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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Thaher bekommt dasCommando der Armee.

2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Zeitung von dem Aufbruch dieses Heers war dem Mamon nicht so bald zu Ohren gekommen, als er sich die guten Gesinnungen der Chorassaner zu Nutze zu machen, und sich derselben zur Aufrichtung einer Armee zu bedienen suchte, womit er des Califen seiner die Spitze bieten könnte. Allein ein erfahrner Feldherr mit Namen Thaher, dem er von diesem Vorhaben Nachricht gab, und ihm das Com mando derselben auftrug, gab ihm den RathAmin.Hegire 195n. C. G. 811 dabey, nicht sowohl auf die Menge, als auf die Wahl der Trupen Acht zu haben. Er versicherte ihm, daß, wenn er ihm die Sache gänzlich überlassen wollte, er sich mit vier tausend Mann die ganze feindliche Armee zu schlagen getraue; oder wenn dieses ja nicht geschehen sollte, so hofte er, ihr doch so zuzusetzen, daß sie sich nicht viel besser dabey befinden sollte, als wenn sie aufs Haupt geschlagen wäre.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon sahe wohl ein, daß Thaher der gröste General seiner Zeit war, und gab ihm deswegen die Freyheit, bey dieser Gelegenheit alles nach seinem Gutdünken einzurichten.Thaher brachte darauf vier tausend Mann zusammen, die er selbst auslaß, und rückte mit denselben gegen die Stadt Rei an, weil er wuste, daß Issa in dieser Gegend sein Lager aufgeschlagen hatte. Zehen Meilen von dieser Stadt traf er den Feind an, und stellte sich ihm in Schlachtordnung entgegen.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon sahe wohl ein, daß Thaher der gröste General seiner Zeit war, und gab ihm deswegen die Freyheit, bey dieser Gelegenheit alles nach seinem Gutdünken einzurichten.Thaher brachte darauf vier tausend Mann zusammen, die er selbst auslaß, und rückte mit denselben gegen die Stadt Rei an, weil er wuste, daß Issa in dieser Gegend sein Lager aufgeschlagen hatte. Zehen Meilen von dieser Stadt traf er den Feind an, und stellte sich ihm in Schlachtordnung entgegen.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Issa konnte sich nicht vorstellen, daß der Feind ihm mit seiner Hand voll Leute viel zu schaffen machen würde. Deswegen hielt er nicht für nöthig, auf seine Ausforderung zu erscheinen. Denn er dachte, einen so schwachen Haufen zu zerstreuen, hätte er Zeit genug übrig. Ganz von diesem Vertrauen eingenommen, machte er nicht die geringste Anstalt dem Feind zu begegnen, sondern vertrieb Amin.Hegire 195n. C. G. 811.sich die Zeit im Lager herum zu spatziren, die Quartire zu visitiren, und sich mit seinen Officiren auf des Thahers Rechnung lustig zu machen, über den sie sich nicht genug verwundern konnten, daß er die Verwegenheit hatte, sich mit so wenig Leuten einer so zahlreichen Armee, wie die ihrige, entgegen zu stellen.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Daran aber dachte er nicht, daß Thahers Detaschement aus nichts als entschlossenen Leuten bestund, die im Stande wären, alles zu wagen, und alles zu unternehmen. Noch weniger aber stellte er sich vor, daß er der Gefahr einer Ueberraschung ausgestellt sey, die schlimm für ihn ablaufen könnte, weil er wahrscheinlich muthmassen konnte, daß ihnThaher nicht attaquiren würde. Dennoch aber geschahe es. Issa begab sich immer von einem Quartier ins andere, ohne dabey im geringsten auf seiner Hut zu seyn. Dies bemerkte einer von Thahers Soldaten, Namens Dadou, mit dem Zunamen Siah, weil er ganz schwarz war, und faßte den kühnen Entschlus sich der Person dieses Feldherrn zu bemächtigen, zu dessen Ausführung er einige seiner Cameraden mit beredete. Dadou fand darauf würklich Mittel, sich mit seiner Gesellschaft durch einen mit Sträuchen bewachsenen holen Weg ins feindliche Lager zu schleichen, und laurten dem Issa auf. Dieser ließ sich darauf kaum blik ken, so war Dadou gleich über ihm her, undAmin.Hegire 195.n. C. G. 811. warf ihn aus dem Sattel, ehe ihm seine Leute zu Hülfe kommen konnten. In dieser Noth hielt Issa es für das Beste, sich zu erkennen zu geben, und glaubte, der Soldat würde ihm Quartier geben, wenn er sich ihm entdeckte. Allein dieser wollte von nichts hören, sondern schlug ihm mit einem Säbelstreich den Kopf herunter, den er darauf seinem General brachte.