Suchbegriff: saint_denis
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Niemals hat ein Mensch die Unruhen der öffentlilichen Angelegenheiten mit der Strenge seines Stan des geschickter zu verbinden gewußt, als Bernhard. Kein Mensch hatte noch eine so bloß persönliche Hochachtung, die über das Ansehen selbst hinaus war, er halten. Sein Zeitgenoß, der Abt Suger, war der vornehmste Staatsbediente in Frankreich; sein Schüler Eugen war Pabst; aber Bernhard, schlechter Abt von Clairvaux, war das Orakel von Frankreich und von Europa.


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Zu Vezelay in Burgund wurde 1146 auf dem offenen Marktplatze ein Gerüste aufgerichtet, auf welchem Bernhard, den König von Frankreich, Ludewig den jüngern an der Seite habend, erschien. Er redete zuerst, hernach der König. Alles, was zugegen war, nahm das Kreuz; der König empfing es aus den Händen des heiligen Bernhards zuerst. Der Minister Suger fand nicht für gut, daß der König den wirklichen Vortheil, den er seinen Staaten schaffen könnte, in Wind schlüge, um in Syrien auf ungewisse Eroberungen auszugehen. Allein die Beredtsamkeit Bernhardsnndund die Meynung der Zeit, ohne welche diese Beredtsamkeit nichts war, behielten über den Rath des Ministers die Oberhand.