Suchbegriff: weiß
Treffer: 2

1 - Der "Hannibal" des Marivaux von G.E. Lessing übersetzt /

Um den Winter über das Schauspiel frei besuchen zu dürfen, forderte er [Lessing] seinen Freund Herrn Weiße auf, mit ihm das einzige Trauerspiel von Marivaux, Hannibal betitelt, zu übersetzen. Jeder übernahm die Hälfte, und sie übersetzten es in gereimte Alexandriner, wie es dazumal die Theatermode wollte, als ein Trauerspiel so wenig ohne dergleichen Verse als ohne eine große rothe oder grüne Decke und Fischbeinröcke sein durfte. . . . . Es wurde auch aufgeführt; ob sie aber ihren Zweck erreichten, weiß ich nicht. Vermuthlich wohl, denn Lessing ergab sich immer mehr und mehr dem Theater.

2 - Der "Hannibal" des Marivaux von G.E. Lessing übersetzt /

K. Lessing erzählt in dem Leben seines Bruders (I. S. 62f.): Um den Winter über das Schauspiel frei besuchen zu dürfen, forderte er [Lessing] seinen Freund Herrn Weiße auf, mit ihm das einzige Trauerspiel von Marivaux, Hannibal betitelt, zu übersetzen. Jeder übernahm die Hälfte, und sie übersetzten es in gereimte Alexandriner, wie es dazumal die Theatermode wollte, als ein Trauerspiel so wenig ohne dergleichen Verse als ohne eine große rothe oder grüne Decke und Fischbeinröcke sein durfte. . . . . Es wurde auch aufgeführt; ob sie aber ihren Zweck erreichten, weiß ich nicht. Vermuthlich wohl, denn Lessing ergab sich immer mehr und mehr dem Theater. So hatte es Weiße selbst Lessing's Bruder erzählt. In der Vorrede zum 2. Bande des Theatralischen Nachlasses S. XXVIIf. hatte er es noch für ein eignes Stück seines Bruders gehalten. Er sagt hier: Sein allererster [tragischer Versuch] scheint mir wohl das Trauerspiel Hannibal zu sein, wovon ich den ersten, zweiten und vierten Aufzug von ihm fast ganz ausgearbeitet gefunden habe. Es ist in gereimten Versen, aber sehr wenig besser als die Reime, womit Sturm, Koppe, Grimm und Gottsched die französischen Trauerspiele auf den deutschen Bühnen damals geltend machten. Nicht ein Funken Genie, und Geschmack noch weniger! Er hielt es deshalb auch nicht der Mühe werth, das Fragment zu veröffentlichen, und die kritischen Herausgeber sind ihm darin gefolgt. Es erscheint also in unserer Ausgabe zum ersten Male nach dem Original unter den Breslauer Papieren.