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Daran aber dachte er nicht, daß Thahers Detaschement aus nichts als entschlossenen Leuten bestund, die im Stande wären, alles zu wagen, und alles zu unternehmen. Noch weniger aber stellte er sich vor, daß er der Gefahr einer Ueberraschung ausgestellt sey, die schlimm für ihn ablaufen könnte, weil er wahrscheinlich muthmassen konnte, daß ihnThaher nicht attaquiren würde. Dennoch aber geschahe es. Issa begab sich immer von einem Quartier ins andere, ohne dabey im geringsten auf seiner Hut zu seyn. Dies bemerkte einer von Thahers Soldaten, Namens Dadou, mit dem Zunamen Siah, weil er ganz schwarz war, und faßte den kühnen Entschlus sich der Person dieses Feldherrn zu bemächtigen, zu dessen Ausführung er einige seiner Cameraden mit beredete. Dadou fand darauf würklich Mittel, sich mit seiner Gesellschaft durch einen mit Sträuchen bewachsenen holen Weg ins feindliche Lager zu schleichen, und laurten dem Issa auf. Dieser ließ sich darauf kaum blik ken, so war Dadou gleich über ihm her, undAmin.Hegire 195.n. C. G. 811. warf ihn aus dem Sattel, ehe ihm seine Leute zu Hülfe kommen konnten. In dieser Noth hielt Issa es für das Beste, sich zu erkennen zu geben, und glaubte, der Soldat würde ihm Quartier geben, wenn er sich ihm entdeckte. Allein dieser wollte von nichts hören, sondern schlug ihm mit einem Säbelstreich den Kopf herunter, den er darauf seinem General brachte.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Daran aber dachte er nicht, daß Thahers Detaschement aus nichts als entschlossenen Leuten bestund, die im Stande wären, alles zu wagen, und alles zu unternehmen. Noch weniger aber stellte er sich vor, daß er der Gefahr einer Ueberraschung ausgestellt sey, die schlimm für ihn ablaufen könnte, weil er wahrscheinlich muthmassen konnte, daß ihnThaher nicht attaquiren würde. Dennoch aber geschahe es. Issa begab sich immer von einem Quartier ins andere, ohne dabey im geringsten auf seiner Hut zu seyn. Dies bemerkte einer von Thahers Soldaten, Namens Dadou, mit dem Zunamen Siah, weil er ganz schwarz war, und faßte den kühnen Entschlus sich der Person dieses Feldherrn zu bemächtigen, zu dessen Ausführung er einige seiner Cameraden mit beredete. Dadou fand darauf würklich Mittel, sich mit seiner Gesellschaft durch einen mit Sträuchen bewachsenen holen Weg ins feindliche Lager zu schleichen, und laurten dem Issa auf. Dieser ließ sich darauf kaum blik ken, so war Dadou gleich über ihm her, undAmin.Hegire 195.n. C. G. 811. warf ihn aus dem Sattel, ehe ihm seine Leute zu Hülfe kommen konnten. In dieser Noth hielt Issa es für das Beste, sich zu erkennen zu geben, und glaubte, der Soldat würde ihm Quartier geben, wenn er sich ihm entdeckte. Allein dieser wollte von nichts hören, sondern schlug ihm mit einem Säbelstreich den Kopf herunter, den er darauf seinem General brachte.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der über einen mit so wenig Unkosten erHegire 196.n. C. G. 812.fochtenen Sieg erfreute Thaher schickte den Augenblick einen Curier mit der NachrichtMamonwird zumCalif ausgerufen. dieses grossen Vorfalls an den Mamon ab, wobey er ihm zugleich den Kopf des feindlichen Generals überschickte. Wenig Zeit darnach ging er mit seinen Völkern wieder nach Chorassan zurück, und gab dem Mamon die Versicherung, daß er einen Fürsten wie Amin gar nicht zu fürchten brauchte, dessen Schläfrigkeit und Schwäche sich sowohl auf seine Generals als Soldaten auszudehnen schiene.