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16 - Fils naturelle /

On dit quelquefois: il est arrivé une aventure fort plaisante à la cour, un événement fort tragique à la ville. D'où il s'ensuit que la comédie & la tragédie sont de tous les états; avec cette différence, que la douleur& les larmes sont encore plus souvent sous les toîts des sujets, que l'enjouement & la gaieté dans les palais des rois. C'est moins le sujet qui rend une pièce comique, sérieuse ou tragique, que le ton, les passions, les caracteres & l'intérêt. Les effets de l'amour,de la jalousie, du jeu, du déreglement, de DRAMATIQUE. 221 l'ambition, de la haîne, de l'envie peuvent faire rire, réfléchir ou trembler. Un jaloux qui prend des mesures pour s'assurer de son déshonneur, est ridicule; un homme d'honneur qui le soupçonne & qui aime, en est affligé; un furieux qui le sait, peut commettre un crime. Un joueur portera chez un usurier le portraitd'une maitresse; un autre joueur embarrassera sa fortune, la renversera, plongera une femme & des enfans dans la misere, & tomberadans le désespoir. Que vous dirai-je de plus? La pièce dont nous nous sommes entretenus a presque été faite dans les trois genres.


17 - Fils naturelle /

Il en sera de même de la plûpart des autres DRAMATIQUE. 235images qui animent ce récit. L'air obscurci de traits; une armée en tumulte; la terre arrosée de sang; une jeune princesse le poignard enfoncé dans le sein; les vents déchaînés; le tonnerre retentissant au haut des airs; le ciel allumé d'éclairs; la mer qui écume &mugit: le poëte a peint toutes ces choses; l'imitation les voit; l'art ne les imite point.


18 - Fils naturelle /

Ceux qui se livrerent les premiers à une étude suivie de la nature humaine, s'atta cherent d'abord à distinguer les passions, à les reconnoître, & à les caractériser. Un homme en conçut les idées abstraites, & ce 246 DE LA POÉSIE fut un philosophe. Un autre donna du corps & du mouvement à l'idée, & ce fut un poëte. Un troisieme tailla le marbre à cette ressemblance, & ce fut un statuaire. Un quatrieme fit prosterner le statuaire au pied de son ouvrage, & ce fut un prêtre. Les Dieux du paganisme ont été faits à la ressemblancede l'homme. Qu'est-ce que les Dieux d'Ho mere, d'Eschyle, d'Euripide, & de Sopho cle? Les vices des hommes, leurs vertus, & les grands phénomenes de la nature personnifiés. Voilà la véritable théogonie. Voilà le coup-d'œil sous lequel il faut voir Saturne, Jupiter, Mars, Apollon, Vénus, les Parques, l'Amour & les Furies.


19 - Fils naturelle /

Il me semble qu'il y a bien de l'avantage à rendre les hommes tels qu'ils sont. Ce qu'ils devroient être, est une chose trop systématique & trop vague pour servir de base à un art d'imitation. Il n'y a rien de si rare qu'un homme tout-à-fait méchant, si ce n'est peutêtre un homme tout-à-fait bon. Lorsque Thétis trempa son fils dans le Styx, il en sortit semblable à Thersite par le talon: Thé tis est l'image de la Nature.


20 - Fils naturelle /

S'il compose ce morceau dans le style sim ple, il se remplira de la douleur, du désespoir de Clytemnestre; il ne commencera à travailler que quand il se sentira pressé par les images terribles qui obsédoient Clytemnestre. Le beau sujet pour un récitatif obligé, que les premiers vers! Comme on en peut couper les différentes phrases par une ritournelle plaintive! .... O Ciel! .... O mere in- fortunée! ..... premier jour pour la ritournelle .... De festons odieux ma fille couron- née .... second jour ..... Tend la gorge aux couteaux par son pere apprêtés ..... troisieme jour .... Par son pere! quatrieme jour .... Chalcas va dans son sang ... cinquieme jour... Quels caracteres ne peut-on pas donner à cette symphonie? .... Il me semble que je l'entends ..... Elle me peint la plainte .... la douleur ..... l'effroi ..... l'horreur .... la fureur ....


21 - Der natürliche Sohn /

Ich wollte diesen Mann kennen lernen. Ich lernte ihn kennen, und fand ihn so, wie man mir ihn abgemalet hatte, finster und melancholisch. Verdruß und Schmerz hatten aus einer Seele, in welcher sie allzulange gewohnet, nicht anders als mit Zurücklassung der Traurigkeit, scheiden können. Er war, sowohl in seinen Unterredungen, als in 18 seinem äusserlichen Betragen, traurig; ausgenommen,wenn er von der Tugend sprach, oder die Entzückungen fühlte, die sie in ihren eifrigsten Verehrern hervorbringt. Alsdann war er, wie ganz verwandelt.Die Heiterkeit entwickelte sich auf seinem Gesichte. Seine Augen bekamen Glanz und Freundlichkeit.Seine Rede ward pathetisch. Es war eine Kette von strengen Ideen und rührendenBildern, wodurch die Aufmerksamkeit in einem beständigen Feuer erhalten, und die Seele außer sich selbst gesetzet ward.Aber so wie an einem neblichten und umzogenen Herbsttage, die Stralen der Sonne aus einer Wolke hervorbrechen, einen Augenblick glänzen, und sich wieder in den dunkeln Himmel verlieren: so verlor sich auch gar bald seine Munterkeit wieder, undplötzlich fiel er in sein melancholisches Stillschweigen zurück.


