Suchbegriff: bildh
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On a beau se recrier sur la beauté des anciens Ouvra- ges Egyptiens. Ceux, qui nous sont restés, sont des masses informes; la plus belle Statuë de l'an- cienne Egypte n'approche pas de celle du plus médio- cre de nos Ouvriers. Il a fallu, que les Grecs enseignas- sent aux Egyptiens la Sculpture, il n'y a jamais eu en E- gypte aucun bon Ouvrage que de la main des Grecs.


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Avant ce tems les Italiens appelloient tous les Ultramon- tains du nom de Barbares; il faut avouer, que les Fran- çais méritoient en quelque sorte cette injure. Nos Peres joignoient la Galanterie Romanesque des Maures à la grossiereté Gotique; ils n'avoient presque aucun des Arts aimables: ce qui prouve que les Arts utiles étoient né- gligez; car lorsqu'on a perfectionné ce qui est nécessaire, on trouve bien-tôt le beau & l'agréable, & il n'est pas étonnant que la Peinture, la Sculpture, la Poësie, l'Elo- ESSAI SUR LE SIE'CLE quence, la Philosophie, fussent presque inconnues à une Nation, qui ayant des Ports sur l'Océan & sur la Médi- terranée, n'avoit pourtant point de Flotte; qui aimant le luxe à l'excès, avoit à peine quelques Manufactures grossiéres.


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Umsonst erhebt man die Schönheit der alten ägyptischen Gebäude. Diejenigen, welche uns übrig geblieben sind, sind nichts als ungestaltete Massen. Die schönste Statue des alten Aegyptens kömmt keiner des mittelmäßigsten unter allen unsern Werkmeistern gleich. Die Griechen haben die Aegyptier die Bildhauerkunst lehren müssen; und niemals hat Aegypten ein gutes Stück gehabt, welches nicht von griechischer Hand gewesen wäre.


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Vor dieser Zeit belegten die Italiener alle jenseit der Gebirge mit dem Namen der Barbaren, und man muß gestehen, daß die Franzosen einigermaßen diese Beschimpfung verdienten. Unsre Väter verbanden mit der romanenhaften Artigkeit der Mohren die gothische Grobheit; sie hatte beynahe keine von den liebenswürdigen Künsten, welches ein deutlicher Beweis ist, daß die nützlichen Künste verabsäumet wurden; denn wenn man das Nöthige vollkommen gemacht hat, so findet man gar bald das Schöne und Angenehme, und es ist gar nicht zu verwundern, daß die Malerkunst, die Bildhauerkunst, die Dichtkunst, die Beredsamkeit, die Weltweisheit einem Volke beynahe ganz unbekannt waren, welches Häfen an dem Oceane und an dem mittelländischen Meere, und gleichwohl keine Flotte, hatte; welches die Schwel Ludewigs des XIV.gerey bis auf das äußerste liebte, und kaum einige grobe Manufacturen besaß.


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Die Meisterstücke der Bildhauerkunst wurden in seinen Gärten verschwendet. Er ergötzte sich daran, und besah sie sehr oft. Ich habe den Herzog von Antin sagen hören, daß, als er Oberaufseher über die königlichen Gebäude gewesen, er die Statuen oft mit Fleiß durch unterlegte Stücke habe schief setzen lassen, damit der König das Vergnügen haben möge, sein gutes Augenmaaß daran zu zeigen. Der König ward auch allezeit den Fehler gewahr. Der Herzog von Antin widerstritt ihm Anfangs, endlich gab er sich, und ließ die Säule gleich setzen, indem er sich ganz erstaunt stellte, daß sich der König auf alles so wohl verstehe. Hieraus mag man schließen, wie leicht man einem Könige was einbilden könne.


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Man hat ihm einen unerträglichen Hochmuth Schuld gegeben, weil seine Bildsäule auf dem Siegsplatze und auf dem Platze von Vendome Postumente haben, die mit gefesselten Sklaven verzieret sind. Man will aber nicht sehen, daß die Bildsäule des großen, gütigen und anbethenswürdigen Heinrichs des VIten auf der neuen Brücke, gleichfalls von vier Sklaven begleitet ist, daß die Bildsäule Ludewigs des XIIIten, welche vor Alters für Heinrichen den IIten gemacht wurde, und die Bild säule des großen Herzogs Ferdinand von Medicis in Livorno eben diese Zierrathen hat. Es ist mehr ein Gebrauch der Bildhauer, als ein Beweis der Eitelkeit. Man richtet diese Denkmäler für die Könige auf, so wie man sie ankleidet, ohne daß sie darauf Acht haben.


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Man hat ihm einen unerträglichen Hochmuth Schuld gegeben, weil seine Bildsäule auf dem Siegsplatze und auf dem Platze von Vendome Postumente haben, die mit gefesselten Sklaven verzieret sind. Man will aber nicht sehen, daß die Bildsäule des großen, gütigen und anbethenswürdigen Heinrichs des VIten auf der neuen Brücke, gleichfalls von vier Sklaven begleitet ist, daß die Bildsäule Ludewigs des XIIIten, welche vor Alters für Heinrichen den IIten gemacht wurde, und die Bild säule des großen Herzogs Ferdinand von Medicis in Livorno eben diese Zierrathen hat. Es ist mehr ein Gebrauch der Bildhauer, als ein Beweis der Eitelkeit. Man richtet diese Denkmäler für die Könige auf, so wie man sie ankleidet, ohne daß sie darauf Acht haben.


