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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ich will hier eine ganz neue Muthmassungwagen, welche eine bisher übel verstandene Stelle des Plinius erklären kann; diese nehmlich, daß die Alten, nachdem sie ihre Masken Anfangsmit Erzt eingefaßt, hernach kleine dünne Stücken einer gewissen Art von Marmor dazu gebraucht haben. Plinius, wenn er von den besonder Steinen redet, sagt, daß der Stein, welchen man Chalcophonos, oder Erztklangnenne, schwarz sey; und daß er, der Abstammungseines Namens zu folge, wenn man ihn anrühre, einen Klang von sich gäbe, welcher demKlange dieses Metalls gleich komme. Und daher, fügt er hinzu, giebt man den Komödianten den Rath, sich seiner zu bedienen. (*) Chalcophonos nigra est, sed illisa æris tinnitum reddit, Tragœdis ut suadent gestanda. Wozuhätten aber wohl die Schauspieler einen solchenStein brauchen können, wenn sie ihn nicht zurEinfassung des Mundes ihrer Masken gebrauchthätten, nachdem er gespalten und in dünne Scheiben zertheilet worden? Diese Masken, welche, wie wir aus den Versen, die Prudentius widerden Symmachus gemacht hat, lernen, vonHolze waren, waren zu dieser Einfassung sehrwohl geschickt. Diejenigen, welche in derTragödie recitiren, sagt unser Dichter, bedecken ihr Haupt mit einer hölzernen Maske, unddurch die Oeffnung, die man darinne gelassen(*) Plinius lib. 37. cap. 10.du Bos,hat, lassen sie ihre hochtrabende Declamationerschallen.


2 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Weil die Pantomimen nichts reden durften, und nur Gebehrden zu machen hatten, so begreiftman leicht, daß alle ihre Bezeigungen viel lebhafter, und alle ihre Action viel feuriger müssegewesen seyn, als die Action gewöhnlicher Komödianten zu seyn pflegte. Diese letztern konnten nur einen Theil ihrer Aufmerksamkeit undihrer Kräfte auf die Gebehrden wenden, weil siein den Gesprächen selbst redten, und in den Modu Bos,nologen, die ein andrer für sie sagte, bedacht seynmußten, ihr stummes Spiel mit der Recitationdieses andern, welcher für sie redte, den Takthalten zu lassen. Der Pantomime hingegen warvon seiner Action völlig Meister, und seine einzige Sorge ging bloß dahin, das, was er ausdrücken wollte, verständlich zu machen. Dahernennt Cassiodorus die Pantomimen auch Leute, deren beredte Hände, so zu reden, an der Spitzeeines jeden Fingers eine Zunge hätten; Leute,welche redten, indem sie stille schwiegen, und eineganze Erzehlung machen könnten, ohne den Mundaufzuthun; kurz, Leute, welche die Polyhymnia, die Muse, welche der Musik vorstand, selbstgebildet habe, um zu zeigen, daß man eben nichtWorte articuliren müsse, um seine Gedankenzu verstehen zu geben. So drückt er sich nehmlich in dem Briefe aus, welchen er im Namendes Theodoricus, Königs der Ostrogoten, an denSymmachus, Präfectus von Rom, schreibet, umihn zu besehlen, das Theater des Pompejus aufUnkosten dieses Monarchen wieder ausbessern zulassen. Nachdem er nehmlich von den Tragödien und Komödien, die auf diesem Theater vorgestellt wurden, geredet, so fügt er hinzu: (*)Orchestarum loquacissimæ manus, linguosidigiti, silentium clamosum, expositio tacita,quam Musa Polyhymnia reperisse narratur,ostendens homines posse sine oris afflatu vellesuum declarare.


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Toute l'autorité de Constantin ne fut pas suffisante pour les abolir, & il falut qu'Honoré renouvellât cette défense. Prudence, Poëte Chrétien, l'avoit exhorté dans son Poëme contre Symmaque, à délivrer le Christianisme de cet opprobre: mais l'Em De Gladiateurs.pereur y fut engagé par une occasion particuliére, qu'on ne me saura pas mauvais gré, je crois, d'avoir ici raportée. Un saint* * Théoderet. V. 26. Solitaire d'Orient, nommé Télémaque, vint à Rome, où la fureur des spectacles régnoit encore. Il se rendit à l'amphithéatre comme les autres, mais dans une intention bien différente. Quand le combat fut commencé, il descendit dans l'aréne, & fit son possible pour empêcher les Gladiateurs de s'entretuer. Ce fut un spectacle auquel on ne s'attendoit point, & qui révolta tous les spectateurs. Aussi, pleins de l'esprit de celui qui a été homicide dès le commencement, c'est-à-dire du Démon, qui seul a pu inspirer aux hommes cette soif barbare du sang humain, ils se jettérent sur le nouveau combattant ennemi de leur plaisir, & le tuérent à coups de pierres. Honorius ayant su ce qui s'étoit passé, défendit absolument des spectacles si pernicieux. Le sang du Martyr obtint de Dieu ce que les loix de Constan tin n'avoient pu faire, & depuis ce tems il ne fut plus parlé à Rome de combats de Gladiateurs. „Ainsi, dit Mr. de Tille mont dont j'ai tiré cette histoire, Dieu couronna, même devant les hommes, une action qu'apparemment les Sages du Monde, & peut-être une partie de ceux de l'Eglise, avoient condannée comme une indiscrétion & une folie. Mais la fo lie de Dieu est plus sage que toute la sa gesse des Hommes.“


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Das ganze Ansehen des Constantin war nicht hinlänglich, diese grausame Gewohn heit zu vertilgen. Honorius mußte dieses Gebot erneuern. Prudentius, ein christli cher Poet, hatte ihn in seinem Gedichte wi der den Symmachus gebeten, daß er das Christenthum von dieser Schande befreyen möchte. Allein der Kaiser wurde durch eiTheodo. ret. V. 26.ne besondre Begebenheit dazu bewogen, die man vielleicht hier nicht ohne Vergnügen le sen wird.