Suchbegriff: villa
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Ludewig der XIV unterdrückte alle Beywörter, und ließ nur die Thaten. Die Aufschrift, welche sich in Paris an dem Thore des heil. Dionysius befindet, und die man ihm vorgeworfen hat, ist in der That den Holländern schimpflich, sie enthält aber kein ungeziemendes Lob Ludewigs des XIVten. Er verstand kein Latein, wie wir schon gesaget haben, er kam selten nach Paris, und vielleicht hat er eben so wenig von dieser Ueberschrift reden hören, als von den Ueberschriften des Senteuil, welche an den Fontainen in der Stadt sind. Freylich wäre es zu wünschen, daß wir keine Denkmäler stehen ließen, welche unsere Nachbarn erniedrigen, und daß wir hierinnen den Griechennachahmten, welche nach dem peloponnesischen Kriege alles niederrissen, was Haß und Erbitterung von neuem hätte erwecken können. Die elenden Geschichte Ludewigs des XIV, sagen fast alle, daß der Kaiser Leopold eine Pyramide auf der Wahlstatt bey Hochstädt habe aufrichten lassen. Diese Pyramide aber ist niemals anders als in den Zeitungen zu finden gewesen, und ich erinnere mich, daß mir der Marschall von Villars einmal sagte, er habe nach der Einnehmung von Freyburg funfzig Geheime Nachrichten Reuter auf das Feld geschickt, wo diese unglückliche Schlacht vorgefallen, mit Befehl die Pyramide, wann sie wirklich da sey, nieder zu reißen; man habe aber nirgends die geringste Spur davon gefunden. Das Mährchen mit der Pyramide ist mit dem Mährchen von dem Schaustücke des Sta sol, stehe stille, Sonne, in eine Classe zu setzen, welche die Generalstaaten nach dem Frieden bey Aachen sollen haben schlagen lassen, an welche Thorheit sie aber niemals gedacht haben.