22 - Der natürliche Sohn /

Ich liebte Clairvillen. Ich bildete mir nicht ein, daß ich einen andern lieben könnte, als ich auf die Klippe stieß, an welcher meine Beständigkeit und unser Glücke scheiterte -- Die Zü46ge, der Geist, der Blick, der Ton der Stimme, alles schien mir in diesem angenehmen und schrecklichen Gegenstande, ich weis selbst nicht welchem Bilde zu entsprechen, das die Natur in mein Herz gepräget hat. Ich sah ihn. Ich glaubte in ihm die Wirklichkeit aller der Einbildungen, die ich mir von der Vollkommenheit gemacht hatte, zu erblicken, und sogleich erhielt er mein Vertrauen -- Wenn ich es hätte vorhersehen können, daß ich mich gegen Clairvillen ändern würde! -- Aber ach! ich schöpfte deswegen noch kaum den ersten Verdacht, als es mir schon ganz zur Gewohnheit geworden war, seinen Nebenbuhler zu lieben. -- -- Und wie wäre es möglich gewesen, ihn nicht zu lieben? -- Alles was er sagte, war so, wie ich es dachte. Er verwarf unfehlbar alles, was mir mißfiel. Ich lobte nicht selten im voraus, was er im Begriff war, zu billigen. Wenn er eine Empfindung ausdrückte, so glaubte ich, er habe die meinige errathen. -- Kurz, was soll ich Ihnen sagen? In andern erblickte ich kaum einige Aehnlichkeiten von mir: (sie schlägt die Augen nieder, und setzt mit einer leisernSimme hinzu) in ihm fand ich mich ohne Unterlaß ganz und gar.


23 - Der natürliche Sohn /

Ich werde in dem Innersten Ihrer Seele ein schreckliches Bild hinterlassen, das alle Ruhe und Freude daraus verbannen wird. Ihre Ungerechtigkeit wird Sie verfolgen.


24 - Der natürliche Sohn /

Man sagt manchmal, es hat sich bey Hofe ein sehr lustiges Abentheuer, es hat sich in der Stadt eine sehr tragische Begebenheit eräugnet. Hieraus folgt also, daß die Komödie und Tragödie für alle Stände gehöret; nur mit diesem Unterschiede, daß Schmerz und Thränen weit öfter unter den Dächern der Unterthanen, als Munterkeit und Freude in den Pallästen der Könige wohnen. Was ein Stück komisch, ernsthaft oder tragisch macht, ist nicht sowohl der Inhalt, als der Ton, als die Leidenschaften, die Charaktere, das Interesse. Die Wirkungen der Liebe, der Eifersucht, des Spiels, des unordentlichen Lebens, des Ehrgeitzes, des Hasses, des Neides, können eben sowohl Lachen, als Nachdenken, als Erschrecken verursachen. Ein Eifersüchtiger, der Maaßregeln nimmt, wie er sich am besten von seiner Schande überzeugen kann, ist lächerlich; ein rechtschaffner Mann, der sie argwohnet und dabey doch liebt, ist niedergeschlagen; ein 221 Rasender, der davon überzeugt ist, wird leicht ein Verbrechen begehen. Der eine Spieler wird das Bildniß seiner Geliebten bey einem Wuchrer versetzen; der andere wird sich um sein Vermögen bringen, wird sein Weib und seine Kinder ins Elend stürzen, und wird verzweifeln. Was soll ich hiervon viel sagen? Das Stück, über welches wir reden, ist beynahe nach allen drey Gattungen bearbeitet worden.


25 - Der natürliche Sohn /

Eben so ist es mit den meisten übrigen Bildern, welche diese Erzehlung beleben. Ein von Pfeilen verdunkelter Himmel. Ein Kriegesheer im Aufruhr. Die Erde mit Blut getränkt. Eine junge Prinzessin, den Stahl in der Brust. Die entfesselten Winde. Der hoch in den Wolken brüllende Donner. Der von Blitzen erleuchtete Himmel. Das schäumende und brausende Meer. Alle diese Dinge hat der Dichter gemahlt. Die Einbildungskraft sieht sie. Aber die Kunst vermag sie nicht nachzuahmen.