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Ein einziger Bürger, welcher eben nicht sehr reich war, der aber eine großeSeele besaß, legte auf seine Unkosten den Platz des Victoires an, und errichtete dem Könige aus Dankbarkeit eine Bildsäule. Dieser Mann that mehr, als sieben hundert tausend Einwohner in diesem Jahrhunderte noch gethan haben. Wir haben in Paris Reichthümer, womit wir ganze Königreiche kaufen könnten; wir sehen es alle Tage mit Augen, was unserer Stadt noch fehlet, und wir lassen es genug seyn, darüber zu murren. Man fährt das Louvre vorbey, und seufzet, wenn man sieht, daß dessen Vorderseite, das Denkmaal der Größe desvierzehnten Ludewigs, des Eifers eines Colberts, und der Erfindungskraft eines Perrault, mit Gebäuden der Gothen und Vandalen verdeckt ist. Wir laufen in die Schauspiele, und es verdreußt uns, daß wir auf eine so unbequeme und ekele Art hineingehen müssen, daß wir darinne so übel sitzen, daß der Schauplatz so plump zugerichtet, und daß die Schaubühne so ungeschickt angeleget ist; und daß der Abhandl. von den Verschönerungen Ausgang noch verdrüßlicher und beschwerlicher ist, als der Eingang gewesen war. Wir erröthen, und zwar mit Rechte, daß die Marktplätze in engen Gassen angeleget sind; wo die Unsauberkeit, der Gestank und die immerwährende Unordnung einem jeden in die Augen fällt. Wir haben nur zween Brunnen nach dem großen Geschmacke, und diese sind nichts weniger, als an geschickten Orten angeleget. Alle andere gehören aufs Dorf. Große Quartiere wollen auch öffentliche Märkte haben; und indessen, da der Triumphbogen am St. Dionysiusthore, Heinrichs des großenBildsäule zu Pferde, die zwo Brücken, das Louvre, die Tuillerien, und die elysischen Felder den Schönheiten des alten Roms gleich kommen, oder sie gar übertreffen, so stellet das finstere, enge und scheußliche Mittel der Stadt die Zeiten der schändlichsten Barbarey vor. Das alles sagen wir ohn Unterlaß selber; aber wie lange werden wir es noch sagen, und der Sache gleichwol nicht abhelfen.


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Ein einziger Bürger, welcher eben nicht sehr reich war, der aber eine großeSeele besaß, legte auf seine Unkosten den Platz des Victoires an, und errichtete dem Könige aus Dankbarkeit eine Bildsäule. Dieser Mann that mehr, als sieben hundert tausend Einwohner in diesem Jahrhunderte noch gethan haben. Wir haben in Paris Reichthümer, womit wir ganze Königreiche kaufen könnten; wir sehen es alle Tage mit Augen, was unserer Stadt noch fehlet, und wir lassen es genug seyn, darüber zu murren. Man fährt das Louvre vorbey, und seufzet, wenn man sieht, daß dessen Vorderseite, das Denkmaal der Größe desvierzehnten Ludewigs, des Eifers eines Colberts, und der Erfindungskraft eines Perrault, mit Gebäuden der Gothen und Vandalen verdeckt ist. Wir laufen in die Schauspiele, und es verdreußt uns, daß wir auf eine so unbequeme und ekele Art hineingehen müssen, daß wir darinne so übel sitzen, daß der Schauplatz so plump zugerichtet, und daß die Schaubühne so ungeschickt angeleget ist; und daß der Abhandl. von den Verschönerungen Ausgang noch verdrüßlicher und beschwerlicher ist, als der Eingang gewesen war. Wir erröthen, und zwar mit Rechte, daß die Marktplätze in engen Gassen angeleget sind; wo die Unsauberkeit, der Gestank und die immerwährende Unordnung einem jeden in die Augen fällt. Wir haben nur zween Brunnen nach dem großen Geschmacke, und diese sind nichts weniger, als an geschickten Orten angeleget. Alle andere gehören aufs Dorf. Große Quartiere wollen auch öffentliche Märkte haben; und indessen, da der Triumphbogen am St. Dionysiusthore, Heinrichs des großenBildsäule zu Pferde, die zwo Brücken, das Louvre, die Tuillerien, und die elysischen Felder den Schönheiten des alten Roms gleich kommen, oder sie gar übertreffen, so stellet das finstere, enge und scheußliche Mittel der Stadt die Zeiten der schändlichsten Barbarey vor. Das alles sagen wir ohn Unterlaß selber; aber wie lange werden wir es noch sagen, und der Sache gleichwol nicht abhelfen.


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Es ist heut zu Tage viel mehr gemünztes Geld im Lande, als vormals, da Ludewig der XIV. vierhundert Millionen und mehr, auf Versailles, Trianon und Marly verwendete; und diese vierhundert Millionen, die Mark zu sieben bis acht und zwanzig Pfund gerechnet, machen anjetzt viel mehr als sieben hundert Millionen. Die Unkosten zu drey Lauben in jenen Lustorten hätten hingelanget, die Hauptstadt mit den nöthigen Zierrathen zu verschönern. Wenn ein Regent dergleichen Ausgaben für sich selbst macht, so zeiget er seine Größe: wenn er sie für das gemeine Wesen thut, Abhandl. von den Verschönerungen so zeigt er seine Großmuth. In beyden Fällen aber muntert er die Künste auf, befördert den Umlauf des Geldes; und nichts geht bey dergleichen Unternehmungen verloren, als diejenigen Gelder, die nach fremden Landen geschickt werden müssen; um verstümmelte alte Bildsäulen theuer zu bezahlen, indeß daß wir mehr als einen Phidias und Praxiteles unter uns haben.