Suchbegriff: sophr
Treffer: 8

1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Unterredung zwischē dem Obeidahund Patriar chen von Jerusalem.

2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sophronius, Patriarch von Jerusalem, ein wegen seines Alters, seiner Würde und seiner persönlichen Verdienste ehrwürdiger Prälate, ward ersucht, sich zu dem Obeidah zu begeben, und mit ihm Unterhandlung zu pflegen. Der Patriarch nahm diese Verrichtung willig über sich, und hatte mit dem Generale der Muselmänner eine lange Unterredung. Nach verschiednen Vorschlägen stellte er ihm vor, daß Jerusalem die heilige Stadt sey, und daß der Himmel demjenigen seinen Zorn drohe, welcher sich unterstehen würde, als Feind hinein zu kommen.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Patriarch, welcher Macht hatte den Vergleich zu schliessen, es möge auch kosten was es wolle, verwilligte endlich die Uebergabe der Stadt, und nun kam es nur darauf an, so viel möglich, die besten Bedingungen zu erlangen. Nachdem er mit dem Obeidah wegen der vornehmsten Puncte der Kapitulation einig geworden war, so verlangte er, daß man ihm, eines so beträchtlichen Platzes zu Ehren, noch eine Bedingung eingehen möge, diese nemlich, daß der Calife selbst ihn in Besitz zu nehmen, kommen solle.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Auch dieser Punct ward von dem Obeidah verwilligt, das ist, er versprach dem Patriarchen schleinigst einen Curier nach Medina zu schicken, welcher dem Califen von dieser verlangten Bedingung Nachricht geben solle.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nachdem diese verschiedne Puncte von bey Der Califzieht zu Jerusalem ein, und besucht die Kirchen.den Theilen waren unterzeichnet worden, so zog der Calif mit einem zahlreichen Gefolge in die Stadt hinein. Der Patriarch war ihm entgegen gegangen, und Omar fragte ihn verschiednes wegen der Alterthümer dieser Stadt, und verlangte die schönsten Kirchen zu besehen. In der ersten, in welche er kam, fragte er, ob er nicht sein Gebet darinne verrichten könne. Als ihm aber der Patriarch hierauf antwortete, daß er Herr sey, und thun könne, was ihm beliebe, so begab sich der Calif den Augenblick, ohne zu beten, hinaus. Eben so machte er es mit den andern Kirchen, die man ihm sehen ließ, und Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.bloß in der Constantinuskirche hielt er sich etwas auf. Nachdem er die Schönheit dieses Gebäudes genau betrachtet, kniete er auf den Stuffen des Morgenthores nieder, und verblieb einige Zeit daselbst im Gebete.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als er fertig war, stand er auf, und sagte zu dem Patriarchen: Ihr denkt vielleicht, daß ich mich aus Eigensinn so bezeigt habe; allein ihr müßt wissen, daß ich diese Aufführung bloß in Ansehung eurer, beobachtet habe; um euch nemlich in dem ungestörten Besitze aller eurer Kirchen zu lassen; denn wenn ich in einer mein Gebet verrichtet hätte, so würde es nicht mehr in meiner Gewalt gestanden haben, euch solche zu erhalten: Die Muselmänner würden sie euch streitig gemacht und sich derselben, bemächtiget haben, weil sie berechtiget sind, eben daselbst beten zu können, wo der Calif gebetet hat.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Besondere Hochachtung der Muselmänner gegen die Patriarchen. 1. B. M.28, 11. 12.

8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sophronius