26 - Der natürliche Sohn /

Die ersten, die sich dem Studio der menschlichen Natur widmeten, bemühten sich vor allen Din 246gen, die Leidenschaften zu unterscheiden, zu kennen,und zu charakterisieren. Der eine machte sich abstracte Begriffe davon, und das war der Philosoph.Ein anderer gab seiner Idee Körper und Bewegung,und das war der Dichter. Ein dritter hauete einenMarmor aus, bis er dieser Idee ähnlich ward, unddas war der Bildhauer. Ein vierter machte, daß der Bildhauer vor sein Werk niederkniete, und das war der Priester. Die Götter des Heidenthums sind nach dem Bilde des Menschen gemacht. Was sind die Götter des Homers, des Aeschylus, des Euripides, des Sophokles? Laster und Tugenden der Menschen, grosse Erscheinungen der Natur, in Personen verwandelt. Das ist die wahre Theogonie. Das ist der Gesichtspunkt, aus welchem man den Saturnus, Jupiter, Mars, Apollo, die Venus, die Parzen, den Amor und die Furien betrachten muß.


27 - Der natürliche Sohn /

Mich dünkt, es ist immer vortheilhaft, die Menschen so zu schildern, wie sie sind. Das, was sie seyn sollten, ist ein allzusystematisches, ein allzuschwankendes Ding, als daß es einer nachahmenden Kunst zum Grunde dienen könne. Nichts ist seltener, als ein vollkommen boshafter Mensch, es wäre denn ein vollkommen guter. Als Thetis ihren Sohn in den Styx tauchte, so kam er doch dem Thersites an dem Knöchel ähnlich wieder heraus. Thetis ist das Bild der Natur.


28 - Der natürliche Sohn /

Componiert er diese Stelle in dem simpeln Style, so wird er sich von dem Schmerze und der Verzweiflung der Klytemnestra ganz zu erfüllen suchen, und wird nicht eher anfangen zu arbeiten, als bis ihn die schrecklichen Bilder, welche die Klytemnestrabelagerten, gleichsam dazu zwingen. Wie vortreflich schicken sich die ersten Zeilen zu einem Arioso! Wie wohl lassen sich die verschiednen Glieder derselben durch ein klägliches Ritournell unterbrechen. -- Himmel, ah! Ich Unglückselige! -- erster Abschnitt für das Ritournell. -- Wie? meine Tochter, als ein Opfer ausgeschmücket, -- zweyter Abschnitt -- Beut ihre Brust dem Stal, den selbst ihr Vater zücket? -- dritter Abschnitt --Selbst ihr Vater! vierter Abschnitt. -- Der Priester eilt, ihr Blut -- fünfter Abschnitt. Welcher Charaktere wäre diese Symphonie nicht fä 263hig? -- Mich dünkt, ich höre sie. -- Sie mahlet mir den Jammer, -- den Schmerz, -- den Schreck, -- das Entsetzen, -- die Wuth. --


29 - An Essay on Dramatick Poesy /

But as they have fail'd both in laying of their Plots, and in the Management, swerving from the Rules of their own Art, by mis-representing Nature to us, in which they have ill satisfied one Intention of a Play, which was Delight; so in the instructive Part they have err'd worse: Instead of punishing Vice, and rewarding Virtue, they have often shewn a prosperous Wickedness, and an unhappy Piety: They have set before us a bloody Image of Revenge in Medea, and given her Dragons to convey her safe from Punishment. A Priam and Astyanax murder'd, and Cassandra ravish'd, and the Lust and Murder ending in the Victory of him who acted them. In short, there is no Indecorum in any of our modern Plays, which, if I would excuse, I could not shadow with some Authority from the Ancients.


30 - An Essay on Dramatick Poesy /

He so interweaves Truth with probable Fiction, that he puts a pleasing Fallacy upon us, mends the intrigues of Fate, and dispenses with the severity of History, to reward the Virtue which has been render'd to us there unfortunate. Sometimes the Story has left the Success so doubtful, that the Writer is free, by the privilege of a Poet, to take that which of two or more Relations will best suit with his Design: As for Example, In the death of Cyrus, whom Justin and some others report to have perish'd in the Scythian War, but Xenophon affirms to have died in his Bed of extream old Age. Nay more, when the Event is past dispute, even then we are willing to be deceiv'd, and the Poet, if he contrives it with appearance of Truth, has all the Audience of his Party; at least during the time his Play is acting: So naturally we are kind to Virtue, when our own Interest is not in Question, that we take it up as the general Concernment of Mankind. On the other side, if you consider the Historical Plays of Shakespear, they are rather so many Chronicles of Kings, or the Business many times of thirty or forty Years, crampt into a Representation of two Hours aad a half, which is not to imitate or paint Nature, but rather to draw her in miniature, to take AnEssayof Dramatick Poesy. her in little; to look upon her through the wrong End of a Perspective, and receive her Images not only much less, but infinitely more imperfect than the Life: This, instead of making a Play delightful, renders it ridiculous.