Suchbegriff: affe
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16 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Andern Theils aber verlohren die Zuschauerdurch diese Masken das Vergnügen die Leidenschaften entstehen zu sehen, und auf den Gesichtern der Schauspieler ihre verschiednen Symptomata wahr zu nehmen. Alle die Ausdrücke eines Menschen, der im Affecte ist, rühren unszwar, allein die Zeichen der Leidenschaften, dieauf dem Gesichte sichtbar werden, rühren unsweit mehr, als die Zeichen der Leidenschaft, diesich uns durch die Gebehrden und durch die Stimmeempfindbar machen. Dominatur maximevultus, sagt Quintilian. (*)


17 - Pro Comoedia commovente /

sibi ipsi aduersari comoediam, quae affectus inflammare velit cum cura

18 - Discours historique sur l'apocalypse /

daß dieje nige Komödie sich selbst zuwieder wä re, welche die Affecten sorgfältig erregen wolle

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He talks coolly and moderately upon all subjects, and is as fearful of falling into a passion, as of catching cold; being very positive, that they are both equally injurious to the stomach. If ever you see him more hot than ordinary, it is upon some provoking occasion, when the dispute about cookery runs very high, or in the defence of some beloved dish, which has often made him happy. But he has been so long upon these subjects, is so well acquainted with all that can be said on both sides, and has a Devout and Holy Life. so often answered all objections, that he generally decides the matter with great gravity.


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Er redet von allen Dingen mit Mäßigung und Kaltsinnigkeit, und fürchtet sich eben so sehr, in Affect zu gerathen, als sich zu erkälten; weil er fest überzeugt ist, daß beydes dem Magen schädlich sey. Wenn ihr ihn hitziger, als gewöhnlich, seht, so muß ihn eine sehr wichtige Glückseligkeit eines frommen Lebens. Materie, als etwa ein streitiger Punkt aus der Kochkunst, oder die Vertheidigung irgend eines guten Tisches, an welchem er sichs öfters wohl seyn lassen, dazu aufgefordert haben. Er hat aber mit beyden Materien schon so viel zu thun gehabt, und es ist ihm alles, was von beyden Seiten gesagt werden kann, schon so wohl bekannt, daß er gemeiniglich die Streitigkeiten mit vielem Nachdrucke entscheidet.


21 - Lettres sur la danse /

C'Est comme vous le savez, Monsieur, sur le visage de l'homme que les passions s'impriment, que les mouvements & les affections de l'ame se déploient & que le calme, l'agitation, le plaisir, la douleur, la crainte & l'espérance se peignent tour-à-tour. Cette expression est cent fois plus animée, plus vive & plus précise que celle qui résulte du discours le plus véhément? Il faut un temps pour articuler sa pensée, il n'en faut point à la physionomie pour la rendre avec énergie; c'est un éclair qui part du cœur, qui brille dans les yeux, & qui répandant sa lumiere sur sur tous les traits annonce le bruit des Lettres passions, & laisse voir pour ainsi dire l'ame à nu. Tous nos mouvements sont purement automatiques & ne signifient rien, si la face demeure muette en quelque sorte, & si elle ne les anime & ne les vivifie. La physionomie est donc la partie de nous-mêmes la plus utile à l'expression; or pourquoi l'éclipser au Théatre par un masque & préférer l'Art grossier à la belle nature? Comment le Danseur peindra-t-il, si on le prive des couleurs les plus essentielles? Comment fera-t-il passer dans l'ame du Spectateur les mouvements qui agitent la sienne, s'il s'en ôte lui- même le moyen, & s'il se couvre d'un morceau de carton & d'un visage postiche, triste & uniforme, froid & immobile. Le visage est l'organe de la Scene muette, il est l'interprete fidelle de tous Sur la Danse. les mouvements de la Pantomime: en voilà assez pour bannir les masques de la Danse cet Art de pureimitation, dont l'action doit tendre uniquement à tracer, à séduire & à toucher par la naïveté & la vérité de ses peintures.


