it into practice more unluckily than any Man; his Style and Matter are every where alike; he is the most calm, peaceable Writer you ever read: He never disquiets your Passions with the least Concernment, but still leaves you in as even a Temper as he found you; he is a very Leveller in Poetry, he creeps along with ten little Words in every Line, and helps out his Numbers with For to, and Unto, and all the pretty Expletives he can sind, till he drags them to the end of another Line; while the Sense is left tir'd half way behind it: He doubly starves all his Verses, sirst, for want of Thought, and then of Expression; his Poetry neither has Wit in it, nor seems to have it; like him in Martial:


44 - An Essay on Dramatick Poesy /

But now since the Rewards of Honour are taken away, that virtuous Emulation is turn'd into direct Malice; yet so slothful, that it contents it self to condemn and cry down others, without attempting to do better; 'Tis a Reputation too unprofitable, to take the necessary Pains for it; yet wishing they had it, that Desire is incitement enough to hinder others from it. And this, in short, Eugenius, is the reason, why you have now so few good Poets; and so many severe Judges: Certainly, to imitate the Ancients well, much Labour and strong Study is required: Which Pains, I have already shewn, our Poets would want incouragement to take, if yet they had Ability to go through the Work. Those Ancients have been faithful Imitators, and wise Observers of that Nature which is so torn and ill represented in our Plays; they have handed down to us a perfect Resemblance of her; which we, like ill Copyers, neglecting to look on, have rendred monstrous, and disfigur'd. But, that you may know how much you are indebted to those your Masters, and be ashamed to have so ill requited them: I must remember you, that all the Rules by which we practise the Drama at this Day, (either such as relate to the Justness and Symmetry of the Plot; or the Episodical Ornaments, such as Descriptions, Narrations, and other Beauties, which are not essential to the Play;) were delivered to us from the Observations which Aristotle made, of those Poets, who either lived before him, or were his Contemporaries: We have added nothing of our own, except we have the Confidence to say our Wit is better; Of which none boast in this our Age, but such as understand not theirs. Of that Book which Aristotle AnEssayof Dramatick Poesy. has left us, περὶτῆς Ποιητικῆς, Horace his Art of Poetry, is an excellent Comment, and, I believe, restores to us that second Book of his concerning Comedy, which is wanting in him.


45 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Es hat aber Dryden seinen Versuch in eine Unterredung zwischen vier Freunden, NamensEugenius, Crites, Lisidejus und Neander, eingekleidet, und der Tag dieser Unterredung ist der merkwürdige Tag, an welchem der damaligeHerzog von York (nachher JacobII.) über die dramatischen Werken. holländische Flotte unter dem Admiral Obdam den grossen Sieg erhielt. Die vier Freunde befanden sich auf einem Boote, auf welchemsich<sie> nach Greenwich zufuhren, um das Kanonenfeuer zwischen den streitenden Flotten von weiten mit anzuhören. Als sich nun der Schall immer nach und nach von den englischen Küsten entfernte, und Eugenius dieses für ein günstiges Omen des für seine Nation ausgefallenen Sieges hielt, fielen ihm zwar alle bey, Crites aber, ein Mann von einer sehr scharfen Beurtheilungskraft, und einen etwas allzueckeln Geschmacke, der ihn oft in den Verdacht eines bösartigenGemüths brachte, sagte lächelnd: Wenn auf dieses Seegefecht nicht so gar viel ankäme, so würde er den Sieg kaum gewünscht haben, da er schon im voraus wisse, wie theuer er ihm werde zu stehen kommen, und wie viel elende Verse er darauf werde hören und lesen müssen. Er setzte hinzu, daß diesen ewigen Reimern keine Gelegenheit entwischen könne, uud daß sie auf ein Treffen mit eben so heißhungriger Begierde, als Raben und andere Raubvögel, lauerten. — Einige von ihnen, fuhr Lisidejus fort, haben sich bereits, wie ich weis, auf jeden Fall so gefaßt gemacht, daß sie nicht allein mit einem Lobgesange auf den Sieg, sondern wenn es nöthig wäre, auch wohl mit einer Trauerode auf den Tod des Herzogs, sogleich bey der Hand seyn können et cetera — Die Unterredung kömmt allmä Von Johann Dryden u. dessenlig auf einige schlechte Dichter ins besondere undCrites schließt; daß es überhaupt itzt wenig gute Schriftsteller gebe, die man mit den Alten vergleichen könne, oder sich auch nur zu der Würde des letzt vergangenen Weltalters erhieben. — (Er verstehet unter diesem letzt vergangenen Weltalter, die kurz vor dem bürgerlichen Kriege vorhergegangenen Jahre, die Regierung der Königin Elisabeth und Jacobs des ersten, unter welcher ShakesprarShakespear, Johnson und andere grosse Genies lebten).