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1 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Die dritte Eigenschaft derjenigen, welche dieses Genie bekommen haben, ist, daß sie um den Putz ihrer Person wenig bekümmert sind. Sie sind fast alle unordentlich und schmuzig; sie gehen mit herunterhängenden und runzlichten Strümpfen; sie schleppen ihren Mantel; sie sind Liebhaber von alten Kleidern und wechseln ungern damit. *) Diese Eigenschaft hatte, wie Lucius Florus erzählt, jener berühmte Feldherr, der Viriatus, von Geburt ein Portugiese. Der Geschichtschreiber erzählt zum Lobe seiner grossen Demuth, er sey in dem Anzuge seiner Person so nachlässig gewesen, daß kein einziger gemeiner Soldat in seiner ganzen Armee gewesen sey, welcher nicht besser gekleidet gewesen wäre als er. Doch in der That war dieses an dem Viriatus weder eine Tugend, noch ein Kunstgrif, sondern es war eine natürliche Wirkung derjenigen Art der Einbildungskraft, mit deren Untersuchung wir uns jetzt beschäftigen. Der unordentliche Anzug des Julius Cäsar hatte sogar den Cicero betrogen. Denn als er nach der Schlacht gefraget wurde, was ihn bewogen habe, der Parthey desPompejus beyzutreten, so antwortete er, wie Macrobius erzählt: praecinctura me fefellit. Das ist: der unordentliche Anzug des Cäsars verführte mich. Cäsar gieng beständig ohne Gürtel, so daß

*) Von Leuten, welche in tiefen Gedanken vergraben sind, sagt Horaz: et bona pars non vngues ponere curat et secreta petit loca.

ihm die Soldaten sogar zum Spott einen Zunamen von dem offenen Ueberrocke beygelegt hatten. Doch eben dieses hätte den Cicero von dem Gegentheile überzeugen sollen, daß nämlichCäsar gleich das rechte Genie habe, welches zum Kriege erfordert werde. Sylla, wie uns Suetonius meldet, hatte es weit besser getroffen; denn eben die unordentliche Tracht des Cäsars bewog ihn, den Römern den Rath zu geben: cauete puerum male praecinctum. Hütet euch ihr Römer, wollte er sagen, vor diesem unordentlich gekleideten Knaben. Auch von dem Hannibal können uns die Geschichtschreiber nicht genug erzählen, wie nachlässig er in seinem Anzuge gewesen sey, und wie wenig er sich der Artigkeit und Höflichkeit beflissen habe. *) Ueber jedes Fäserchen auf dem Kleide empfindlich werden, ängstliche Sorgfalt anwenden, daß die Strümpfe so glatt als möglich anliegen, und daß der Mantel keine unrechte Falte mache, das ist die Wirkung einer Einbildungskraft von geringerem Werthe, welche sowohl dem Verstande, als derjenigen Art der Einbildungskraft, welche der Krieg erfordert, zuwider ist.


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Peu de jours avant la Fête les Prêtres gardiens des Livres Sibyllins, qui furent por tés par Sylla au nombre de quinze, d'où le nom de Quindecim-Viri leur est resté; ces Prêtres assis sur leurs siéges dans le Temple de Jupiter Capitolin, distribuoient à tout le peuple certaines choses lustrales, c'est-à- dire propres & destinées à le purifier, comme des flambeaux, du bitume, & du souffre. Chacun y portoit du froment, de l'orge & des feves, pour les offrir aux Parques. Ils passoient dans ce Temple, & dans celui de Diane sur le Mont Aventin, des nuits entiéres, en offrant des sacrifices Seculaires. à Pluton, à Proserpine, & à d'autres Divi nités.


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Die Regierung von Carthago gründete sich aufGrundsätze der tiefsten Weisheit, und Aristoteles setztRegirungs form von Carthago.diese Republik nicht ohne Ursache unter die Zahl der jenigen, welche in dem Alterthum am meisten be trachtet wurden, und andern zu einem Muster dienenAristot. de Repu blica II. 2konnte. Er gründet gleich anfangs diese Meynung aufeine Anmerckung, die Carthago viel Ehre bringt, daßes nämlich bis auf seine Zeiten, seit mehr denm fünfhundert Jahren keinen merkwürdigen Aufruhr, der die

(*)Kartha haduth oder hadtha.

Einleitung. öffentliche Ruhe unterbrochen höttehätte, noch einen Tyrannendarinnen gegeben habe, von welchen die Freyheit unter drückt worden wäre. Das ist in der That eine dop pelte Unbeqvemlichkeit von den vermischten Regierun gen, als die Regierung zu Carthago war, wo dieMacht zwischen dem Volke und den Grossen getheiltist, sie arten gemeiniglich durch die Empörung des Vol kes in eine ungezähmte Freyheit desselben aus, wie sol ches in Athen, und in andern Griechischen Republiken et was gewöhnliches war, oder die Grossen wredenwerden Tyrannen u. unterdrücken die öffentliche Freyheit, wie solches zuAthen, zu Syrakusa, zu Corinth, zu Theben und zuRom in den Zeiten des Sylla und des Cäsar ge Die Suffe ten. Liv. XXXIII. 46. & 47.schehen ist.


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Wenig Tage vor diesem Feste setzten sichdie Priester, welche die Sybillinischen Bücher verwahrten, und deren Anzahl vomSylla auf funfzehn gesetzt wurde, daher sieden Nahmen der Funfzehner Quindecimhaben, auf ihren Stühlen in dem Tempeldes Jupiters Capitolinus, und theilten unter das Volk gewisse lustralische Sachen,das heißt solche, die es reinigen sollten, nehmlich, Fackeln, Harz und Schwefel aus. Einjeder brachte Korn, Erbsen und Bohnen denParcen zum Opfer. Sie brachten in demTempel des Jupiters und der Diana auf Von den hundertjährigen Spielen. 233 dem Aventinischen Hügel ganze Nächte zu,dem Pluto, der Proserpina, und andern Göttern Opfer darzubringen.


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sylla Dictateur porta une Loi qui défendoit de demander la Préture avant la Questure, & le Consulat avant la Préture.

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(*) Der Dictator Sylla gab ein Gesetz, worinnen verboten war, vor der Quästur um diePrätur, und vor der Prätur um das Consulat anzuhalten.Applan im ersten Bucheder innerl. Kriege.