22 - Discours historique sur l'apocalypse /

Auf dem Gesichte ist es, wie Sie wissen, mein Herr, wo der Mensch sehen läßt, was in seiner Seele vorgeht, wo man seineAffecten und Leidenschaften lesen, und wechselsweise Ruhe, Unruhe, Vergnügen, Schmerz,Furcht und Hoffnung abgebildet finden kann. Sein Ausdruck ist hundertmal wärmer, lebhafter und bestimmter, als das Resultat der feurigsten Rede. Einen Gedanken durch Worte vorzustellen, dazu gehört gewisse Zeit, die Gebehrden zeigen ihn auf einmal mit Nachdruck; es ist ein Blitz, der aus dem Herzen fährt, in den Augen flammt, alle Gesichtszüge hell macht, den Knall der Leidenschaften verkündigt, und uns gleichsam die Seele nackend sehen läßt. Alle unsere übrigenBewegungen sind blos mechanisch und sagen nichts, wenn das Gesicht dabey stumm bleibt, und ihnen nicht Seele und Leben giebt. Wir haben also kein nützlicher Werkzeug zum Ausdruck in unserer Gewalt, als die Physionomie; warum denn versteckt man sie auf dem Theater hinter eine Maske, und zieht die plumpeKunst der schönen Natur vor? Womit soll der Tänzer mahlen, wenn man ihm seine nothwendigsten Farben wegnimmt? Wie will er die Bewegungen seiner eigenen Seele, in die Seelen der Zuschauer übertragen, wenn er sich des Hülfsmittels beraubt, wenn er sich mit einem Stück Pappe, mit einem gemahlten, mienenlosen Gesichte bedeckt. Das Gesicht ist das Sprachwerkzeug der stummen Scene, es ist der getreue Dollmetscher allerBewegungen der Pantomime: dieß ist genug, um aus der Tanzkunst, die unter die blosnachahmenden gehört, deren Aktion keinen andern Zweck hat, als zu mahlen, und durch die Wahrheit und gefällige Natur ihrer Gemählde zu täuschen und zu rühren, alle Masken zu verbannen.


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Cependant les esprits étoient partagés entre l'espérance & la crainte, & ces deux sentimens croissoient ensemble de jour en jour. „On ne savoit si l'on devoit se réjouir de ce qu'Annibal, après avoir été pendant

(a) Ce vœu auroit du être accompli l'année précédente, & l'ordre en avoit été donné. Il survint apparemment quelque obstacle.

M. servil. T. Claud. Cons. seize ans comme en possession de l'Italie,An. R. 550.Av. J. C.202. l'avoit enfin abandonnée; ou s'affliger de ce qu'il étoit repassé en Afrique avec ses troupes. On disoit que la guerre, pour avoir changé de théatre, n'en étoit pas moins dangereuse. Que Q. Fabius, qui venoit de mourir, leur avoit souvent prédit qu'Annibal seroit beaucoup plus redoutable lorsqu'il combattroit pour la défense de sa patrie, qu'il ne l'avoit été en attaquant une terre étrangére. Que scipion n'auroit pas affaire à un Roi barbare comme syphax sans expérience de la guerre, ni à son beau- pére Asdrubal plus disposé à fuir qu'à combattre, ni à une multitude de paysans ramassés à la hâte & à demi armés; mais à Annibal ce fameux Capitaine, qui étoit né, pour ainsi dire, dans la tente de son pére, & avoit été élevé au milieu des armes; qui avoit servi dès son enfance, & commandé dès sa jeunesse; qui, toujours suivi de la victoire, avoit rempli du bruit de son nom ples Espagnes, les Gaules & l'Italie, & laissé dans toutes ces provinces de glorieux monumens de ses exploits. Que ce Général marchoit à la tête de soldats aussi anciens que lui dans le service, endurcis dans des périls & des travaux qui paroissoient au-dessus des forces humaines, qui s'étoient couverts mille fois du sang Romain, & portoient avec eux les dépouilles gagnées, non seulement M. servil. T. Claud. Cons.An. R. 550.Av. J. C.202.sur des soldats, mais même sur des Généraux. Que scipion rencontreroit dans la bataille plusieurs Carthaginois qui avoient tué de leur main des Préteurs, des Généraux, & des Consuls; qui se faisoient remarquer par des couronnes & d'autres récompenses militaires, témoins assurés de leur bravoure; qui avoient pris des villes, forcé des camps. Que tous les Magistrats Romains ensemble ne faisoient pas porter devant eux autant de faisceaux, qu'Annibal en avoit conquis sur les Généraux tués en diverses batailles.“


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Unterdessen waren die Gemüther zwischenUnruhe der Römer, wegen des Abzugs des Hannibals.LiviusXXX. 28.Furcht und Hofnung getheilt, und beyde Affecten nahmen mit einander von Tag zu Tage zu. „Man wuste nicht, ob man sich freuen sollte, daß Hannibal, nachdem er sechzehn Jahr nach einander gleichsam in Besitz Jtaliens gewesen war, es endlich verlassen hätte, oder ob man sich betrüben müste, daß er mit seinen Trupen nach Afrika zurückgegangen wäre. Man sagte, der Kriegwäre deswegen, weil sich das Theater desselben verändert hätte, nicht weniger gefährlich. Fabius, der vor kurzem gestorben wäre, hätte ihnen öfters voraus gesagt, daßHannibal viel fürchterlicher seyn würde,

(*) Dieses Gelübde hätte sollen in dem vorhergehenden Jahre erfüllet werden, und die Verordnung war deswegen auch schon ergangen.Es kam aber vermuthlich ein Hinderniß darzwischen.