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da der Calif nicht fähig war, selbst die geMamontheilt seineArmee inzwey Haufen ab.ringste Anstalt vorzukehren, so ließ Fadel Völker anwerben, womit er nach Chorassan gehen, und verhindern wollte, daß Mamon daselbst sein Ansehen nicht fest setzen könnte. Allein es war itzo nicht mehr Zeit, andere anzufallen, sondern er muste auf seine eigene Vertheidigung bedacht seyn. Denn Mamon stellte, sobald ihm das Volk gehuldigt hatte, zwey Armeen ins Feld. Die eine führte der brave Thaher, und die andere ein berühmter General mit Namen Harthamath an. Ehe denen Trupen, die dem Mamon entgegen gestellt werden sollten, die letzte Ordre zum Aufbruch gegeben war, waren diese beyden Generals schon mit ihren Völkern durch zwey unterschiedene Wege mit starken Märschen ins Herz von des Califen Staaten eingedrungen.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Denn als Thaher im Begriff war, Bagdad zu berennen, und die zur Belagerung dieses Platzes erforderliche Werke aufwerfen ließ, so entstund unter seinen Trupen wegen der ausgebliebenen Bezahlung auf einmal eine Meuterey; alle Fonds waren erschöpft, und man sahe sich in die Unmöglichkeit versetzt, ihnen ihren Sold zu bezahlen. Dieser widrige Zufall schien Mamons Absichten ganz und gar übern Haufen zu werfen, indem seine Völker aus der Ursach rebellirten, und durchaus keine Hand weiter bey der Belagerung anlegen wollten.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Allein der Aufstand unter Mamons VölBagdad ergibt sich anden Thaher.kern daurete nicht lange. Thaher und Harthamath wandten alle ersinnliche Mühe an, das Geld zur Bezahlung der Soldaten anzuschaffen. Es gelung ihnen auch die erforderlichen Summen aufzubringen, und damit in kurzer Zeit die Ordnung unter der Armee wieder herzustellen. Nunmehr ward an nichts gedacht, als die Belagerung recht ernstlich anzugreifen. Diese ward auch mit so viel Nachdruck angefangen, und fortgesetzt, daß die Stadt bald in die äusserste Noth gerieth, und genöthiget ward, sich ihren Ueberwindern zu unterwerfen.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als Thaher die Stadt in Besitz nahm, so hofte er gewiß den Amin darinn zu finden, und zum Gefangenen zu machen. Allein durch seines Veziers Vorsorge war er schon entwischt. Man erfuhr, daß er in eine nahe gelegene Stadt geflohen sey, und sich daselbst sicher dünkte; weil er glaubte, die Feinde würden sich begnügen lassen, die Hauptstadt erobert zu haben, und sich keine Mühe geben, seiner eigenen Person habhaft zu werden. Allein er muste sich in seiner Hofnung betrogen sehen.


14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Harthamath und Thaher brachen gleich wieder von Bagdad auf, sobald sie von den dasigen Einwohnern die Huldigung für den Mamon eingenommen hatten, und belagerten denAmin in seinem Schlupfwinkel. Einem so harten Unglück zu widerstehen, hatte dieser Fürst weder Muth noch Kräfte genug, und war deshalb, um sein Leben in Sicherheit zu setzen, allein darauf bedacht, sich durch einen Vergleich zu ergeben. Jedoch, anstatt daß er sich dieserhalb hätte an den Thaher wenden sollen, so ließ er sich mit dem Harthamath in Unterhandlungen ein, der ihm auch versprach, seiner Person mit aller einem Fürsten von seinem Range gebührenden Achtung zu begegnen.


15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Harthamath und Thaher brachen gleich wieder von Bagdad auf, sobald sie von den dasigen Einwohnern die Huldigung für den Mamon eingenommen hatten, und belagerten denAmin in seinem Schlupfwinkel. Einem so harten Unglück zu widerstehen, hatte dieser Fürst weder Muth noch Kräfte genug, und war deshalb, um sein Leben in Sicherheit zu setzen, allein darauf bedacht, sich durch einen Vergleich zu ergeben. Jedoch, anstatt daß er sich dieserhalb hätte an den Thaher wenden sollen, so ließ er sich mit dem Harthamath in Unterhandlungen ein, der ihm auch versprach, seiner Person mit aller einem Fürsten von seinem Range gebührenden Achtung zu begegnen.