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Unterdessen marschirte Hugo, der Bruder des Kö nigs von Frankreich Philipp des ersten, mit andern vornehmen Herren, die sich zu ihm geschlagen hatten, durch Italien. Er wollte sein Heil versuchen. Fast sein ganzes Glück bestund in dem Titel des Bruders eines Königs; ein an sich sehr wenig vermögender Titel. Und worüber man sich am meisten verwundern muß, ist, daß Robert, Herzog der Normandie, ältester Sohn Wilhelms, des Eroberers von England, diese Normandie, darinnen er sich kaum etwas fest gesetzt hatte, verließ.


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Es war wahrscheinlicher maßen unmöglich, daß nicht solche Gäste die Lebensmittel sollten mit Strenge gefordert, und daß nicht die Griechen sie mit Hartnäckigkeit sollten verweigert haben. Das gab zu beständigen Händeln, zwischen dem Volke und der Armee des Gottfrieds, die nach den Streifereyen der Kreuzfahrer des Einsiedlers Peters zum ersten er schien, Anlaß. Gottfried gieng so weit, daß er die Vorstädte von Constantinopel angriff, und der Kaiser vertheidigte sie in Person. Der Bischof von Puy in Auvergne, Namens Monteil, Legat des Pabstes bey den Armeen, wollte durchaus, daß man die Feldzüge wider die Ungläubigen mit Belagerung der Stadt, wo der erste Fürst der Christen seinen Sitz hatte, eröffnen sollte. Das war auch die MeynungBohemunds, der damals in Sicilen war, und einen Curier über den andern an Gottfried abschickte, zu verhindern, daß er sich nicht mit dem Kaiser vertrü ge. Hugo der Bruder des Königs von Frankreich, begieng damals die Unvorsichtigkeit, Sicilien, wo er mit dem Bohemund war, zu verlassen, und fast allein auf das Gebieth des Alexius zu kommen. Zu dieser Unbesonnenheit kam noch eine andere, indem er Briefe von einem Stolze, die einem, der keine Armee hatte, sehr schlecht anstund, an ihn abgehen ließ. Die Frucht dieser Handlungen war, daß er einige Zeit, als ein Gefangener, angehalten wurde. End Geschichte der Kreuzzüge.lich kam die Politik des griechischen Kaisers zum Zweck, alle diese Stürme abzuwenden. Er ließ Lebensmittel reichen; er ließ sich von allen vornehmen Herren versprechen, daß sie wegen der Länder, die sie erobern würden, ihm den Lehnseid ablegen wollten; er ließ sie insgesammt, nachdem er sie mit Geschenken überhäufet hatte, nach einander nach Asien übersetzen.


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Von dieser Million Kreuzfahrer war damals nur noch wenig übrig. Auf das Gerücht von ihrem glücklichen Fortgange, welches durch den Ruf vergrößert wurde, brach noch ein neuer Schwarm aus dem Oc cidente auf. Der Prinz Hugo, ein Bruder Philipps des Ersten, der vor der Eroberung von Jerusalem wieder zurück nach Frankreich gekommen war, führete, ohne das geringste von seinem Bruder dazu erhalten zu haben, eine neue Menge, welche Deutsche und Italiener vermehreten, dahin ab. Man rechnete deren drey hundert tausend, und wenn man sie auch Geschichte der Kreuzzüge. auf zwey Drittheile herunter setzet, so sind es doch abermals wenigstens zwey hundert tausend, die es der Christenheit kostete. Diesen wurde in der Gegend von Constantinopel ungefähr so begegnet, wie man den Nachfolgern des Einsiedlers Peter begegnet hatte. Die in Asien anlandeten, wurden von Solymannen über den Haufen geworfen, und der Prinz Hugo starb, fast im äußersten Elende, in Kleinasien.


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Von dieser Million Kreuzfahrer war damals nur noch wenig übrig. Auf das Gerücht von ihrem glücklichen Fortgange, welches durch den Ruf vergrößert wurde, brach noch ein neuer Schwarm aus dem Oc cidente auf. Der Prinz Hugo, ein Bruder Philipps des Ersten, der vor der Eroberung von Jerusalem wieder zurück nach Frankreich gekommen war, führete, ohne das geringste von seinem Bruder dazu erhalten zu haben, eine neue Menge, welche Deutsche und Italiener vermehreten, dahin ab. Man rechnete deren drey hundert tausend, und wenn man sie auch Geschichte der Kreuzzüge. auf zwey Drittheile herunter setzet, so sind es doch abermals wenigstens zwey hundert tausend, die es der Christenheit kostete. Diesen wurde in der Gegend von Constantinopel ungefähr so begegnet, wie man den Nachfolgern des Einsiedlers Peter begegnet hatte. Die in Asien anlandeten, wurden von Solymannen über den Haufen geworfen, und der Prinz Hugo starb, fast im äußersten Elende, in Kleinasien.