384 M. Servilius, u. Tib. Claudius, Cons.d. 550. J. n. R. E. d. 202. J. v. C. G. wenn er für die Vertheidigung seines Vaterlandes streiten sollte, als er gewesen, da er ein fremdes Land angegriffen hätte. Sci pio würde weder mit einem barbarischen Könige, wie Syphax, der ohne Kriegserfahrung gewesen, noch mit dessen Schwiegervater, dem Hasdrubal, der fertiger zufliehen als zu streiten wäre, noch mit zusammengeraften und halb bewafneten Bauernzu thun haben: sondern mit dem berühmten Feldherrn Hannibal, der so zu sagen in dem Zelte seines Vaters gebohren, undmitten unter dem Geräusch der Waffenauferzogen wäre; welcher von seiner Kindheit an gedienet, und von seiner Jugend ancommandiret; welcher, allezeit von dem Siege begleitet, Spanien, Gallien und Jtalien mit dem Ruhm seines Namens erfüllet, und in allen diesen Landen ruhmwürdigeAndenken seiner Heldenthaten zurück gelassen habe. Dieser General stehe an derSpitze solcher Soldaten, die eben so alt imDienst, als er, worden, und welche Gefahren und Strapatzen, die dem Ansehen nach über menschliche Kräfte wären, abgehärtet hätte; die mehr als tausendmal mit Römischem Blute besprützt worden, und Beute, die sie nicht nur von Soldaten, sondern auch von Generalen selbst gemacht hätten,mit sich führten. Scipio würde in derSchlacht verschiedene Carthaginenser finden, welche mit ihrer Hand Prätors, Generale und Consuls getödtet, welche sich und was sich unter ihnen zugetragen. 385 von andern durch Kränze und andered. 550. J. n. R. E. d. 202. J. v. C. G.Kriegsbelohnungen, als gewissen Zeugen ihrer bewiesenen Tapferkeit, unterschieden;welche Städte eingenommen und Lager imSturm erobert hätten. Alle zu Rom inden höchsten Ehrenämtern stehende Personen zusammen, liessen nicht so viele Bündel Stäbe (Faſces) vor sich hertragen, alsHannibal von denen Generalen, die er inverschiedenen Schlachten erlegt, erbeutet hätte.“


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Doch nicht genug, daß er alle Schönheiten seiner Rolle faßt. Er muß die wahre Art, mit welcher jede von diesen Schönheiten auszudrücken ist, unterscheiden. Nicht genug, daß er sich bloß in Affect setzen kann; man verlangt auch, daß er es niemals als zur rechten Zeit, und gleich in demjenigen Grade thue, welchen die Umstände erfordern. Nicht genug, daß sich seine Figur für dasTheater schickt, daß sein Gesicht des Ausdrucks fähig ist; wir sind unzufrieden, wenn sein Ausdruck nicht beständig und genau mit den Bewegungen zusammen trift, die er uns zeigen soll. Er muß nicht bloß von der Stärke und Feinheit seiner Reden nichts lassen verlohren gehen; er muß ihnen auch noch alle die Annehmlichkeiten leihen, die ihnen Aussprache und Action geben können. Es ist nicht hinreichend, daß er bloß seinen Verfasser treulich folgt; er muß ihm nachhelfen; er muß ihn unterstützen. Er muß selbst Verfasser werden; er muß nicht bloß alle Feinheiten seiner Rolle ausdrücken; er muß auch neue hinzuthun; er muß nicht bloß ausführen, er muß selbst schaffen. Ein Blick, eine Bewegung ist zuweilen in der Komödie ein sinnreicher Einfall, und in der Tragödie eine Empfindung. Eine Wendung der Stimme, ein Stillschweigen, die man mit Kunst angebracht, haben zuweilen das Glück eines Verses gemacht, der nimmermehr die Aufmerk Auszug aus demsamkeit würde an sich gezogen haben, wenn ihn ein mittelmäßiger Schauspieler, oder eine gemeine Schauspielerin ausgesprochen hätte.